Folge 33: Flight Levels

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Zu Gast habe ich Lukas Schmidt. Lukas ist Enterprise Kanban Coach bei der Deutschen Telekom. Wir sprechen über das Thema „Skalierung von DevOps mit Flight Levels“. Erfunden hat das Thema Klaus Leopold aus Wien. Ein wichtiger Punkt für das Verständnis der Flight Levels ist: „Ob man hoch oder tief fliegt inkludiert keine Wertung.“ Weitere interessante Erklärungen und Erfahrungen aus der Praxis sind in der Episode zu hören.

In dieser Episode spricht Dierk Söllner, ein DevOps-Coach und Trainer, mit Lukas Schmidt, einem Enterprise Kanban Coach bei der Deutschen Telekom, über die Skalierung von DevOps mit Hilfe von Flight Levels. Sie erörtern, wie Flight Levels dabei helfen, Teamanstrengungen mit dem Kundenwert zu verknüpfen, die Koordination zwischen Teams zu erleichtern und einen Rahmen für strategische Entscheidungsfindung zu bieten. Sie diskutieren den Unterschied zwischen Flight Levels und hierarchischen Ebenen und betonen die Rolle von Flight Levels bei der Verbesserung von Agilität, Transparenz und Zusammenarbeit auf verschiedenen organisatorischen Ebenen. Das Gespräch behandelt auch die praktische Anwendung von Flight Levels bei der Deutschen Telekom und illustriert deren Auswirkungen auf große IT-Organisationen.

Inhalt

  • Einleitung zum Podcast und den Gästen.
  • Rolle eines Enterprise Kanban Coachs bei der Deutschen Telekom.
  • Bedeutung von Kommunikation und Interaktion in DevOps und Kanban.
  • Definition und persönliche Perspektive auf DevOps.
  • Herausforderungen im Management komplexer IT-Systeme in großen Organisationen wie der Deutschen Telekom.
  • Einführung in Flight Levels und deren Rolle bei der organisatorischen Zusammenarbeit.
  • Das Verhältnis zwischen Flight Levels und Kanban.
  • Detaillierte Diskussion über die drei Ebenen von Flight Levels:
    • Ebene 1: Wertschöpfung auf Teamebene.
    • Ebene 2: Zwischenteam-Koordination und -Kollaboration.
    • Ebene 3: Strategische Entscheidungsfindung und Ausrichtung auf den Kundenwert.
  • Praktische Anwendung und Vorteile von Flight Levels in großen IT-Organisationen.
  • Die Wichtigkeit der Visualisierung von Arbeitsprozessen auf allen Ebenen.
  • Missverständnisse über Flight Levels und hierarchische Ebenen.
  • Einstieg in Flight Levels in einer Organisation.
  • Flight Levels als Werkzeug zum Verständnis und zur Verbesserung des organisatorischen Arbeitsflusses.
  • Rolle von Coaches bei der Einführung von Flight Levels.
  • Abschließende Gedanken zur Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Flight Levels.

Shownotes

Flight Levels kurz beschrieben

Sind die Flight Levels das Shu, Ha oder Ri der Agilität – oder ist das die falsche Frage?

Transkript (automatisiert erstellt, wer Fehler findet darf sie behalten)

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dirk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation. Als Trainer und Coach mache ich Teams und Menschen erfolgreich, um die
aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können. Ich bringe meine Tätigkeit neben
der persönlichen Coaching-Kompetenz eine breite und langjährige Fachkompetenz ein.
Ich freue mich heute auf das Thema Skalierung von DevOps mit Flight Levels. Zu Gast habe
ich Lukas Schmidt. Lukas ist Enterprise Kanban-Coach bei der Deutschen Telekom. Alles weitere dazu
später von ihm persönlich. Aus meiner Sicht ist DevOps ein teamorientierter Ansatz.
Das heißt, die DevOps-Teams sind ein wesentlicher Bestandteil des Ansatzes von DevOps. Interessant
ist dabei für mich dann auch in der Praxis häufig die Frage, wie man die Zusammenarbeit
zwischen den Teams und bei übergreifenden Fragen organisieren kann. Da ich auch ein Freund von
Kanban bin, möchte ich heute darüber sprechen, wie Kanban für diese Herausforderung genutzt
werden kann. Hallo Lukas, herzlich willkommen und vielen Dank, dass du dabei bist. Was macht
ein Enterprise Kanban-Coach bei der Telekom?
Vielen Dank für die Einladung. Unsere Frauen, die sagen immer, das, was wir da machen, das
ist eigentlich nur gesunder Menschenverstand. Aber ich würde sagen, das tut so einer Firma
wie der Telekom echt gut. Also die meiste Zeit verbringen wir mit Menschen, die irgendwie
Verantwortung für irgendeinen Service für unsere Kunden tragen. Die wollen mehr Verständnis
dafür bekommen, wie wir Mehrwert für die Kunden liefern können. Das hat eigentlich
viel mit individuellem Coaching zu tun, aber auch mit der Vermittlung von Wissen, zum Beispiel
in Trainings.
Okay. Du hast davon gesprochen, individuelles Coaching. Das klingt für mich so, als ob
es da gar nicht um Fachkompetenzen geht. Ist das richtig?
Naja, also Fachkompetenzen sind schon sehr wichtig. Aber es geht auch darum, wie Menschen
miteinander zusammenarbeiten, also Interaktion und Kommunikation. Und das ist heutzutage
extrem wichtig.
Okay. Das hast du vom gesunden Menschenverstand gesprochen. Das Wort, Abkürzung GMZ, habe
ich auch schon häufiger benutzt. Habe ich auch in einem Buch mal erwähnt, ein Artikel
dazu, der gesunde Menschenverstand hilft. Darauf wollte ich so ein bisschen nochmal
eingehen, wenn du sagst gesunder Menschenverstand. Also letzten Endes, natürlich ist die Fachkompetenz
wichtig. Wie würdest du aber den Anteil beziffern, wenn man das kann?
Wie viel Anteil deiner Arbeit gesunder Menschenverstand ist? Also einfach nur mit den Leuten reden,
ihnen zuhören und ihnen Tipps geben, Anregungen geben?
Also es ist schon ein großer Anteil. Also die Schwierigkeit, die wir haben, ist viel
von dem, was wir empfinden. Das ist so ein Bauchgefühl. Also wir müssen relativ schnell
entscheiden. Das sind die meisten Entscheidungen, die wir treffen im Leben. Und das Problem
ist, würden wir uns mehr Zeit dafür nehmen, würden wir ganz anders.
Entscheiden. Und da ist es ganz, ganz wichtig, von außen eine Position zu haben,
die doch darauf hinweisen kann, dass solche Entscheidungen
ganz, ganz wichtig sind. Okay, also außen quasi der
externe Blick auf das Team dann jeweils oder auf die Menschen, die du unterstützt. Genau. Also wir
machen sehr viel individuelles Coaching. Der Coachee sucht sich bei uns den Coach aus. Also wir müssen
von vornherein ein gutes Verhältnis zueinander haben, was ich grundsätzlich ablehnen würde,
ist, wenn mir jemand sagen würde, da ist jetzt jemand, da gehst du hin, da musst du
helfen. Ich glaube, das ist eine Situation, die ist schwierig, die wird nicht funktionieren.
Ja, ja. Coach den mal, der muss besser werden. Genau. Also ja. Auftragsklärung ist dann
schon geregelt, weil das wird so nicht funktionieren. Richtig. Ja, das stimme ich dir zu. Ja, ja.
Okay. Jetzt haben wir eben schon so über das Menschenbild gesprochen, über die Tätigkeiten
eines Enterprise. Kann man das? Ja, das kann man. Ja, das kann man. Ja, das kann man. Ja, das kann man.
Jetzt haben wir ja hier den DevOps-Podcast. Und da frage ich meine Gäste immer, wie sie persönlich
DevOps definieren können. Wie würdest du DevOps definieren? Also als ich damals mal zur Schule
gegangen bin, das ist schon eine Weile her, da habe ich mal so einen ganz dämlichen Satz gehört und
musste den auch so irgendwie verinnerlichen. Und der hieß Never Touch a Running System. Meistens
war es so, dass wir im Computerkabinett die Computer nicht anfassen durften, auf dem so
die wichtigen Sachen waren. Und da habe ich dann auch so einen ganz dämlichen Satz gehört. Und da
heute weiß ich, dass das Gegenteil sinnvoll ist. Also Always Run a Changing System. Deswegen für
mich bedeutet DevOps eigentlich die Zusammenarbeit von der Entwicklung von den Produkten bis zum Ende
ihrer Anwendung bei den Kunden direkt. Und dabei ist aus meiner Sicht wichtig, durch kleine
Verbesserungen schnell Feedback zu bekommen und das Risiko für Ausfälle zu verringern. Und wenn
ich dann ein System habe, was so hart ist, dass egal, was ich da draufwerfe, ich dann auch so ein
System habe, das geht halt nicht kaputt, dann kann ich auch den Praktikanten ranlassen. Da gibt es
genug Firmen, die das mittlerweile schon so machen. Wenn ich Angst haben muss, dass, wenn ich nur ein
bisschen antippe, das System komplett zusammenbricht, dann habe ich grundsätzlich was falsch gemacht.
Okay, nun weiß ich aus meinen Schulungen bei der Telekom, das wird aber nicht nur bei der Telekom
so sein, dass es ja auch noch einen Haufen Systeme gibt, die genau aber noch so komplex oder
kompliziert sind, so viele Systeme, die man nicht so gut kann, die man nicht so gut kann, die man nicht so
gut kann, die man nicht so gut kann, die man nicht so gut kann, die man nicht so gut kann, die man nicht so gut kann.
Und wenn wir dann so viele Verwebungen in andere Systeme haben, dass das wahrscheinlich da technisch
gesehen eine Herausforderung ist, das umzusetzen, was du eben gesagt hast.
Selbstverständlich. Also wir haben einige tausend IT-Systeme bei uns in der Telekom und das ist eine
riesengroße Herausforderung. Insbesondere deswegen ist es ganz wichtig, dass wir schaffen, dass die
Menschen, die die Verantwortung dafür tragen, gut miteinander zusammenarbeiten können und
gemeinschaftlich Entscheidungen treffen können, dass wir eben in solche Probleme nicht reinlaufen.
Mhm.
Ja, okay. Insofern ist natürlich Fachkompetenz als Coach wichtig, aber auch die entsprechende Empathie.
Ganz richtig.
Sehr schön. Wir haben heute das Thema Skalierung von DevOps mit Flight Levels. Was sind Flight Levels?
Kannst du da vielleicht mal ganz kurz zum Einstieg einen Überblick geben?
Ja. Also Flight Levels sind eine Form der Darstellung von, ich würde sagen, Zusammenarbeit in einem
Unternehmen. Sie helfen den Menschen, ein gemeinsames Verständnis dafür zu bekommen, wie wertvoll
Kunden geschaffen wird. Erfunden hat das der Klaus Leopold aus Wien.
Ja, der Klaus Leopold ist ja bekannt für seine vielen Bücher und für seine Arbeit an dem Thema
Kanban. Wie sind denn dann die Flight Levels entstanden? Also ist das jetzt dann wieder ein
neues Framework, eine neue Methode, die wir quasi auf Kanban aufsetzen oder die Klaus Leopold auf
Kanban aufgesetzt hat?
Also der Klaus hat über Jahre Kanban, ich würde sagen, in Europa so eine richtig
tolle Sache gemacht. Und ich selbst habe an Kanban-Trainings vom Klaus teilgenommen und das waren
unfassbare Erlebnisse. Und irgendwann ist der Klaus zu der Erkenntnis gekommen, dass Kanban sowohl auf
Team-Ebene als auch teamübergreifend funktioniert. Und da versuchte der, dieses Learning irgendwie zu
formalisieren. Und er hat in ganz vielen Firmen angefangen, genau sowas schon einzubringen. Und so
sind die Flight Levels entstanden. Je nachdem, wie hoch man fliegt, sieht man verschiedene
Dinge. Fliegt man tief, sieht man viele Details, aber dafür
nicht sehr weit. Fliegt man jetzt hoch, hat man einen guten Rundumblick,
aber die Details gehen verloren. Der wichtige Punkt für das Verständnis von
Flight Levels ist aber, ob man hoch oder tief fliegt, inkludiert
keine Wertung. Also nicht, weil ich jetzt ein großes oder hohes
Flight Level habe, ist es besser als ein mittleres oder kleines. Jedes ist
wichtig für sich genommen.
Okay. Wenn ich daran mal kurz einhabe,
Hake, das heißt also, jetzt mal ganz banal gesprochen, der Vorstand eines Unternehmens
könnte dann auch mit einem sehr hohen Flight Level Kanban nutzen. Habt ihr das richtig
verstanden? Flight Level Modell ist grundsätzlich methodenagnostisch. Das ist mal aus den
Kanban-Gedanken entstanden. Aber mittlerweile ist es so, dass jeder grundsätzlich eingeladen
ist, seinen Kopf einzuschalten und damit sinnvolle Dinge zu entwickeln. Also Denken ist grundsätzlich
und ausdrücklich erlaubt. Man kann ganz viele Dinge mit
Flight Levels umsetzen.
Okay, aber wenn ich jetzt diesen Rundumblick
sehe oder mir das so vorstelle, das ist jemand, der in einer
Organisationshierarchie quasi weiter oben steht. Das ist auch keine Wertung,
da stimme ich euch zu von der Einschätzung her. Es ist aber
eben quasi in der Hierarchie weiter oben angesiedelt. Was ich
feststelle ist, bei vielen Unternehmen,
deswegen finde ich ja diese Idee, dass der
Flight Level so interessant,
dass quasi um Teams
herum alles
bleibt, wie es ist. Ich habe Prozesse,
ich habe Hierarchien, ich habe
lange Entscheidungswege und dann sage
ich immer nur, im Team, ihr müsst
agiler oder schneller werden. Also da fällt
nochmal die Frage,
wäre es denn denkbar oder habe ich es richtig verstanden,
dass ich mit den Flight Levels wirklich auch
auf einer ganz oberen Ebene
mit Kanban-Prinzipien
arbeite?
Ein echt weit verbreitetes Anti-Pattern
ist die Meinung, das höchste Flight Level
ist das Senior Management,
auf dem mittleren Flight Level hat man so das
Mittelmanagement und ganz unten so die Teams
und Indianer. Das kann
so sein, wenn es die derzeitige
Organisationskultur so vorschreibt.
Flight Levels sagen aber eigentlich nicht
so viel darüber,
dass das so ist.
Es ist eher so,
dass das untere Level das obere
baut und wir bauen
jetzt nicht Boards für die Leute,
sondern mit den Leuten. Und das ist ganz,
ganz wichtig. Also ohne, dass
die Menschen da
involviert werden und dass sie sich einbringen,
wird es grundsätzlich nicht funktionieren.
Okay.
Kann ich mir so ein bisschen
vorstellen, wenn wir jetzt
mal auf Flight Levels gucken,
da würde ich jetzt ja verschiedene Level erwarten,
das hast du ja eben auch gerade gesagt.
Level 1 wird dann
wahrscheinlich quasi unten sein, aber
bitte unten in Anführungsstrichen. Das hört man
jetzt nicht, aber ich würde es in Anführungsstriche setzen.
Okay. Was passiert auf dem Level
1? Auf Flight Level 1, da wird
Wert geschaffen. Die Experten auf
dieser Ebene entscheiden gemeinsam, wie etwas
Wertvolles für den Kunden geschaffen wird.
Okay, das heißt
in meinem Verständnis, das wären die
DevOps-Teams zum Beispiel.
Zum Beispiel, ob die jetzt DevOps machen,
ob die Scrum machen, ob die Kanban machen
oder XP oder einfach arbeiten,
das ist mir persönlich völlig egal.
Die schaffen Wert
und die sind erwachsen und
soweit die wissen,
was wir,
was wir wollen, dann können die sich
auch selbst organisieren.
Okay. Ah, du hast
einen guten Satz gesagt. Sie machen Scrum, Kanban
oder sie arbeiten einfach nur. Ich glaube, das
wird sich manch einer rausziehen
als Zitat aus diesem Podcast.
Wir machen
Scrum, Kanban oder wir arbeiten einfach nur.
Das können sie gerne machen, da stehe
ich voll dahinter. Ja, klar.
Wir werden sehen, warum das so ist.
Ja, ich glaube auch, dass
die Aussage dahinter,
da würde ich auch zustimmen. Also letzten Endes,
genau diese Ebene
eins ist die Ebene, wo eben, wie du das
sagst, wo Wert geschaffen wird, wo
quasi operativ gearbeitet wird
und egal, wie sich dann, also
wenn ich Teams habe, egal, wie sich diese Teams,
Gruppen oder Abteilungen organisieren,
das ist der Flight Level, auf dem
dort eben der Wert geschaffen wird.
Mhm.
Wenn dann, da kommt
der Level zwei wahrscheinlich, ganz logisch
und von der Sortierung her.
Was passiert dann auf der Ebene zwei, auf dem
Flight Level zwei? Also auf Flight Level
zwei geht es darum, dass die richtigen
Leute zur richtigen Zeit an den richtigen
Dingen arbeiten. Der
Russell Eckhoff, der hat uns
gelehrt, a system is never a sum of
its parts, it’s a product
of the interaction of its parts.
Das heißt, es bringt uns überhaupt
nichts, so ganz viele kleine, agile
Inselchen zu haben. Was wir
brauchen, sind agile Interaktionen in
einem Unternehmen und genau dafür
ist das Flight Level zwei gedacht.
Okay,
das heißt, Flight Level eins, eben
da, wo die Arbeit getan wird, da, wo
Wert geschafft wird und
das wäre ja an sich jetzt noch nichts Besonderes
wahrscheinlich, aber durch diesen Level
zwei komme ich quasi jetzt eine Ebene höher
und wie du vorhin auch sagtest, ich baue ja von
unten nach oben auf, also von Ebene eins
auf Ebene zwei.
Wie ist denn
da quasi so eine Übergabe, also
dass die Ebene eins
macht irgendwas mit Flight Leveln und
sagt irgendwie, ja, jetzt brauchen wir
Flight Level zwei darüber. Wie kann ich mir
das vorstellen?
Also das Flight Level drei,
was da drüber folgt,
das ist der Weg, wenn wir von oben
gehen, von der Vision über die
Strategie hin zur Priorisierung
von konkreten Aktionen.
Also wir setzen bei der Strategie an
und machen den zeitlichen Trichter zu.
Würden wir immer in fünf Jahresinitiativen
denken, wäre alles wichtig grundsätzlich.
Wir hatten einen Riesenhaufen von Dingen
und ja, das ist
unfassbar schwierig, sich da wirklich zu
fokussieren. Die Frage auf Flight Level
drei ist nun, was können wir im
nächsten Jahr erreichen? Und da geht es wirklich um
Outcome und nicht Output. Weil nur,
weil wir irgendwas am Ende auf die Straße
bringen, heißt es noch nicht, dass wir davon
irgendwas haben. Und
was davon eigentlich wirklich in den
nächsten drei Monaten? Und was wir dann
machen wollen, ist, dass wir jetzt nicht
irgendwie drei Monate warten und dann gucken,
was ist passiert, sondern wir treffen uns wirklich
vielleicht alle zwei, drei Wochen mal
und gucken uns die Strategie an. Das ist
ja total irre. Und
um mal ein Beispiel zu bringen,
wie man das Ganze miteinander verbindet,
also Flight Level drei nimmt die Strategie
auf und die bricht die
Ziele runter und die sind dann wirklich
greifbar. Ich habe dann was in der Hand
und da geht es wirklich ums
Begreifen. Das heißt, für mich ist es auch ganz
wichtig, dass wir wirklich etwas
nehmen können und miteinander vergleichen
können. Und wenn ich bei unseren Trainings
das mal veranschaulichen
möchte, dann nehme ich zwei unterschiedlich
farbige Post-its, nehme die in die Hand
und sage, grün oder
blau, grün oder blau, grün oder blau,
was ist es jetzt? Und dann
muss man sich wirklich aktiv entscheiden.
Also was wir dann machen, ist, wir
nageln so faktisch den
wackeligen Pudding der Unklarheit an die Wand
und wollen uns jetzt
gemeinschaftlich entscheiden,
was wir tun.
Und diese Ziele, die werden dann auf Flight Level zwei
aufgenommen und in operative
Teile übersetzt und so weit
runtergebrochen, dass ein Team
auf Flight Level eins irgendwas in der Hand hat,
was verstanden wird. Zum Beispiel
kann das ein Epic sein. Das wird
natürlich nicht für die Teams heruntergebrochen,
sondern hoffentlich mit den Teams.
Ein weitverbreitetes Anti-Pattern,
wie ich schon sagte, ist,
es gibt irgendwo die
ranghohen Manager
in der Vorstandsebene,
die überlegen sich was und das
muss dann ganz genau gemacht werden.
Ganz genau das Gegenteil ist der Fall.
Ich muss schon mit den Menschen arbeiten
zusammen, die das
am Ende wirklich entwickeln. Wenn ich einfach
etwas vor die Nase setze, dann wird das
grundsätzlich nicht funktionieren.
Okay.
Flight Level drei, gibt es noch irgendwas
darüber oder ist da jetzt Schluss?
Also was wir schon haben können, ist,
dass wir in einem Unternehmen
mehrere strategische Portfolios
haben. Also wenn ich eine Firma habe, wie
die Deutsche Telekom,
die hat mehrere strategische Portfolios,
weil sie auch unterschiedliche
Kundengruppen bedient.
Was ich auch haben kann in Flight Level
zwei ist Hierarchie. Also es kann sein,
dass mehrere Flight Level Systeme miteinander
interagieren. Grundsätzlich Flight Level
zwei ist so,
da geht es um Koordination und
ich kann aber auch unterschiedliche miteinander
koordinierte Systeme miteinander
verbinden, je nachdem, ob das so sinnvoll
ist und wie der Kontext
das verlangt.
Okay. Das heißt, wenn ich mir
das jetzt so vorstelle,
Flight Level drei, also die
Ebene mit dem weitesten
Blick und den wenigsten Details,
da gibt es verschiedene
Gruppen, du hast es auch gesagt,
Telekom, viele Kundengruppen, deswegen dort
auch wahrscheinlich verschiedene
Bereiche, in denen
auf dem Flight Level drei gearbeitet wird.
Das wird dann quasi auf das
Flight Level zwei gegeben, um das
dann zu übersetzen, um das ein bisschen
konkreter
zu fassen, wobei übergeben ist ja Quatsch,
du hast ja gesagt, einbeziehen, also da muss
ich ja dann die Schnittstelle dann
definieren. Ganz richtig.
Okay, gut. So und dann
ist die Ebene zwei immer auch
vielfältig und
ich stelle mir das jetzt gerade so vor,
und das, was
für mich ja wichtig war und wichtig ist,
ist die Erkenntnis oder
der Anti-Pattern, was du sagst,
dass man diese Flight Levels eben nicht
mit Hierarchie-Ebenen
gleichsetzen muss. Das kann man,
muss man aber nicht. Also es geht darum ja wirklich,
sich das virtuell
quasi vorzustellen. Das heißt also
verschiedene Flight Level zwei
Bereiche arbeiten dann zusammen,
aus verschiedenen Flight Level drei etwas
runterzubrechen.
Wenn ich mir das
jetzt für die Telekom mal
vorstelle,
ist wahrscheinlich eine sehr
anspruchsvolle Tätigkeit auf der Ebene
zwei, vielleicht aus verschiedenen
Level drei Vorgaben
oder Informationen, was zu
bauen, richtig?
Also je nachdem, wie
das implementiert ist, kann es
natürlich so sein, dass eine
Koordinationsebene aus mehreren
strategischen Portfolios
Arbeit bekommt.
Und was ich bisher
gesehen habe, ist, dass es
eine
Ebene mit einem strategischen
Portfolio gibt und dass dann das
Ganze auf Level zwei
operationalisiert wird.
Also wir haben uns entschieden, was wir tun wollen.
Wir haben auch das soweit
qualifiziert, dass wir auch sagen können,
okay, wir können grundsätzlich mit der Arbeit
beginnen und auf Flight Level zwei
ist es dann so, dass wir uns überlegen müssen,
wer arbeitet jetzt gemeinsam
daran, dass wir diesen Wert schaffen
können. Und da wollen wir uns gemeinschaftlich
koordinieren, um das hinzubekommen.
Und was wir dann
grundsätzlich immer wieder gemacht
haben, ist, dass wir mit Menschen
zusammengearbeitet haben, die genau das
tun. Also ich habe
irgendjemanden, der eine Verantwortung
hat für ein größeres Portfolio
und jetzt muss entschieden werden, okay,
was mache ich jetzt damit?
Also wie entscheide ich, was ist das
wirklich Wichtigste zu tun als nächstes
und wie schaffe ich es, dass die wirklich
ausführenden
Menschen, die den Wert schaffen,
sich so koordinieren können, dass es
am Ende sinnvoll ist und
dass wir schnellstmöglich davon lernen
können, was wir da eingebracht
haben. Okay,
das heißt aber, wenn ich das richtig verstanden habe,
ist es so, dass auf dem Level drei
auch kurzfristig
gearbeitet wird und die Strategie
eben immer wieder kurzfristig überprüft
wird. Also ich habe nicht einmal im Jahr ein Strategie-Meeting,
wo ein Papier erzeugt wird,
was einem ja wieder angeschaut wird, sondern
ich fange auf der Ebene
schon an, also quasi ganz oben
auf Flight Level drei mit dem weitesten
Blick, deswegen ja auch Strategie,
diese Strategie so zu operationalisieren,
dass ich sie
alle zwei, drei Wochen, manchmal auch alle
vier Wochen überprüfen und anpassen kann.
Zumindest ermöglicht es das,
ja. Je nachdem, wie sich das
entwickelt, habe ich die Chance,
darauf Einfluss zu nehmen und mir
zu überlegen, okay, wie richte ich mich aus?
Wenn ich auf einem See unterwegs bin
und ich habe relativ,
relativ wenig Sicht nach vorn,
dann muss ich auf Sicht fahren und gucken, wo die Steine
kommen. Und dann muss ich
mich relativ schnell entscheiden können, in welche
Richtung ich mich entwickle
und in welche Richtung ich mich
bewege. Und das ermöglicht das
auf jeden Fall. Und wir nutzen
Flight Levels jetzt seit Jahren für unsere
Common-Implementierung, also insbesondere
zwischen Flight Level eins und
Flight Level zwei und haben
jetzt seit einiger Zeit damit begonnen,
ganze Flight Level
System-Architekturen zu entwickeln und
sehen, das Angebot wird sehr gut angenommen
und die Nachfrage danach
sehen wir steigen.
Ja, okay. Aber wenn ich das richtig
verstanden habe, dieses Auf-Sicht-Fahren,
das ist ja das, was ich mit meiner,
mit meinen,
ich bin ja auf dem Flight Level eins
unterwegs in den Teams und dann
ist da ein anderer Punkt, ich sage, Auf-Sicht-Fahren,
Auf-Sicht-Entscheidungen treffen,
aber wenn ich das richtig verstanden habe, geht man
mit den Flight Levels,
ich sag mal, skaliert man das,
ist ja unser Thema auch, quasi auch nach
oben. Das heißt also, ich fahre auch bei der
Strategie Auf-Sicht.
Genau. Es wird ermöglicht,
wie ich mich dann entscheide,
das liegt natürlich noch in der Verantwortung
der Menschen.
Okay.
Das heißt, du hast eben schon gesagt,
dass ihr Flight Level
bei euch bei der Telekom nutzt.
Ich stelle mir das
sehr, sehr schwierig vor,
einen Tanker,
egal ob Telekom oder andere Unternehmen,
quasi zufällig,
zu flexibilisieren, zu agilisieren
und mit diesen Flight Levels zu arbeiten,
also Auf-Sicht zu fahren.
Wie sind so da deine Erfahrungen?
Also es hilft ganz
viel schon den Menschen
erstmal, ihr System besser zu
verstehen und das gemeinschaftlich
zu verstehen. Also was wir
oft gesehen haben, ist, dass die
Menschen ihre individuelle Wahrnehmung
haben und was
dann sehr hilft, ist, dass sie eine
gemeinschaftliche Wahrnehmung anfangen zu
entwickeln.
Das heißt, wir haben Menschen, die sind
in Arbeitssystemen,
die arbeiten seit vielen Jahren
zusammen und haben sich gemeinschaftlich
entwickelt und was wir
dann sehen ist,
dass die, wenn die ihre Systeme
anfangen zu visualisieren,
auch völlig unterschiedliches
Verständnis einbringen und das
das erste Mal schaffen teilweise,
wirklich
detailliert ihr System
gemeinschaftlich zu begreifen
und dafür glaube ich,
hilft es, dass man wirklich
haptisch Dinge erfasst und
dafür nutzen wir ganz viele Mittel
wie Post-its oder Stifte
oder Klebeband,
mit denen man dann
seine Arbeitssysteme wirklich mal an der Wand
darstellen kann und
ich habe das vorher nie geglaubt, dass das so viel bringt,
aber dieses gemeinschaftliche
Verständnis zu bekommen, das ist ganz wichtig
und das ist extrem hilfreich
und wenn ich einmal einen gemeinschaftlichen
Blick auf so ein System habe,
dann kann ich eben diese
meaningful Conversations
pflegen, also diese bedeutungsvollen
Konversationen und da
rede ich dann jetzt nicht mal mehr über die Menschen
und der ist jetzt doof oder was,
was vielleicht passieren könnte,
sondern es geht darum, über die Arbeit zu sprechen
und sich darauf zu fokussieren.
Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ich
jetzt so ein Post-it
in der Hand habe, was Arbeit
symbolisiert oder, weil
ich nicht anders kann,
über die Arbeit eines Menschen
sprechen muss.
Ja, also das Thema
Visualisierung ist natürlich
ein ganz wichtiger Punkt.
Jetzt bei der Aufnahme von diesem Podcast haben wir ja
beide auch Bilder im Kopf, wie wir uns
das vorstellen, aber wir wissen ja nicht,
ob das die gleichen Bilder sind, die wir uns
jeweils entsprechend vorstellen.
Du hast eben gesagt, die Visualisierung,
wenn ich das
dann richtig verstehe,
das System der Flight Levels visualisiert
das dann auch auf allen drei Ebenen.
Also ich fange auch an, auf der Ebene 3
die Arbeit zu visualisieren.
Genau, richtig.
Und was ich dann schaffen kann, ist, dass ich nicht nur
die einzelnen Ebenen für sich visualisiere,
sondern auch die Verbindung zwischen den einzelnen
Ebenen visualisiere und
zeigen kann, wie sie ineinander übergehen
und wie Arbeit quasi durch
das gesamte
Unternehmen durchfließt.
Also der Fluss der Arbeit ist uns ganz wichtig,
dass wir dafür ein gutes Verständnis bekommen,
weil am Ende geht es ja auch darum,
das gemeinschaftlich zu verbessern.
Ja.
Wenn wir jetzt über das Thema
Skalierung reden und wie man die Flight Levels
dafür nutzen kann, der Fluss der Arbeit,
also mal idealerweise
habe ich ein Team, was
Ende-to-Ende-Verantwortung hat,
da fließt die Arbeit nur durch das Team durch.
Das ist ja ein hehres Ziel,
aber wahrscheinlich nicht nur bei der Telekom
praktisch erstmal unmöglich.
Also würde ich dann
den Flight Level 2 nutzen,
um den Fluss der Arbeit
an sich darzustellen,
um daraus einzelne
Flight Level 1 Teams
zu steuern?
Also grundsätzlich ist es so,
ich habe mal gehört, so ab 50 Menschen
in einem Unternehmen ist es fast
unmöglich, ohne Arbeitsteilung
zu arbeiten.
Und deswegen ist es so,
wir haben im Unternehmen
über
200.000 Mitarbeiter
und da ist es völlig normal,
dass es Arbeitsteilung gibt. Es gibt einfach
Bereiche, die haben
eine Verantwortung und es gibt ganz
viele IT-Systeme, die in Verantwortung
sind und da ist
Interaktion, Kommunikation
extrem wichtig und
in dem Moment, wo ich mir überlege,
dass ich etwas tun möchte, Wert schaffen möchte,
dann habe ich immer
bestimmte Gruppen oder bestimmte Menschen,
die irgendwie involviert sind
und das Flight Level 2,
das schafft es schon, dass ich da
gucken kann, okay, wie
koordinieren wir uns zusammen, dass wir
gemeinschaftlich den besten Wert schaffen
pro Kunde.
Okay, das heißt, kann ich mir das so vorstellen,
dass auf dem Flight Level 2 eben auch
die Arbeit dieses Flight Levels
visualisiert wird und damit kann ich
das ja auch dem Flight Level 1 erklären
und damit, denke ich, auch für viel
mehr Verständnis sorgen, was
auf dem Flight Level 2 passiert.
Also ich glaube nicht, dass ich das erkläre.
Was da passiert ist, dass die Menschen
von Flight Level 1 zusammenkommen
und das gemeinschaftlich tun.
Also es gibt niemanden, der
da in dieser Position ist,
aus meinem Verständnis heraus,
der das pflegt, sondern es sind die Menschen
aus den Teams, die gemeinschaftlich
sich über ein Flight Level 2
zusammen
koordinieren und da geht es wirklich
darum von, ich habe grundsätzlich verstanden,
was der Kunde will oder glaube es
verstanden zu haben, ist ja erstmal eine Hypothese,
bis ich kann prüfen, ob der Kunde
lächelt oder nicht, diese
gemeinschaftliche Koordination hinzubekommen.
Also Ende zu Ende.
Ja, also
was ich gerade
merke oder
lerne, ist, dass die
Flight Levels
sicherlich ein super Ansatz sind,
aber vielleicht nicht im ersten Schritt
einfach zu verstehen sind, wenn man
versucht, eine Organisation
darauf immer abzubilden. Also ich habe ja
als Titel haben wir ja
Skalierung von DevOps, das ist ja für mich
so die Idee gewesen oder
immer noch die Idee, ich nutze Flight Levels, um
Teams zu koordinieren.
Wenn ich aber das verstehe oder richtig
verstehe, was du sagst, geht es eigentlich
nicht darum, einzelnen Gruppen,
einzelnen Ebenen, ein
Flight Level zuzuordnen, sondern
eben Ende zu Ende zu gucken, aha,
das sind die Anforderungen des Kunden, wie
laufen diese Anforderungen durch unser
Unternehmen? Das mache
ich vielleicht auf dem Flight Level
3 oder 2,
aber ich arbeite eben gemeinsam
diesen Weg aus
von Mitgliedern
aus der Ebene 1. Also Ebene
1 setzt sich quasi zusammen
und baut den
Fluss durch die Ebene 2. Ist das
so ein richtiges Verständnis?
Ja, das geht
auf jeden Fall schon in die richtige Richtung.
Also grundsätzlich geht es mir nicht um die
Aufbauorganisation. Die Aufbauorganisation
ist eh so, dass sie sich über
Jahre immer wieder ändert und ich habe
kaum gesehen, dass dadurch
wirklicher Einfluss auf den Wert vor Kunde
genommen wurde. Hier geht es
um die Ablauforganisation. Also
wirklich, wie Arbeit
dazu beiträgt, gemeinschaftlich
Wert zu schaffen. Und natürlich
gibt es Menschen auf unterschiedlichen
Hierarchie-Ebenen, die daran mitarbeiten
wollen, dass wir Wert vor Kunde schaffen.
Aber manchmal ist
so eine Hierarchie-Ebene
und das, was wir am Ende an Wert schaffen
und so, wie wir uns
gerade organisiert haben,
das ist halt
vielleicht auch, naja,
das ist halt
unterschiedlich voneinander.
Am Ende geht es doch
darum, dass ich es irgendwie schaffe,
dass die richtigen Leute zur richtigen Zeit
die richtigen Dinge tun.
Also wer am Ende genau
das ausführt, das ist
auch nicht so wichtig.
Also wenn ich jetzt ein Buch bei Amazon bestelle,
dann ist
grundsätzlich meine Erwartung, dass ich das Buch
haben möchte. Wer bei Amazon
am Ende dafür sorgt, dass ich das Buch bekomme,
ist mir als Kunde vollkommen egal. Hauptsache,
die kriegen das irgendwie hin, dass ich
am Ende mein Buch auf dem Tisch liegen
habe zu Hause. Und das in der
angemessenen Zeit und die Qualität
und der Preis sollten stimmen.
Der Rest ist dem Kunden doch vollkommen egal.
Das heißt, wir müssen das schaffen,
dass wir genau eben diese Kundenerwartung
treffen. Und wer das dann am Ende
macht, ja, das sollten schon die richtigen
Leute sein. Und
ich vertraue darauf, dass die sich gut
organisieren können, wenn man ihnen
die richtigen Mittel in die Hand
gibt.
Okay. Und das
heißt, das, was du eben sagtest,
dass sich die Organisation
organisiert,
dem Kunden, dass der Kunde das Buch auf den
Tisch bekommt, das ist letzten Endes
eine Aufgabe der
Flight Levels. Also die Flight
Levels in ihren drei Ausprägungen
helfen genau diese
Organisation, die interne
Ablauforganisationen so zu gestalten, dass
das funktioniert. Also die Flight Levels sind
erstmal ein Denkmodell. Also die
helfen uns oder die laden uns ein,
dass wir diese ganzen Wertentstehungsinseln,
die wir in der Organisation haben, irgendwie
miteinander verbinden.
Und sobald die Leute
verstanden haben, was man damit machen kann,
haben sie auch die Möglichkeit, es zu nutzen,
um am Ende
für sich Mehrwert zu bekommen. Also
aus meiner Sicht ist das in keinster Weise
etwas, was ich
einbringen sollte, nur um Flight Level
zu tun, sondern wenn ich
eine Herausforderung habe,
dann kann ich das nutzen,
um für mich einen Vorteil zu haben.
Und wer das nutzen
möchte und für wen das einen Vorteil
bringt, der kann das machen
in dem Moment, wo er das verstanden hat.
Selbstverständlich.
Okay. Wenn ich mir jetzt
eine IT-Organisation vorstelle,
vielleicht nicht so groß wie die Telekom, aber eine
IT-Organisation, die sagt,
hey, das klingt gut, das möchten
wir machen. Also wie würde ich mir
jetzt sozusagen den Start vorstellen?
Wie startet man in die Arbeit mit
Flight Levels?
Also ich sage immer, man sollte die Hacke so hoch
wie möglich einschlagen.
Das heißt, nur so kleine
Implementierungen auf Flight
Level 1 sind für mich
lokale Optimierungen und die führen in den
allermeisten Fällen zu globaler
Suboptimierung. Von daher glaube ich,
dass es ein guter Weg ist, irgendwo
zwischen Flight Level 2 und 3
einzusteigen. Das heißt,
die Menschen zu involvieren, die
eine große Wirkbreite haben
mit dem, was sie tun
und mir genauso
zumindest einen von diesen größeren
Wertströmen mal rauszunehmen,
um daran mal zu schauen,
okay, wie können wir gemeinsam besser
vor Kunden arbeiten. Das heißt,
zu überlegen, okay, wie passiert
Arbeit derzeit bei uns
und wie können
wir am Ende dafür sorgen, dass wir mehrwertlich
Arbeit liefern. Und die Flight Levels, die setzen
auf ganz typische Kernpraktiken agilen
Arbeitens. Also Visualisierung,
Fokus setzen, agile Interaktion
und den Erfolg von dem
messen, was ich da tue.
Also Feedback Loops implementieren.
Und wenn wir das auf allen Ebenen tun und
konditionelle Verbesserungen anstreben,
dann sind wir schon echt weit vorne dabei.
Da geht es erst mal um Verständnis schaffen
und wenn ich das Verständnis habe,
habe ich eine Sprache, mit der ich zusammen
überlegen kann, okay,
wie setze ich das um.
Ja, okay. Das heißt, wenn du sagst,
auf Ebene, zwischen Ebene 2 und 3
quasi starten,
dann muss ich mir ja sehr gut Gedanken
machen, wen ich in diesen Start mit
hineinnehme, richtig? Genau.
Kannst du da so eine typische
Anzahl von Leuten
mal nennen, die da involviert
sind? Also das kann ich jetzt für mich, ich kann mir
das jetzt gar nicht so konkret vorstellen. Sind das 5,
sind das 10?
Gibt es da so Erfahrungswerte
aus deiner Arbeit? Ja, das ist natürlich
kontextabhängig, aber
wir hatten letztens einen Workshop
gemacht, zwei Tage,
neun Teilnehmer, da waren Menschen
in Verantwortung für das Arbeitssystem
drin, aber auch so
ein paar Leute
aus Fachbereichen, die
immer wieder Interaktionspartner
sind. Also die irgendwie
Abhängigkeiten zu den eigenen
Arbeitssystem haben, in dem Wert geschaffen
wird. Weil das Auflösen von
Abhängigkeiten und das
Arbeiten mit diesen Abhängigkeiten
ist sehr, sehr wichtig. Das heißt,
irgendwas in der Größenordnung so
naja, so irgendwas zwischen acht bis
zwölf Menschen ist das,
glaube ich, was man da
haben könnte an der Größenordnung.
Ja,
ich denke auch, dass das eine vernünftige Größe
ist und dann stelle ich vielleicht in so einem Workshop
fest, da habe ich noch ein paar
Abhängigkeiten, die ich vorher nicht beachtet habe,
die mir gar nicht bewusst waren. Da müsste
ich entweder kurzfristig jemanden dazu holen
oder das erstmal quasi
ausklammern und dann später nochmal
bearbeiten. Also genau
in so einem Workshop merkt man erstmal,
wie wenig man weiß
und worauf man aufsetzen
kann. Also am Anfang ist es
ja grundsätzlich so, dass wenn ich anfange
irgendetwas mir anzugucken,
dann ist das Bild, was ich habe, grundsätzlich falsch.
Und je näher ich mich
dem Nähere, was
wir an gemeinschaftlichem
Verständnis vielleicht aufbauen können,
je richtiger könnte das werden.
Und wenn wir da
zusätzliche Informationen bekommen, dann
sehen wir auch immer
klarer, wer
weitere Informationen reinbringen kann.
Und das hilft auf jeden Fall
besseres
Verständnis aufzubauen und
baut auch mögliche Spannungen ab.
Also wenn ich Verständnis habe
für etwas, ist es auch grundsätzlich so,
dass ich
gewisse
Schwierigkeiten, die
entstehen könnten, vermeiden kann.
Also je mehr ich darüber weiß,
je besser ist das
grundsätzlich für alle gemeinschaftlich.
Das stimmt. Und dann kommen wir
wieder zu dem Eingangspunkt, den wir hatten.
Dann ist man als Coach
nicht nur Methoden-Coach
und erklärt, wie die Methode funktioniert,
sondern man muss die Menschen
natürlich auch bei den Schwierigkeiten abholen,
weil das, was du jetzt so sagst,
klingt ja wunderschön. Also ich merke,
was ich alles nicht weiß und stelle fest,
wie schwierig das alles ist.
Das führt ja nicht bei den
wenigsten Leuten zu Begeisterung.
Also muss man da ja die Leute auch begleiten
und sagen, okay, das ist jetzt erstmal so
und daran müssen wir arbeiten. Und da kann man
die Realität ja nicht negieren.
Das ist da. Und das zu erkennen
und die Leute dabei zu begleiten,
das ist dann wahrscheinlich die Aufgabe, die du auch
als deine Coaching-Aufgabe siehst.
Genau. Also die Menschen zu
begleiten, viel zu erklären
und ja auch
so eine Brücke zu liefern, das ist
definitiv unsere Aufgabe.
Nur,
also wenn ich vorher die Probleme nicht gesehen
habe, habe ich keine Chance, etwas zu tun.
Wenn ich die Probleme sehe, habe ich
zumindest die Chance, etwas zu tun.
Lösen muss ich sie dann auch alleine,
natürlich. Vielleicht kann
ich das mit anderen gemeinschaftlich tun,
dann ist es einfacher, aber
grundsätzlich ist es doch erstmal gut zu
wissen, was habe ich auf dem Tisch.
Ja, also
ich stimme dir zu,
da sind wir ja in dem gleichen Umfeld unterwegs,
aber ich sehe eben dann auch immer wieder Leute,
die das
vielleicht nicht sofort für positiv
befinden, also die
eben sagen, das ist alles gar nicht so
kompliziert, lasst mich mal entscheiden,
also jetzt mal ganz banal und ganz
platt, alte Verhaltensmuster,
Entscheidungen treffen und die dann
durchdrücken. Das, was du ja sagst,
auch der Bezug zur Agilität ist ja,
miteinander reden, gemeinsam
erstmal Transparenz schaffen und dann zu Lösungen
kommen. Das ist ja eine ganz andere Art
von Arbeiten für viele
Menschen.
Also natürlich muss man erstmal lange
Schritt für Schritt in diese Art
der Zusammenarbeit reinkommen.
Manche sind da schon
etwas geübter, manche haben mehr Erfahrung
da drin, manche haben auch schon viele
Erfahrungen, die sehr positiv sind, die sie weiter
geben können. Ich habe die Erfahrung
gemacht, dass es ganz viele Menschen im
Unternehmen gibt, die haben sich schon damit
beschäftigt, die haben schon
mit Teams und Teams von Teams
zusammengearbeitet, haben schon viele
Erfolge da drin und haben das
ja ein bisschen zu ihrem
eigenen Lebenssinn mitgemacht.
Also ich zähle mich jetzt auch selber dazu,
dass ich davon grundsätzlich begeistert
bin. Also nicht so, weil ich das wie
eine Art Religion pflege, sondern
grundsätzlich, weil ich gemerkt habe, wie
es anders sein kann,
wie es jetzt ist und ich einfach
mit Menschen zusammengearbeitet habe, die mir
das unfassbar viel gebracht hat.
Mhm, okay.
Du hast ja eben schon gesagt, wie
diese Flight Levels mit Agilität
zusammenhängen und das, was du eben sagtest,
hat ja all das auch was mit Agilität
zu tun. Also würde ich
jetzt mal sagen,
ihr nutzt, oder die Flight Levels
nutzen eben das Thema Agilität,
das, was in Agilität mit
Kernpraktiken da ist, nutzen die Flight
Levels genauso. Also insofern gibt’s
da auch gar keine Abgrenzung. Wir
machen Flight Levels und ihr seid Agile,
sondern es ist einfach das Arbeiten
an diesen Wertströmen,
das Zusammenbringen von
einzelnen Wertstrominseln,
Wertentstehungsinseln,
das ist das, was ihr tut. Und dann nutzt ihr eben
das, was normal ist. Das habt ihr vorhin auch gesagt.
Gesunder Menschenverstand
und das bringt ihr zusammen auf den Flight Levels.
Genau. Ich würde sagen,
das ist so ein bisschen die Essenz davon.
Also, dass man sich wirklich auf das
fokussiert, was ja
wichtig ist, wenn man Wert für Kunde schaffen
möchte. Und ich kann’s gerne mal wiederholen,
das ist für mich Visualisierung, Fokus
setzen, Interaktion
zwischen den Menschen und zu schauen,
okay, wie
erfolgreich bin ich mit dem, was ich tue.
Und dafür sind halt eben
genau diese Rückschleifen
sehr wichtig, dass ich davon lernen kann,
was ich an Informationen
zurückbekomme vom Kunden, um noch
erfolgreicher zu sein.
Sehr schön.
Also, ich hab bis jetzt
schon ein sehr viel besseres
Bild bekommen von den Flight Levels.
Der Besuch von
Kursen oder das Lesen von Büchern steht
auf der Liste dann für mich jetzt oben drauf
an der Stelle.
Aber ich glaube oder hoffe,
dass der eine oder andere, der jetzt diesen Podcast
hört, sagt, hey, da will ich mehr
davon erfahren. Natürlich kommen in die
Shownotes ein paar Links rein,
über den Blog oder über
Blog-Einträge, so man was nachlesen kann.
Gibt’s denn noch die Chance, da
ein bisschen mehr zu erfahren? Gibt’s außer
Blog-Beiträgen auch Bücher oder andere
Themen? Also, kurze Frage, wo kann man da
mehr über Flight Levels erfahren?
Also, aktuell
gibt’s die Flight Level Academy.
Und die ist noch im Aufbau.
Das heißt, es entwickelt sich langsam
und wir haben schon
einige Möglichkeiten,
wo man mehr erfahren kann.
Aber die Flight Level Academy
soll auf jeden Fall
bewusst nicht etwas sein, wie
eine Zertifikatsdruckmaschine
oder ähnliches, sondern
es ist eher eine Lern-Community.
Und das Ziel ist, gemeinschaftlich
mehr über Business-Abilität
zu erfahren. Und
die Hauptanwendungsgruppe
oder die Zielgruppe, das sind
wirklich die Anwender und jetzt nicht
die Consultants oder Coaches. Also, wir wollen
wirklich die Leute, die es im täglichen
Leben
anwenden können, die es gebrauchen
können, um es wirklich jetzt schon
umzusetzen.
Daneben gibt’s noch
neben der Academy
sogenannte Flight Level Guides.
Das sind so Experten, die kennen wir seit Jahren,
die kennen sich persönlich.
Und von denen wissen wir,
das, was die tun, da
vertrauen wir darauf, dass die das Modell
gut verstanden haben, anderen gut vermitteln
können und dass sie das in Organisation
auch gut etablieren können.
Die Flight Level Guides, sie sind
so eine gute Mischung aus Trainern,
Coaches, Consultants,
aber auch Leute, die wissen, wie man
das Thema in Unternehmen adressieren kann.
Okay. Das heißt, die Flight Level Academy
spricht Anwender an,
die ihr Nutzer, also
die Leute, die wirklich damit arbeiten
wollen, die mit ihren Fragen kommen, die mit ihren
Problemen oder Herausforderungen kommen
und eben die Flight Level Guide
Experten, die die
man eben nutzen kann, wenn man es nicht
alleine umsetzen kann, wenn man Gesprächspartner
braucht, wenn man Erfahrung braucht,
wenn man die mit dazu nimmt.
Gut. Das heißt aber, wenn wir
in den
Shownotes da die beiden Links
reinbringen zu diesen
zu der Academy
und zu den Flight Level Guides, dann
kann man sich darüber informieren und kann schauen,
wie es weitergeht und wie man das
Interesse, was man aus dem Podcast gewonnen
hat, wie man das vielleicht dann wirklich
für sich konkret beantworten kann.
Und weiter lernen kann.
Genau. Richtig.
Und man kann uns auch gerne persönlich
ansprechen oder anschreiben.
Es gibt auch auf Twitter die Flight Levels
Academy.
Ja.
Gut. Dann machen wir das auch noch mit in die Shownotes
rein. Einfach ein paar Links.
Dann
kann man sich da weiter informieren.
Es klingt für mich sehr, sehr
interessant. Ich
finde es auch schön, dass es keine Zertifikatsdruckmaschine
werden soll. Das
finde ich sehr, sehr positiv,
dass es darum geht, eben
Wert zu schaffen, indem man
Arbeit transparent macht und Leuten
hilft, vielleicht besser miteinander
zu arbeiten, kundenorientierter.
Das finde ich
ein super Ansatz.
Lukas, hast du noch irgendetwas,
was du zu dem Thema sagen willst,
was wir noch nicht so besprochen haben?
Mir grundsätzlich ist das Thema sehr wichtig.
Also ich habe gemerkt,
dass es wirklich hilft, mal fernzusehen,
jeglicher Modelle oder Frameworks,
das Unternehmen besser zu verstehen
und am Ende
wirklich was draus zu machen, was dem
entspricht, was das Unternehmen wirklich ist.
Also ich
vergleiche das immer gern mit
Playmobil oder Lego.
Wenn ich Playmobil kaufe, dann habe ich
einen komplett fertigen Bausatz.
Den stelle ich hin. Den kann ich
exakt so haben, wie ich ihn will.
Bei Lego ist das auch so. Da habe ich auch
eine Bauanleitung. Aber ich kann es auch
komplett weglassen. Ich nehme die Teile und baue es mir so,
wie ich will.
Und wie es dem entspricht, wie meine Vorstellung ist.
Und genau dabei,
glaube ich, hilft
das Flight Levels Modell extrem.
Dass ich wirklich sowas habe, ähnlich
wie Lego. Ich kann mir, wenn ich
das gemeinschaftlich verstanden habe, was ich damit
erreichen kann, selber was
zusammenbauen. Und das ist halt genau das,
was dem entspricht,
was das Richtige für mein Unternehmen ist
und was für die Kunden am Ende den größten
Wert erliefert.
Sehr schön. Ja, unterschiedliche
Ideen zwischen Playmobil und Lego finde ich
ein sehr eingängiges Beispiel.
Sehr schön. Gut.
Ich habe auch keine Fragen mehr
und würde sagen, herzlichen Dank
für den Podcast, für die Aufnahme.
Und dann wünsche ich dir weiterhin
viel Erfolg bei deiner
Arbeit als Enterprise Kanban Coach
bei der Telekom. Vielen Dank, Lukas.
Danke dir. Auch dir viel Erfolg.
Danke dir.

Folge 32: Weichgespülte Transformationen

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Unser Thema heute „Weichgespülte Transformationen“ ist entstanden aus einem Dialog bei Twitter zu einem Tweet von Leonid Lezner mit dem Inhalt:

Ein Tweet hat mich nachdenklich gemacht. Finden die Transformationen nicht zu weich gespült statt, kuschelig, weil alle ein gutes Gefühl haben müssen? Ist die Unbeständigkeit nicht die neue Stabilität und wir dürfen uns an nichts mehr klammern? Mehr geistige Flexibilität fordern?

Zu Gast habe ich Tom Klose und Kai Pukall. Tom Klose ist Gründer der Digital- und Innovationsberatung „supernju“. Kai Pukall ist bei der DB Systel einer der DBS Agents. Wir sprechen über das Thema Unternehmenstransformation. Sollen (bzw. müssen) diese radikal verlaufen oder eher verständnisvoll unter starkem Fokus auf die beteiligten Menschen. Das Thema ist entstanden aus einem Dialog bei Twitter zu einem Tweet von Leonid Lezner (Link siehe Shownotes) mit dem Inhalt: „Ein Tweet hat mich nachdenklich gemacht. Finden die Transformationen nicht zu weich gespült statt, kuschelig, weil alle ein gutes Gefühl haben müssen? Ist die Unbeständigkeit nicht die neue Stabilität und wir dürfen uns an nichts mehr klammern? Mehr geistige Flexibilität fordern?“

In dieser Episode erörtern Dierk Söllner, Tom Klose und Kai Bukal ausführlich das Thema agile Transformationen in Organisationen. Sie diskutieren, wie Unternehmen effektiv das Gleichgewicht zwischen radikalen Veränderungen und bedachten, schrittweisen Verschiebungen navigieren können. Sie beleuchten die Herausforderungen, denen große Organisationen bei der Annahme agiler Methoden gegenüberstehen, betonen die Bedeutung kundenorientierter Ansätze, Mitarbeiterbeteiligung und die Notwendigkeit kontinuierlicher Anpassung an Marktentwicklungen. Das Gespräch umfasst auch, wie man Mitarbeitererwartungen und -ängste während der Transformationen managt, die Rolle von Kommunikation und Vernetzung innerhalb von Organisationen sowie die Bedeutung der Ausrichtung von Transformationsbemühungen an rechtliche und Governance-Rahmenbedingungen.

Inhalt

  • Einführung und Begrüßung
  • Vorstellung der Teilnehmer und ihrer Hintergründe
  • Diskussion über Agile Transformationen
  • Erörterung des Tweets von Leonid Letzner
  • Das Gleichgewicht zwischen radikalen und schrittweisen Transformationen
  • Die Rolle der Mitarbeiterbeteiligung bei Veränderungen
  • Die Bedeutung kundenorientierter Ansätze bei Transformationen
  • Die Herausforderung der Transformation in großen Organisationen wie der Deutschen Bahn
  • Agile Methodik und ihre Anwendung in verschiedenen organisatorischen Kontexten
  • Die Bedeutung von Kommunikation und Vernetzung bei Transformationen
  • Rechtliche und Governance-Aspekte im organisatorischen Wandel
  • Kontinuierliche Transformation als organisatorische Strategie

Shownotes

Webseite von Tom Klose bei supernju

Twitteraccount von Kai Pukall

Transkript (automatisiert erstellt, wer Fehler findet darf sie behalten)

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dirk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des DevOps Podcasts Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation. Das beinhaltet für mich auch das Thema DevOps. DevOps umfasst für mich
kulturelle, organisatorische, prozessuale und technische Aspekte. Diese diskutiere ich mit
Experten aus der Praxis. Den regelmäßigen Hörern wird es aufgefallen sein. Es gab eine etwas längere
Pause bei der Veröffentlichung dieses Podcasts. Unter der Haube habe ich weiter fleißig neue
Folgen aufgenommen, diese aber aufgrund einer sehr guten beruflichen Auslastung nicht fertig
stellen können.
Das heißt eben auch nicht hochladen können. Nach einem Providerwechsel und neuer externer
Unterstützung wird sich das nun wieder einspielen. Das heißt, dieser Podcast ist der erste,
der relativ zeitnah nach der Aufnahme dann auch veröffentlicht wird wieder. Vielen Dank
auch in dem Umfeld an die vielen Kontakte in meinen Projekten und anderen Kanälen fürs
Nachfragen. Es ist dann schön, wenn man so mitbekommt, dass da der eine oder andere diesen
Podcast auch hört. Unter anderem Dank an Ramon, Christine, Nils, Alexander, Franziska,
und Steffen. Und ich bitte Gregor Ilk, Oliver Simon, Miguel Mai und Patrick de Bois um Verständnis
für die lange Wartezeit bei der Veröffentlichung unserer jeweiligen Podcast-Folgen. Patrick
de Bois war die letzte Folge. Die habe ich aufgenommen noch im alten Jahr. Wir haben
begonnen mit Happy New Year und ja, jetzt wird Happy New Year dann endlich auch veröffentlicht.
Ich freue mich heute auf das Thema weichgespülte Transformationen. Zu Gast habe ich Tom Klose
und Kai Bukal.
Tom Klose ist Gründer der Digital- und Innovationsberatung Supernew und mehr über sich wird er dann gleich
auch dazu erzählen. Kai Bukal ist einer der DBS Agents. Was das bedeutet, wird er auch
gleich berichten. Unser Thema heute, weichgespülte Transformationen, ist entstanden aus einem
Dialog bei Twitter zu einem Tweet von Leonid Letzner mit dem Inhalt, ich zitiere das einfach
mal hier.
Tweet hat mich nachdenklich gemacht. Finden die Transformationen nicht zu weichgespült
statt? Kuschelig, weil alle ein gutes Gefühl haben müssen? Ist die Unbeständigkeit nicht
die neue Stabilität und wir dürfen uns an nichts mehr klammern, mehr geistige Flexibilität
fordern? Natürlich werde ich den Tweet auch in meinen Shownotes verlinken und über diesen
Tweet werden wir uns heute ein bisschen unterhalten und ich würde sagen, ich fange einfach mal
an, spiele den Ball mal zu Tom rüber.
Guten Morgen, Tom. Was verbirgt sich in der Supernew?
Ja, guten Morgen. Supernew ist im Grunde genommen mein alter Ego. Ich bin digitaler Innovationsberater.
Ich begleite ähnlich wie du Unternehmen bei Veränderungsprozessen, vielleicht weniger
auf technischer Basis, sondern vor allem arbeite ich da mit Menschen natürlich. Wie gesagt,
Prozessbegleitung, Produktentwicklung, aber vor allen Dingen auch Schulungen, Keynotes,
Inspirationen.
In dem Bereich. Und Open Innovation ist so ein Steckenpferd von mir. In dem Bereich mache
ich auch viele Events, Barcamps und so weiter. Und ja, ich würde mich vielleicht so ein
bisschen als Open Innovation Evangelist bezeichnen.
Okay, vielen Dank, Tom. Guten Morgen, Kai. Wie sieht so ein Tag eines DBS-Agents aus?
Ja, guten Morgen. Ich freue mich. Genau, du hast ja schon gesagt, ich arbeite bei DBS-Stell.
Das ist die IT-Tochter der Deutschen Bahn.
Wir DBS-Agents, wir sind aktuell zu viert. Wir sind ein Team von Agile-Coaches. Es gibt noch andere, aber wir sind eben eins davon.
Und unsere Aufgabe ist eben, unseren Kollegen zu helfen, quasi kundennah, agil, interdisziplinär zusammenzuarbeiten
und ihnen Ideen und Methoden an die Hand zu geben, wie sie das tun können. Und wie sieht so ein typischer Arbeitstag aus?
Wir machen relativ viele Workshops zu einer ganzen Reihe von Themen rund um agiles Arbeiten.
Und ganz oft helfen wir auch einfach im Alltag, konkrete Probleme in den Teams zu lösen.
Also wirklich klassisches Agile-Coaching. Und hin und wieder sprechen wir aber auch einfach nur mit Menschen,
weil wir merken, dass sich ganz viele Probleme schon lösen lassen, indem man einfach klug miteinander spricht.
Ja, Kommunikation. Zauberwort. Jawohl. Gut, ja, vielen Dank, ihr beiden.
Wir sind hier im DevOps-Podcast und da bitte ich meine Gäste immer um ihre persönliche Definition von DevOps.
Da habe ich schon viele wundersame und wunderschöne Definitionen.
Wie definierst du denn DevOps, Kai?
Ja, DevOps ist für mich eigentlich ein relativ großes Wort für eine eigentlich im Kern kleine Idee.
Und zwar ein Grundgedanke agilen Arbeitens ist ja, dass man irgendwie in kleinen interdisziplinären Teams zusammenarbeitet
und dass man alle Fähigkeiten, die man für so eine Produktentwicklung braucht, in dem Team zusammenbringt.
Und DevOps ist eben für mich eine mögliche Ausprägung davon, ein Baustein davon.
Das heißt, wenn wir ein Softwareprodukt entwickeln,
dass wir eben Entwicklung und Betrieb von dem Produkt nicht mehr organisatorisch trennen,
sondern dass wir das aus einer Hand tun, in einem Team.
Und das hat eine ganze Reihe von technischen und sozialen Konsequenzen.
Aber das ist dann für mich so erst mal die Kernidee.
Sehr schön. Und was verstehst du unter DevOps, Tom?
Ja, ich hatte schon befürchtet, dass du mich das auch fragst.
Ich komme ja so ein bisschen aus einer anderen Welt oder näher mich vielleicht der gleichen Welt, aber aus einer anderen Richtung.
Deswegen würde ich es vielleicht mal sagen für mich.
Und in meinem, so wie ich es erfahre und erlebe,
stellt sich DevOps vor allen Dingen als eine besondere Form der Eigenverantwortung dar.
Also sehr viel mehr Verantwortung bei Personen oder bei den einzelnen Menschen,
aber auch im Team, weniger Denken in Silos.
So würde ich es vielleicht mal übersetzen.
Ja, jetzt unabhängig von der reinen Lehre.
Ja, die Frage ist ja, gibt es eine reine Lehre und glauben wir in dieser reinen Lehre?
Oder würden wir ihr glauben?
Wenn es sie gäbe.
Das stimmt.
Okay, ja, gut, sehr schön.
Ich habe schon gedacht, wahrscheinlich muss ich irgendwann mal so eine Folge Best-of machen
und die ganzen Definitionen der einzelnen Teilnehmer mal so hintereinander schneiden und kommentieren.
Das ist ja bestimmt auch ganz interessant.
Stimmt.
Gut, jetzt zum Thema dieser Folge.
Weichgespülte Transformationen und dem Tweet von Leonid.
Was meint ihr zu den Aussagen?
Also wie würdet ihr vielleicht so zum Einschicken mal diesen Tweet von Leonid kommentieren?
Ich glaube, ich habe auch als einer der Ersten drunter irgendwie geschrieben, sehe ich gerade.
Du warst auch gleich danach oder umgekehrt, das sieht man ja nicht mehr so richtig.
Nee, du warst sogar der Erste, sehe ich.
Genau, ich sehe mich nur oben.
Also ich habe geschrieben, dass zu weichgespült, finde ich eine etwas vage Aussage,
weil das ist halt, was ist schon weichgespült und was ist zu weichgespült.
Ich aus meiner Sicht denke, dass Transformationsprozesse mit Bedachtlichkeit,
mit Bedachtlichkeit und eben durchaus behutsam eingeleitet werden sollten,
weil man ohnehin auf genug Ressentiments und Resistenzen bei Veränderungsprozessen bei den Menschen stößt.
Und aus meiner Erfahrung bringt es da nichts sozusagen, so holterdiepolter irgendwo reinzustürmen,
im übertragenen Sinn und mit wehenden Fahnen die Veränderung einzuleuten.
Ich habe da einen anderen Weg gefunden, der bedeutet,
dass man im Grunde genommen den Leuten vor allen Dingen erstmal zuhört,
mal versteht, wo mögliche Ängste zu Veränderung herkommen
und dann mit ihnen gemeinsam versucht, diese Ängste erstmal auszuräumen.
Weil meine Erfahrung ist, dass die, solange diese Ängste irgendwie im Weg stehen,
verändert es sich auch nicht so gut.
Also vielleicht das erstmal so zum Einstieg.
Ich denke, da steigen wir gleich noch ein bisschen tiefer ein.
Ja, also was du sagst.
Was Tom sagt, Menschen ernst zu nehmen, ist, glaube ich, der erste wichtige Schritt.
Wenn man das nicht tut, dann wird es insgesamt schwierig.
Ich habe dann ja auch in meiner Antwort auf Leonids Tweet so ein bisschen so meinen Standpunkt versucht aufzuzeigen.
Also ich habe ein bisschen den Eindruck, da findet gerade so eine Pendelbewegung zwischen zwei Extrempositionen statt.
Also irgendwie hat man früher so Veränderungen von oben herab gemacht.
Da hat sich irgendeine Gruppe eingeschlossen und hat beschlossen, wie die Veränderungen jetzt gemacht werden.
Und dann wurde das ausgerollt.
Und wir wissen halt auch, dass das, also mittlerweile wissen wir, dass das nicht gut funktioniert.
Und wir wissen auch, warum das nicht funktioniert.
Und dann stößt diese Veränderung massiv auf Widerstände und so.
Und das ist irgendwie nicht der Weg, es zu machen.
Und dann das andere Extrem ist halt, dass man das so den Mitarbeitern quasi offen lässt.
Und dann sollen die alles Mögliche tun, sollen mal rumprobieren.
Und dann mal überspitzt gesagt, drückt man halt einfach die Daumen und hofft, dass da irgendwas Nützliches bei rumkommt.
Und mittlerweile machen wir halt die Erfahrung.
Und das ist auch nicht funktioniert und dass das auch nicht der Weg ist.
Und jetzt zeichnet sich so ein bisschen so die Rückwärtsbewegung wieder in das Alte ab.
Und ich glaube aber nicht, dass es jetzt besser ist als vor zehn Jahren.
Und ich bin eigentlich der Meinung, dass man halt Transformationen grundsätzlich anders denken muss,
damit die überhaupt eine Chance auf Erfolg hat.
Weil beide Wege, die wir jetzt skizziert haben, eigentlich nicht die richtigen sind.
Wie würde das aussehen für dich, Kai?
Also, weil wenn das Pendel immer hin und her schlägt,
dann ist das ja auch ziemlich viel Geldverschwendung beispielsweise, Demotivation und so weiter.
Also, wo würde so dein Mittelweg bei so einem Pendel aussehen?
Ja, also, das ist auf jeden Fall eine Katastrophe.
Also, es ist wirtschaftlich und menschlich eigentlich eine Katastrophe, wenn das einfach nur so hin und her schwingt.
Ich glaube, ehrlich gesagt, das Problem kommt daher, dass wir versuchen,
dass die Transformation, die ja eigentlich irgendwas mit dem Kunden zu tun hat,
wo es eigentlich um Kundenzentrierung geht,
dass wir die über das Organigramm versuchen zu lösen.
Und das ist eigentlich schon ein relativ eigenartiges Werkzeug,
weil im Organigramm kommt der Kunde ja noch nicht mal vor.
Und da wird dann quasi immer in oben und unten gedacht.
Und weder oben noch unten sind aber die Lösung für das Problem,
sondern was es aus meiner Sicht braucht, ist quasi ein Wechsel der Blickrichtung.
Wir müssen quasi von der Seite auf die Organisation gucken
und nicht in oben und unten, sondern in innen und außen denken.
Und in dem Moment, wo wir das tun, wird auch die Transformationsrichtung relativ offensichtlich,
weil natürlich müssen wir dann beim Kunden anfangen
und müssen uns vom Kunden aus in die Organisation rein transformieren.
Jetzt mal blöd gesagt.
Und dann hat das natürlich Konsequenzen auf den inneren Aufbau der Organisation.
Aber es gibt immer auch ein klares Wozu.
Und dann kann man vielleicht auch da eher so ein bisschen die die Ängste und die Vorbehalte
gegenüber so einer Veränderung adressieren, weil es nicht im Kern darum geht,
dass irgendjemand was weggenommen bekommt,
sondern am Ende soll es halt irgendwie für den Kunden
und auch für den Menschen im Unternehmen besser werden.
Und das hat halt Konsequenzen, aber das muss nicht unbedingt Verlierer produzieren.
Da würde ich dir uneingeschränkt zustimmen.
Ich würde dazufügen noch, dass das eigentlich auch erklärt.
Du hast eigentlich sehr schön gesagt mit dem von der Seite drauf schauen.
Das erklärt aber auch gleichzeitig sehr gut, warum das klassischen oder
traditionellen Unternehmen so schwerfällt, diese Transformation einzuleiten und überhaupt durchzuführen.
Weil sie eben überhaupt nicht so strukturiert sind bisher,
weil sie eben sehr streng, oft hierarchisch organisiert sind.
Alle, alle Abläufe, alle Inzentivierung Systeme sind auf Hierarchien ausgelegt.
Und und alle Menschen, die darin arbeiten, teilweise schon 20, 30 Jahre,
sind es gewohnt, in diesen Strukturen zu arbeiten.
Und jetzt kommt man hin und sagt Na ja, wir wollen jetzt,
dass du plötzlich ganz eigenverantwortlich bist.
Du hast jetzt vielleicht keinen Chef mehr.
Du sollst jetzt mal selber Entscheidungen treffen.
Ja, das ist ja auch so.
Dieses wirkungslose Rumprobieren vielleicht, wie du es genannt hast,
weil die Menschen dann natürlich erst mal ratlos sind und vielleicht auch überhaupt keine Lust haben
und überhaupt nicht dafür qualifiziert sind, Entscheidungen zu treffen im Moment.
Also das heißt nicht, dass sie das irgendwann mal können.
Aber sie sind es einfach nicht.
Es wurde ihnen einfach nicht beigebracht oder beziehungsweise wurde ihnen aberzogen.
Und und dann eben die Tatsache noch, dass man dann sagt,
na ja, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt wird doch mal innovativ und wir wir strukturieren jetzt mal bewusst alles um.
Und da wird dabei wird eben vergessen, dass diese Menschen eben sehr lange schon sich angeeignet haben,
in diesen Strukturen zu arbeiten und dass diese Veränderung davon weg eben nicht mal ebenso mit mit einem agilen Team
und zwei Design Thinking Workshops gelöst ist, sondern dass das eben eine relativ lange Zeit sogar braucht,
diese Veränderung auch zu lösen.
Veränderung auch wieder einzuüben.
Und ja, also du hast das, du hast das sehr schön gesagt.
Also wenn ich ein Unternehmen habe, wo wir das quasi als als Gemeinschaft, als soziales System so richtig eingeübt haben,
dass der Chef die Aufgaben verteilt und der Mitarbeiter führt sie aus.
Und in dem Moment, also in dem Moment, wo wir dann den Chef da wegnehmen, entsteht ja einfach ein Vakuum.
Da ist einfach nichts mehr da.
Und das sorgt halt für Verunsicherung und für Verwirrung.
Und das kann ich auch vollkommen nachvollziehen.
Und wo wir eigentlich hinkommen müssen, ist, dass dieser Platz, wo der Chef vorher war, jetzt vom Kunden eingenommen wird.
Dass ich also direkt vom Kunden eigentlich meine Arbeit bekomme und auch die Ergebnisse direkt an den Kunden zurückgebe.
Aber das heißt natürlich, dass wir die Menschen, die vorher irgendwo fern vom Kunden in so einer Organisation verstreut waren,
dass wir die jetzt tatsächlich erst mal an den Kunden ranbringen müssen.
Irgendwie, dass wir den Kunden und diese Leute zusammenbringen müssen.
Absolut.
Und das hat natürlich allein schon, allein schon diese Veränderung hat ja massive strukturelle Konsequenzen für die Organisation an sich.
Sehe ich. Stimmt.
Stimme ich dir hundertprozentig zu.
Also wie du es sagst, also ganz viele Abteilungen und Positionen sind ja überhaupt nicht, sind ja extrem weit weg vom Kunden, kriegen überhaupt das Produkt überhaupt nicht mit.
Also das ist ja eine Form der Effizienz, die da eingeführt wurde.
Oder umgekehrt, diese Strukturen wurden ja eingeführt, um effizient zu sein.
Das hat auch, glaube ich, gut funktioniert.
Aber hat eben im Endeffekt dazu geführt, dass eine sehr starke Entfremdung von der Dienstleistung vom Produkt des Unternehmens ist.
Ja.
Und dass die Struktur des Unternehmens eigentlich, ja, am Ende zustande gekommen ist.
Und die Menschen eigentlich überhaupt nicht mehr wissen, wofür arbeiten sie eigentlich, ne.
Das hat ja noch ganz andere Auswirkungen dann auch, wenn man so über Purpose und so weiter nachdenkt.
Und jetzt aber eben zu kommen und zu sagen, das würde ich jetzt mir vielleicht mal mit dieser aufgezwungenen Umstrukturierung, wie du es geschrieben hast, bezeichnen.
Jetzt eben da rein zu poltern und zu sagen, das muss jetzt mal richtig wehtun, ja.
Das hat man ja in dem Thread dann unter dem Titel.
Ja.
In dem Thread dann unter dem Tweet auch gesehen, ne.
Also wenn es nicht wehtut, dann ist es keine echte Veränderung.
Ich bin da ein bisschen sehr, sehr vorsichtig mit solchen Sachen, weil ich eben weiß, wie die Voraussetzungen in dem Moment sind, ne.
Die Menschen kennen das so noch nicht, ja.
Ich bin immer so ein bisschen, gehe mal sehr, sehr offen auf die Menschen zu und gestehe denen erstmal ihre Ängste und ihre Sorgen und was weiß ich alles haben erstmal zu, ne.
Weil das ist nun mal so.
Egal aus welchem Grund, berechtigt oder unberechtigt, aber die haben sie nun mal, ne, diese Empfindung.
Und dann geht es für mich eben darum, die möglichst schnell natürlich auch auszuräumen.
Oder vielleicht zumindest mal zu adressieren und zu sagen, okay, verstanden, da müssen wir vielleicht ein bisschen anders oder ein bisschen langsamer oder ein bisschen schneller vorgehen.
Aber mir geht es eben darum, das war mir eben dann auch im Nachgang zu dieser Diskussion bei Twitter eben wichtig,
dass so diese Veränderung um der Veränderung wehtut.
Diese Veränderung um der Veränderung willen und das muss möglichst wehtun und dann gleichzeitig den Schluss zu ziehen, wenn es nicht wehtut, ist keine echte Veränderung, halte ich für, ehrlich gesagt, Quatsch.
Weil wenn man mal, finde ich, die, wenn man mal so Richtung Innovation schielt, ja, gibt es eigentlich auch, kann man ganz gut vergleichen, finde ich, eine Veränderung im Unternehmen ist ja auch eine Innovation in irgendeiner Form.
Und auch bei Innovationen gibt es ja iterative Innovationen, die müssen gar nicht wehtun, ja.
Also, schauen wir sich nur die Autowheel an.
Also, schauen wir sich nur die Autowheel an.
Also, schauen wir sich nur die Autowheel an.
Also, schauen wir sich nur die Autowheel an.
Also, schauen wir sich nur die Autowheel an.
Also, schauen wir uns die Autowheel-Industrie an.
Ja, was hat da in den letzten Jahren schon wehgetan?
Das neue Navigationssystem, die andere Farbe oder was weiß ich.
Und es gibt natürlich disruptive Veränderungen und die tun weh und die gibt es natürlich auch.
Und das war vielleicht auch so die Idee dabei, Veränderung kann wehtun, muss es aber nicht, ja.
Also, die Leute darauf einzustellen, dass da Veränderungen kommen können, die wehtun können, aber eben gleichzeitig auch zu sagen, warum man das macht.
da bin ich total bei dir Kai, denen wieder den Bezug zum Produkt zu geben,
sich damit wieder identifizieren zu können und bestenfalls dann eine Organisation zu schaffen,
die in diese Richtung zieht und den Kunden neben dem Blick hat.
Ich würde nochmal bei dem Warum so ein bisschen nochmal einsteigen.
Das, was du ja eben auch sagtest, Tom, warum machen wir das überhaupt?
Weil ich denke, wenn jemand ein Verständnis dafür hat, warum jetzt wirklich Schmerzen entstehen würden,
im schlimmsten Falle, weil er eben weiß, ansonsten sind die Schmerzen irreparabel,
also tot, sage ich mal, wenn man es mal übertreibt.
Wenn man den Menschen erklärt, warum sie nun vielleicht Schmerzen hätten
oder warum man etwas verändern muss, dann denke ich, ist das schon mal ein wichtiger Punkt.
Das, was du ja auch meinst, wenn man auf die Menschen zugeht und ihre Ängste erstmal ernst nimmt.
Also man muss ja Argumente finden und gute, nachvollziehbare Argumente finden,
warum sich etwas verändern muss.
Das muss ja auch nicht unbedingt auch der Mensch an sich sein.
Es kann ja auch sein, dass sich das drumherum verändere,
damit die Menschen auch vielleicht wieder zu alter Stärke und zu altem Spaß zurückfinden.
Also die Frage mit dem Warum.
Und da gab es natürlich in der Vergangenheit auch für jede Veränderung immer ein Warum.
Wir müssen schneller werden, wir müssen billiger werden, wie auch immer.
Und das sind ja alles Argumente, die damals vielleicht in dem Moment auch akzeptiert,
wurden, aber auch vielleicht nicht zutrafen.
Also ich sehe die Schwierigkeit, Leuten zu erklären, warum sie anders arbeiten müssen.
Das ist ja auch das, was Kai ja auch geschrieben hat.
Also herumprobieren oder aufgezwängt.
Da fehlt ja überall die klare Ansage, die klare Erklärung,
warum man das jetzt verändern müsste oder sollte.
Also ich glaube, das erste Missverständnis ist ja so dieses,
dass Menschen eigentlich Veränderung überhaupt nicht wollen.
Und ich verstehe das immer nicht so ganz, wo das herkommt.
Weil wenn ich tatsächlich mal mit Menschen in Organisationen spreche,
von denen ist ja keiner mit dem Status Quo zufrieden.
Die wollen ja alle die Veränderung.
Richtig.
Sie wollen aber alle unterschiedliche Veränderungen.
Und das hat auch damit zu tun, dass wir die in sehr unterschiedliche Ecken von der Organisation geschoben haben,
wo die sehr unterschiedliche Wahrnehmungen haben.
Wenn ich weit weg vom Kunden bin, dann kann ich die Kundenprobleme nicht wahrnehmen.
Und wenn ich keine Übersicht habe, wie es der Firma finanziell geht,
dann kann ich die finanziellen Probleme nicht wahrnehmen.
Und dann fließt das auch nicht ein in meinen…
meine Sicht quasi auf, was ich eigentlich ändern muss.
Und das andere…
Also ich glaube, ehrlich gesagt, wenn man die Menschen quasi wirklich dann…
Wenn man also Transparenz schafft und die Menschen dahin bringt,
wo auch der Kunde ist mit seinen Problemen,
dann werden die, glaube ich, die Veränderung auch selber für notwendig halten.
Und dann kann man da auch besser eine Unterhaltung drüber führen.
Ich glaube gar nicht, dass man das denen erklären muss.
Die müssen das tatsächlich selber sehen mit eigenen Augen.
Aber das ist auch nicht so schwierig.
Und das andere ist so ein bisschen so dieses…
Diese seltsame Annahme, dass irgendwie der Mensch schuld ist.
Die Mitarbeiter sind einfach nur zu blöd.
Und man muss sie jetzt quasi dahin bringen, dass sie das machen.
Weil von alleine kapieren sie es nicht.
Und das…
Also erstmal finde ich das eine etwas ulkige Sicht auf die Dinge.
Weil wenn man nur blöde Mitarbeiter hat,
warum hat man sie dann überhaupt erstmal eingestellt?
Und in der Realität ist das ja aber nicht so.
Da sitzen sehr…
Gut ausgebildete, sehr intelligente, sehr kreative Menschen.
Und dieses ganze Potenzial bleibt dabei ungenutzt.
Weil wir immer denken, die können nichts und die wollen nichts.
Und die haben sowieso keine guten Ideen.
Und deswegen beziehen wir auch die in diesen Veränderungsprozess nicht ein.
Und wenn man anfängt, damit den Menschen zuzuhören,
merkt man eigentlich, was da für ein Riesenpotenzial an ungenutzten Ideen steckt.
Absolut. Würde ich hundertprozentig unterschreiben.
Ich glaube, man muss den Menschen was anbieten.
Wie gesagt, die haben bisher Inzentivierung.
Die haben mehr Leistung bekommen, wie eine höhere Position,
ein höheres Gehalt, Entfirmenwagen, Entfirmenhandy.
Also solche…
So wurde bisher Leistung inzentiviert.
Und wenn man jetzt aber diese Hierarchien und diese Strukturen
über den Haufen wirft oder flach macht,
dann muss man ihnen was anderes anbieten.
Natürlich klammern die sich erstmal daran,
weil ihnen jahrelang eingeredet wurde,
das ist das erstrebenswerte Ziel.
Und dann natürlich sagen die ja,
warum soll ich jetzt ein tolles Produkt hier machen?
Davon kann ich mir nichts kaufen.
Das heißt, auch diese Denkweise muss komplett umgebaut werden.
Und ein schöner Gedanke, den du da aufbringst, Kai.
Ich mache relativ häufig interne Barcamps für Unternehmen.
Und Barcamp ist ja ein Format,
wo sozusagen die Teilnehmer die Inhalte liefern.
Das gibt es als offene Formate.
Man kann das eben aber auch als Netzwerk und als Weiterbildungsformat,
im Haus nutzen.
Und da passiert genau das, was du sagst.
Da sind Leute, die kennen sich überhaupt nicht.
Und die erzählen sich gegenseitig, was sie so machen.
Weil sie in ihrem Bereich eine Expertise haben.
Und auf einmal, und das passiert jedes Mal,
da kann ich Brief und Siegel geben für jedes Unternehmen,
was sagt, keine Ahnung, ob das funktioniert.
Gebe ich Brief und Siegel.
Die Leute gehen da raus und sagen,
abgefahren, was wir hier für Leute im Unternehmen haben.
Ich wusste überhaupt nicht, was wir hier für ein Know-how haben.
Und dieses Know-how über solche Veranstaltungen,
andere Formate zu bündeln, zusammenzubringen,
den Austausch zu fördern,
ich glaube, das ist, was eine Netzwerkorganisation auch ausmacht.
Eben zu sagen, ich habe da neulich beim Barcamp
oder bei der und der Veranstaltung jemanden kennengelernt,
den rufe ich jetzt mal an, der weiß das.
Und umgekehrt werde ich angerufen,
weil ich für ein anderes Spezialgebiet der Spezialist bin.
Aber diese Vernetzung herzustellen
und diese Blockade,
diese Daten und Silos aufzulösen,
ist extrem wertvoll, glaube ich.
Ja, ich kann das voll und ganz unterschreiben.
Also wir machen das mit den internen Barcamps machen wir auch.
Wir machen jetzt aktuell jeden Monat eins.
Und ich staune jedes Mal,
was da für fantastische Ideen rauskommen.
Also da treffen sich irgendwelche Leute,
die sich noch nie getroffen haben,
die aber irgendwie ein ähnliches Bedürfnis haben.
Und die finden sich spontan zusammen.
Und dann entsteht da innerhalb von 30, 45 Minuten
eine großartige Idee,
die wahrscheinlich ansonsten Monate,
Monate gedauert hätte.
Und die kochen das einfach in so ein paar Minuten
quasi untereinander aus,
weil es halt die richtigen Menschen am richtigen Ort sind.
Absolut, genau.
Ja, das ist für mich eben dann auch schon eine Form der Selbstorganisation.
Also ich war vor einigen Jahren beim großen deutschen Automobilbauer
im Süden von Deutschland.
Und da war ich noch so prozessorientiert getrimmt,
sage ich mal, also klassisch eingestellt.
Und wenn man dann so ein bisschen länger in solchen Abteilungen mitarbeitet,
dann merkt man oder bemerkt man einiges.
Und was für mich damals ja unerklärlich war,
dass die zum Mittag nicht gemeinsam in der Abteilung essen gegangen sind,
sondern dass sie sich immer aufgeteilt haben.
Und es waren so viele Leute, die sich mit unterschiedlichen anderen Leuten
aus diesem Konzern zu unterschiedlichen Tagen mittags verabredet haben.
Und das war für mich jetzt im Rückblick gesehen dann auch der Punkt,
wo sie sich eben schon selbst organisiert haben
und wo Netzwerke gebildet wurden.
Und die sind aus solchen Mittagessen, das waren ja informelle Mittagessen,
also erst mal mit solchen Ideen zurückgekommen.
Das, was ihr auch von den Barcamps berichtet habt.
Und konnten über diesen Weg häufig Probleme viel schneller adressieren
und viel schneller lösen.
Also damals für mich der Punkt Wie kann denn das sein?
Es gibt Prozesse, es gibt auch Abläufe.
Warum hält man sich nicht da dran?
Und jetzt zurückblicken, muss ich sagen, das war schon Selbstorganisation.
Und das war diese Netzwerkorganisation.
Und das Verrückte ist ja, dass wir das eigentlich alle wissen,
weil wir sind Menschen und wir sind sozialisiert worden durch Kommunikation.
Und wir wissen, dass wir das eigentlich alle wissen.
Wir wissen eigentlich, wenn wir in uns reingehen und in uns reinhorchen,
dass es nur so funktionieren kann.
Dass man miteinander reden muss, dass man sich austauschen muss,
um zu erfahren, was der andere denkt und wie der andere denkt
und was der andere kann oder auch nicht kann.
Und es ist so logisch eigentlich.
Aber es wurde uns eben durch Strukturen und durch Abläufe erzogen.
Oder zumindest wurde es klein gehalten.
Also du darfst nicht mit dem sprechen.
Das geht nur über dessen Vorgesetzten oder da gibt es ganz klare Berichtswege
oder bitte nur per Mail oder was auch immer.
Kann man nachher alles wieder sozusagen nutzen im positiven Sinne,
wo es Sinn macht eben, dass man sagt,
also wenn jetzt Abteilung ständig mit Anfragen überhäuft wird,
macht es natürlich keinen Sinn, dass man ständig da in der Tür steht,
logischerweise, dass es dann wieder in der täglichen Arbeit
ist, dann muss man sich da anders organisieren.
Aber grundsätzlich das mal zu ermöglichen, nicht nur zu erlauben,
sondern auch wirklich zu ermöglichen und sozusagen auch den Menschen ins Heft zu schreiben.
Bitte tauscht euch aus.
Das ist sozusagen eine Grundanforderung, die wir hier an euch stellen.
Das halte ich für extrem wichtig.
Wenn ich jetzt mal auf den Titel, auf das Thema zurückkomme,
weichgespülte Transformation.
Dann gab es ja noch,
noch ein Kommentar in dem Tweet oder in den Antworten zu dem Tweet.
Der hat so das Thema Henne-Ei-Problemen adressiert.
Ich mag die Gedanken von Gary Hammett zu dem Thema.
Wenn der Veränderungsrückstau zu groß ist, braucht es wohl radikale Maßnahmen.
Aber können und wollen wir uns das langfristig leisten?
Also die Frage ist ja, jetzt wieder zurückkommend auf das Thema.
Müssen wir das weichgespült machen oder müssen wir vielleicht wirklich,
weil so viel aufgestaut ist,
radikaler rangehen?
Ja, ich habe diesen, das ist ja so ein Ausschnitt von dem Vortrag von Gary Hammett,
der da geteilt worden ist.
Und ich habe mir den auch angeguckt und ich gehe auch im Wesentlichen das,
was er da in dem Vortrag sagt, gehe ich auch mit.
Also die Kernaussagen für mich waren eigentlich Veränderung dauert viel zu lange.
Sie passiert viel zu selten und sie findet vor allem nur dann statt,
eigentlich, wenn wir schon in der Krise sind.
Und das,
also in dem Moment, wo man in dieser Krise schon drinsteckt,
da wird es quasi mit vorsichtiger, weicher Transformation wahrscheinlich nicht mehr gehen.
Aber das ist an sich ja schon eigentlich ein Zeichen,
dass man irgendwas verkehrt gemacht hat vorne.
Und ich bin sehr vorsichtig.
Also man sollte nicht die Schmerzen bei der Transformation damit verwechseln,
dass tatsächlich irgendwas Wirkungsvolles passiert.
Man kann auch jede Menge Transformationen machen,
die furchtbar weh tut und überhaupt nirgendwo hinführt.
Also insofern ist, dass Menschen Widerstand zeigen
oder dass Leute irgendwie die Veränderung unangenehm finden,
ist nicht ein Zeichen, dass man irgendwas richtig macht.
Ich glaube eigentlich, wo wir doch hinwollen, ist doch,
dass eine Transformation konsequenzenreich stattfindet,
also dass es wirklich Veränderung ist, spürbare Veränderung,
aber dass die Leute das alles mitgehen können,
weil eine Veränderung, die Verlierer produziert,
ähm,
das ist ja auch immer, da geht es ja immer um Menschen,
die auch eine bestimmte Sicht und einen bestimmten Standpunkt vertreten,
ein bestimmtes Wissen haben, bestimmte Kompetenzen mitbringen.
Und wenn wir die jetzt quasi überbügeln, dann, da stecken ja auch Ideen drin.
Da stecken ganz wichtige Sichten drin in solchen Unternehmensbereichen,
in solchen Funktionen, die da vielleicht jetzt darunter leiden.
Und das nicht zu nutzen,
das finde ich auch einfach wirtschaftlich fahrlässig, ehrlich gesagt.
Abgesehen davon, dass man mit den Menschen irgendwie nicht gut umgeht.
Ja, würde ich unterschreiben.
Und die, ähm,
es ist immer eine Frage auch, von welchem,
von wo startet man eigentlich, ne?
Also, wenn man jetzt mal ein Start-up aufbaut,
dann ist es, ehrlich gesagt, ziemlich leicht,
weil dann kann man sich die Leute zusammensuchen, ja?
Bestenfalls findet man welche, bestenfalls findet man Gleichgesinnte
und baut sozusagen eine Firmenkultur, eine Unternehmenskultur von null auf.
Nehmen wir mal das Beispiel von euch, ne?
Nehmen wir mal das Beispiel der Bahn mit über 300.000 Mitarbeitern.
Ähm, also was, wie, wie soll man da, ähm, wie soll man da Veränderung in kurzer Zeit herbeiführen,
ohne dass das Schmerzen verursacht?
Das wäre sozusagen die eine Variante.
Oder dass es nur Schmerzen verursacht?
Also das eine ist sicher komplett undenkbar.
Bei 300.000, über 300.000 Mitarbeitern wird es immer Menschen geben,
die diesen Veränderungsprozess nicht mitgehen können oder nicht wollen.
Und das ist auch okay.
Also, ähm, Unternehmen haben sich schon immer verändert,
weil eben sie aus Menschen bestehen.
Und, äh, dann gibt’s immer Menschen, die sagen, nee, sorry,
also ich war jetzt lange hier oder keine Ahnung oder kurz hier,
aber den Weg kann ich nicht weiter mitgehen, ähm, und verabschieden sich.
Das ist aber auch ein normaler Prozess, finde ich.
Ähm, und umgekehrt, das andere Extrem wäre, es verursacht nur Schmerzen.
Was wäre denn die letzte Konsequenz?
Naja, ist jetzt natürlich ein hypothetisches, äh, Denkspiel,
aber, äh, dass über 300.000 Menschen sagen, wir kündigen, ja?
Ähm, ist auch keine Option, ne?
Also müssen wir ja, wie du sagst, uns irgendwo, ähm, dazwischen einfinden
und, und, ähm, sozusagen klarmachen, wo geht denn die Reise hin?
Und das ist, glaube ich, das, was den meisten Unternehmen am schwersten fällt,
gerade großen Unternehmen, weil dann auch immer wieder, ähm,
Führungskräfte auf dem C-Level wechseln,
ähm, die auch unterschiedliche Strategien ausgeben, ne?
Ich erleb das häufig, wenn ich, ähm, Unternehmen zwei-, dreimal bin,
äh, die dann sagen, naja, ähm,
du warst ja das letzte Mal vor zwei Jahren bei uns,
äh, wir haben jetzt einen neuen Head of irgendwas, ja?
Äh, und wir haben jetzt eine neue Strategie, die sieht jetzt so und so aus, ja?
Und, und wenn man jetzt mal sich in die Menschen reinversetzt,
die sind halt dann zehn-, zwanzig-, dreißig Jahre in einem Unternehmen,
naja, wie viele Strategien werden die wohl erleben in so einer,
in so einer, in so einer Arbeits-, in so einem Arbeitsleben, ja?
Einige, denke ich mal.
Und, äh, und das ist, glaube ich, die Schwierigkeit,
da eine Konsistenz hinzukriegen, ähm, aber dass man immer alle mitmacht,
alle mitnimmt, da bin ich auch, äh, das, das muss man sich, glaube ich,
nicht vornehmen, ja, weil das wird nicht funktionieren, ähm.
Das ist auch, das ist auch gar nicht der Anspruch, ne?
Aber ich glaube, es ist halt wichtig, den Menschen zumindest mal die Hand auszustrecken,
zu sagen, hör zu, du bist wertvoll für uns,
vielleicht wird deine Funktion jetzt hier irgendwie gerade abgeschafft und so,
und wenn du aber bleiben möchtest,
wenn du das Gefühl hast, hier noch was beitragen zu können,
dann helfen wir dir irgendwie, was Neues zu finden,
wie du dich hier einbringen kannst.
Und wenn du nicht bleiben möchtest, ne, wenn du sagst, keine Ahnung,
ich möchte aber jetzt klassische Führungskraft
bleiben und wir haben in Zukunft keine klassischen Führungskräfte mehr
oder irgendwie sowas, dann helfen wir dir auch, was Neues zu finden, ne?
Und das wäre halt, das hat dann irgendwie wirklich einen wertschätzenden,
das hat dann was mit Wertschätzung zu tun und nicht mit, ja, äh, sorry, ähm,
dich brauchst du jetzt hier leider nicht mehr, viel Glück, ne?
Das finde ich irgendwie auch keine Art und Weise.
Das ist das, was ich meinte, man muss den Menschen was anbieten, ne?
Also, ich glaube schon, wie du sagst, die Menschen, ich sehe es genauso wie du,
ich glaube nicht, dass Menschen per se sich gegen Veränderungen
versperren, ja, ähm, natürlich gibt es immer, äh, welche, die das tun, ne?
Aber das sind die Ausnahme.
Äh, ich denke, im Grunde können Menschen mit Veränderungen umgehen,
wenn man, wenn sie verstehen, warum sie ist, äh, warum sie da ist und wenn sie
in einer adäquaten Zeit, äh, funktioniert oder, oder durchgeführt wird.
Und da sind wir bei dem Eingangsgedanken, dieses, diese Henne-Ei-Geschichte,
eben zu sagen, ähm, geht’s schnell genug?
Naja, das ist eben sehr individuell, muss man vielleicht auch sagen, ne?
Klar würde jedes Unternehmen,
wahrscheinlich jetzt gerade im Zuge der, des, des Wettlaufs um die Digitalisierung,
sagen, es geht uns nicht schnell genug oder es könnte schneller sein.
Aber man muss eben dann auch damit umgehen, mit dem Status Quo umgehen, ne?
Also, welche Menschen hat man da? Welche Strukturen hat man da?
In welchem Umfeld bewegen wir uns?
Ähm, und das kann bedeuten, dass es sehr disruptiv zugehen muss.
Es kann aber auch bedeuten, dass es, ähm, dass es sehr viel Menschen verträgt,
dass man wirklicher umgehen kann und vielleicht sogar sollte dann in dem Moment, ja?
Und das, was ihr eben gerade so erläutert habt, eben auf die Menschen zugehende Hand reichen, ähm,
man vergisst aus meiner Sicht manchmal auch bei der Betrachtung,
dass wir ja auch in einer klassischen altgedienten Organisation
Menschen schon verloren haben oder Organisationen haben eben diese Menschen verloren
und sie haben genau die verloren, die kreativ sein wollten,
die etwas bewegen wollten und gemerkt haben oder eben immer auch noch merken,
mit ihrer Art kommen sie nicht weiter, es gibt zu viele eingefahrene Strukturen.
Das heißt, das ist ja etwas, was ja einfach in keinerlei Bilanzen auftaucht.
Wie viele Menschen, wie viele gute Leute habe ich verloren, äh, weil ich eben nicht agil
oder nicht flexibel genug, nicht, ähm, menschengerichtet war bisher,
nicht flexibel genug an der Stelle und das muss man eben dann auch mal sehen.
Das heißt, in, in jeder Art von Organisation gibt es Leute, die damit nicht, ähm, ja, d’accord sind,
die damit nicht, ähm, zusammenkommen.
Und die verliere ich dann eben, äh, quasi in beiden Fällen.
Aber die Frage ist ja, ähm, welche Leute verliere ich und welche will ich eben behalten an der Stelle?
Mhm. Das, das Witzige ist ja, oder das Iron-, sorry, ganz kurz, das Ironische daran ist ja,
dass, ähm, dass man die auf dem, auf dem Weg sozusagen schon verloren hat.
Die hätte man aber jetzt ganz gerne wieder, ne? Das ist ja irgendwie das Lustige.
Ähm, die kreativen Köpfe, die Querdenker und so, die man eigentlich mit seinen Strukturen
und Organisationsformen, klassischen Organisationsformen eigentlich so ein bisschen vertrieben hat,
die hätte man jetzt ganz gerne wieder.
Ähm, aber die sagen sich auch, warum soll ich zu euch kommen? Gebt mir erst mal einen Grund, ne? Und, ja.
Ja, ähm, und ich mein, dann ist es natürlich auch so, dass, ähm, wir die Organisation ja gar nicht in,
in, äh, Stabilitätssuchende und kreative Mitarbeiter unterteilen können, ne?
Sondern die Menschen verhalten sich ja so, wie es in ihrem Kontext irgendwie intelligent ist.
Ich hab mich hier bei diesem, bei diesem Vortrag von Gary Hamill, ähm, auch gefragt, also, warum ist das eigentlich so, ne?
Warum reagieren viele Unternehmen überhaupt erst, wenn sie in die Krise kommen?
Und das ist ja, dass sie vorher mit ihrer, ja, Steifigkeit oder Stabilität ja auch sehr gute Erfahrungen gemacht haben, ne?
Das, die funktionieren dann jahrelang, ähm, sind relativ erfolgreich, sind irgendwie Marktführer.
Und dann lernen die, das alles irgendwie prozess- und regeltreu zu machen, ähm, dass das funktioniert.
Ähm, und dann muss natürlich irgendwie erst mal eine Krise kommen, bevor man das überdenkt.
Und was ich ganz spannend finde, ist, dass es ja noch eine andere Art gibt, Stabilität zu erzeugen.
Und das ist dann eher so ein bisschen so die, die, die Spotify-Vorgehensweise, ne?
Ne, dass man irgendwie so leichtfüßig unterwegs ist, die ganze Zeit alles in Bewegung hält.
Ähm, das ist auch, das hat dann vielleicht nicht mit Stabilität zu tun, sondern mehr so mit Balance irgendwie, ne?
Das ist dann, ähm, das ist eine ausbalancierte Organisation, aber das ist halt eine, die sehr schneller auch Ausweichmanöver fahren kann und plötzliche Schwenks machen kann.
Und das sind dann halt die, die im Zweifelsfall auch, ähm, sag ich mal, der Konkurrenz auf der Nase rumtanzen.
Ja, schöner Gedanke, find ich gut.
Ja, das ist für mich auch immer das Ziel, wenn ich, ähm, also,
wenn ich versuche zu wirken eben oder agil zu erklären,
agil ist für mich nicht irgend so, ähm, ein Mindset und du musst jetzt agil sein oder,
das kann man nicht so klar beschreiben, agile Organisationen sind eben reaktionsfähig.
Das heißt, sie sind, wie du auch gerade sagst, ausbalanciert.
Ähm, sie bieten damit eine gewisse Form von Stabilität, weil nach außen hin der Rahmen feststeht.
Wenn aber Veränderungen nötig sind, dann werden sie sehr, sehr schnell, äh, durchgeführt, ähm, abgesichert.
Und insofern ist eine Organisation,
dann reaktionsfähig und schnell veränderbar.
Hm.
Und das erklärt eigentlich auch, warum Eigenverantwortung so wichtig ist, ne, bei den Mitarbeitern,
weil, ähm, man das, dieses Ausbalancieren in einer, in einer relativen Schnelligkeit, ähm,
nicht mehr über klassische Strukturen abbilden kann in dieser Geschwindigkeit, ne.
Man muss dann eben darauf vertrauen, dass, ähm, ich, wenn man bei dem Bild des Ausbalancierens bleibt,
dass derjenige, der merkt, ähm, jetzt geht’s hier gerade ein bisschen runter,
ja, dass der entsprechend gegensteuern kann, aber eben jeder Einzelne, ne,
weil es eben, wenn es eine Netzwerkorganisation ist, ähm, auch jeder auf jeden Einzelnen ankommt dann eben, ne.
Und dann kommt es auf die Kommunikation an, weil natürlich, ähm, wenn es, wenn es um Vernetzung geht,
ähm, das bedeutet, man ist ja nie alleine, sondern ist ja immer vernetzt mit anderen.
Und, ähm, das heißt, dann muss auch schnell kommuniziert werden.
Hier, pass auf, hier passiert gerade was.
Ähm, wir müssen da irgendwie gegensteuern, ne.
Und, äh, so, eigentlich kann es nur so funktionieren dann in dem Moment, ja.
Ja, ganz genau. Und das kannst du ja auch von oben nicht anordnen, ne.
Also, das, was wir wirklich brauchen, wenn wir zum Beispiel ein Unternehmen,
also die meisten Unternehmen haben ja eine relativ heterogene Kundengruppe, ne.
Das sind ja sehr unterschiedliche Kunden mit sehr unterschiedlichen Bedarfen teilweise.
Und, ähm, da brauchst du dann auch eine gewisse Vielfalt im Unternehmen.
Und diese Vielfalt lässt sich ja von oben überhaupt schon nicht verordnen.
Ich weiß überhaupt nicht, wie das funktionieren sollte.
Ne, das Einzige, was ich von oben verordnen kann, sind formale Dinge.
Also Standards, Prozesse, Richtlinien, das sind Dinge, wo quasi alle es gleich machen müssen.
Aber wenn es alle unterschiedlich machen müssen,
dann, dann stößt quasi so eine zentrale, zentrale Vorschriftenkultur irgendwo an ihre Grenzen.
Ja, und die Frage ist ja auch, wenn alle das gleich machen müssen,
wie weit treibst du dieses Gleichmachen müssen?
Denn wenn du unterschiedliche Kundengruppen hast,
dann, ähm, musst du den, den Grad relativ niedrig ansetzen,
wo alles gleich gemacht werden muss.
Ähm, so, dann kannst du es ja gar nicht, ähm, dann kannst du eben den Rahmen vorgeben,
musst aber den Rahmen relativ gering, ähm, ansetzen an der Stelle.
Und deswegen ist ja auch immer,
ich finde es sehr wichtig, darauf zu achten,
hast du ja mal schon ein paar Mal gesagt,
die Menschen eben einzubeziehen, die Experten im Unternehmen,
weil die ihre Kunden, die, die mit den Kunden sprechen können oder dürfen,
dass die, die eben ihre, ihre Kunden, ja, kennen.
Und die wissen auch, wie die Kunden auf,
auf zentrale Vorgaben reagieren würden, die zu weit,
also die, die zu eng gefasst sind, also die zu restriktiv sind an der Stelle.
Mhm.
Was ich noch ganz spannend finde, ähm, ist der Gedanke, ähm, das,
das klingt jetzt alles sehr schlüssig und so, ne, das Problem ist aber,
dass wir nicht in so einem luftleeren Raum als Unternehmung ja unterwegs sind,
sondern es gibt ja um uns herum andere Unternehmungen.
Es gibt auch, äh, rechtliche, ähm, Strukturen, in die wir eingebettet sind,
soziale Strukturen, die wieder eingebettet sind.
Ähm, und wir haben eben schon drüber gesprochen, dass es ja,
dass wir das nicht mal so schnell verändern können.
Aber selbst wenn wir es verändert hätten, haben wir,
stehen wir immer noch in Bezug zu anderen Systemen, zu anderen, ähm,
Organisationen, was auch immer.
Und, ähm, die Frage, die ich mir, ähm, immer wieder stelle und, äh,
die ich mir auch noch nicht richtig beantwortet habe,
weil das vielleicht gar nicht so richtig zu beantworten ist,
weil man es immer wieder nachjustieren muss, ist, ähm, wie kann das eigentlich gehen, ne?
Wie, wie, also, die Welt ist nun mal, besteht nun mal nicht aus nur solchen Unternehmungen,
die so organisiert sind, ähm, sondern, ähm, sie sind eben ganz unterschiedlich.
Und wie kann sich eine Organisation, die vielleicht aus der klassischen Organisationsweise
kommt und jetzt vielleicht es geschafft hat, sich zu verändern in so eine Netzwerkorganisation,
äh, wie kann die sich eigentlich zukünftig, ähm, ja, behaupten?
Wie kann die sich eigentlich, wie kann die interagieren auch mit beiden Systemen, ne?
Das finde ich irgendwie auch so eine, so ein, so ein, so ein Rätsel,
was ich für mich noch nicht so ganz gelöst habe.
Du hast jetzt, ähm, mit dem, mit dem Thema, ähm, Rahmenbedingungen noch was ganz Spannendes angesprochen, ne?
Weil natürlich ist es so, dass ein Unternehmen irgendwie in einen Kontext eingebettet ist.
Und, ähm, ne, man kann natürlich, ähm, beliebig kundenfreundlich werden.
Aber wenn wir dabei anfangen, sag ich mal, rechtlich nicht zulässige Dinge oder illegale Dinge zu tun,
dann wird die Unternehmung wahrscheinlich auch ein relativ kurzes Leben haben.
Oder zumindest die Geschäftsführung, die es verantwortet.
Und für mich zeichnet sich da auch schon so ein bisschen ab, wie man Transformationen eigentlich machen kann, ne?
Weil, wir haben vorhin schon gesagt, eigentlich muss man beim Kunden anfangen.
Und dann kommen aber so, in meinem Kopf kommen so drei große Gruppen zusammen,
die wirklich miteinander sprechen müssen.
Das sind einmal die Menschen, die direkt für den Kunden arbeiten,
weil die wissen, was nötig ist für den Kunden.
Und dann gibt’s irgendwie, ähm, so zentrale Spezialisten für so zum Beispiel Recht oder, oder, ähm, Berichtswesen.
Governance, ne?
Governance, genau. Das ist, also, da geht’s ja darum, dass das, was das Unternehmen tut, rechtlich erlaubt ist, ne?
Und dafür sind das eben die Spezialisten.
Die müssen also eigentlich mit in den Dialog rein und sagen,
was ist denn von den Wünschen von den, von den kundennahen Mitarbeitern,
überhaupt umsetzbar?
Und dann die dritte Gruppe ist natürlich irgendwie, das sind die Menschen,
die die formale Macht im Unternehmen haben und die tatsächlich die Autorisierung haben,
diese Veränderung dann auch vorzunehmen.
Weil, man kann natürlich von so einem normalen Mitarbeiter jetzt,
mal blöd gesagt, ähm, von dem kann man jetzt natürlich verlangen,
der soll irgendwie, ähm, kreativ und kundennah und, äh, flexibel arbeiten.
Aber wenn der die Möglichkeiten nicht hat, weil die Regeln des Unternehmens das verbieten,
dann wird der relativ schnell auch an seine eigenen Grenzen stoßen.
Ich kann ja nicht im Alleingang quasi die, die Strukturen des Unternehmens
verändern.
Ja. Und, ähm, vielleicht habe ich es eben auch ein bisschen zu groß ausgedrückt.
Man muss ja eigentlich nur mal in, ähm, in, in eine Organisation hineingucken.
Interessanterweise, ähm, begleite ich gerade auch ein, ein Team bei der Bahn, ähm, in Berlin.
Und, äh, da ist es natürlich so, die, die wollen eigentlich ihre Arbeitsweise
auch komplett umstellen auf agil.
Aber alle, ähm, Touchpoints, alle, alle, ähm, ähm, Abteilungen um sie rum,
mit denen sie in irgendeiner Form zu tun haben, sind nicht agil.
Ja.
Und da stellt sich, stellt sich natürlich genau die spannende Frage,
wie schafft man es, äh, sozusagen, äh, für sich als Team agil und flexibel zu sein?
Und, ähm, und trotzdem aber in so einem Umfeld agieren zu können, äh,
wo klassische Strukturen noch, zumindest momentan, noch gefordert sind oder erwartet werden, ne?
Und das ist eigentlich so ein ganz spannendes Feld, in dem wir uns da gerade bewegen,
weil, äh, das da eben, da gibt’s halt keine Standardlösung für, ne?
Da kann man nicht irgendwie sagen, okay, wir machen’s nach Scrum oder was weiß ich, oder?
Ähm, du musst immer so Schnittstellen, so, so Graubereiche schaffen, wo du sagst, okay,
na, sind wir vielleicht noch nicht ganz, aber, und, ähm, so halb fordern und halb, äh, auf den anderen eingehen, ne?
Das ist so vielleicht so eine ganz gute Devise an der Stelle.
Ja. Ne, also man, letztlich müssen die, ähm, die Lösungen müssen alle individuell sein, ne?
Weil jedes, jedes Team, jeder Kontext, jedes Kundenumfeld ist irgendwie ein bisschen anders, ähm,
und es sind auch andere Menschen dort unterwegs und dann brauchst halt auch irgendwie eine individuelle Lösung.
Ich hab allerdings auch in klassischen Organisationen, äh,
ich hab früher im Agenturumfeld gearbeitet für verschiedene Kunden, meistens auch sehr große Unternehmen,
und ich hab auch in klassischen Organisationen wenig Menschen gefunden, die das nicht gut fanden,
wenn man denen alle zwei Wochen Ergebnisse vorgestellt hat, ne?
Also, die finden das schon gut, ne? Die merken auch, was die da für einen Mehrwert von haben, ähm,
wo man relativ schnell nicht weiterkommt, ist halt so mit Methoden-Dogmatismus, ne?
Also, wenn man sagt, ne, wir müssen das jetzt aber, äh, hier in zwei Wochen Sprints machen und so,
und ihr müsst jetzt alle uns quasi, ihr müsst euch auch einschalten,
ihr müsst alle auf unsere zwei Wochen Sprints abstimmen, da haben die dann relativ schnell kein Verständnis mehr.
Mhm, ja.
Ja, wir haben ja das Thema weichgespülte Transformationen und, ähm, wenn ich jetzt unter dem Stichpunkt Abschluss
mal so zwei Themen einbringe, erstens mal so der, der Punkt, dass wir, ähm, von der Zeit her ja ganz gut unterwegs sind,
aber jetzt zum Thema Abschluss. Ich erlebe häufig auch, wenn man mit den Menschen, und das war ja auch der Eingangspunkt darüber spricht,
etwas zu verändern. Und dann wird häufig auch noch erwartet, dass ein Endpunkt benannt wird.
Also, dann kommen dann eben Fragen, wann ist das zu Ende? Wie lange brauchen wir dafür?
Da ist dann auch im Prinzip auch die Frage dabei, was habe ich dann davon? Also, was verändert sich denn dann für mich zu diesem jeweiligen Zeitpunkt?
Kommt die Frage auch, ähm, waren andere so erfolgreich damit? Sprich, wenn andere erfolgreich waren, dann mache ich es auch mit.
Und, ähm, ich komme dann meistens mit der Antwort, oder immer mit der Antwort,
eigentlich, ähm, ist so eine Veränderung, hat eigentlich gar kein Ende. Ich muss ja, äh, kontinuierlich eben mich verändern.
Und das heißt, ich muss erst mal anfangen und muss auch vielleicht anfangen, ohne ein konkretes Ziel oder ein, ein festgeschriebenes Ziel zu haben.
Und da sind auch manchmal noch Leute überfordert. Denen muss man, äh, die erwarten quasi auch da noch so eine Projektvorgabe.
Das Projekt starten wir jetzt, nach zwei Jahren sind wir fertig und das und das wird sich dann verändern. Ähm, wie sind da so eure Erfahrungen?
Ich, also, ich würde das so total unterschreiben, was du sagst, ähm, weil ich das eben als, als externer Berater auch häufig so als Anfangsvoraussetzung vorfinde, ja.
Da merkt man schon, auch wenn es nicht so explizit, explizit gesagt wird, ähm, dass die Erwartung da ist, naja, jetzt kommt der Klose zwei-, dreimal, ja.
Und dann wird sich das schon haben mit der Veränderung. Das, den Zahn ziehe ich denen in der Regel relativ schnell.
Also, ob sie es verstehen, weiß ich nicht, aber ich versuche es zumindest klar zu machen.
Ähm, es gibt so einen, äh, schönen, ähm, Gedanken, ähm, und, ähm, da auch ein schönes Buch dazu, ich habe es noch nicht gelesen, aber es ist, ist wahrscheinlich gut, von Simon Sinek, äh, The Infinite Game.
Ähm, es ist, es geht darum, dass im Grunde genommen, ähm, man als Unternehmung eigentlich immer in so einem, also, dass man nicht, ähm, darum kämpft oder, ähm, ja, spielt, zu gewinnen, sondern sozusagen die Distanz zu halten, ne.
Also, im Grunde genommen immer auf die Distanz, auf die lange Sicht gesehen, ähm, erfolgreich zu sein.
Und, ähm, ich glaube, genauso muss es sein.
Und da muss man Veränderung, ähm, äh, auch verstehen, weil ich glaube, sie ist, wie du sagst, eben bestenfalls nie abgeschlossen.
Denn wenn man es schafft, äh, seine Unternehmung umzubauen, dann wird sie ja, dann wird sozusagen die Veränderung in die Gene geschrieben, ne.
Und dann wird man, Kai, du hast es, glaube ich, auch vorhin eingangs erwähnt, dann wird die Organisation zu einer fluiden Organisation, die sich ohnehin dauernd verändert.
Dann ist Veränderung eigentlich Standard.
Und wenn man das sozusagen für sich begreift, dann ist man, glaube ich, auf einem ganz guten Weg.
Ja, ähm, also, letztlich muss ja auch mal gucken, wozu machen wir die Veränderung.
Das ist ja auch kein Selbstzweck, sondern es geht ja darum, dass der Markt sich bewegt.
Und wenn der Markt sich bewegt und wir stehen bleiben, dann haben wir früher oder später ein Problem.
So, das ist ja, also, wir können mit der Veränderung gar nicht aufhören, weil das Umfeld verändert sich ja weiter.
Ähm, ich glaube aber, es gibt zwei Arten, Veränderungen zu machen, ne.
Wir können natürlich irgendwie diese großen, äh, Reorganisationen machen.
Und da wünschen die sich die Leute natürlich auch, weil das sehr viel Unsicherheit produziert, wünschen sich die Leute früher oder später ein Ende.
Man kann den Prozess aber auch sehr klein und sehr iterativ machen und dann sehr kleine, ähm, überschaubare Veränderungen machen und die einfach sehr oft, ne.
Und da ist auch, wir hatten vorhin, glaube ich, kurz über Spotify geredet.
Hm.
Ähm, da ist das, das ist für mich so das Paradebeispiel, weil das, was jetzt als das Spotify-Modell zum Beispiel gehandhabt wird, ist ja überhaupt nicht mehr deren, deren Art, sich zu organisieren.
Das ist einfach nur irgendeine Momentaufnahme von vor vier Jahren.
Ja.
Ähm, und dann haben die einfach ihre Organisation kontinuierlich umgebaut und es sind immer sehr kleine, überschaubare Schritte, die sich auch abschließen lassen.
Ne.
Und die Leute dann auch so ein Gefühl von Fertigstellung bekommen.
Aber wenn wir das einfach sehr, sehr oft machen, ähm, dann ist insgesamt trotzdem in dem Laden Bewegung drin.
Ja.
Kleiner Spoiler, ähm, kleiner, kleiner Werbeblock, Spotify habe ich in der Folge 25 mit, äh, Christoph Schmiedinger besprochen.
Da ging es genau auch um das Thema und, äh, du sagst ja, das ist ein vier Jahre altes Modell.
Eigentlich ist es ja sogar sieben Jahre alt, also weil viele noch auf das aufsetzen, äh, von 2012.
Und haben dann vergessen oder ausgeblendet, dass 2015 nochmal neue Berichte kamen von Spotify.
Also insofern, es ist, also egal ob 2012 oder 2015, es ist einfach ein, ein altes Modell.
Und, ähm, ja, die Folge kann ich auch sehr, sehr empfehlen für alle die Hörer, die sie noch nicht gehört haben.
Gut, ähm, vielleicht noch ein kleiner Ausblick.
Wir reden ja über Transformationen, über weichgespülte oder auch radikale Transformationen.
So.
Was erwartet uns denn beim Thema Veränderung bei den Unternehmen in der Zukunft?
Also, wo wird sich dieses Pendel vielleicht hinschwingen, von dem du vorhin schon berichtet hast? Kai?
Ähm, ja, also, ich glaube, was wir jetzt gerade merken, ist, dass, ähm, es einfach offen zu lassen, ne?
Also, strukturell nichts zu ändern und den Mitarbeitern zu sagen, macht mal irgendwas.
Ähm, das merk-, werden wir jetzt, glaube ich, herausfinden, dass das nicht funktioniert, ne?
Da entstehen, also haben wir auch gesehen, da entstehen dann so ein bisschen so diese New Work Klischees mit dem Bällebad und dem Kickertipp.
Und dem Obstkorb.
Ähm, und das ist auch nett, ne?
Ähm, das ist alles niedlich, aber das verändert die Transformation.
Also, das verändert die Organisation als Ganzes eben nicht.
Ähm, und was ich sehr spannend finde, ist dann halt die Frage, wie geht’s von dieser Erkenntnis aus weiter?
Weil ich sehe jetzt, ähm, Unternehmen, die dann wieder zurück in dieses alte Change Management zurück wollen.
Na, die dann sagen, nee, dann machen wir jetzt halt, dann gibt’s jetzt, äh, Scrum mit der Brechstange für 400 Teams.
Ähm, und ich glaube nicht, dass das auf Dauer funktionieren wird.
Ähm, ich sehe aber auch irgendwie ganz spannende Ansätze, wo es halt wirklich darum geht, mit den Menschen einen gemeinsamen wertschätzenden, ähm, Diskurs anzustoßen regelmäßig, ne?
Vernetzung zu schaffen, ähm, von außen nach innen in die Organisation rein zu transformieren.
Und, also meine, meine Prognose wäre, dass diese Unternehmen damit auf lange Sicht erfolgreicher sein werden, als die, die es klassisch versuchen.
Hm.
Ich, ich denke, ähm.
Wenn man das mal so von außen betrachtet, äh, ist es so, dass, dass ich ganz oft feststelle, ähm, so die, äh, das C-Level, die haben jetzt mittlerweile verstanden.
Die waren bestenfalls oder auch schlechtestenfalls mittlerweile alle mal im Silicon Valley gewesen.
Die haben irgendwelche Bücher gelesen und sagen, ja, wir müssen was, wir müssen was verändern, wir müssen was tun.
Also da ist es angekommen und die, die geben auch durchaus grünes Licht, ja?
Und ich hab das Gefühl, dass teilweise, ähm, durch Leute wie mich und so weiter, aber auch durch eigene Grassroot-Bewegungen,
dass die Mitarbeiter, ähm, in der Fläche auch teilweise verstanden haben.
Vielleicht noch nicht alle, aber immer mehr verstanden haben.
Was, was momentan, ähm, was ich immer wieder erlebe ist und auch geschildert bekomme von den, von den Menschen in, in den Unternehmen ist,
dass tatsächlich das mittlere Management oft das Problem ist.
Weil die auf die Bremse treten, weil die sozusagen dieses, ihr dürft doch, was von oben so reingegeben wurde, aber vielleicht auch unfairerweise nicht ganz richtig, äh, erklärt wurde.
Oder auch nicht richtig, ähm, wie soll ich sagen, äh, nicht richtig, ähm, delegiert wurde.
Ähm, äh, das geben die nicht weiter, ja?
Das heißt, die sind da so momentan so ein bisschen der Gatekeeper, die Bremse.
Und ich glaube, was wir tun müssten, wäre das mittlere Management, ähm, zu befähigen, ähm, da, äh, bessere Entscheidungen zu treffen, mehr zuzulassen.
Die haben vielleicht am, das ist, muss man vielleicht auch verstehen, die haben wahrscheinlich sogar am meisten zu verlieren in dieser ganzen Kette, ne?
Weil die eben sich diesen Status erarbeitet haben, von dem wir vorhin gesprochen haben.
Und jetzt plötzlich soll es die vielleicht gar nicht mehr geben.
Und die Mitarbeiter sollen alles das entscheiden, was, was ich jetzt als mittlere Managementkraft vielleicht bisher entschieden habe.
Also ich glaube, eine Sensibilisierung dafür, ähm, ein Upskilling, also eine Weiterbildung, ähm, und, äh, bestenfalls dann, ähm, ja, diesen, diesen Bremsklotz da entfernen.
Ich glaube, dann, äh, kommt einiges in Bewegung.
Dann bedanke ich mich bei euch beiden.
Und, äh.
Wie es immer so ist bei den, ähm, Podcasts, die ich aufnehme, ich lerne auch immer etwas.
Das finde ich für mich ja immer schön.
Und ich hoffe und denke auch, dass auch die Hörer, äh, Zuhörer immer ein bisschen was mitnehmen an der Stelle.
Also vielen Dank da, dass ihr die Zeit investiert habt, dass ihr eure Erfahrung geteilt habt.
Und dass wir dann auch nicht nur Leute wie Tom und mich haben, die als Berater irgendwie von extern draufgucken, sondern auch Leute wie den Kai, die von intern draufgucken.
Das finde ich auch immer sehr schön.
Also insofern vielen Dank an euch beide.
Und vielleicht sieht man sich dann auch ja mal in der Zeit.
Natura.
Also es würde mich freuen.
Vielen Dank dir.
Danke dir und bis bald.
.

Folge 31: 10 Years After – Is DevOps Adult And Mature Enough?

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In this episode my guest is a well-known DevOps expert. It is a great honour for me and I am proud to have the chance to talk about DevOps with Patrick Debois. He is known as one of the authors of the DevOps Handbook together with Gene Kim, Jez Humble and John Willis. And he created the DevOpsDays, the first DevOps Conference ever. First question is always the same and under this circumstances very special: „How would you define or describe „DevOps“? We continue to talk about the DevOpsDays which started in 2009 and the changes within the last 10 Years. Patrick accompanied DevOps for that lopng time and we are talking about his most satisfaying moment or experience with DevOps and his disappointment. This episode provide a very personal view from Patrick.

In this episode, Dierk Söllner interviews Patrick Debois, a renowned DevOps expert, where they delve into the evolution of DevOps, its impact on the industry, and speculate about its future. The discussion highlights the emergence of DevOps Days, the role of collaboration in DevOps, the shift towards human and cultural elements, challenges in integrating DevOps practices in traditional organizations, and the rising importance of DevSecOps. The conversation also touches upon the need for a balance between adopting new tools and frameworks and maintaining an effective collaborative work environment.

Inhalt

  • Introduction to DevOps and its evolution
  • Role of collaboration in DevOps success
  • Changes and trends in DevOps Days over the years
  • Challenges in integrating DevOps in different organizational cultures
  • The rise and importance of DevSecOps
  • The impact of tooling and frameworks in DevOps practices
  • The potential future directions of DevOps
  • Personal experiences and anecdotes related to DevOps implementation

Shownotes

DevOpsDay weltweit
Patrick Debois auf Twitter

Transkript (automatisiert erstellt, wer Fehler findet darf sie behalten)

Happy New Year and a warm welcome to all the listeners of my podcast DevOps auf die Ohren
und ins Hirn, which means DevOps right through your ears into your brain.
Usually it is a German-speaking podcast. Today it’s the third time with an international guest,
so I would like to switch to English. My name is Dirk Zöllner and I’m working as a consultant,
trainer and coach for DevOps. I’m one of roundabout 15 DASA DevOps Ambassadors all
over the world and was selected for Germany. To my point of view, DevOps covers cultural,
organizational and technical aspects. In this podcast, I’m talking about these
things with experts. Today, my guest is a well-known DevOps expert. It is a great honor
for me and I am proud to have you here, Patrick Dubois. He is known as one of the authors of
the DevOps Handbook and together with Gene Kim, Jess Humble and John Willis. And he created the
DevOps Days, the first DevOps conference ever. This episode is called 10 Years After Birth.
So, hello Patrick. I decided not to introduce you deeply. Could you please do that for me and all
the listeners? I was going to say Guten Morgen, Dirk. Thank you. So yeah, I guess most people
know me from DevOps Days and having started DevOps. I’ve been a consultant for about 20 plus
years and I think my background has been in
doing different roles, being a tester, being a developer, being an ops person, being a manager,
being a product owner. So that’s kind of how working in these different groups I got together
on DevOps as such. So I’ve worked a lot in government, but also in startups. So the more
diversity I have in my life, the more interesting it gets. Sounds great. So
thanks a lot. First question is always the same. How would you define or describe DevOps?
Yeah, it’s the million dollar question, right? For me, DevOps is about collaborating so we can
do our each of our jobs better. And for me, I want to stress that part on the collaboration.
I think from that , we’ve seen the results happen that there have been
new practices emerged new tool sets. And the speed of which we could do things has
improved, some would say, It was the pressure of the speed that Goddard’s collaborating.
But I think the main point is the collaboration that drives
better results. So on one hand it’s getting toato the content is going up, and the change is in direction. And so on. One of the things that really definitely dirt hard, and I was also an ableist about it in my personal experience, that this makes planning that’s very fascinating. We are designed by pelo, 먼 woodpecker working with a lot of field believers andchat people.ул e junglegusion need training in architecture assistance. I think from that, we’ve seen the results happen that they have been new practices
Das ist in Theorie, wenn man es von einer Systemtheorie-Perspektive betrachtet,
die Summe ist mehr als jede individuelle Teilnahme.
Das ist mein Hintergrund, wie ich DevOps sehe.
Oh, großartig. Ich habe die DevOps-Tage erwähnt.
Sie haben 2009 angefangen und letztes Jahr hattest du das 10. Jahrhundert.
Wie haben sich die DevOps-Tage in den letzten zehn Jahren verändert?
Es war in den ersten Jahren ein bisschen unter dem Boden, weil es nicht so bekannt war.
Ich denke, es ist in einem breiteren Spektrum weitergegangen.
Ich denke, die Themen sind in einem Weg verändert, in dem wir über die Jahre viele verschiedene Perspektiven gehabt haben.
Ich denke, die Pattern sind besser.
Ich denke, die Pattern der Menschen und der Kultur sind in einem Weg verändert,
in dem es die predominante Teilnahme der Konferenz wird,
die einige nicht mögen, weil es immer noch ein großer Teil der Technologie ist.
Was faszinierend ist, ist, wie es sich über die Welt verbreitet.
Leute wie Bridget Krumhout, die jetzt die DevOps-Tage-Kurve leitet,
wissen, wie sie sich über die Welt verbreitet.
Sie haben viel Arbeit in der Dokumentierung und die Leute, die sie selbst verbreiten, gefordert.
Es ist faszinierend, dass sich das weltweit verbreitet.
Und etwas, was mich wirklich beeindruckt, ist, dass das Jahr Brasilien so viele Events eröffnet
und es einfach weitergeht.
Es macht mich ein bisschen traurig, dass wir nach zehn Jahren immer noch so viele Events eröffnen,
dass wir nach zehn Jahren immer noch so viele Events eröffnen, dass wir einfach weitergehen. Es macht mich ein bisschen traurig, dass wir nach zehn Jahren immer noch so viele Events eröffnen,
dass wir nach zehn Jahren immer noch so viele Events eröffnen, jetzt weil wir nach den ersten Jahren immer noch so viele Dinge reden.
Und es macht mich eigentlich ein bisschen traurig, dass wir wieder auf der Ebene dieser Informationen kró 걱정en originally speaking about these things,
mainly in our own conferences.
So, yes, there are DevOps tracks in other conferences, but originally I would have hoped that it was almost common knowledge
und nicht ganz heftig saddle, dass die Connections der Conference die alles was Horizonte geben würde
oder dass die Conference nicht mehr da ist und siephou Honoris im Unterschied’de Crystal
integration would be integrated in all the other conferences of development and operations and so on.
Also, es ist Prozesse, aber das macht nichts.irez chỉ kurz einen kompletten, hervorgehens teenagers-romen verteidiger Forum von害ouverweise.
It’s good to still talk about it and it’s good to see things,
but in a way it’s sad that we created another separate conference
and sometimes it feels a little bit like an echo chamber.
Right. It’s a little bit like building a DevOps silo, right?
Just talking about DevOps on our conferences, not on every conferences.
Correct, yes. It is still interesting. There’s a lot of good talks.
So I’m not saying that, but I think maybe it’s overall what annoys me
is that the adoption is still a long way from being embedded as a good common practice.
Yes, it would be better doing DevOps than talking about DevOps.
Well, yeah, but you’ve got to have both, right?
Yes, right.
You said that the change was a little bit that human and culture is more on the top.
Do you have some examples for that?
Well, like patterns or things like empathy really came into a couple of years ago.
And then…
You know, concepts…
It’s like maybe more like T-shaped people and groups doing, celebrating retrospectives.
So it’s less on the technical side that it’s about cloud or any technology,
but more on these human kind of aspects of collaborating and working in enterprise.
Also burnout has been a big topic that come up.
I know it comes up in maybe other conferences as well,
but the fact that we are, as DevOps days, not a technology only focused,
we do get a lot of talks on that as well.
Right. So we talked about what has changed to the DevOps days
and how did DevOps itself change in the last years from your perspective?
Well, the change in the industry…
It’s almost like the industry has decided on what DevOps is.
And I think 85%, you know, give or take, it means deployment and faster deploys.
And in a way that I would have hoped for more on the collaboration aspect, as I said before.
But for a lot of people, it is the…
You know, the deployment…
It’s the deployment tool and the pipeline.
There’s still, you know, there’s a lot of people still…
I’m not going to say fighting the good cause,
but it’s almost like explaining that it’s more than the tool set.
But I think the industry has settled on what it is.
And we are beyond any change on that.
But from my perspective,
I think any of the larger industry movements,
whether it was ITIL or Agile,
for some reason, they get more reduced over time to the tool set.
Whether ITIL was the whole ticket system and the control software
and Agile was about the testing and the, you know, the scrum kind of tool set.
I think it’s…
You know, it seems to be natural.
It shouldn’t be like that, but it’s apparently something we in the industry,
what we remember on a certain, you know, buzzword or something.
But in a way, it doesn’t really matter because it did change people’s lives.
You know, sometimes I get these emails like, yes, you changed my job.
And I’m now much happier than I was before.
And, you know, that’s really rewarding.
And I think, you know, people will build upon that for the next thing.
And it’s good.
And, you know, we don’t have to be sad, but we could have expected something different.
But it is what it is.
So.
Yes.
So you talked about or you mentioned collaboration and results.
So I think that would be a good thing.
Yeah.
I think that will be the or could be the next steps.
Doing better collaboration to get better results and to engage with customers.
Could be the next 10 years or the next year’s change with DevOps or to DevOps.
Last year, I mentioned that DevOps Days had the 10th anniversary.
I think there were a lot of interviews.
You had to give last year.
What questions are not asked, which you would have liked to hear and to answered?
Well, I can tell you the question I got all the time.
What’s the next thing?
Okay.
But the question I would like to hear, it’s hard to say.
For me.
I can only speak from my perspective.
Yeah.
Yeah.
It’s interesting.
I think that is in a way that I find it fascinating with anything that the collaboration was
within our companies.
And I experienced in my own company that when you use a lot of SaaS solutions, the
authority of those companies lie outside of your authority.
And it’s interesting how collaborative.
Yeah.
It’s interesting how collaboration is working in that perspective, because you cannot ask the people from Amazon, you cannot ask the people from your CI system to sit next to you and to talk to you all the time.
So I found that, you know, fascinating how collaboration would work in this kind of services world.
And yeah, so that’s something, you know, that interests me.
And I don’t know if that’s, you know, something they had to ask, but, you know, that’s something that keeps, you know, me going as a puzzle.
Right. Okay. So you changed my life was something you mentioned from emails to guys they sent you.
Sometimes I have the impression or get the impression that this is a question.
A question of experience and of age, because I think younger people are more DevOps-like than older one.
What do you think about that?
Well, it’s, you know, it’s definitely harder to change after you’ve been doing something for a long time.
And, you know, I wouldn’t say this is young.
And old, it’s, I don’t know, maybe it is because I’m old and I can’t say that.
You are not old, you are experienced.
Yeah.
Like me.
The experience is also, I would say, they would probably see the benefit easier,
because they’ve lived through the pain much more.
So I can’t really decide what, what, but yes, they can, you know, the younger people or the less experienced people can change and they, they maybe not know the difference because they don’t have, you know, the pain experience and the more experience they do.
So, but in both cases, it could mean a difference of, yes, the person next to me doesn’t talk to me.
I always have to do this, you know, manual jobs, which aren’t interesting.
But now.
So, you know, giving in a good context where I come into a company where people talk to me, where I am accepted for who I am.
I think that is still largely from both perspectives.
But you get to appreciate it more if you see, you have seen more bad examples from it.
So maybe it’s a little bit black and white.
But I think.
I often met people who are complaining and they are, they do not change.
So I think the, the younger ones, the younger people are more focusing on collaborating and more focusing on the reals, the results.
They want to do a good job.
It’s my impression.
And the older one, they may complain, they may have felt the pain, but I would, I would like to have them more working on the, the pain and change their, their business.
And they.
I would like to have them more working on the, the pain and change their, their business.
Yeah.
What’s interesting to me is that sometimes I have the impression that I would say that DevOps has been a zeitgeist in a way that on social media, the trend was to collaborate, to work together, to share information.
And that, that same general sense of community.
And.
Whether it’s now in you know in for having a, a greener environment or other things, this kind of shift in authority almost, most has, you know, had an impact on DevOps as well.
And that’s what younger people are used to is that they, they don’t blindly accept authority top down.
Like waterfall.
And that, and that’s something I’ve seen change in general on how management inside companies has changed as well.
In the past, you, you, you know, you had the, the architect somewhere up there deciding what needs to be done and then, you know, you get decided further down the chain.
But now you almost have to find consensus.
Your voice, even if it’s in Spanish.
experienced is equal to any other so you have to defend you have to explain you
have to listen a lot more to make a more balanced decision if you continue to look
into the past what was your most satisfying moment or experience with
DevOps I think the and it’s it’s it’s a very strange example I’m gonna give for
for DevOps but I when I worked into for a government company we were doing a
lot of we were building a portal and it wasn’t until we started working with one
of the almost like a politician that we we made some progress so what happened
is that
he would uh he would trust us to do the right thing on the technology and then he would go
uh defend that solution uh to other people and um it’s almost like this this blind trust uh between
uh you know two people um and it didn’t mean that we had to do everything ourselves or uh or that
just like the one amplifies the other uh and I know this example is outside of death and OPS uh
and you help him that you can achieve like a lot better results on uh you know than before
yes it’s an example for human changing for culture and for collaboration right just outside DevOps but
It should be a normal way to work with each other.
Yes, and I think in my talk in DevOps Days,
I also gave the examples of collaborating outside of DevOps
with marketing, with sales, with legal,
and to make the whole company improve,
and not just the pipeline,
because a lot has been written on the pipeline,
and you can keep on improving the pipeline,
but after a certain point, it might just be enough.
And I think that’s another interesting part of the discussion,
is that when your bottleneck moves
and isn’t anymore in the pipeline,
you should work on that.
And it’s something I see not happen a lot,
because people would say,
yes, but I will improve my pipeline,
and then everything goes better.
But there’s so much…
There’s so much around the pipeline
that needs to be resolved as well.
Right, so I think the IT inside the companies will change itself.
So we’re talking something about BizDevOps
to engage more business into DevOps,
and I think it’s the right way, you said,
integrating more business and moving the bottleneck
maybe outside the IT, outside the pipeline.
Yeah.
And it’s also a matter of trust.
Let’s say somebody in the ops team,
let’s say that…
Let me find the example.
If they would say a developer…
Oh, yeah, I know the example.
So somebody made fun of me during the DevOps Days
and said, the DevOps Days website uses Git
to change the website.
And normally, you would have to send like a pull request
and asking people to have a peer review
and then submit or commit it to the site.
And what I did,
and I changed it immediately on master.
I didn’t go to a pull request.
And they said, well, you can’t do that.
And it made me think like, yes, I understand.
There’s the pull request and the peer review.
But this was like changing two letters in my name.
Okay.
So, you know, where’s the trust in, you know,
I would have taken ownership if something would have failed.
But how can we be so stuck in the process of saying,
well, you’d have to have a peer review, right?
So there is a matter of trust that still needs to be there.
Somehow so.
Yes, okay, right.
So that was talking about satisfying moments or experience.
And what was the greatest disappointment?
Well, the greatest disappointment was a company
where I tried so hard to explain things and to help things.
But I got the impression that they were throwing more hoops at me
as before.
Because they…
They didn’t believe in DevOps.
They believed that by specifying everything in a document,
that that was the way to go.
And it made me realize that it’s sometimes,
you know, DevOps goes on to a fundamental belief
that you believe that collaboration does improve things.
And if you don’t believe it,
you have a hard time defending it.
And there is no, you know, if somebody doesn’t believe in that
and he still believes in, you know, you need to specify everything
from top to bottom and more of a waterfall approach,
there is no way you’re going to convince him.
If the belief is not there that, you know, it will improve things.
And that was a really hard job.
And I tried for, let’s say, a year, and then I moved on.
Because, you know, if it doesn’t make sense, it doesn’t make sense.
Yes, I got these disappointment points like you for smaller steps,
not for companies itself, but in smaller projects.
I do get this impression too.
So they’re talking about DevOps.
They are talking about being agile, but they are not agile.
They are doing some events from Scrum or something like on.
They’re building a board on the wall,
but they do not change their mindset and all the things like that.
Yeah, I read a funny tweet.
I forgot.
It was somebody who was really known in the agile world,
but I forgot who it was.
And he said, I’m going to change my consultancy fee.
So the first hours are,
let’s say, the first days are for free.
And then after a while, my price will just increase very fast, very high.
And he said, the reason why I would do that is that I would have already
explained everything in the first two days and me having to repeat that all the time.
You know, if you want me to do that, it will cost you a lot.
Okay, right.
So, okay.
Yes.
Regarding the last 10 years of DevOps,
what happened that you did not expect?
I think the, you know,
having the different groups in there is something I expected.
I think the more ceremonial things like retrospectives and burnouts,
that’s something I wouldn’t have anticipated.
I think the more ceremonial things like retrospectives and burnouts,
that’s something I would have anticipated that we would have anticipated before,
that we would result in such a strong, you know,
collaboration practices beyond that.
It’s probably because for me personally, again,
I hadn’t seen that happen before during my jobs.
Yes, you know, talking to others.
Yes, yes, collaborating.
But having that almost like formalized in a way that,
Other people could do that. That was really interesting for me to see that we could take those practices outside of one company and do that in others.
Yes, okay, right. So, I think that DevOps is a movement. It’s not a framework. I think you would agree to that. What do you think about all the frameworks like Scrum, ITIL or SAFe regarding DevOps? How is the point for that?
I think every framework gives you a model to think in.
I don’t think…
Every model has its flaws and its good things, but it’s almost like when you, let’s say, if you’re a developer and you see a new tool and you have this belief that this tool will solve your problems.
And the reason why that you often have that feeling is that because you haven’t used it already.
But once you start using it, you…
You would see its flaws and problems. And, you know, yes, we shifted our way of thinking, but now new problems arise. So, you can’t escape complexity. And I think it’s very similar with these models. Yes, they give you a framework to think about.
I think there’s…
The nice thing is that if it’s written down, then, you know, people can read the same thing.
They can report on the same problem.
Otherwise, everybody has their, like, special snowflake model.
But, and here I say, but, it’s almost like Scrum, but, you know, there’s always, like, exceptions.
And sometimes you don’t realize the nuances of why practices are done in a certain way.
After you…
You’ve done it for them for a while.
But I think it’s great that people keep describing them.
You know, I love to read that.
But it’s a little bit like certifications.
You know, I like certifications in a way that it pressures you to learn the space.
It pressures you to not only learn the aspects that you’re used to doing, but also other aspects.
But when you would say a certain certification, when you attain the certification doesn’t mean you know everything about it.
And it’s similar to a framework.
Yes, it has its good things.
And yes, you can use it.
But if you use it almost like fundamentalistically, only the framework is right, then I will probably not believe you.
I came across…
A framework that integrates framework, like the Bossa Nova.
And that’s interesting because they kind of mix things together and they kind of show overlaps and point out similarities in frameworks.
So, you know, that’s how I think about, you know, whenever a new framework comes out.
Yes, I will read it.
Yes, I will try to understand it.
Also, I understand the context, where it works, why.
And then it’s an extra thing in my tool set to kind of, you know, work with that.
Yes, so although I’m selling trainings and certifications, I prefer more the workshops or trainings without certifications, without exams.
Because just looking your first sentence was collaboration and results.
So, if I do have a workshop without exam, without certification.
There’s a lot of more collaboration and we are a lot more focusing on the results and on the content, but not on the exam.
And presenting my knowledge to someone who questioned me something.
So, it’s okay.
That’s an interesting observation there.
So, but how would you translate that inside a company context?
So, that means like introducing a new tool would, it’s almost like when you don’t put pressure on it, then it might get accepted.
And if you put the pressure on there, you know, everybody will go against it or something.
I don’t know what the equivalent is.
So, if you put a pressure on a new tool, you would say, okay, this is the new tool and you have to use it after 14 days of training on the new tool.
And so, I think the…
My perspective of DevOps and modern work is to work together, to collaborate, just you said, and to get the things, the best things out of it.
Cherry picking, you might call it.
And so, cherry picking from a new tool or from a new framework and look, okay, so this is a good thing.
We can change it, but not to use all the things of the frameworks, not deciding, not discussing, no discussing.
And so, cherry picking from a new tool or from a new framework and look, okay, so this is a good thing.
We can change it, but not to use all the things of the frameworks and not discussing, no discussing, no discussing.
Yeah, that’s a good point.
As a coach and trainer, I often work with administrators in DevOps context.
Sometimes I get the impression that these guys are not really amused working with Scrum or Kanban.
Do you think there are different types of people within DevOps companies?
Both.
That’s the jump between both.
Right.
I can see many reasons.
I can’t work with Kanban and Scrum.
But let me first take that.
I think over the years, it’s been interesting.
We work with different customers.
And once in a while, a new customer comes up and he says like, yes, and we’re just starting on our Scrum journey and we’re doing the sprints.
And it’s a good thing.
They have the mindset to change.
They have the will to change.
There’s a project.
So that’s good.
But for example, the Scrum sprint period, let’s say they would do two weeks.
If you need something done right now, let’s say an urgent thing from the ops perspective, from production perspective.
Sometimes you get this pushback.
Let’s say.
No, no, no.
It’s not part of our current scope, right?
So in a way, I understand that the Sprint protects people for new things flowing in.
But if you are so stubborn to say no, nothing new comes in and you don’t even consider it, whether you need to swap something in or out during your Scrum Sprint, you know, that that makes me sad as well.
So, you know, that’s just an example.
I’ve.
I’ve experienced on having agile teams versus an ops team, because in ops, a lot of things can be urgent because, you know, you need to react quite fast.
And that’s why I like the Kanban approach often better if there’s a if let’s say the ops part is has a lot more incidents or things that would happen that needs urgent attention.
Then that makes sense, because in that way, when you limit the work in progress, you can always say, what’s the most important?
Let’s do that first.
I don’t know if that makes sense on that part.
You’re talking about the dev team and the ops team.
And to my perspective, my goal is to engage both in one team.
So to have a dev ops team, what do you think about that?
Well, they can certainly be part of the same team.
You know, there’s there’s been a lot of discussion whether you can call it a dev ops team or not.
Personally, I don’t I don’t care that much as long as, you know, you know, you collaborate and you get results.
I think what’s what’s been interesting in what I see happening in the industry right now is that, you know, they some people yell fire when they say they see you call it a dev ops team.
But now.
Yeah.
Yeah.
Yeah.
Yeah.
I mean, obviously, I do think that the dev ops team is one of the most important, but also a term that comes up quite often is the platform team.
So it makes sense to be a little bit to look a little bit strange when you just rebrand your ops team to the dev ops team and you don’t collaborate.
But what I see is that the platform team is almost like the ops team from before.
self-servicing to the other teams and they see themselves as the enabler of other parts of the
team instead of being the final part of the delivery chain that has to control everything
so it’s a fundamental mind shift whether you’re an enabler that allows things to happen
and trusts the you know development to do things in production or you you don’t trust them and
you’re gonna be the bottleneck who always says no and uh you know whatever the name
i think that’s what we try to go against uh for um i was reading i was watching an episode
of presentation on devsecops yesterday
from etsy and um for example they the fact that um let’s say in a company somebody changes a very
important configuration file and um there’s two ways of going about it you would say well we make
changing impossible and if you want to change that you would have to have approval from six people
and then you can change that but let’s assume that
same configuration file is quite often needed if things go wrong um do you allow somebody to change
that file or not it’s very similar to the you know the git you know master commit do you trust
somebody to do that um and um i think the point he made was um well the point is that everybody
gets notified not that somebody everybody has to agree if if if you what they did was they put like
yes if you change this file six people will get notified are you sure you want to do this
and they put the ownership and to that person to make that call
instead of blocking it and i think that’s a good example of the difference between
a traditional ops team or you know the way they used to work versus a new array of working where
you empower other people or you make them self-service to do things and you listen to
what they need so yes right i think it’s a really good example and it and it refers also to your
point to your this definition of devops it’s about collaboration and results and talking about
results and
um having good results so uh this year you will focus on devsec ops you told me so just uh
looking uh for for for the thing what what is the the new for you talking about devsec ops
well i’ve um you know last year i um the the last five years i i run a little company
and uh you know we we decided to to
end it um last year and uh i figured like what’s um what am i gonna do in the new year so there’s
so many options and uh i was at the conference in in november at devops rex in paris uh where
i gave a talk and uh i came out in the in in the sponsor area almost every booth was devsec ops
um and it might have been that you know being too busy with running my own company
in an area of devsec ops and you know i was at the conference and i was not keeping tap on
anything in the devsecops industry um specifically um you know that made me just interested to you
know figure out like where can we help where can we uh maybe uh help in some tooling evangelizing
uh on devsecops sometimes it feels a little bit different from devops and sometimes it doesn’t uh
there’s
i think a bigger
I focus on tooling in general, but I found it just, you know, I have also a background in previous jobs on security.
And, you know, I’m looking forward to going back to those parts and to learn more about the space.
But like I said before, the example on collaborating between changing that file from a security perspective,
those are the kind of examples I’m looking for in the DevSecOps space.
So, yes, the tooling is going to be interesting, but also those practices.
Because what I noticed is when DevOps goes faster, we do a lot of changes.
And there is, you know, work to be done on how to, I’m not going to say control,
but how to deal with the impact of those changes in a fast way.
If you, you know, if we were doing waterfall in the infrastructure
and it would take us a long time to send an update or a patch, we would just be more vulnerable.
So because we now got our pipeline under control and we can do a lot more, a lot faster changes.
It’s interesting how that actually changes the security.
It’s interesting how that actually changes the security level of a company as well.
And we’ve experienced that firsthand.
In my previous company, we were doing live television shows.
So support for live television shows.
And, you know, there’s voting, there’s gaming.
And if people start to kind of abuse your, you know, to win a prize or something else.
Yes.
So I think with this will lead me to my last question.
And I want to start with you.
So I think with this will lead me to my last question.
I want to step back to the title of this episode.
Is DevOps adult and mature enough?
What do you think?
What will happen to DevOps within the next five or 10 years?
Well, the interesting part is that there’s still a lot of companies still discovering DevOps.
So it will just continue as it is before.
I think, you know,
DevSecOps is interesting because it’s almost like a new field extension.
And I would imagine like BizDevOps or others, there will just start being extensions.
And it will be confusing with the, you know, the name, whether that’s still DevOps or good or bad.
But, you know, to say that it’s mature.
Like I said before, people have made up their minds that,
a lot of the DevOps is the deployment pipeline and all the tooling around it.
And they will look for something new.
And, you know, maybe some people would extend DevOps for that and some would have a new buzzword for that.
But I think the nice thing is we’re, at least I hope, is that we’re still progressing as a profession to, you know, to do things better.
So.
Yeah.
To do things better.
Yeah.
To do things better.
To collaborate better and to get better results.
So, right.
Life is changing.
The world is changing.
The names are changing.
So there will be no problem to have some changing in the last year, in the next years.
Yeah, correct.
And the interesting part is that I don’t have any shares in DevOps or companies.
So, you know, whatever happens is the right thing.
So.
So that’s what my daughter says.
She’s 20 years old.
And she always says, okay, what happens, it happens.
It should have happened.
So, right.
Thank you, Patrick.
Thanks.
Thanks a lot for this episode.
Thanks a lot for sharing your insights, sharing your opinions.
And I hope to see you again on Twitter.
So we will meet there.
And thank you again for that.
Definitely.
Thank you for being, that I could be on the show.
So, next time.
Maybe I try a little bit of German.

Folge 30: Spielarten und Trends des agilen Coaches (Teil 2)

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Ich habe den Enterprise Agile Coach Miguel May zu Gast. Wir setzen unser Gespräch über die Spielarten des agilen Coaches fort. Nachdem wir in der ersten Folge (#29) die Tätigkeit und das Aufgabengebiet eines agilen Coaches beschreiben haben („What’s In“), widmen wir uns nun den Fragen „Wo sind die Grenzen für einen agilen Coach, wo endet die Rolle“ (What’s Out) und „Was sind die Trends bei den agilen Coaches? (What’s Next)“.

In dieser Podcast-Folge diskutieren die Gastgeber, Dierk Söllner und Miguel May, ausführlich über die verschiedenen Aspekte des agilen Coachings. Sie behandeln Themen wie die Grenzen und Zuständigkeiten eines agilen Coaches, die Unterschiede zwischen Scrum Mastern und agilen Coaches, sowie die Notwendigkeit einer stärkeren Professionalisierung in diesem Bereich. Zudem gehen sie auf die Herausforderungen ein, denen sich Agile Coaches gegenübersehen, wie das Missverständnis ihrer Rolle und die Gefahr der Überdehnung ihrer Zuständigkeiten. Der Fokus liegt dabei auf einer realistischen und respektvollen Herangehensweise an agile Prozesse, die Betonung der Demut gegenüber bestehenden Strukturen und Praktiken, und die Zukunft des Agile Coachings im Kontext von Unternehmensstrukturen.

Inhalt

  • Einleitung und Vorstellung
  • Agile Coaching: Rollen und Grenzen
  • Scrum Master vs. Agile Coach
  • Professionalisierung im Agile Coaching
  • Agile Coaching in der Unternehmenspraxis
  • Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen
  • Demut und Respekt im Agile Coaching
  • Agile Crash: Mythos oder Realität?
  • Abschlussdiskussion

Shownotes

Blogbeitrag von Svenja Hofert
Webseite von Miguel May

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

DevOps Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps Von Dierk Söllner.
Herzlich willkommen zum Podcast DevOps auf die Ohren und ins Hirn. Wir haben wieder eine neue Folge, aber die neue Folge ist gar nicht so neu.
Das ist die Fortsetzung der alten Folge. Also insofern herzlich willkommen. Mein Name ist Dirk Söllner. Ich habe zu Gast Miguel May.
Wir sprechen über das Thema Spielarten und Trends des agilen Coaches. Das ist beim letzten Mal nicht fertig geworden, beziehungsweise wir waren mitten in einer interessanten Diskussion.
Und insofern haben wir beschlossen, wir machen einfach weiter. Hier ist die Fortsetzung. Miguel, willst du dich vorstellen oder wollen wir gleich loslegen?
Ich bin ja nicht so ein großer Vorstellungsfan. Erstmal nochmal Hallo Dirk. Danke für die Fortsetzung.
Wir sind letzt so schön.
Wir sind letzt so schön drin gewesen und haben das gemacht, was manche großen Hollywood-Studios tun. Sie nehmen ihren Stoff und merken, oh, das reicht locker für zwei Spielfilme und machen dann zwei Teile draus.
Da fühle ich mich in guter Gesellschaft. Kurz ein Satz nur an Miguel May. Ich bin agiler Coach. Was immer das bedeutet, haben wir in der ersten Folge schon ein bisschen eruiert oder was das bedeuten könnte.
Insofern, wer das nochmal rausfinden will, in welchen Dimensionen sich diese Aufgabe aufspannen kann, ist doch nochmal eingeladen, die erste Folge zu sehen.
Und heute setzen wir das Gespräch fort und waren beim letzten Mal, wenn ich mich recht erinnere, mitten dabei. Die Frage What’s Out, also nicht What’s In, das haben wir beim letzten Mal gemacht.
Was gehört alles in die Rolle eines agilen Coaches mit hinein, sondern wir sind beim What’s Out. Was gehört aus unserer Sicht eigentlich nicht unbedingt zur Rolle eines Coaches?
Richtig. Und ich hatte bei deinen Ausführungen im Prinzip zugestimmt. Nicht nur im Prinzip, ich habe zugestimmt, aber genau gesagt aus meiner Sicht.
Die Frage oder die Herausforderung für viele Scrum Master, die ich kenne, also ich meine explizit würde ich sagen wahrscheinlich die angestellten Scrum Master, denn das sind ja auch die, die ich meistens dann unterstütze,
dass sie eben die Schwierigkeit haben, mit den Menschen zu arbeiten. Das ist ja jetzt quasi auch nur in Anführungsstrichen die Schwierigkeit.
Sie haben einen Auftrag, Scrum einzuführen. Sie haben einen Auftrag, ein Team nach vorne zu bringen und müssen dann mit Menschen arbeiten.
Also wie gesagt, da waren jetzt ganz viele Ironie.
Modus mit dabei, Ironie, Smileys. Aber insofern die Frage oder einfach der Punkt auch, es kann hilfreich sein, bei einer Auftragsklärung auch ganz klar zu sagen für einen Scrum Master, das ist nicht mein Thema.
Da habe ich keine Ausbildung für. Das ist zu viel für mich. Da fehlt mir auch vielleicht die Empathie, die Erfahrung, wie auch immer.
Und zu sagen, ich arbeite als Scrum Master nicht am System, sondern daran, das System quasi zu nutzen.
Scrum einzuführen. Wie siehst du das? Oder habe ich das richtig wiedergegeben vom letzten Mal?
Ja, ich glaube, die Details kann man in der letzten Folge besser nachhören.
Ich glaube, wichtig war uns beiden einfach nur, dass es eben eine Abgrenzung gibt.
Wie bei jedem guten Auftrag, auch schon vor der Zeit von Agile, gab es Auftragsklärungen und Scope-Definitionen und was ist drin und was ist draußen.
Und jeder Aufgabe, jeder Auftrag, das heißt eine Job Description für einen Internen.
Entschuldigung.
Oder eine Auftragsbeschreibung für einen Externen. Sollte man sich anschauen unter dem Motto, okay, was ist die Aufgabe und was ist sie auch nicht?
Und dann eben schauen, ob das zu einem passt, ob man das so machen möchte und dann gegebenenfalls das eben so zu adaptieren, dass es zusammenpasst.
Und insofern ist es auch hilfreich, auch ein Tipp vielleicht für Scrum Master zu sagen, ich habe keinen Auftrag, Menschen auf der persönlichen Ebene zu coachen.
Genau, weil das aber immer so mitschwingt.
Und wie bei jedem guten Auftragsklärung gibt es so unausgesprochene Erwartungen oder die, die jetzt zum Auftrag gehören oder die das Unternehmen immer so hat oder die in der Branche gerade so umwabern und keiner traut sich, das dann anzusprechen.
Und ich fand es ja schön, wie du gesagt hast, so mit den Ironie-Anführungszeichen. Es ist nicht leicht, darüber zu sprechen. Ja, okay, Methode, ich soll Scrum mitbringen. Okay, aber was ist jetzt mit den Menschen? Was soll ich denn da tun?
Und da fehlen uns manchmal die Worte und das ist auch tatsächlich schwierig. Das fällt mir auch schwer.
Ja, aber dann sich trotzdem zu trauen und das anzusprechen und zu sagen, ja, okay, was ist denn mit den Menschen? Was soll ich denn da tun? Was soll ich mit den Menschen tun? Soll ich die brainwashen, einmal auf links spülen? Soll ich die blitzdingsen?
Aber nee, das geht ja vielleicht nicht. Also einfach, wenn wir es schaffen würden mit dem letzten und diesem Podcast, dass diese Gespräche einfach mehr werden, dass die Leute mehr sich trauen, unsere Scrum Master und agilen Coaches, Schwestern und Brüder da draußen, das anzusprechen,
dann wäre das, finde ich, ein Riesenschritt nach vorne. Bis jetzt hat das so eine leichte Tabuisierung und alle denken, sie müssten, aber keiner weiß richtig, wie.
Und lasst uns, wie war das damals bei Salt and Pepper? Let’s talk about sex. Vielleicht sollten wir Let’s talk about human beings als Song mal vertonen und sagen, ja, das ist da, aber wir reden nicht so richtig drüber. Lass uns drüber sprechen.
Ja, okay. Insofern wollte ich ja versuchen, den Tipp rauszuarbeiten für Scrum Master, das wirklich zu thematisieren.
Also für angestellte Scrum Master, die für sich dieses Problem sehen, zu sagen, das ist nicht mein Auftrag, ich habe dafür keinen Auftrag. Lieber Chef, du kannst mir einen Auftrag geben, aber dann bitteschön, gib mir auch die Ausbildung dafür.
Genau, das wäre dann eine mögliche Konsequenz. Aber erster Punkt, lass uns drüber sprechen erstmal. Haut euch raus.
Haut euch raus. Jetzt haben wir noch so einen Hashtag, den du gerne benutzt in unseren Slack-Diskussionen.
Oh Gott, jetzt habe ich Angst. Oh, ich ahne es jetzt. Sag du es.
I’m not a Wunderheiler.
Not a Wunderheiler, ja.
Ja, also, ich muss da immer wieder schmunzeln. Das gilt, denke ich, für jeden. Die Erwartung ist immer, rette mal, du kostest so viel Geld wie auch immer. Was meinst du mit, ich bin kein Wunderheiler?
Ja, das ist ja tatsächlich, glaube ich, wirklich in einem unserer Gespräche entstanden, mit der Kollegin Britta Ohlroger zusammen, glaube ich, so vor zwei, drei Jahren.
Ja, das ist ja tatsächlich, glaube ich, wirklich in einem unserer Gespräche entstanden, mit der Kollegin Britta Ohlroger zusammen, glaube ich, so vor zwei, drei Jahren.
Das kann man, glaube ich, ganz weit fassen. Ich persönlich würde es mal zuspitzen auf die Dimension, dass, also ich mache es an einer kleinen Anekdote fest, die in ähnlicher Form wir alle schon, glaube ich, erlebt haben, dass es dann ein Gespräch mit dem potenziellen Kunden gibt, der erzählt, was er vorhat und alles ganz normal und man spricht so ein bisschen über, was die denn erreichen wollen und welche Methoden sie brauchen.
Und wie die Teams vielleicht schon strukturiert sind. Und der Kunde kommt dann immer wieder relativ schnell zu, ja, wie ist es denn mit ihren Fähigkeiten zum Konfliktmanagement? Und ich so, ja, bringe ich auch mit.
Gehört dazu.
Gehört dazu, genau. Das war ja unser heißes Thema. Ah, Menschen, so, ja, Menschen haben auch im beruflichen Kontext Konflikte, die noch im beruflichen Kontext noch angegangen werden müssen, ohne dass ich den Menschen versuche zu blitzdingsen.
Okay, dann reden wir da also kurz drüber. Und dann fragt der Kunde nach, ja, aber was ist denn mit den schwierigen Fällen, wenn, ja, dann habe ich noch Folgendes im Repertoire.
Ja, merke schon so, hm, wo könnte das jetzt hingehen? Und dann kommt er noch ein drittes Mal und sagt, ja, aber wir haben da so einen ganz schweren Fall. Und das ist immer der Moment, wo ich dann gerne sagen möchte, ja, hallo.
Ja, hallo.
Ich habe einen externen, agilen Coach bei Ihnen, potenziell. Sie haben offensichtlich ein Führungsproblem. Ein Führungsproblem, und dann hatte ich schon so Gespräche, dann so ein bisschen auch, ja, man redet dann halt noch semi-offiziell mal über das eine oder andere, wo man dann rausbekommt, da gibt es halt Situationen, die seit Jahren Bestand haben oft, wo es einen Mitarbeiter gibt, der zusammen mit dem Team eine problematische Situation darstellt.
Also ich versuche bewusst nicht zu sagen, das ist ein Problembär, weil dann sozusagen der Mensch ja sozusagen schuld ist, aber es gibt eine Konstellation, die nicht gut funktioniert, die sich zeigt, also der Symptomträger, wie man das ja auch nennt, ist dann eine Person, die ist aber nicht verantwortlich, die ist nur derjenige, dem man dann die Verantwortung gerne zuschiebt und sagt, ja, der ist doof, das ist der Problembär, und den will man dann in die gelöst bekommen.
Und dann haben die Unternehmen mit dem schon Mitarbeitergespräche geführt, Personalgespräche geführt.
Abmahnung ausgesprochen.
Und dann kommt dann ein agiler Coach, und den schauen sie dann an und sagen dann wirklich sinngemäß, können Sie nicht bitte die Hand auflegen auf das Problem, und dann wird alles gut.
Und dann bin ich wirklich ratlos und denke, ja, aber was, wie, hä?
Wie soll das gehen?
Und das ist wirklich dann so eine extreme Ausprägung davon, aber in abgeschwächter Form.
Ich komme jetzt zu meiner Formulierung.
Ich komme jetzt zu meiner Formulierung nochmal zurück.
Erlebe ich, dass Führungsarbeit auf externe Coaches ausgelagert wird.
Und das kann nicht funktionieren, also gerade nicht in den schwierigen Fällen.
Und natürlich, also ich wünsche mir Folgendes.
Ich habe bei einem Kunden, ich weiß nicht, ob das jetzt doch positive Werbung für Kunden, würde ich gerne machen.
In dem Fall geht es um die Firma Tarent Solutions in Bonn.
Die bauen Software, eine sensationell gute Organisation, tolle Leute, arbeite immer wieder gerne damit.
Und mit denen hatte ich auch schon zwei Projekte.
Und wenn irgendetwas am System schwierig ist, dann setzen wir uns gemeinsam an den Tisch mit dem Linienvorgesetzten,
vielleicht noch jemandem von HR und reden respektvoll über die Situation, überlegen, was wir tun können und versuchen, eine Lösung zu finden.
Und jeder weiß, dass die Verantwortung im Wesentlichen bei den Internen liegt.
Ich kann was beitragen, ich kann auch was dann tun.
Ich kann rausgehen und versuchen, Dinge zu unterstützen.
Aber es ist nicht so dieses heiße Kartoffel runterfallen.
Vom Hof, bitte will ich nicht.
So dieses Outsourcen von einem Haufen Mistproblemen, das macht mich manchmal ratlos.
In einer Maximalausprägung, aber auch im Kleinen.
Liebe Leute da draußen, wenn ihr Linienverantwortung habt, gehört Führung halt einfach Personalführung mit dazu.
Ich kann, ich, Schrägstrich wir, können unterstützen, aber versucht doch nicht, eure schlimmsten Fälle an jemanden auszusorgen.
So, lange Rede, Entschuldigung.
Ich habe dir gebannt, gehorcht.
Gehorcht, nee, nicht gehorcht, zugehört.
Du bist so großzügig zu mir, Dirk.
Ich muss nur noch sagen, es ist keine Produkt- oder Unternehmenswerbung.
Also dieser Podcast wird nicht finanziert durch die Tarent.
Nein, sag den Namen nicht nochmal, sonst wird es irgendwie noch verdächtiger.
Ja, noch verdächtiger, ne.
Ja, ich muss es rechts oben einblenden, aber es ist ja nur ein Podcast, es ist ja kein Video dabei.
Keine Produktplatzierung.
Klaas, du hast ja gesagt, du bist dann oder wir sind dann keine Wunderheiler.
Aber ich hoffe dann, dass…
Oder dass wir wenigstens als Katalysator wirken können.
Das heißt, dass wir eben Dinge nochmal sichtbar machen, auch vielleicht mit einer anderen Sichtweise da drauf.
Also auch das erlebe ich, dass wir ja quasi einen Auftrag bekommen,
jetzt vielleicht nicht die schwierigen Fälle zu coachen und die auf die richtige Bahn zurückzubringen,
aber doch zumindestens auch mal, dass wir eben einen Auftrag quasi für uns nochmal
nach einer gewissen Sichtbarkeit, Arbeit mit einem Team, umformulieren.
Also ich habe immer mal…
Also ich habe immer mal, dass ich quasi für zwei Tage geholt werde und dann mal drauf gucken soll
und dann bestimmte Fragen beantworten soll und die sind dann häufig, lauten die so,
das Team ist nicht gut genug, die Performance sinkt oder steigt nicht und dann machen sie das mal besser.
Und häufig kommen dann nämlich genau nicht Maßnahmen raus, wie das Team besser performen kann,
die das Team betreffen, sondern die eben die Organisation betreffen.
Also dass man vielleicht darauf hinweist, dass es einen Rollenkonflikt gibt,
wenn vielleicht das Produktmanagement auch Product Owner ist, als Beispiel,
oder wenn von außen herum Äpfel mit Birnen verglichen werden,
wenn also vielleicht Teams untereinander verglichen werden.
Also es gibt viele Punkte, wo ich dem sage, wir können das nicht heilen, wir können darauf hinweisen
und insofern sollten wir unsere Arbeit als Katalysator vielleicht auch verstehen,
Dinge wirklich mit der externen und Experten-Sicht darstellen und sagen,
so wie ihr euch das gerade hinlegt, ist es gar nicht, also der Problembär ist gar nicht der Problembär,
sondern das ist ein guter Mitarbeiter, aber die Probleme sind ganz woanders.
Ja, wunderbar beschrieben und ich liebe solche Aufträge.
Also ich versuche auch immer, mir die Projekte rauszusuchen, die tatsächlich ein bisschen schwierig sind,
weil es einfach spannend ist und ja, wir auch einfach auf mehr Tasten drücken können und mehr machen können,
das ist nicht total klasse, das soll nicht missverstanden werden, aber es gibt halt Grenzen
und manche Themen liegen so.
Ich bin so sehr offensichtlich nicht bei mir, dass ich mich wundere, dass sie trotzdem bei mir gelandet sind
und das Beste, was wir tun können, ist genau wie du sagst, wenn so eine Grenzüberschreitung passiert,
sie transparent zu machen, genau wie wir es am Anfang mit der Auftragsführung gesagt haben,
was ist das denn jetzt wirklich für ein Auftrag, ist das mit drin, ich habe hier jetzt eine Situation,
da komme ich nicht weiter, also immer wieder Transparenz herzustellen und mit dem Auftraggeber
oder dem internen Chef zu sprechen und zu sagen, hey, Moment, wie wollen wir das handhaben,
muss ich mal in die eigene Nase fassen, weil man manchmal einfach auch die Sekunden nicht recht machen will,
genau wie Mitarbeiter auch ein Stück weit, da nimmt man einen Aspekt eines Auftrags vielleicht doch an
und guckt mal und merkt dann, dass es nicht klappt, da müssen wir alle einfach noch besser werden,
die Hand zu heben und zu sagen, hier ist was, lass uns mal drüber sprechen.
Wir sind in dem Bereich What’s Out, also Abgrenzung, wir haben ja gesagt, es ist wichtig, dass wir,
nicht wir, dass der Coach oder Scrum Master,
ja auch immer, wir wollten ja das Thema auch nochmal ein bisschen beleuchten,
Begrifflichkeiten, sind es nur Begrifflichkeiten, also zu sagen,
der hat prinzipiell erstmal nicht den Auftrag, Menschen auf der persönlichen Ebene zu coachen
oder auf der persönlichen Ebene zu coachen, wir Scrum Master und agilen Coaches sind keine Wunderheiler,
also wir können Linien, Probleme, Führungsprobleme nicht lösen, wir sind da kein Ersatz für,
gibt es noch weitere Punkte, die man abgrenzen,
sollte, deiner Meinung nach?
Es gibt noch einen, wo ich mich schwerfahle, von den Worten her abzugrenzen,
ich stolper da mal so ein bisschen rein, das ist eine Beobachtung, also die ersten beiden Beobachtungen,
die erlebe ich auf Projekt mit Kunden, die sind sozusagen aus der Praxis,
aus dem schon mittlerweile häufiger zitierten Maschinenraum gekommen.
Der dritte Punkt kommt eher, ja, das passt vielleicht sogar eher aus der Elfenbeinturm-Perspektive,
nämlich wenn ich auf Events, Kongressen, Veranstaltungen, Trainings bin und sozusagen unter Kollegen mich austausche
und ich glaube, es gibt dann kein Event, der nicht auskommt mit, ja, so einer Art Beschreibung, was machen denn Coaches
und ich kriege dann immer Angst, weil die Liste ist so endlos lang und so breit,
es wird mir wirklich auch schwer, jetzt einzelne Begriffe rauszupicken, aber mein Eindruck ist dann immer,
der agile Coach soll sozusagen die ganze Firma,
auf allen Ebenen irgendwie glücklich machen oder sich mit allem beschäftigen,
so Agilität in der Produktion muss er können, bei HR muss er sich mit Konflikten beschäftigen können,
muss Konzepte machen können, also irgendwie so dieses komplette Durchdringen,
also weil das so ein hippes Thema ist und die Coaches vielleicht auch immer auf der Suche nach weiteren Auftragsfeldern sind,
ist es wie so ein Magnet, der über die Jahre immer mehr Aspekte in mir eingesammelt hat
und ich sage dann immer, ja, aber…
Ja, what’s out, also was ist denn nicht mehr Bestandteil und dann, ja, hält dann Leute mal ewig schwer
und du merkst, mir fällt es auch schwer, es wirklich zu beschreiben, aber ich finde, wir würden gewinnen,
indem wir unsere Aufgabe schärfen und klarzumachen, das ist unser Auftrag,
wir sorgen für eine Arbeitsorganisation, die es ermöglicht, in kürzeren Zyklen Ergebnisse zu produzieren,
um dem Unternehmen die Möglichkeit zu geben, kundenorientierter zu arbeiten,
jetzt so schnell mal hin improvisiert.
Sowas würde ich mir wünschen, weil je mehr wir noch einsammeln, desto schwammiger wird das Ganze,
desto schwieriger wird es, weil der Begriff immer mehr zum Hype aufgebläht wird,
irgendwann gibt es nichts mehr, was nicht irgendwie Agilität ist, der Coach macht irgendwie alles und nichts
und ja, da, wo es keine Grenzen gibt, gibt es keine Klarheit mehr und das ist einfach vielleicht ein Risiko
und noch ist es gar kein Problem, aber wir sollten alle aufpassen, dass wir nicht versuchen,
ja, jede Art von Thema an uns ranzuzerren.
Macht das halbwegs noch Sinn, ist das ständig?
Also ich finde mich das…
Ist das nachvollziehbar, gerade weil ja jeder für sich, also wir in unserer Rolle müssen,
wenn wir wirksam sein wollen und bleiben wollen, müssen wir das ja tun, müssen wir diese Frage beantworten
und letzten Endes würde ich dann quasi den Ball auch wiederum zurückspielen und sagen,
liebes Unternehmen, lieber Auftraggeber, überprüft immer wieder, ob der Coach für das Thema,
wofür er, wo er jetzt gerade dran ist, vielleicht auch der richtige ist oder ob er nicht einfach,
wie du auch vorhin auch sagtest, nach einer gewissen Zeit vielleicht,
thematisch auch mal eine Abgrenzung macht und sagt, okay, das Thema,
beweis mir bitte mal, dass du das kannst, dass du das machst und wenn nicht, dann nehme ich einen anderen
und das fände ich auch nicht schlimm an der Stelle.
Ganz im Gegenteil, ja, würde ich mich darüber freuen.
Das führt auch fast schon so ein bisschen hinüber in unsere Fragestellung mit den Trends, wenn du möchtest,
da könnte man nämlich gerade einen da dran klemmen.
Dann klemm mal.
Dann klemm mal.
Ja, damit wären eigentlich unsere, also meine zumindest, meine What’s Out schon erledigt.
Ich bin sicher, es gibt wahnsinnig…
Viele, die noch die Erwähnung wert wären, das waren einfach die drei, die mir am wichtigsten waren.
Bei den What’s Next, so was ist eigentlich das, was so auf uns zukommt?
Wie geht die Entwicklung da draußen eigentlich weiter?
Gibt es nämlich einen Punkt, der da direkt auf einzahlt, dieses, da gibt es aber auch andere, die das können
und ich habe das bei mir hier überschrieben mit, sagen wir mal, Kooperationen statt einsamer Wolf.
Es ist eben auch so eine Beobachtung, dass dann eine Person diverse Themen auf sich zieht
und dann…
Dann halt irgendwann ihre Kompetenz überschreitet.
So ein bisschen das Peter-Prinzip des agilen Coaches.
Er wird so lange immer mehr Arbeit bekommen, bis er unfähig geworden ist.
Und was ich total vermisse, und vielleicht muss ich dazu sagen, die Trends, die wir besprechen jetzt,
sind zum Teil auch Wünsche von mir, wo ich denke, oh, das sollte eigentlich passieren.
Also auch so ein bisschen ist ja, weiß nicht genau, wann du es ausstrahlst,
vielleicht war Weihnachten schon, vielleicht ist Weihnachten noch.
Auf jeden Fall wäre es eine schöne Wunschliste.
Und einer dieser Trends, Schrägstrich Wünsche, ist, dass wir stärker mit Leuten arbeiten,
die andere Fähigkeiten mitbringen.
Und du hast mir das Stichwort gegeben, weil du hast gesagt, es gibt andere Coaches,
die das vielleicht besser können.
Also warum nicht stärker sich so vorstellen, es gibt nicht den einen agilen Coach,
sondern eben, ich weiß, je nach Unternehmensgröße muss es passen,
zwei oder drei, die gemeinsam an etwas arbeiten.
Und warum es überhaupt auf die Riege der agilen Coaches beschränkt?
Warum sind wir da so ein, wie sagt man da, so ein elitäres Team?
Es gibt Leute, die seit Jahrzehnten Teamentwicklung machen.
Wieso arbeiten wir mit denen nicht mehr zusammen?
Es gibt Leute, die seit Jahrzehnten Organisationsentwicklung machen.
Warum arbeiten wir mit denen nicht besser zusammen?
Und es gibt Leute, die sind spezialisiert auf Mediation und Konfliktmanagement.
Das war das vorhin mit dem Wunderheiler-Ding.
Warum nicht mehr ein Team bilden?
Und das ist eines der Dinge, die ich am wenigsten verstehe,
warum wir auf bewährte Dinge, auf bewährte Kollegen nicht stärker zurückgreifen und kooperieren.
Warum müssen wir die agile Welt so abschotten gegen klassische,
technische Skills und Kompetenzen?
Und ich fände es total schön und wichtig, dass wir alles, was schon gut funktioniert,
einfach stärker mit einbeziehen und nicht versuchen, alles komplett neu zu erfüllen.
Ja, also ich kann das absolut nachvollziehen.
Ich bin ja auch ein starker Netzwerker.
Ich würde den Ball aber auch quasi an die Unternehmen zurückspielen.
Denn vielleicht, ganz ehrlich gesagt, dem einen oder anderen Coach ist dann,
wie heißt das so, die Jacke, glaube ich, näher als die Hose.
Also insofern würde er halt auch an seine Entwicklung denken und an sein Portfolio.
Und würde sagen, naja, wenn der Kunde das nicht merkt und das bezahlt,
dann mache ich das eben auch noch mit, so ungefähr.
Und also ich würde sagen, ein guter Coach bemerkt das.
Na, das ist nicht mein Thema, das mache ich nicht.
Aber wenn er es nicht macht, die Unternehmen müssen das tun.
Die Unternehmen müssten das, was du eben gesagt hast, also die Kooperationen
und die Zusammenarbeit mit anderen Themen, müssten sie viel mehr aufgreifen
und viel mehr sich auch öffnen anderen Themen gegenüber.
Das heißt, dass wir, das ist ja dieses,
da hilft auch vielleicht ein guter Coach als Katalysator,
dass der eben genau Dinge anspricht und dann sagt, also ich kann es nicht,
aber da müsstet ihr so einen wählen.
Oder hier, wir haben hier diesen Problembär.
Das ist wirklich jetzt ein Problembär, wie du das eben auch sagtest.
Und da brauchen wir jemanden, der als Mediator tätig ist.
Ja, ich wundere mich einfach auch so in Richtung der genannten Teamentwickler,
Organisationsentwickler und so weiter.
Von denen höre ich auch nie etwas.
Von denen kommt auch nie einer auf.
Also konkrete Kollegen schon.
Aber dann hat Leute mehr oder weniger aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis.
Aber auf einem Projekt habe ich das Gefühl, dass da zwei Welten nebeneinander herlaufen.
Und ja, da müssen wir uns an die Nase fassen als Katalysator und die Hand heben und sagen,
hey, wo sind denn hilfreiche Dinge?
Da muss das Agile-Schild nicht draufkleben.
Es muss hilfreich sein.
Das Management sollte dafür vielleicht offener sein und auch darauf gucken.
Aber auch die, von denen ich gesprochen habe,
also ich bin immer so ein bisschen fasziniert davon,
dass es so wenig,
passiert, obwohl es so naheliegend ist und bin noch nicht ganz schlau daraus geworden,
warum es so ist.
Ich vermute mal so eine gewisse Eifersüchtelei, weißt du?
So mein, ich bin, ja, so dieses Standesdenken.
Ich bin im Stand der OEs und dann mache ich nichts mit den Coaches zusammen.
Aber ich glaube, dass das ein Trend werden muss,
wenn wir die Entwicklung weiter vorantreiben wollen.
Im jetzigen Level ist das halt, ja, die agile Coach als Inselkönig und als einsamer Wolf.
Das Modell ist schon längst,
überlebt.
Wir müssen raus mit den anderen mehr gemeinsam arbeiten.
Also das stimmt, da stimme ich dir zu und da passt, denke ich, auch das Thema.
Wir sind keine Wunderheiler dann dazu, wenn ich mich als als Coach quasi eben als Wunderheiler sehe und sage,
ich kann alles und ich mache alles und ich probiere immer erst mal alles aus, dann ist das eben kritisch.
Ja, und aus meiner Sicht, wir reden ja über die Trends, über deine Wünsche.
Ich gucke auch mal ein bisschen in die Glaskugel.
Und so ähnlich wie du dann auch.
Und ich würde auch sagen, dass das Thema Agilität an sich,
und ich nenne es immer in Anführungsstrichen,
für so eine Art Mainstream ist, also letzten Endes das, was wir mit Agilität erreichen wollen,
das machen wir ja nicht, um agil zu werden, sondern um Ziele zu erreichen.
Und ein Ziel kann ja sein, flexibler zu sein, attraktiver als Arbeitgeber zu sein,
den Menschen mehr Spaß bei der Arbeit bringen.
Also all das sind ja Themen, die dabei rauskommen, quasi als, ja,
Nebeneffekt oder Hausaufgabe.
Hauptziel, wie auch immer.
Und insofern glaube ich, dass das Thema Agilität, so wie wir es vielleicht die letzten zehn Jahre so gesehen haben,
Mainstream wird, also normal ist.
Und so müssten dann agile Coaches oder Scrum Master gucken,
wo müssen sie sich hin entwickeln oder was müssen sie dazu lernen,
weil nur Scrum Master vielleicht nicht mehr ausreicht.
Wir kommen ja auf ein anderes Thema auch noch hin, zum Thema Aufstellung.
Also wie sollten sich Scrum Master aufstellen und ausbilden?
Also auch da wieder kurz gesprochen, glaube ich,
dieses Öffnen anderen gegenüber bedeutet auch, dazu zu lernen.
Und das betrifft Coaches und Scrum Master gleichermaßen, wie auch die anderen,
wenn also Teamentwickler sich auch dem Thema Agilität widmen.
Absolut.
Soll ich mal auf meiner Liste weiter nach vorne springen?
Ich habe jetzt dieses Kooperationsthema sozusagen nach vorne gezogen,
weil das so schön zu deinem Aspekt passte.
Soll ich mal in den Rest der Liste nochmal reingucken?
Oh, guck mal.
Also ich lasse mal eins weg.
Vielleicht kommen wir da am Ende noch drauf, weil die Zeit schon so ein bisschen,
ich habe sie nur im Auge.
Sie ist nicht knapp, aber ich habe sie im Auge.
Ich würde mal weitermachen mit der Frage,
die so ein bisschen nochmal anschließt an das, was die Svenja Hofert geschrieben hat.
Das war der Artikel, der uns sozusagen getriggert hat, über das hier zu sprechen.
Und sie hat ja eben beispielhaft so gewisse Rollen beschrieben,
die sie sehr stark im Sinne von, was für ein Skillset, würde ich sagen,
die Leute eigentlich haben.
Ich würde eins anbieten.
Also ich glaube, dass die agilen Coaches werden sich ausdifferenzieren.
In verschiedenen Punkten.
Und ich habe mal die Kristallisationspunkte genommen,
wo in der Organisation sie eigentlich hängen.
Das hatten wir auch ganz am Anfang.
Das ist eine sehr wichtige Dimension.
Und ich glaube, das ist die, die aus meiner Sicht auch am offensichtlichsten ist von allen Trends.
Weil man einfach sehen kann, wer mit wem wohin coacht.
Und es gibt drei.
Aus meiner Sicht, die ich wahrnehme, die Begriffe sind willkürlich gewählt.
Ich habe jetzt mal gesagt, auf dem untersten Level, darf ich das sagen?
Das klingt blöd.
Direkt an den Teams dran gibt es den Scrum Master.
Das ist einfach eine Person, die das Tagesgeschäft macht,
die Agilität im Maschinenraum macht.
Da haben wir darüber gesprochen, wie viele Teams können das sein.
Lassen wir einfach mal offen.
Eins, zwei vielleicht.
Das sind die Leute, die wirklich die Basisarbeit machen.
Das ist die, da geschieht die wahre Magie.
Das sind die Wichtigsten von allen.
Die anderen unterstützen, auf die kommen wir jetzt gleich noch.
Aber wir müssen uns bewusst machen, dass es eine riesen Nachfrage gibt nach solchen Leuten.
Und dass wir hier auch echt ein Mangelangebot haben.
Es gibt einfach zu wenig.
Aber nochmal großen Respekt für jeden Scrum Master, der jeden Tag mit seinem Team arbeitet.
Das ist wirklich ein harter Job.
Und das sind die Riesen, auf denen alle anderen dann stehen.
Und das ist aus meiner Sicht die zweite Gruppe.
Die nenne ich jetzt mal Agiler Coach.
Warte mal ganz kurz.
Ja, Entschuldigung.
Das schneiden wir auch nicht raus jetzt.
Nee, ich bin wieder zu schnell.
Das ist immer so.
Das ist gut.
Also ich würde die Hochachtung oder den Respekt vor der Arbeit der Scrum Master auch mal unterstreichen.
Und wer mir auf Twitter folgt, der sieht,
dass ich das auch manchmal dann an der Stelle nach außen trage.
Wenn ich Scrum Master erlebe, die auch persönlich daran zu knapsen haben,
nicht so wirksam sein zu können, wie sie es gerne wären,
weil sie eben zum Beispiel What’s Out nicht vernünftig definieren.
Das war ja vorhin auch der Tipp.
Oder wenn quasi ich als Coach, also ich würde ja nicht sagen, dass ich jetzt besser bin als ein Scrum Master.
Ich habe mehr Erfahrung vielleicht, okay.
Aber wenn sozusagen selbst ich nicht helfen kann,
wenn ich also in Situationen bin,
wo ich quasi dem Scrum Master nur bestätigen kann,
stimmt, das ist ein schwieriges Team oder eine schwierige Aufgabe.
Und ich kann dir jetzt genauso wenig helfen wie du.
Also ich bin dann eben auch nicht der Wunderheiler,
aber eigentlich auf einer ganz banalen Ebene.
Also banal auch wieder in Anführungsstrichen.
Also kurzum, der Respekt vor der Arbeit der Scrum Master auf jeden Fall.
Und manchmal muss ich einfach Scrum Master auch nur aufbauen,
dass sie ihren Job weitermachen,
weil sie eben immer wieder im Maschinenraum…
Ja, das ist ein nettes Wort.
Also insofern auf jeden Fall.
Und wenn wir sagen, wir blicken nach vorne,
was wir ja auch sehen müssen, ist, wir beide…
Ich sage mal von mir.
Ich merke, dass ich in großen Unternehmen oder größeren Unternehmen
traditionell, klassisch unterwegs bin.
Vielleicht haben wir irgendwann auch den Punkt,
dass das Thema Teamarbeit, Agilität so angekommen ist,
dass wir wirklich reife Teams haben,
wo auf völlig würdigen Scrum Master drei oder mehr Teams betreuen,
weil sie eigentlich nur jemanden braucht,
der so im Sinne von, ich sage mal, ich mache mal eine Retro
oder ich moderiere mal, ich gucke mal rein.
Also dass man wirklich vielleicht da hinkommt,
weil reife Teams da sind.
Die brauchen gar keinen Scrum Master oder keinen Vollzeit-Scrum Master.
Das wäre ja eigentlich auch eine Möglichkeit,
die man aus ableiten könnte.
Darauf hoffe ich auch.
Aber in meiner professionellen Karriere
werde ich das wahrscheinlich nicht mehr erleben.
Da werden wir noch ein paar Jahre dafür.
Aber das muss natürlich unser Ziel sein.
Da bin ich ganz bei dir.
Irgendwann ist es quasi selbstverständlich
oder selbstverständlich,
selbstverständlich her
und brauche nicht mehr so viel Handhabung darüber rum.
Dann kommen wir auf den nächsten Punkt.
Da will ich dich jetzt nicht bremsen.
Du warst dabei, zum Thema agiler Coach noch was zu sagen.
Ja, letztendlich.
Und das ist ein bisschen schwierig,
weil agiler Coach, das ist eigentlich das,
was du und ich, also nicht nur natürlich,
wir machen alle auch ein bisschen was Unterschiedliches,
aber das ist so diese Gruppe,
in der wir uns eigenes Selbst befinden.
Deshalb ist es immer schwierig,
über sich selbst ein bisschen zu sprechen.
Für mich ist der agile Coach
als Abgrenzung des Begriffs zum Scrum Master
eigentlich der Unterstützer für die Scrum Master.
Also der ist der, der den Scrum Mastern hilft.
Hilft nicht, weil er es besser weiß.
Natürlich sind das üblicherweise Leute,
die mehr Erfahrung haben.
Also ja, die dann auch ein bisschen im Sinne von Beratung
versus Coaching auch mal ein bisschen beraten
und sagen, mach es doch mal so,
probier doch mal jenes.
Aber mit dem Abstand,
der wichtigste Bereich ist einfach,
da kann der Scrum Master hingehen
und sich mal auskotzen und sagen,
Gott, was für ein Scheiß.
Wieso klappt das wieder überhaupt nicht?
Das war so schrecklich.
Das klappt überhaupt nicht.
Ich rieche das nicht hin.
Was soll ich denn machen?
Und dann sprichst du,
sprichst du mehr mit dem.
Und das ist erst mal das,
was man, glaube ich, Supervision nennen könnte.
Also Leute, die Menschen helfen,
haben jemanden, der ihnen wiederum hilft.
Das ist der Supervisor.
Ja, ich glaube schon.
Die Supervisor.
Die Supervisionette.
Die Supervisorin.
Und ich glaube,
das ist eine wahnsinnig wichtige Rolle
und auch eine,
die unheimlich effizient und effektiv ist.
Da kommen Leute auf dich zu.
Du fängst die ein bisschen auf,
redest mit denen,
dann arbeitest du heraus,
was ist eigentlich das,
was dir am meisten wehtut?
Was könntest du da tun?
Und ich glaube,
dass da eben auch
die Methodenkompetenz
zum Thema Scrum
ein Stück weit den Hintergrund,
also andersrum.
Ich glaube,
die Scrum Master auf Teamlevel
haben noch einen sehr starken
Methodenkompetenzteil.
Und der agile Coach
muss auch mit den Scrum Master
auf einer wirklich guten Coaching-Ebene
arbeiten können.
Und auch mehr mit ihnen als Mensch,
weil die ja eben bewusst
auch mal ihren Müll abladen sollen.
Das ist ein bisschen bei dir,
ihren geschäftlichen natürlich.
Das finde ich eine sehr schöne Aufgabe,
auch noch sehr befriedigend,
weil die Leute wirklich rausgehen
und sagen, okay,
ich bin besser sortiert,
hat mir einfach geholfen,
mal mich darüber auszutauschen.
Aber natürlich ist diese Rolle,
dieser agile Coach,
oberhalb der Scrum Master,
auch dazu da,
um sich ganz klassisch
über Methoden auszutauschen.
Wie könnte man den nächsten Retro mal machen?
Habt ihr da Vorschläge?
Also er muss die Vorschläge nicht machen,
aber er sorgt einfach dafür,
dass über Methoden geredet wird,
dass man sich gegenseitig
schlauer macht.
Organisiert doch mal ein bisschen
Skill-Building,
lässt mal Sachen ausprobieren.
Also hilft einfach,
den Scrum Master schlauer zu werden.
Hat mit den Teams aber selbst
üblicherweise nichts zu tun.
Also es ist vielleicht so,
dass er mal bei irgendwelchen Meetings
dabei ist
oder einfach mal im Teamraum mal sitzt,
um das zu erleben.
Aber ansonsten würde ich dir zustimmen,
weil das ist das,
was ich erlebe,
dass man anhand von konkreten Beispielen
aus der Arbeit der Scrum Master
natürlich am besten Tipps und Hinweise
ableiten kann.
Ja, bin ich 100% bei dir,
99% bei dir,
weil ich auch immer merke,
wenn du dann dabei sitzt,
das verändert hat das System auch.
Das ist die berühmte
Heisenbergsche Unschärferelation.
Du kannst nicht beobachten,
ohne das System zu verändern.
Das heißt, was du beobachtet hast,
während du dabei saßt mit dem Scrum Master,
ist nicht das Gleiche,
was passiert wäre,
wenn du nicht dabei gesessen wärst.
Das stimmt.
Da kommt häufig der Hinweis,
heute war die Reto irgendwie anders.
Die war irgendwie besser als sonst.
Also das ist wie mit dem,
das ist so, dass man sich nicht mehr
mit dem Punkt, den wir im letzten
Meet & Call hatten gemeinsam,
man fragt das Team, was es will,
aber muss da interpretieren, was es bedeutet.
Und genauso gilt es für,
ich beobachte, was ich sehe,
ich sehe, was ich beobachte,
du weißt schon, ich gehe da hin und gucke,
aber ich muss dann immer noch mich fragen,
okay, wie weit hat meine Beobachtung das Beobachtete
verändert? Das ist nicht ganz einfach
und kann leicht auch mal in Missverständnis führen.
Aber ja, du hast völlig recht, man muss unbedingt
hingehen und gucken,
mal eigenen Geruch aufnehmen,
aber eben
mit Bedacht interpretieren.
Und der letzte Punkt auf der Liste ist bei mir einfach noch,
und ich habe ihn bewusst
auf den letzten Punkt gesetzt, ist der agile Coach,
der dir das Kammerhaus dann hilft,
kann auch manchmal nötig sein, um gewisse Standards
zu etablieren und zu sagen, okay, pass auf,
what’s in, what’s out.
Wir machen alle nach Scrum, weil das
einfach gute Gründe hat, warum auch immer.
Bitte macht Scrum, in welcher Form euch überlassen.
Oder wir nutzen als Tool
einfach Jira oder auch nicht dieses
verfickte Jira,
was immer nur Schwierigkeiten macht.
Also das ist kein Aufruf,
Standards zu setzen, aber es kann eben auch hilfreich
sein. Rahmenbedingungen können
helfen und Freiheit schaffen, weil man sich
darüber keine Gedanken machen muss.
Und so ein Coach kann eben auch jemand sein, der gemeinsam
mit den Scrum Mastern dann sagt, okay,
das ist eigentlich unser Standard und das ist er nicht.
Das kann hilfreich sein.
Ja, und ich glaube, du hast eben so schön
versucht, oder hast in einem Bild gesprochen,
der agile
oder agile Coach oberhalb des Scrum Masters.
Ich weiß nicht, ob du es so gesagt hast.
Ich sehe ihn,
auf jeden Fall daneben. Also wenn wir jetzt
das aufmalen würden und
irgendwie eine Art Organigramm
bauen wollen würden, dann würde ich
ihn daneben sehen oder vielleicht sogar
darunter, weil er ja unterstützt.
Also das nur mal, um die Bilder noch mal ein bisschen zu sortieren
hier. Ja,
interessanter Einwurf.
Jetzt höchstpersönlich gesprochen,
ich finde es manchmal, und das ist jetzt in keinem Fall
auf dich gemünzt, aber es hat
ein Feedback, das man häufig bekommt, sobald
man von Ober- und Unterart spricht, ist
natürlich sofort dieses, ja, die Sprache sagt
aus, wie das Mindset ist
und wessen, wie sagt man,
wessen Geist das Kind die Person
ist. Da ist noch nicht viel dran, aber
man muss auch manchmal ein bisschen pragmatisch sein
und sagen, naja, es gibt halt ein Organigramm, das kann
einfach helfen, Dinge zu strukturieren.
Das ist dann nicht automatisch gleich
eine Wertung, aber in irgendeiner Form
muss das ja aufmalen. Nebeneinander ist
auch eine Art von,
kann man gut oder schlecht finden und manchmal
glaube ich, wir übertreiben es so ein bisschen mit diesem,
wie viel Bedeutung lege ich in diese
Organigramme,
aber es ist wichtig, darauf zu gucken,
dass es richtig ankommt, deshalb
bin ich dir dankbar für deinen Einwurf.
Dann machen wir weiter, bevor
wir jetzt hier noch in Bildern davon schwelgen.
Ja. Den Transformation
Coach hast du noch aufgeführt.
Ja, mein Gott, genau, der dritte. Und das ist für mich
auch der, der, wo ich am wenigsten weiß,
wie er sich wirklich gut verzahnen lässt, weil
eigentlich bilde die Einheit, die Scrum Master
an der Basis, der Coach
als Unterstützer neben
den Scrum Mastern, ist für mich ein
wunderschönes Bild und es macht,
es macht einfach Spaß, in dem,
in so einem Setting zu arbeiten, muss ich wirklich sagen,
das ist wirklich toll. Der Transformation
Coach, wie ich ihn genannt habe, der könnte
auch ganz anders heißen, so, du kennst ja diese
agile Transformation, digitale
Transformation,
ja, ja genau,
same here,
so,
auch eine spannende Aufgabe, aber
als sowas von verschieden, wir hatten
im ersten Teil von diesen verschiedenen Dimensionen gesprochen,
da bist du als sehr stark auf
dem Elfenbeinturm, sehr stark in der
Konzeption, sehr stark im Top-Management,
du bist sehr weit weg von
den praktischen Dingen
und die Brücke zwischen
Scrum Master und Agile Coach wäre für mich noch diese
nah beieinander, zwischen den Coaches,
den agilen Coaches sozusagen
und dem Transformation Coach,
das ist dann schon echt ein riesen
Abstand, aber es braucht halt, wenn du von
einer wirklich großen Organisation sprichst,
jemanden, der halt auf dem Schoß
vom Vorstand sitzt, von den
Vorständen sitzt oder mindestens bei den
Bereichsleitern, das sind dann einen Haufen Leute,
und du musst auch dort diese
Spiele mitspielen, halt
die Meetings, die auf eine gewisse Art
ablaufen, du musst die Sprache
sprechen, vielleicht musst du auch mal
Sakko überwerfen, wenn es ganz schlimm wird,
du musst auch die Leute abholen,
wo sie sind, genauso wie du vielleicht
im Team mit einem Kapuzen-Sweater besser reinläufst,
läufst du dort halt vielleicht doch
mit was anderem rein, das ist jetzt keine Einladung,
die Klamotten anzupassen, aber du musst
auf die Leute in irgendeiner Form eingehen,
optisch, sprachlich, thematisch,
was auch immer,
und das ist halt nochmal eine ganz spezielle Art
der Ausprägung, und
ich habe in den großen Projekten,
die ich gesehen habe, für mich
festgestellt, dass das sehr gut funktioniert
eigentlich, da oben,
aber dass der Downlink,
jetzt sage ich wieder was mit oben und unten, der
Downlink runter zu denen, die es wirklich machen,
echt eine Herausforderung ist,
und deshalb plädiere ich immer dafür,
dass Leute, die so ein, wie ist denn
der, Transformation-Coach machen,
am besten aus, von der
Basis dort hochgewandert sind,
und wissen, was dort unten passiert,
was wir aber in der Praxis sehen, ist, dass
einige Beratungshäuser, das hat das neue
Geschäftsfeld entdeckt haben, diese Agilität,
die wissen sozusagen, wie man
mit Vorständen spricht, die haben so diesen Schallgeruch,
und dieses, na, wir verstehen uns doch,
in welcher Form auch immer,
die gehen dann dort rein, haben aber wenig
Ahnung, wie es wirklich unten ausschaut,
und ich glaube, dass das eben als Trend,
darüber reden wir ja, als Trend kommen muss,
dass es auf diesem
Management-Level einen Coach gibt,
oder eine Person gibt, die
auf dem großen Spielfeld
Bewegungen unterstützt,
aber das eben auch nach unten
in die große Menge der Menschen
abbildet. Ich glaube, das wird eine Schlüsselrolle
sein,
die sich noch finden muss
in den nächsten Monaten, oder Jahren.
Jahren, ja, ich glaube, Jahren.
Ich glaube, dass viele Unternehmen,
Großunternehmen, diese Menschen schon
haben, also die Personen,
die das tun,
sonst würde das
sich nicht so weit entwickelt haben,
und den einen oder anderen
kennt man ja auch, wenn man, wie ich,
bei Twitter aktiv ist, weiß nicht, ob die
auch bei LinkedIn sind, wo du
aktiv bist, also ich glaube schon, dass
Großunternehmen solche Menschen haben, die das
vorantreiben, aus der Organisation heraus,
und die auch die Spielchen mitspielen,
die auch wissen, wie es in den Unternehmen
jeweils tickt, die heißen wahrscheinlich
nur noch nicht Transformation Coach.
Ja, ja, ja, um Gottes Willen, also der Begriff ist
mir völlig Wumpe, es ging nur darum,
da gibt es noch eine dritte Person,
weiß nicht, ist dir ein Begriff begegnet,
der dir eher dafür,
Interessant erscheint?
Also ich weiß keinen, und ich möchte auch
keinen erfinden, weil ich habe immer das Problem
mit Begriffen, mit Rollenbezeichnungen,
dann denken sofort Leute, aha, habe ich schon
mal gehört, das kommt da alles rein, ich komme
eher so aus der Aufgabendefinition,
also was muss gemacht werden, und
okay, das macht der jetzt, und das macht der,
also dass ich quasi Aufgaben aufteile,
auf die bestehenden
Rollen, auf die Menschen, wie auch immer.
Ja, okay, kann ich auch mitleben, also im Prinzip
habe ich auch nur drei Variationen des
Agilen Coaches beschrieben, ob die einen extra Nachbau,
brauchen oder nicht, das kann jeder für sich haben.
Mir ist ganz wichtig,
bei dem Thema, was wir eben auch hatten, oben
und unten, Transformation Coach, verschiedene
Ebenen und so weiter, auf das Thema
Demut zu sprechen, zu kommen.
Das ist das, was du in deiner Liste hast,
also die Demut
vor was?
Ja,
das ist so ein softer Punkt,
den ich da reingebracht habe, der mir persönlich
einfach wichtig ist, weil ich ihn, ja,
persönlich immer wieder verstärkt
neu lernen,
muss und immer denke,
ich bin ein Stück weiter gekommen,
nur um zu merken, dass
das zerstimmt, aber immer noch der Weg weit ist.
Ich habe so eine
Vorliebe für die
Kannbahnen-Ansätze, im Gegensatz
zu den Scrum-Ansätzen und jeder,
der mit mir schon mal gearbeitet hat, weiß, dass ich
dann auch, wenn es heißt, vergleicht
man Scrum mit Kannbahnen, ich
das Kannbahnen eher, ja,
wärmer verkaufe,
vor allen Dingen aus einem Grund,
weil, und ich will jetzt nicht Kannbahnen
verkaufen, aber es gibt einfach einen Aspekt da drin,
der mir extrem viel bedeutet,
nämlich diesen eher asiatischen Ansatz,
Respekt zu haben,
also erstmal überhaupt
Respekt zu haben, also das ist ja in Deutschland,
das ist ja ein Wort, das schon überhaupt nicht, das finden wir ja scheiße,
wir haben ja keinen Respekt, wir sind, was auch immer
wir sind, aber Respekt ist bei uns keine Tugend.
Im Asiatischen ist das eine Tugend,
natürlich hat das auch alles seine Vor- und Nachteile,
aber erstmal, ich schaue mir
an, was da ist und finde das erstmal
gut, ja, eine Firma
hat sich dorthin entwickelt, mein Gott,
das muss man erstmal schaffen,
die Mitarbeiter haben ein Skillset aufgebaut,
das muss man erstmal schaffen, die haben
dort Prozesse, die jeden Tag laufen und den Laden
am Laufen halten, im wahrsten Sinne des Wortes,
das muss man erstmal schaffen,
die haben sich zu Persönlichkeiten entwickelt,
das muss man erstmal schaffen, also erstmal
hineinzugehen und nicht zu sagen, ja,
das ist ja alles ganz nett, aber jetzt macht
mal Platz, das machen wir jetzt alles viel besser,
das war ja alles eigentlich,
jetzt komme ich, ja genau, ja jetzt komme ich,
also im Sinne von Scrum ist für mich immer so ein Cowboy,
der reinkommt und alles besser weiß, so ja,
jetzt habt ihr alles schön gemacht, aber wir räumen jetzt mal
den Tisch leer, machen mal Tabula Rasa
und machen jetzt mal neue Prozesse,
das kann durchaus passen, ich bin ja ein großer Fan von Scrum,
persönlich mag ich,
ich versuche immer mehr für mich
den Respekt zu vertiefen,
das zu würdigen, was da ist,
was die Leute tun, ihre Prozesse,
alles, was da ist und
dann eben nicht, und ich weiß,
da gibt es unterschiedliche Ansätze,
nicht mit der Wutz im Wald,
habe ich hier mal angeschrieben, Attitüde zu sagen,
machen wir jetzt alles anders, jetzt habe ich mir diese Woche
angeschaut, habe euch gegenüber Respekt
gezeigt, aber jetzt muss das alles weg,
also das wollen wir ja oft haben mit diesem
Disruption und Revolution
und alles anders,
ich glaube, das ist eines der Top-Fehler
der letzten Jahre, dass dieses
Revolutions-Disruptions-Monster
gerade im
agilen Kontext so einen Einzug gehalten hat,
wenn ich mich persönlich selbst dafür
entscheide, mich zu disrupten,
schön, aber wenn ich disrupted werde,
ist meistens nicht so schön
und ich glaube, wir sollten uns viel
mehr das Bild verschaffen,
da gucken wir, was wir haben
und welches, ich habe
selbst so einen schönen Post auf LinkedIn,
was ist der nächste beste Schritt,
glaube ich, der erste, nächste, beste Schritt,
bin mir nicht sicher, ob ich die Worte richtig parat habe,
was können wir als nächstes ein kleines bisschen
besser machen, dann tun wir das,
dann schauen wir, was sich dadurch verändert,
das war auch in der ersten Folge,
wir schmeißen einen Stein ins Wasser,
erstmal gucken, was sich verändert,
eine kleine Verbesserung, eine kleine Irritation,
gucken, was sich verändert,
Geduld, Demut,
Zeit mitbringen, anschauen
und dann
die nächste Hypothese aufstellen, was könnte der nächste
kleine Schritt sein, also eine
ruhige, besonnene
Evolution
halte ich für
mit Abstand den zuverlässigeren
Weg, um eine Veränderung
herbeizuführen, statt es mit Gewalt
in großen Schritten zu machen,
aber vielleicht sagt das mehr über meine eigene Reise
aus, dass ich versuche, Grenzen eher
zu akzeptieren und Machbarkeiten zu erkennen,
um mich in diesem Rahmen zu bewegen,
in kleinen Schritten zu gehen
und abzuschwören, diesen Machbarkeitswahn,
der sagt,
alles ist möglich,
jetzt drehen wir die Welt auf links,
wir werden geblitztingst, das Wort haben wir schon oft genug gehabt,
ich finde, das ist nicht,
das ist inhuman,
so funktionieren Menschen nicht, so möchte ich Menschen nicht behandeln,
so möchte ich nicht behandelt werden
und nebenbei führt es zu keinem Erfolg,
also warum sollte ich es tun,
wenn es den Menschen nicht gerecht wird und dem Unternehmen
nicht nützt, lass uns doch versuchen,
dass es beiden gerecht wird, den Menschen
und dem Unternehmen, das ist ja fast eine Predigt,
verdammt.
Ja, aber ich hole dich auf den Boden der Tatsachen zurück,
da gibt es so ein Buch, das heißt
Doppelte Arbeit in halber Zeit.
Oh, bitte,
willst du mir, soll ich dazu
wirklich was sagen?
Nein, und du musst nichts sagen, einfach nur mit Blick auf die Zeit,
also das ist ein K.O.-Argument jetzt,
weil ich möchte
einen Punkt noch ansprechen, den wir ja vorbereitet
haben, das Thema Agile Crash
oder,
wir morgen,
wie man nennen möchte.
Ja, jetzt muss ich mich kurz sortieren,
weil ich hatte noch zwei zwischendrin,
die, ich sage nur einen Satz dazu,
also ich glaube noch, dass wir,
du hattest das in der ersten Zeit auch gesagt, wir müssen uns
stärker professionalisieren, die Coaches müssen
stärker in diese Aspekte
der Menschenthemen, des systemischen
Coachings vielleicht mehr reingehen, wir müssen mehr in die
Didaktik investieren, um
als Methodencoach auch gut zu sein, das halte ich
für ganz wichtig und wir müssen uns auch
von unseren Methodenskills her,
die Aufforderung
gefallen lassen, um uns breiter aufzustellen,
jemand, der nur noch Scrum kann heute, nützt
gar nichts, wenn du nicht mindestens noch Kanban
verstanden hast und mindestens noch Skalierungsframework
mal mitgesehen hast, bist du
am Markt eigentlich nicht mehr, du kannst
nicht mehr wirklich sinnvoll was beitragen, also
wir müssen alle im Sinne von
Menschen, Arbeit mit Menschen und im Sinne von
Methodenkompetenz brauchen wir noch zwei Schritte nach
vorne, sonst
fällt es dem Markt nach hinten runter und das
wollen wir natürlich nicht. So, das als kurzer
Einschub, war das okay? War okay.
Ja, die Agile Crash.
Hilfe.
Wieso Hilfe?
Crash ist immer schlecht.
Nee, Crash ist geil, ich habe extra das Wort verwendet, weil ich halt
morgen noch in einem anderen Kontext
recherchiert habe und auf
Platz 1 und 2 der Wirtschaftsbücher stehen
jeweils Bücher, in denen das Wort Crash vorkommt.
Also Crash ist ein Wort, mit dem wir jetzt gut
Aufmerksamkeit erzielen
und ich sollte die Episode doch so nennen,
der Agile Crash, wann kommt er?
Okay.
Das ist was, was wir glaube ich,
also gerade die, die schon,
ja, blöd, die schon länger
mit dem Produkt und
IT-Themen unterwegs sind, die haben ja
schon alle erlebt, es gibt von
Gartner Group diese sogenannte Hype-Curve,
gern mal googeln,
lohnt sich und die Hype-Curve
sagt, naja, irgendwann ist ein Thema ganz nett,
dann blätschert es vor sich hin und
irgendwann wird es interessant und dann nimmt es so ein Momentum
auf und dann ist das so eine ganz steile Kurve,
die in Nachfrage steigt und alle finden es
am Riesenerwartungen, bis es
an einen Hochpunkt kommt und
dann wird das ein bisschen entzaubert,
weil, oh, ist doch nicht so geil, hat nicht alle
Probleme per Wunderheilung gelöst,
fällt die Begeisterung wieder in den
Keller, um dann
wieder sich weiterzuentwickeln auf das
sogenannte Plateau der Reife, wo
dann die Dinge zusammenpassen, was kann
die Methode, was kann sie nicht,
passen die Erwartungen zu dem, was geleistet werden kann,
sind genug Leute da im Markt,
die das erreichen können und dann gibt es eigentlich,
dann ist eigentlich erst schön.
Vorher ist es ein bisschen
unauffällig, dann kommt der wahnsinnige Hype, dann der
Riesenabsturz und dann wird es schön.
Und ich glaube,
wir sind noch nicht bei schön, sondern wir sind
an diesem steilen Punkt oder am obersten
Punkt dieses Hypes angekommen,
so ein bisschen noch das, was wir vorher in allen Punkten
hatten, Leute erwarten sich
wahnsinnige Dinge, Agilität versucht
alle möglichen Themen in sich aufzusaugen,
es ist wie so ein riesen schwarzes Loch,
das Wünsche und Skills und
alles in sich aufsaugt und wie
jedes gute schwarze Loch macht es irgendwann bumm
und
schlägt zurück und ich glaube,
auf diesen Punkt
bewegen wir uns zu,
niemand weiß, wie lange es geht, wie bei jedem guten Crash,
aber ich freue mich
deshalb drauf, weil
momentan sind wir irrational
in dem, was wir wollen und dem,
was wir machen, das ist
so nicht, wie sagt man,
sustainable,
kann so nicht bleiben, kann so, ja, stimmt,
nachhaltig wäre besser, ist so nicht
nachhaltig und
das Ding wird zusammenbrechen.
Das Schöne ist, und darauf freue ich mich,
das heißt nicht, dass Agilität nicht gut ist,
sondern dass der Wahnsinn rund um die
Agilität ein bisschen zusammenbricht und wir
dann vielleicht in eine Reife,
in einen Reifegrad eintreten, bei dem
wir nicht mehr so viele Podcasts machen über Agilität,
dann nennen wir die vielleicht anders,
für den Markt, für die Teilnehmer,
für die Unternehmen, für alle ist es
besser, ist nur nicht mehr so geil,
im Sinne von so viele schöne
Buchtitel, die man damit verkaufen kann. Das ist das,
was ich eigentlich als Midterm-Trend
sehe und
eben nicht als Bedrohung, sondern es gibt
einen schönen Shake-out, alle möglichen
Leute, die vielleicht nicht so gut sind,
zu viel mitbringen, fallen raus
und wir können uns darauf konzentrieren, das Ganze stärker
zu professionalisieren.
Eigentlich all das, was wir in den letzten
Punkten hatten,
kann dann sich zusammenfinden und
das Ganze aufs nächste Level bringen.
So betrachte ich das.
Perfektes Schlusswort.
Next Level Agility. Lass uns ein Buch schreiben.
Das hatten wir doch vorhin schon mal, oder?
Ah ja, stimmt, verdammt.
Ich füge nichts hinzu. Ich sage herzlichen Dank
für diese beiden tollen
Folgen Podcast. Ich hoffe,
dass sie genauso
toll auch da draußen gehört werden
und freue mich auf die Rückmeldungen.
Gerne als
E-Mail, bei Twitter,
wie auch immer.
Kommentarfunktion ist ja,
also ich habe sie bei mir abgeschaltet,
die ist ja selten da, aber insofern
je nachdem, auf welchem Portal man es auch hört,
kann man das natürlich gerne kommentieren.
Da gucken wir dann gerne
drauf, kann das gerne bewerten.
Fünf Sterne können wir gerne
mal bekommen
und wie gesagt, ich wollte nichts hinzufügen,
herzlichen Dank, Miguel und bis zum
nächsten Mal. Ich danke dir, bis bald, tschüss.

Folge 29: Spielarten und Trends des agilen Coaches (Teil 1)

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Ich habe den Enterprise Agile Coach Miguel May zu Gast. Wir sprechen über die Spielarten des agilen Coaches, angeregt durch einen Blogbeitrag von Svenja Hofert. Zunächst klären wir, wie man die Tätigkeit und das Aufgabengebiet eines agilen Coaches beschreiben und abgrenzen kann („What’s In“). Wie ist bspw. der Umfang seiner Tätigkeit (Anzahl der betreuten Teams), wie sieht er sich und seinen Arbeitsstil (Berater vs. Coach), seine Mission (Feelgood vs. Entwicklung) und die Verankerung in der Organisation (Managementcoach vs. Teamcoach). Mit der gedanklichen Flughöhe (Elfenbeinturm vs. Maschinenraum) und dem inhaltlichen Fokus (Methodencoach vs. Psychologiecoach) nähern wir uns dem Ende der ersten Folge. In der zweiten Folge (#30) geht es mit den Fragen „Wo sind die Grenzen für einen agilen Coach, wo endet die Rolle“ (What’s Out) und „Was sind die Trends bei den agilen Coaches? (What’s Next)“ weiter.

In dieser Podcast-Episode erörtern Dierk Söllner und sein Gast Miguel May die unterschiedlichen Facetten und aktuellen Trends im Bereich des agilen Coachings. Sie beleuchten Themen wie die Unterscheidung zwischen Scrum Master und Agile Coach, die Balance zwischen Beratung und Coaching, sowie die Bedeutung von Methodik versus persönlicher Entwicklung in der agilen Praxis. Darüber hinaus diskutieren sie über die Bedeutung der Selbstreflexion für Coaches und die Notwendigkeit, Systeme zu entwickeln, die zu den Menschen passen, anstatt die Menschen selbst zu verändern. Die Episode schließt mit einer Diskussion über die Grenzen des Coachings und der Rolle eines agilen Coaches.

Inhalt

  • Einführung und Begrüßung der Teilnehmer
  • Diskussion über den Blogbeitrag von Svenja Hofert
  • Unterschiedliche Typen von Agile Coaches und ihre Klassifizierung
  • Balance zwischen Beratung und Coaching im agilen Kontext
  • Bedeutung der Selbstreflexion für Agile Coaches
  • Die Rolle von Systemen und Methoden im Vergleich zur persönlichen Entwicklung
  • Diskussion über die Grenzen des Coachings
  • Schlussfolgerungen und Verabschiedung

Shownotes

Blogbeitrag von Svenja Hofert
Webseite von Miguel May

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 😉 )

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dierk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation. Als Trainer und Coach mache ich Teams und Menschen erfolgreich, um die
aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Da sind wir gleich beim Stichwort Coach.
Das heutige Thema dieses Podcasts ist Spielarten und Trends des agilen Coaches.
Ich freue mich, dass ich den Miguel May wieder zu Gast habe. Wir hatten vor einigen Monaten
schon mal einen ganz tollen Podcast. Da hat die Aufnahme Spaß gemacht. Da haben auch die
Rückmeldungen auch Spaß gemacht. Ich habe sehr viele interessante und positive Rückmeldungen
bekommen.
Und insofern freue ich mich, dass ich Miguel May heute wieder dabei habe.
Miguel, willst du dich nochmal ganz kurz vorstellen?
Hallo Dirk. Erstmal danke für die Blumen. Ich habe auch noch nicht so einen schönen
Claim wie du. Ich bin Agile Coach. Und was das bedeuten könnte, das sehen wir vielleicht
im weiteren Verlauf des Podcasts. Mein Anspruch ist, Leuten zu helfen, Agilität für sich
zu entdecken. Und ich versuche immer, so eine Spannweite hinzubekommen, von im Maschinenraum
des Geschehens zu sitzen und trotzdem mit dem Management zu arbeiten.
Sozusagen zu wissen, was an der Basis passiert. Und den Führungskräften zu unterstützen,
wie sie da unterstützen können, bei dieser ganzen Transformation.
Sehr schön. Okay. Ja, den Titel, den ich angesprochen hatte, war ja Spielarten und Trends des agilen
Coaches. Wir sind beide so ein bisschen über einen Blogbeitrag von Frau Svenja Hofert gestolpert.
Wir finden den beide ganz gut.
Haben aber gesagt für uns, dass wir uns nicht mehr so gut fühlen. Wir sind nicht mehr so gut.
Mensch, wir haben noch ein paar eigene Gedanken dazu. Insofern würde ich den Blog sicherlich
verlinken in den Shownotes. Und was uns gefreut hat, was lustig war, war die Einleitung. Svenja
Hofert hat also so schön geschrieben, dass sie auf einer Bahnfahrt Tobias kennengelernt
hat. Tobias ist Softwareentwickler und sie schreibt das so schön, One-Way-Kommunikation.
Also alle in dem Abteil wollen ihre Ruhe haben, aber er hat ein gewisses Sendungsbewusstsein.
Er ist Agile Coach und hat sich vom Softwareentwickler zum Agile Coach eingelassen.
Und ich glaube, dass sie bei dieser Bahnfahrt nicht nur ein bisschen genervt war, sondern
auch viel reflektieren konnte. Und dann hat sie eben so einen sehr schönen Blogbeitrag
geschrieben. Und der heißt eben, die Überschrift ist, was ist ein agiler Coach? Über ein neues
Berufsbild und die Notwendigkeit, Haltung zu wahren. Und sie hat da ein paar schöne
Sachen beschrieben, aber ich habe ja eben schon gesagt oder wir haben schon gesagt,
dass wir unsere eigenen Gedanken machen wollen. Und ich würde den Ball dann gerne an dich
wieder zurückspielen, Miguel.
Du hast ja dir ein paar Gedanken gemacht. Du hast ein paar Ideen, wie man das ein bisschen
beschreiben könnte, wie man das ein bisschen klassifizieren könnte.
Ja, also erst mal danke für den, wer ist der Mann, den sie in der Bahn getroffen hat?
Den Tobias. Ich glaube, den kennen wir alle, der einen dann irgendwie volltextet. Ich habe
mich ein bisschen volltexten lassen von der Svenja sozusagen und geschaut, wie sie das
aufzieht. Und man merkt, dass sie einen anderen Blick hat wie Leute wie du und ich. Wir sind,
glaube ich, noch ein bisschen mehr eben in dem von mir schon zitierten Maschinenraum.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Da geben sie noch ein paar andere Differenzierungsmerkmale und quasi aufbauen aus dem, was sie gemacht
hat. Sie hatte so vier oder fünf Typen mal so modelliert. Da habe ich mir überlegt,
was sind denn eigentlich die Dimensionen, die man nutzen kann, um so einen Coach sich zusammenzubauen?
Hat der Motto, build your own Scrum Master oder build your own Coach. Aus welchen Dimensionen
kann ich denn das schöpfen? Und da habe ich ihm mal sechs Stück aufgeschrieben. Kein
Anspruch auf Vollständigkeit. Einfach so ein bisschen aus meinem Eindruck heraus.
Und der erste davon ist wahrscheinlich der naheliegendste, den gerade die Scrum Master am ehesten kennen. Das ist ja, für wie viele Teams bist du denn verantwortlich? Ich weiß nicht, ob es in den Originalunterlagen, das weißt du wahrscheinlich besser, noch genau so steht, aber ursprünglich war mal gedacht, den Scrum Master jeweils für ein Team zu haben.
Das ist aber in der Praxis oft, ja, fast schon zu viel des Guten und man kann dann auch hochskalieren sozusagen. Und es gibt einfach mal den Scrum Master für ein Team oder für mehrere Teams. Ich glaube, mehr als drei Teams habe ich noch nicht gesehen. Das ist mal so die erste Dimension.
Aber ich merke schon auch gerade nochmal beim Verwenden des Wortes Scrum Master. Für mich ist eigentlich der agile Coach in der Ausprägung für ein oder zwei oder drei Teams direkt verantwortlich zu sein, immer noch deklariert.
Der gute alte Scrum Master ist ein toller Begriff. Der trifft es, finde ich, gut. Der Begriff ist aber so ein bisschen in fast schon, ja, nicht in Verruf geraten, aber der ist nicht mehr so schick. Der ist nicht mehr so shiny. Der muss jetzt auch Coach heißen. Vielleicht kommen wir später noch drauf, ob der Begriff woanders nicht ein bisschen mehr Sinn macht. Aber erstmal haben wir aus meiner Sicht den Scrum Master, der eins bis drei Teams betreut.
Lass mich da mal kurz einhaken. Ich erinnere mich an unseren letzten Podcast. Da haben wir auch diskutiert und wir waren unterschiedlicher Meinung, wie viele Teams ein…
Scrum Master betreuen könnte. Also klar, natürlich, theoretisch sollte er nur eins oder auch aus dem Scrum Master raus. Wie sieht es praktisch aus? Und ich habe gesagt, maximal zwei. Und ich glaube, du hast für dich drei oder auch mehr gesagt. Also da bist du dann doch noch näher wahrscheinlich in einer Praxis drin, die da sagt, naja, den kann ich ja nicht weiter berechnen. Also muss er für mehrere Teams arbeiten.
Also das ist nicht das, was ich gut finde. Da sind wir, glaube ich, auf einem ganz ähnlichen Level. Ich finde, ein Team ist super, zwei Teams gehen noch ganz gut. Das hängt natürlich von ganz vielen Faktoren.
Insofern nicht ganz leicht, das pauschal zu beantworten. Drei ist schon nur noch Mangelverwaltung. Da werden die Schafherden dann nur noch durch das Gatter getrieben. Das hat dann mit Coaching schon eigentlich wirklich nichts mehr zu tun. Das ist dann nur noch ein Orga-Unterstützer. Aber es gibt es einfach. Es gibt Unternehmen, die auf maximale Effizienz schauen und nicht auf die Effektivität.
Die einfach sagen, ja, mit wie wenig geht es denn noch? Und dann eben hochskalieren auf drei oder vier, habe ich sogar schon mal gesehen.
Okay.
Ich bin da ganz bei dir und sage, ein bis zwei mit Augenmaß passt. Mehr macht wenig Sinn.
Ja, also ich habe noch nicht diesen schönen Spruch gehört. Ich habe ihn, glaube ich, auch in einem der letzten Podcasts auch schon mal zitiert. Ein guter Scrum Master kann zwei Teams betreuen und ein sehr guter betreut eins.
Das ist cool. So von der Seite, ja, das ist großartig. Das möchte ich mir merken. Wunderbar.
Finde ich ja schön. Da habe ich ja mal was gewusst, was du noch nicht gewusst hast.
Bitte.
Okay. Also klar, also Umfang und ich sage mal, die Frage Scrum Master oder Agile Coach, da kommen wir, denke ich, nachher auch nochmal drauf. Ich würde einfach mal dabei bleiben bei den Punkten, die du so quasi umrissen hast. Also Umfang war eine Möglichkeit, ihn zu klassifizieren. Dann hast du noch das Thema Arbeitsstil. Also wie tickt dieser Mensch?
Genau. Das ist natürlich auch wieder ein großes Kontinuum, aber so an den beiden Grenzen jeweils gibt es halt den Berater versus den Coach.
Ja, der Berater habe ich jetzt lange herumgelegt. Das ist auch jetzt ganz übertrieben so ein bisschen der Klugscheißer. Der weiß es halt besser. Der kennt sich damit halt aus. Und auf einer gewissen Sache eben, der mag das aber, mag das vielleicht sogar auch stimmen, dass er es besser weiß. Aber der sagt halt an, ja, wir machen das jetzt und folget mir und ich gehe voran. Der würde auch bei den Trainings entsprechend gehen und sagen, ja, so ist das. Das ist das wahre Wort. Lest die Bibel, seht die Tafeln und so macht ihr das jetzt.
Ja, und das ist nicht auch eine Form, die es…
Ganz häufig gibt. Auf der anderen Seite ist eben der Coach. Auch den kann man jetzt so ein bisschen launig ausschmücken. Ja, der fragt halt immer, ja, und wie ist es dir heute und wie geht es dir damit und möchtest du nicht vielleicht mal dies probieren?
Der halt sehr weit weg ist vom Wirken im direktiveren Sinne, sondern der quasi darauf wartet, dass der Coach da selbst drauf kommt oder natürlich Angebote macht und dann guckt, dass er was davon annimmt.
Ja, ich glaube, es braucht eine gesunde Mischung. Ich sehe im Moment tatsächlich eher so, dass die, vielleicht nicht die extremen Ränder, aber dass es Kollegen gibt, die sich doch erkennbar als Berater einfach von ihrer Persönlichkeit darstellen und andere sind erkennbarer auf der Coaching-Seite.
Das sieht man meistens auch von den Hintergründen. Der Beratertyp ist vielleicht eher aus der Linie mal gekommen.
Man war vielleicht auch mal Unternehmensberater oder hat einfach… Kommt von der Fachkompetenz und die Coaching-Kollegen kommen eben, ja, mehr aus dem Coaching, kommen vielleicht von der Seitenlinie von HR, sind als systemischer Coach irgendwie eingestiegen und da haben sich so zwei Lager so ein bisschen gebildet.
Und ich persönlich finde, die sollten sich noch beide ein bisschen aufeinander zubewegen und beide noch ein bisschen mehr beides können und dann eben je nach Teamsituation sehen, was hilft denn.
Ich bin kein Fan davon zu sagen, Berater ist doof.
Ich bin aber auch kein Fan davon zu sagen, das Coaching ist irgendwie doof.
Es braucht ein Spektrum an Möglichkeiten, aus denen man schöpfen sollte als agiler Coach.
Ich mache gerade so Anführungszeichen mit den Händen, agiler Coach.
Und da finde ich wichtig, beide Kompetenzen bereit zu haben.
Ja, also ich kann das nachvollziehen, was du sagst und auch darüber haben wir uns ja schon mal ausgetauscht.
Und wenn man dann bei Twitter dem einen oder anderen folgt, dann sieht man auch, wie die jeweils entsprechend aufgestellt sind.
Und also ich würde mich auch quasi dazwischen verorten und würde auch, wie du auch sagen, beide Seiten sollten aufeinander zugehen.
Die Frage ist nur, wie offen sind die beiden Seiten jeweils, weil da sie häufig ja quasi auf ihrem Standpunkt stehen und den dann auch verteidigen, warum auch immer.
Also ich habe bei meinem aktuellen Kunden erlebe ich das auch, dass eigentlich der Vorwurf, der Scrum Master manchmal kommt, Dirk, es gibt doch mal einen konkreten Tipp.
Also wenn ich zu sehr als Coach unterwegs bin und zu sehr aushole, dann kommt erst mal das Grimassen-Gesicht unter dem Motto, jetzt erzählt er wieder was als Coach.
Ich will jetzt hier einen Tipp haben.
Gib mir einen Tipp, so ungefähr.
Und also insofern, wie du auch sagst, denke ich auch, der Mittelweg liegt dazwischen, weil die Frage ist ja auch, braucht man überhaupt einen Coach, wenn man alles selber erfahren soll.
Also ein Coach leitet einen natürlich schon an und würde vielleicht manchen Umweg vermeiden.
Aber letzten Endes, glaube ich, auch schon.
Wie du auch sagtest, dass man schon methodische Tipps oder Hinweise geben muss.
Und dann ist ja die Frage, wie formuliert man die?
Also man kann ja sagen, du musst das jetzt so machen oder der Scrum Guide sagt, das musst du so machen.
Oder man versucht eben dann vielleicht schon mit einer anderen Art, also mit einer Nachfrage, mit einer Erklärung hinzubekommen und dann eben mit dem Versuch wirksam zu sein.
Also dass eine gewisse Nachhaltigkeit dabei ist.
Ja, ich finde halt nochmal, man muss sich gar nicht für einen Punkt auf dieser Achse entscheiden.
Sondern es geht darum, den möglichst breiten Bereich abzudecken.
Und das ist ja wieder eine Grundidee des Coachings an sich.
Du willst ja versuchen, die Anzahl der Möglichkeiten zu erhöhen.
Also du willst dem Kunden mehrere Möglichkeiten aufzeigen, Dinge, die er noch gar nicht vorher gesehen hat.
Dazu musst du aber auch selbst in der Lage sein, Dinge zu tun, die du für dich selbst vielleicht auch noch gar nicht so gut kanntest.
Vielleicht bist du eher der Beratertyp und merkst aber, der Kunde braucht hier einen mehr coachenden Ansatz.
Dann musst du deine Anzahl der Möglichkeiten erhöhen und auch in der Situation mehr Coaching anbieten können.
Und umgekehrt.
Ich fand, passt das vom Spirit des Coachings eigentlich sehr gut.
Du musst eine breite Tastatur haben, sage ich immer.
Und je breiter sie ist, desto besser.
Du musst nicht überall gleich gut spielen können.
Das wäre auch wieder absurd.
Aber ein breites Angebot machen zu können.
Und nur an der Stelle eingeflochten, weil es mir gerade in diesem Jahr ein paar Mal passiert ist.
Es gibt, also ich tendiere auch zu sagen, versuchen wir es erstmal coachend.
Sozusagen von der Seite nähere ich mich und gucke, wie viel Unterstützung das Team braucht.
Lass die Leine sozusagen erstmal möglichst lang.
Aber es gibt einfach Teams, die sind mit dieser langen Leine, mit diesem coachenden Ansatz völlig überfordert.
So ein bisschen wie du es aus deinem Beispiel geschildert hast.
Ja, jetzt sag halt mal, wie soll man es denn machen?
Dann können wir damit mal anfangen.
Und es gibt Teams, die gehen dabei völlig unter und völlig verloren.
Die freuen sich ein Loch im Bauch, wenn du ihnen einfach mal sagst, okay, pass auf, für die nächsten vier Wochen,
lass uns doch mal so und so und so und so machen.
Dann atmen die auf und sagen, oh super, machen wir.
Dann erleben wir das, wir erfahren es.
Dann sind wir ein bisschen schlauer.
Und dann können wir auch sagen,
Ja, das ist gut.
Ja, das ist gut.
Ja, das ist gut.
Was wir vielleicht lieber möchten oder weniger mochten.
Aber man muss die Leute erst mal in die Erfahrung hineinbringen und mit mit null Erfahrung zu coachen.
So nach dem Motto Wenn du auf den Mond fliegst, welche Schuhe würdest du mitnehmen?
Ja, keine Ahnung, da war ich ja noch nicht.
Sag doch mal, was man da einpackt.
Also ich glaube, beides zu können, ist eine wunderbare Sache.
Sehr schön. Ja, gute Beispiele.
Das kann ich mir merken.
Auf den Mond fliegen, welche Schuhe würdest du einpacken?
Wir haben so viele Projekte, die sind ähnlich wie Marsreisen.
Das ist das gar nicht so abwegig.
Ja, ja, okay.
Okay, also wir hatten Umfang als eines oder anderen Kriterien.
Wir hatten eben das Thema Arbeitsstil, also wie selbst Selbstverständnis.
Ja, und dann hast du was von der Mission, glaube ich, gesprochen.
Genau so von der Nacht, von der eigenen Mission, die die Leute sich geben.
Und da bin ich so ein bisschen unsicher, ob sie das mit dem Stil stark überlappt.
Es gab einen Begriff, den die Svenja Hoforth genannt hatte.
Wenn ich mich recht erinnere, das war der viel gut Manager.
Und das ist so eine Ausgestaltung, die mir persönlich immer Schmerzen bereitet.
Das ist halt dann ein Coach, dessen größte Mission oder auch Ziel vielleicht ist, dass
das Team sich wohlfühlt.
Und wenn das Team sich wohlfühlt, dann ist alles gut.
Also Kampfkuscheln, wie wir das auch schon mal im anderen Kontext genannt haben, halte
ich gar nichts davon.
Das ist eigentlich insofern absurd, weil du musst herausfinden, was die Person braucht,
aber nicht, was sie möchte.
Ich glaube, wir hatten das sogar fast wortgleich in deinem Team.
Im letzten Podcast.
Also den Leuten zu geben, was sie, jetzt muss ich selber überlegen, was sie wollen, nützt
uns überhaupt nichts.
Wir versuchen ja eigentlich eher eine Entwicklung anzustoßen.
Und da muss der Coach, schrägstrich auch der Berater, da sind sich beide wieder einig,
ja eigentlich erstmal wissen, ja was braucht’s denn?
Und da muss man eben Dinge tun, die eine Entwicklung anstoßen.
Und das sind halt oft Dinge, die die Komfortzone zumindest, wo man an die Ränder der Komfortzone
kommt oder vielleicht sogar auch ein kleines Stückchen drüber.
Man kann sich da immer langsam vortasten.
Aber aus meiner Sicht, und da bin ich ganz klar parteiisch, muss ich zugeben, natürlich
muss man für eine gute Grundstimmung auch sorgen, aber die Entwicklung zu vernachlässigen
würde komplett den Auftrag ignorieren.
Und da gibt’s einfach zu viele Kollegen, sag ich jetzt mal ganz kritisch, die das sich
vielleicht zu leicht machen und auch ein Stück weit eine Abhängigkeit haben.
Von dem Wohlwollen des Teams ist so ein bisschen wie so eine Elternrolle.
Es gibt Eltern, die sind zufrieden, wenn die Kinder glücklich sind.
Und es gibt Eltern, die sagen, ich bin dann zufrieden, wenn die Kinder 20 sind, und ich
merke, die sind zu interessanten Personen herangereift.
Und zwischendrin gehe ich auch in die Reibung.
Und ich glaube, du erkennst ganz klar, ja, viel gut, aber bitte auch auf die Entwicklung
gucken, sonst machen wir gar keinen Job, sondern bringen nur die Zeit rum.
Ja, ich muss zu dem, was du jetzt zu dem Thema Mission gesagt hast, auch zum Thema
Arbeitsstil.
fällt mir auch so ein, häufig beantworte ich die Frage eines neuen oder jungen Scrum Masters
oder unerfahrenen Scrum Masters damit, fragt das Team.
Also wenn die mich fragen als Coach, was soll ich tun?
Da sage ich ganz einfach, fragt das Team.
Das soll aber eben nicht heißen, dass man das Team quasi fragt und egal, was die sagen,
man macht das dann, sondern man muss ja eigentlich das Team befähigen,
diese Frage sinnvoll zu beantworten.
Das heißt also, ähnlich wie du ja auch sagtest, nicht auf das Vielgut achten.
Klar, die müssen sich wohlfühlen, aber manchmal muss das Wohlfühlen ja vielleicht auch
erstmal vorbereitet werden, erarbeitet werden und manchmal muss man,
um ein Wohlfühlgefühl zu haben, auch mal ein schlechtes Gefühl durchleben
oder man muss etwas lernen.
Also das fällt mir in dem Zusammenhang ein, also fragt das Team, ja,
aber heißt nicht alles machen, was das Team sagt, sondern dafür sorgen,
dass das Team diese Frage quasi versteht, auch die Tragweite einer Entscheidung versteht
und fähig ist, eine vernünftige Entscheidung für sich zu treffen.
Interessanter Aufhänger. Ich frage auch gerne das Team, aber überlege dann,
was ich daraus schlussfolgere und was sie vielleicht wirklich brauchen.
Ich glaube, es gibt diesen abgelutschten Satz von, war es Henry Ford, der gesagt hat,
hätte ich meine Kunden gefragt, was sie brauchen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde.
Stattdessen hat er ihnen aber ein Auto gebaut.
Ich glaube, es gibt auch etwas Ähnliches von Steve Jobs als Zitat.
Also Fragen ist immer gut, aber das dann zu tun, was gesagt wurde,
also ich folge da nicht der Antwort. Ich lasse mich nicht dirigieren,
sondern ich höre raus, ah, die würden jetzt gerne lieber linksrum.
Okay, dann weiß ich, wo die stehen. Es hilft mir zur Standortbestimmung des Teams.
Dann sehe ich aber, was sie die letzten Monate getan haben und was sozusagen das ist,
was sie eigentlich brauchen und kann mich dann halt in der Kombination ein bisschen drauf einstellen.
Aber blind dem zu folgen, was das Team äußert,
wäre aus meiner Sicht vielleicht ein guter Einstieg für die ersten Wochen.
Das ist was, was ich auch immer wieder neu lerne.
Also wenn du ein Team neu kennenlernst, mach doch erst mal, was sie vielleicht sagen.
Insofern gerade, was du beschreibst für ein junges Scrum Master,
ein sehr guter Einstieg, um einfach warm zu werden.
Aber nach einer gewissen Zeit musst du halt auch sehen, okay, was wollen sie, was brauchen sie.
Da ist eine Diskrepanz und dann müssen wir reingehen.
Ja, dann vor allen Dingen, wenn ich auch an deine Frage zurückdenke, zum Mond zu fliegen.
Kannst du deinem Team dann fragen, was wollt ihr mitnehmen?
Und das ist genau der Punkt. Fragt das Team. Das ist dein Lost an der Stelle.
Die werden diese Frage eben genau nicht beantworten können.
Sie überlegen vielleicht, ob sie dann einen Brotkorb mitnehmen,
weil sie ja beim Wandern im Wald auch einen Brotkorb mitgenommen haben.
Aber es wird ihnen nicht wirklich helfen an der Stelle.
Ja, genau.
Ja. Gut. Punkt vier deiner Liste, deiner Kriterienliste.
Verankerung in der Organisation.
Ja, das ist jetzt ein bisschen eine kühlere Betrachtung.
Aber die hat mir, glaube ich, bei Svenja Hofers Liste gefehlt.
Die hat mir gefehlt.
Die hat sich mir mit den Stilen beschäftigt.
Hier ist schlichtweg die Frage, ist das eben eine Person, die als Scrum Master,
ich verwende das Wort nochmal mit großem Respekt,
als Scrum Master für ein Team oder zwei Teams arbeitet?
Oder ist das halt jemand, der in einer 3000-Mann-Organisation,
in einem Transitionsprogramm, in einem Stab von der Geschäftsführung sitzt
und dort mit dem Management Spiele spielt?
Das ist einfach eine ganz andere Arbeit.
Das sind ganz andere Themen.
Du hast einen anderen Steuergeruch und zigtausend andere Sachen.
Deshalb ist das ein Punkt, auf den wir später vielleicht auch noch kommen.
Ich glaube, dass es mindestens zwei oder drei verschiedene Levels gibt,
die man bei einer größeren Organisation haben sollte,
wo man jeweils einen Coach braucht.
Und ich hätte auch hinschreiben können,
dass es wirklich je nach Organigramm-Level sollte man halt jemanden haben.
Es gibt ja die Uridee, dass in einer kleineren Firma
der eine agile Coach ist,
der Coach, Scrum Master, whatever,
auch natürlich das Management bespaßt.
Das ist auch eine super Idee.
Da bin ich auch voll dabei.
Der macht dann alle Level,
aber das geht halt nur, wenn du wirklich einen kleineren Laden hast,
sagen wir mal 50 Leute.
Sobald du größer wirst und viele Kunden da draußen sind,
sehr viel größer,
brauchst du einfach vielleicht auf jedem Level
jemanden, der dann andersartige Aufgaben hat.
Ja, okay.
In dem Zusammenhang fällt mir ein,
es hängt ja auch von der Organisation ab,
es hängt ja auch ein bisschen mit einem Auftrag.
Also welchen Auftrag hat der Coach?
Hat er den Auftrag, eben Teams zu entwickeln?
Hat er den Auftrag, Personen zu entwickeln?
Hat er den Auftrag, das Management zu entwickeln, Führungskräfte?
Das hängt damit ja auch ein bisschen zusammen.
Ganz genau.
Das Schwierige ist nur,
dass natürlich manche Aufträge da semi-scharf sind.
Und das ist auch vielleicht was,
was ich denke selber gerade darüber nach und sage,
wenn ich mal diese sechs Dimensionen nehme,
kann ich auch besser bei einer Auftragsklärung
mit dem Kunden herausfinden,
was meint er eigentlich?
Weil wir ja auch in der Aufgabe sind,
dem Kunden helfen zu müssen,
den Auftrag zu schärfen,
wie jeder gute Lieferant.
Wir wissen ja mehr, hoffentlich,
über das Thema, wie der, der uns einkauft,
der verkauft uns ja ein.
Also können wir auch behilflich sein,
klarzumachen, was braucht er eigentlich?
Und da gibt es eben Aspekte,
die man sich dann vielleicht rauspicken kann
und im Gespräch mitnehmen kann.
Ja, für mich ist immer noch ganz wichtig,
und das ist die Frage,
ob das bei dir vielleicht genau in dieser Kriterium
reinkommt,
ist es ein Interner oder ein Externer?
Oder ist das für dich eine Kategorie,
die quasi bis jetzt noch fehlt,
die man dazu packen müsste?
Ja, wunderbar.
Das ist eine, die fehlt.
Ich bin jetzt tatsächlich egozentrisch,
wie ich bin,
von uns externen eher ausgegangen.
Natürlich kann man die Dinge,
die wir bis jetzt besprochen haben,
auch genauso gut auf Interne beziehen.
Aber es ist nochmal eine extra Dimension,
weil manche Rollen sollten besser
einen Interner besetzen.
Manche Rollen besser einen Externer.
Aber die habe ich mir tatsächlich jetzt nicht näher
durch den Kopf gehen lassen,
auch weil das halt so eine Schwarz-Weiß-Sache ist.
Du bist ent- oder weder,
und da kann man wenig dran spielen.
Du bist nicht halb extern.
Sonst habe ich das gar nicht betrachtet.
Ja, mehr Kulpa.
Naja, ich meine,
du hast ja zu Anfang einleitend schon gesagt,
so die Beraterfloskel,
kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Das war der Best-Guest.
Best-Guest.
Ja, aber wenn wir das Thema noch ein bisschen behandeln,
du hast natürlich recht,
man kann das nicht trennen.
Also man kann nicht so sagen,
ein bisschen extern und ein bisschen intern.
Also das ist entweder oder, keine Frage.
Aber ich denke,
es ist ein wichtiger Punkt zu überlegen,
in welchen Situationen brauche ich
oder wäre mir ein externer Coach hilfreich
und in welchen auch vielleicht genau nicht.
Weil das kann man ja vielleicht auch ein bisschen
mit dem Thema Scrum Master ja und nein
oder Scrum Master, agiler Coach,
intern, extern vermischen.
Können wir vielleicht ja noch ein bisschen
nochmal drauf eingehen.
Ich würde es gleich machen,
wenn ich darf,
weil ich finde es ein super, super, super wichtiges Thema.
Das habe ich tatsächlich überhaupt nirgendwo
auch auf meinen weiteren Gedankenpunkten berücksichtigt,
dass du unabhängig davon,
ob der Interne extern ist,
ich glaube auf einer Coach-Rolle
brauchst du Abwechslung.
Wenn du wirklich draußen im Markt,
aus welchem Grund auch immer,
dir einen Business-Coach suchst,
wäre es gute Praxis,
dass der Coach nach einer gewissen Zeit sagt,
ich habe meine Möglichkeiten erschöpft.
Sie sind jetzt, ich sage jetzt mal eine Zeit,
ein halbes Jahr bei mir.
Sie kommen alle zwei Wochen.
Wir arbeiten dran.
Ich habe nichts Neues mehr.
Also selbst, wenn der auf seiner Tastatur
noch Knöpfe nicht gedrückt hat,
in gewisser Weise hat er sich assimiliert
in Richtung des Problems seines Kunden.
Natürlich kann man das trotzdem weitermachen.
Manche Kunden wollen das,
manche Coaches wollen das auch.
Aber im Sinne der Entwicklung,
die wir weiter oben hier hatten,
Feel-Good versus Entwicklung,
ist es dann oft einfach hilfreich zu sagen,
gehen Sie doch zu einem Kollegen X.
Der ist stärker aus dieser Perspektive.
Der hat neue Impulse.
Machen Sie dort weiter.
Und ich glaube, dass intern oder externer Coach,
du musst so eine Rolle,
ich sage jetzt einfach mal nach einem Jahr,
dich einfach spätestens fragen,
ob du nicht durchrotierst.
Also nehmen wir mal an,
du hast fünf Scrum-Master auf fünf Teams.
Das wäre ein schönes Setting,
dass du nach einem Jahr die Scrum-Master
ein Stück weit rotieren lässt.
Ich sehe schon die Ohren,
nicht die Ohren, die Augendreher
unserer Zuhörer an den Volksempfängern da draußen,
weil das viele einfach unangenehm finden
und die Teams finden es nervig
und dann fängst du wieder von vorne an
und du irritierst das System.
Aber genau darum geht es ja.
Wir wollen als Coach,
da gibt es auch,
weiß ich nicht mehr, wer das genannt hat,
der hat gesagt, sinngemäß,
mein Ziel ist es,
das Ding, das System wird irritiert.
Ich beobachte,
wohin sich die Irritation entwickelt.
Das ist wie, wenn ich einen Stein ins Wasser schmeiße.
Ich gucke, was passiert.
Dann versuche ich,
daraus zu lernen,
stelle eine neue Hypothese auf,
was helfen könnte.
Dann werfe ich den nächsten Stein.
Aber irgendwann bist du so eins geworden mit dem Wasser,
dass du kein Stein mehr bist,
den du werfen kannst
und dann brauchst du sozusagen einfach mal
einen neuen Steinwerfer.
Und das ist eine Logik,
die über intern und extern gleichermaßen gilt.
Wobei, insofern ist das schon interessant,
wenn ich an meine Scrum-Schulung denke,
dann ist ja ein wichtiger Punkt,
immer den Leuten klarzumachen,
die Zielsetzung der Arbeit eines Scrum-Masters sollte sein,
sich überflüssig zu machen
oder prinzipiell sich überflüssig zu machen.
Also ich glaube, wir beide sind einer Meinung,
dass das in der Praxis nicht passieren muss,
dass ein Team keinen Scrum-Master braucht,
aber von der Idee her.
Und natürlich, wir beide als Externe,
wir können das als Geschäftsmodell eben genau umsetzen.
Wir können sagen, wenn du sagst,
morgen, ich bringe dir nichts mehr, keinen Mehrwert,
dann bleibe ich zu Hause.
Das kann natürlich jemand, der angestellt ist,
vielleicht noch nicht so einfach,
also mal ganz nett gesagt, also,
das wird ein angestellter Scrum-Master im Unternehmen nicht tun.
Der wird immer versuchen, zwar einen guten Job zu machen,
aber der wird selten versuchen, sich überflüssig zu machen.
Ja, völlig zu Recht.
Persönlich besprochen würde ich es an seiner Stelle nicht genauso machen.
Also du solltest halt mindestens drei, vier Scrum-Master haben,
um rotieren zu können.
Also rotieren tun die sowieso den ganzen Tag,
aber um untereinander durchrotieren zu können.
Aber ich finde, die Leute,
die Scrum-Master und die Agile-Coaches,
oder wie immer wir sie nennen,
einkaufen oder beschäftigen,
die sollten die Weisheit besitzen,
dass das eben hilfreich ist, Abwechslung zu schaffen.
Weil jeder hat die Tendenz,
ein bisschen Gemütlichkeit, sich zu schaffen.
Das haben wir alle.
Ich kann nur sagen, für mich,
ich habe einfach mir eine goldene Regel hingelegt,
und die lautet, ich bin niemals länger als zwölf Monate bei einem Kunden.
Und meistens sind es nur neun.
Und dann finde ich, für mich, da komme ich gut genug,
nach drei Monaten hat man wirklich verstanden,
um was es geht.
Bis zum sechsten Monat kann man große Impulse liefern,
bis zum neunten kann man noch an denen vertiefen.
Und dann merke ich, für mich wird es ein bisschen flat.
Und vielleicht braucht es auch so eine Art Regel in den Unternehmen,
ab wann man denn mal über das Rotieren nachdenken sollte.
Mit entsprechender Unterstützung.
Wir wollen nicht die Leute loswerden,
aber irgendwie muss ein bisschen Bewegung reinkommen,
sonst verkrustet das System einfach.
Ja, das stimmt.
Okay, also wenn wir jetzt mal sagen, intern, extern,
nehmen wir als weitere Kategorie,
mit auf, dann war das die fünfte.
Ich bin hier sehr strukturiert unterwegs,
du hast das ja auch sehr gut vorbereitet.
Ja, ich komme zum Thema gedankliche Flughöhe.
Ja, das ist noch ein bisschen fluffiger.
Ich habe ja vorhin schon gesagt,
die ist, glaube ich, auch ein bisschen durch mich persönlich motiviert,
weil ich immer darauf achte, diese beiden Aspekte zu haben.
So dieses Elfenbeinturm versus Maschinenraum,
habe ich mir hier aufgeschrieben.
Das hat nichts mit der Einbindung in die Organisation direkt zu tun,
obwohl man denken könnte, der Elfenbeinturm,
das sind die Leute mit Management und der Maschinenraum,
das sind die Leute direkt an den Teams.
Ich finde es einfach wichtig,
und da gucke ich ein bisschen neidisch auf die Svenja Hofer drüber,
muss ich zugeben,
dass die einfach sich die Zeit schafft,
um sich konzeptionell Gedanken zu machen.
Die hat diesen Artikel geschrieben,
nachdem sie in der Bahn auf den Tobias gestoßen ist,
hat ein bisschen Abstand genommen,
hat das konzeptionell durchgenudelt,
hat für sich Struktur geschaffen,
wahrscheinlich was daraus mitgenommen
und am nächsten Tag war sie einfach ein bisschen schlauer
und besser sortiert.
Das finde ich toll
und diesen Teil der Rolle muss man leben.
Es braucht aber auch eben die tägliche,
vielleicht manchmal auch langweilige,
schwierige Praxis im Maschinenraum mit den Leuten unmittelbar,
und das kann ja der Maschinenraum auf der Vorstandsetage sein,
also da, wo einfach die Dinge wirklich passieren,
um die wieder zu verproben, um zu sagen,
okay, guck mal, ich habe was geglaubt,
ich habe geglaubt, was gelernt zu haben,
ich probiere es mal aus in der Praxis,
klappt das denn?
Oh, ja, wieder zurück.
Also ich merke gerade, ich hätte auch vielleicht schreiben können,
Theorie versus Praxis
und immer das eine von dem anderen lernen zu lassen.
Ich glaube, ich habe auch ganz am Anfang meiner Karriere
mal mit jemandem gesprochen, der gesagt hat,
genau das wäre, da war Scrum Master noch ein schicker Begriff,
schon viele Jahre her,
dass das der Anspruch wäre von Ihnen,
von den Scrum Mastern, immer es zu tun, rauszugehen auf Events,
auf Trainings, genau, das war auf einem Kongress oder irgendwas,
sich gegenseitig schlaue Sachen in den Kopf zu werfen
und zu theoretisieren und abzuheben und rumzuspinnen,
um dann wieder zu gucken, ob es auch funktioniert.
Ja, ich muss in dem Moment gerade daran denken,
das ist schon ein wichtiger Punkt, Theorie versus Praxis,
gedankliche Flughöhe, das ist auch eine Gratwanderung,
insofern denke ich auch, dass es vielleicht ein bisschen
mit dem Arbeitsstil zusammenhängt, auch das merke ich bei mir,
dass ich wenn ich von Twitter oder anderen Blogbeiträgen
Gedanken mitbringe und in dem Moment eine Frage beantworte,
dass ich eben auch versuche, oder auch wenn ich inspiriert wurde
durch aktuelle Tweets vielleicht auch,
einfach eben so ein bisschen zu theoretisieren,
zu erklären, warum kommt jetzt die und die Antwort
und auch da muss ich immer aufpassen,
dieses Augenrollen nicht zu erleben,
dass ich ihm wirklich sage, meine theoretische Erklärung,
Der und der hat gesagt, finde ich toll, hat mich inspiriert, dass man das eben kurz hält
und dann wirklich quasi von der gedanklichen Flughöhe Elfenbeinturm in den Maschinenraum absteigt
und sagt so, und das heißt jetzt das und das. So beantworte ich deine Frage.
Ja, ich merke noch für mich, ich glaube, die Versuchung ist groß, sich in einem der beiden zu verlieren.
Und für mich ist einfach wichtig, mir die Auszeit aus dem Maschinenraum zu nehmen,
weil ich bin einfach gerne an der Front, ich bin gerne da, wo das Problem ist.
Ich mag es gerne, sorry, ich sage es nochmal, ich hoffe, wir strahlen tagsüber aus,
ich mag es halt nun mal heiß und schmutzig. Ich habe auch vor ein paar Tagen, fünf Tage,
in einem Kloster verbracht und als es darum ging, wer möchte wo unterstützt,
habe ich gesagt, ich möchte in die Küche, weil da ist Action, da wird rumrotiert
und das mag ich total.
Ja, gern. Und ich mag das so gern, dass ich manchmal merke, es wird mir dann schwer,
davon Abstand zu nehmen und deshalb ist für mich der Elfenbeinturm wirklich eine gewisse Herausforderung,
das auch nicht so ins Lächerliche zu ziehen, so ja, jetzt wird er wieder rumtheoretisiert.
Wir brauchen alle mal Abstand, wir brauchen alle mal selbst einen frischen Blick
und dann wieder sinnvoll coachen zu können.
Und der Punkt ist ja auch, diesen Abstand, den man braucht, das hat ja auch das Thema Selbstreflexion mit dabei.
Wenn ich mich im Maschinenraum super wohl fühle, muss ich trotzdem selbst,
selbstreflektieren und sagen, ich kann nicht immer nur mit dem Schraubenschlüssel umherlaufen,
ich muss mir auch mal Gedanken machen über Grundlagen und ein bisschen Abstand gewinnen
und das kann ich nur, wenn ich selbstreflektiert bin.
Absolut, wunderbares Wort und ich glaube, auch gerade wir zwei haben in diesem und auch im letzten Jahr immer gesagt,
wir müssen die Tage, an denen wir beim Kunden im Maschinenraum arbeiten, im Griff behalten,
weil viele Kunden kommen dann mit der Vorstellung, sei halt fünf Tage da und ich sage,
ja, aber dann bin ich nur im Maschinenraum.
Das macht keinen Sinn.
Ja, natürlich, der Kunde bezahlt mich nicht, dass ich bei ihm sitze und mir Gedanken mache,
obwohl das ein großer Teil meines Jobs ist.
Das ist so ein Dilemma, mit dem wir leben müssen.
Aber wir brauchen einfach, also ich zumindest denke, wir brauchen eine Art Regel,
wo wir sagen, jo, wir sind vielleicht drei Tage bei einem Kunden,
wenn es ein Kunde ist, der sozusagen uns Fulltime auslastet
und dann haben wir einfach uns Zeit geschaffen für den Elfenbeinturm,
weil sonst gelingt uns das nichts.
Ich fände es jetzt, wenn wir jetzt,
ja,
auf deiner Webseite wären, würde ich sagen,
bitte, liebe Zuhörer, schreibt in die Kommentare,
wie ihr das Ganze abgrenzt,
weil ich finde das wahnsinnig wichtig,
Selbstreflexion zu Räume zu schaffen,
für Selbstreflexion
und ich finde es spannend zu verstehen,
wie machen das die Kollegen da draußen,
wie schaffen die sich zeitlichen Raum.
Kommen wir zum letzten Punkt der Kategorien.
Da sagst du so schön, ein inhaltlicher Fokus,
Methodencoach versus Psychologiecoach.
Ja, ich finde das mit den Wordings echt schwierig,
weil Psychologie ist so ein großer Begriff,
aber ich habe es deshalb auch als letztes aufgeschrieben,
weil es mir auch persönlich enorm wichtig ist.
Auch gerade in den letzten Wochen
gab es einen interessanten Austausch dazu.
Ich war auf der Agile,
jetzt muss ich überlegen, wie es heißt,
einem Agile-Event in Zürich
und da wurde auch viel darüber geredet,
was ist eigentlich das,
auf was wir einwirken,
mit unserem Coaching.
Der Rest war ja sozusagen ein bisschen das Drumherum.
Aber um was geht es eigentlich?
Was wird gecoacht?
Und ich finde,
wie das Wort Agile-Coach ja schon sagt,
hier geht es um Agilität.
Agilität ist, ich weiß schon,
ein Mindset, eine Haltung.
Ja, auch,
das finde ich, wird ein bisschen überstrapaziert,
erstmal ist es eine Methode,
eine Art zu arbeiten
und eine Art es zu tun
und vielleicht auch eine Art es zu denken.
Aber es hat erstmal was mit einer Arbeitsmethodik zu tun.
Du hast vielleicht gehört,
ich plop hier schon auf den Tisch.
Es hat was mit Arbeitsmethodik zu tun.
Natürlich musst du auch mit den Menschen dort arbeiten,
im Sinne von coachend arbeiten.
Aber ich finde, hier muss man eben aufpassen,
dass man nicht,
ohne dass man einen Auftrag hat
und wir kommen gleich zu den Grenzen des Coachings auch noch kurz,
dass man dort in eine Aufgabe reinrutscht,
die man eigentlich nicht hat.
Und das sehe ich halt schon
manchmal ein bisschen häufiger,
als ich mir das wünsche,
dass,
dass an den Menschen herumgecoacht wird,
anstatt an den Methoden und an den Systemen.
Und ja, es braucht immer beides,
das ist mir völlig klar,
wie die anderen Dimensionen ja auch.
Es ist kein schwarz oder weiß.
Aber da würde ich mir wünschen,
dass man sich zumindest das bewusster macht
und sagt,
was ist eigentlich der Auftrag
und der hat erstmal was mit Methoden und drumherum zu tun.
Sehr schön.
Also ich glaube,
wir haben mit diesen sieben Punkten ziemlich viel abgegrast
oder abgegrenzt,
ziemlich viele Möglichkeiten,
geben, sich selber einzusortieren.
Wo bin ich?
Vielleicht gibt es viele durchschnittliche Leute.
Also ich würde mich auch als durchschnittlich bezeichnen.
Also quasi in der Mitte dieser beiden jeweiligen Extreme,
die du aufgeführt hast,
außer bei intern, extern.
Also ich bin da immer,
immer extern.
Aber ansonsten bin ich richtig schöner Durchschnitt
und mir gefällt das.
Das vielleicht mal zum Thema Durchschnitt und ja.
Solange du Durchschnitt bist
und ich nach links und rechts ein Stück bewegen kann,
ist das ja fantastisch.
Wir wollen ja alle irgendwie uns in einer ausgewogenen Position bewegen,
müssen aber halt auch mal einen Schritt nach links
und einen Schritt nach rechts machen können.
Ja, gut.
Also insofern,
das waren so die sieben Kategorien,
die wir jetzt mal hier erarbeitet haben.
Und dann hast du.
Machen wir jetzt die sieben Dimensionen agiler Spielarten.
Das hat schon.
Man muss immer eine Zahl sieben verwenden.
Jetzt sind wir zufällig auf sieben gekommen.
Das war super hilfreich.
Das können wir jetzt gleich viel besser als Framework vermarkten.
Naja, vielleicht kann man aus meinen Artikeln.
Das ist vielleicht nicht gleich ein Buch,
aber wir machen Artikel und dann machen wir eine Methode draus.
Dann eine Technikierung und es gibt den Jahresbeitrag
und schon sind wir mitten im agilen abcachen.
Jawohl.
Hatte ich auch gerade vor ein paar Monaten den Podcast mit André Claßen.
Die Beraterbranche.
Ah, okay.
Die davon ja auch sehr gut lebt.
Also insofern,
da wiederholen sich jetzt ein paar Sachen dazu.
Aber lasst uns mal nach vorne gucken.
Nach vorne gucken heißt,
da haben wir ja eben darüber gesprochen.
Was ist drin?
Also Kategorien haben wir mal gefunden,
wie wir das abgrenzen können oder beschreiben können.
Dann ist die Frage,
du hast es eben schon angedeutet,
wo sind die Grenzen?
Also wo hört es auf?
Wo kann ein agiler Coach eben nicht mehr wirken?
Wo endet diese Rolle?
Ja, ich hatte das tatsächlich in der Vorbereitung so extra reingeschrieben.
What’s in?
Über die haben wir gesprochen.
Und what’s out?
So wie bei einer Definition von einem Scope.
Und wie bei Definition von Scope für Projekte,
wird das einfach nicht so häufig gemacht.
Also man schreibt rein, was alles drin ist.
Ja, und dann nehmen wir noch was mit dazu oder so.
Es rutscht dann eben so rein.
Und ich finde wichtig, auch abzugrenzen.
Ist auch eine gute Coaching-Technik,
sich abzugrenzen oder Dinge abzugrenzen.
Und das sollte auch für die Aufgabe des Coaches selbst gelten.
Und da kann man natürlich ganz verschiedenster Auffassung sein.
Ich habe für mich hier mal drei Sachen aufgeschrieben,
die einfach mir oft begegnen und wo ich merke,
ich möchte mich abgrenzen.
Und da ist ein Teil,
das was wir schon bei dem Thema Psychologie so ein bisschen hatten.
Aus meiner Sicht coache ich eigentlich nicht Menschen.
Also ich coache mit, ja, da fällt mir schon das Wort.
Ich arbeite mit Menschen daran, wie sie auf Arbeit,
auf Arbeit geschäftliche Prozesse handhaben.
Und da gibt es auch immer einen persönlichen Aspekt,
so wie mir fällt das schwer, das so zu tun,
weil ich bin das gewöhnt.
Mit mir macht das, ich habe dann das so unruhig,
mich, also das geht natürlich immer auch ein bisschen,
ein kleines Zentimeterchen in die Person,
weil am Ende, du kannst nicht mit humanen Ressourcen arbeiten.
Du arbeitest, ja, du arbeitest, ja, ich finde das einen schwierigen Begriff.
No offense, also ich will jetzt nicht HR grundsätzlich über einen Kamm scheren,
aber ich persönlich denke, da sitzen halt vor allen Dingen Menschen.
Und Menschen haben nun mal menschliche Eigenschaften
und auf die muss man nicht eingehen.
Aber man muss halt auch wirklich genau aufpassen,
wo beginnt eine Arbeit, die einen Auftrag von dieser Person braucht.
Die systemischen Coaches unter uns oder auch andere natürlich,
kennen sicher den Begriff der Triangulation.
Das ist dieses Gespräch, das man im klassischen Coaching hätte,
mit dem, der den Auftrag zum Coaching gibt.
Das ist jetzt in unserem Fall halt oft ein Unternehmen,
weil die wenigsten Mitarbeiter bestellen mich persönlich,
sondern ich werde bestellt von einem Unternehmen,
und dann ist da der Mensch und ich, das sind drei, deshalb Triangulation.
Und in dem Triangulationsgespräch wird in jedem Coaching eigentlich erstmal besprochen,
warum sind wir eigentlich hier, was möchte der Auftraggeber,
was möchte der Coachee, der Gecoachte eigentlich auch machen,
was ist der gemeinsame Rahmen, was erachte ich als hilfreich,
und wir legen den Auftrag gemeinsam fest.
Und das ist super wichtig, weil dann ist man sich zumindest halbwegs darüber einig,
was geschieht hier, ja.
Darf ich mit der Person an diesen Themen arbeiten?
Hat die mir die Erlaubnis gegeben?
Und in einigen Settings beim agilen Coach sehe ich, meine ich wahrzunehmen,
dass Dinge getan werden, für die es keinen Auftrag mehr gibt.
Und da kann man mal über die Grenze hinausrutschen,
die ist auch sehr, sehr schwer zu erkennen,
die ist keine Linie, das ist eine große Grauzone.
Aber da mehr aufzupassen, das ist ein Coaching im Business-Kontext,
bezogen auf eine Methode, mit ein bisschen persönlichen Anteil,
aber ich bin nicht da, um Menschen auf links zu stülpen, das ist nicht mein Job.
Also da würde ich dir zustimmen, zumindest erst mal bei dem Thema,
dass das ein ganz wichtiger Punkt ist, den man klären muss,
den man für sich erst mal klären muss, als Scrum Master oder Coach an der Stelle,
und den man auch in der Arbeit eben klären muss,
weil meine Wahrnehmung ist, dass viele Scrum Master an diesem Thema auch ein bisschen verzweifeln,
oder ihnen auch vielleicht einfach die Methoden fehlen, damit umzugehen.
Das heißt, viele Scrum Master haben natürlich eine sehr gute Ausbildung genossen,
die wissen, was Scrum bedeutet, auch vielleicht kann man andere Themen,
und stoßen dann mit dem Handwerkszeug auf die Menschen, das, was du auch sagtest,
und kommen dann eben genau in die Bredouille, dass die sagen,
naja, dieses Handwerkszeug kann ja gar nicht funktionieren,
weil dieser Mensch das falsche Mindset hat.
Also auch das jetzt wieder mit ein paar Anführungszeichen, das hast du ja gesagt,
du hast ja vorhin auch gesagt, es ist ja nicht meine Meinung, dass sie das falsche Mindset haben,
aber es ist die Wahrnehmung in dem Moment, das Handwerkszeug passt nicht,
weil, und da kann nicht vernünftig eingesetzt werden,
weil nämlich genau der Mensch auf der anderen Seite das gar nicht will, oder das gar nicht versteht.
Und ich habe auch Hochachtung vor vielen Scrum Mastern,
weil sie das eben wahrnehmen, und dass sie das gerne auch tun würden,
aber dafür eben nicht das Handwerkszeug haben,
und dann ja auch sofort in eine sehr, sehr schwierige Rolle kommen,
weil an den Menschen zu arbeiten,
wenn man es denn tun kann und tun darf,
ist natürlich auch dann eine immens schwere Aufgabe.
Ja, das hast du sehr schön zusammengefasst.
Und das ist eigentlich etwas, wo wir, ich glaube, in unserer Zeit gehen wir langsam flöten,
wo wir bei Trends vielleicht noch draufgekommen wären.
Ich finde, dass, hm, also jetzt, hm, ich hadere, ich hadere ein bisschen damit,
wie erfolgreich sind denn unsere Projekte?
Wie erfolgreich ist denn unsere Arbeit?
Und ich glaube, da gibt es in der Branche ganz verschiedene Darstellungen davon.
Die einen reden von großen Transformationsprojekten,
und die werden als riesen Erfolg verkauft.
Wenn du hinter die Kulissen schaust, dann kann man das tatsächlich so behaupten,
aber wenn du dann einfach in die, auf die Teamlevels gehst und schaust,
die Leute haben einfach so, ich habe das, glaube ich, mal bei einem aufgeschnappt, gesagt,
bis jetzt haben wir Tango getanzt, jetzt wollen sie Cha-Cha, kein Problem, wir tanzen Cha-Cha.
Aber es hat sich in den Köpfen überhaupt nichts verändert.
Aber man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die jetzt Stand-Ups machen,
und dass es jetzt Sprints gibt, und all diese messbaren Dinge,
die sind jetzt da, und dann ist alles ein Riesenerfolg.
Ich glaube aber nicht, dass das wirklich ein Erfolg war.
Und die, die grundlegende Fehlannahme ist, wie stark man Menschen verändern kann.
Natürlich gibt es zu Recht den Job eines Coaches, wenn da ein Mensch auf dich zukommt,
und sagt, du, ich brauche mal Unterstützung, kannst du mir helfen?
Und es ist doch völlig legitim, einen Coach in einem großen Projekt einzusetzen,
vielleicht abgestimmt mit den Mitarbeitern, und natürlich können wir was bewegen,
gar keine Frage, nur, wie viel ist das eigentlich?
Und die andere Frage, und die wird eigentlich viel zu selten gestellt, ist,
was könnte man denn stattdessen eigentlich tun?
Und ich glaube, dass, das ist einer meiner Learnings aus den letzten zwei, drei Jahren,
ich viel stärker wieder darauf schaue,
dass ich ein Methodencoach bin, und dass ich Systeme baue,
die zu den Menschen passen, die da sind.
Also andersrum gesagt, wenn ich 50 Prozent meiner Arbeitszeit damit beschäftige,
Menschen zu verändern, habe ich vielleicht eine fünfprozentige Veränderung,
das ist schon toll.
Wenn ich die selbe Zeit aber mich damit beschäftige,
das System um die Menschen herum besser zu bauen,
habe ich vielleicht einen Impact von 50 Prozent, oder 200.
Und mein Punkt ist, die Dimensionen, also der Level,
was bekomme ich für den Input, ist bei Menschen naturgemäß klein.
Wir alle kennen uns, wir sind relativ stabil geblieben die letzten Jahre,
warum soll ich mich damit aufreiben?
Ich könnte meine Zeit besser investieren, indem ich mit den Systemen arbeite.
Systeme passend für Menschen bauen, nicht die Menschen einfach lassen,
wie sie sind, und gar nichts tun, aber wo ist eigentlich die Musik?
Und ich glaube, die ist anders als die Diskussion, die wir sehen,
an Menschen herumzuschrauben.
Das hat eine Endlichkeit.
Ja, also das sind ein paar sehr schöne Zahlen,
und apropos Zahlen, du hast ja auf die begrenzte Zeit hingewiesen.
Mein Vorschlag ist, dass wir jetzt hier diese Folge beenden,
und wir spoilern mal auf eine nächste Folge.
Ah, wir machen einen Cliffhanger.
Wir machen da so eine Übergabe.
Das heißt, wir stecken mit drin in der Diskussion,
was sind die Grenzen für einen agilen Coach, wo hört Coaching auf,
wo beginnt Coaching und so weiter.
Also Vorschlag von mir, wir beenden das jetzt hier,
mittendrin in einem super interessanten Thema,
und alle, die bis hierher gehört haben, können sich freuen.
Es geht weiter, es gibt eine weitere Folge.
Ich reite mich ein, wenn das heißt,
wird Flash Gordon slash der agile Coach die Welt retten?
Die Welt retten.
Dann lass uns ganz kurz noch den Abgesang auf diese Episode machen.
Du wolltest noch auf deiner Webseite hinweisen.
Ja, der Klassiker am Ende eines jeden Podcasts.
Also wer sehen möchte, was es sonst noch so von mir gäbe,
findet mich auf meiner Webseite.
Die findet man unter mymy.link.
Das ist so ein Shortcut.
Der führt dann auf die eigentliche Domäne und auf die Webseite.
Da sind dann all die Social-Media-Kanäle, an denen ich unterwegs bin.
Am aktivsten bin ich auf LinkedIn.
Und auch deshalb, weil die Diskussionen dort eine Qualität haben,
wie so ein Gespräch mit dir, um noch kurz Blumen zu verteilen,
weil da ist einfach mehr Raum, als wir auf Twitter haben.
Ja.
Da kann man ausführlicher diskutieren.
Die Community ist wirklich sehr rege.
Und ich finde es wirklich schön, so ein kleines professionelles Zuhause
wie auf LinkedIn zu haben, ohne jetzt…
Ich habe da keinen bezahlten Account und so.
Aber da bin ich wirklich gerne unterwegs
und freue mich dort von dem einen oder anderen zu hören.
Perfekt.
Dann kommt jetzt die Überleitung.
Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein.
Wobei, es ist ja immer ein Monat.
Ja.
Das heißt, auf die Ohren in den Zirn, Miguel May.
Gut.
Also, herzlichen Dank.
Herzlichen Dank für hier.
Und dann mal gucken, wie es mit der nächsten Folge weitergeht.
Ich danke dir.
Hat Spaß gemacht.
Tschüss.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.
Ciao.

Folge 28: DevOps – Eine organisatorische Reise ins Ungewisse

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Zu Gast habe ich in dieser Folge Oliver Simon. Er ist Head of IT Technology & Development bei der direct services Gütersloh GmbH. WIr sprechen darüber, wie man in bestehenden Unternehmens-Strukturen die Grundlage für eine DevOps-Entwicklung schafft und wie Altbekanntes dabei auf den Prüfstand gestellt wird. Oliver Simon berichtet dabei von seiner Reise aus den letzten Jahren. Zu Beginn klären wir gemeinsam die Fragen: „Was ist DevOps und was ist es nicht? Was bedeutet DevOps für uns?“ Weiterhin sprechen wir über die Notwendigkeit von DevOps und was aus der Sicht von Oliver alles dazu gehört.

In dieser Podcast-Episode erörtern Gastgeber Dierk Söllner und Gast Oliver Simon die Komplexitäten der Integration von DevOps in eine Organisation. Sie behandeln die anfänglichen Herausforderungen, DevOps in einem Unternehmen greifbar zu machen, die Entwicklung vom traditionellen Entwicklungs- und Betriebsmodell hin zu einem kooperativeren und effizienteren Ansatz sowie die Rolle von Tools bei dieser Transition. Die Diskussion umfasst wichtige Themen wie das Überwinden der ‚Mauer der Verwirrung‘ zwischen Entwicklung und Betrieb, die Bedeutung von kontinuierlicher Integration und Auslieferung sowie die Notwendigkeit organisatorischer Veränderungen, um die Vorteile von DevOps wirklich zu nutzen. Sie betonen die Rolle der Teamdynamik, kontinuierliche Verbesserung und den entscheidenden Aspekt, ein Gefühl von Eigentum und Verantwortung unter den Teammitgliedern für ihre Produkte zu schaffen.

Inhalt

  • Einführung in DevOps und seine Definition
  • Entwicklung von DevOps in Organisationen
  • Abbau der ‚Mauer der Verwirrung‘ zwischen Entwicklung und Betrieb
  • Übergang vom traditionellen Entwicklungs- und Betriebsmodell zu einem integrierten Ansatz
  • Rolle von Tools bei der Implementierung von DevOps und organisatorischen Veränderungen
  • Kontinuierliche Integration (CI) und kontinuierliche Auslieferung (CD)
  • Teamdynamik und die Bedeutung eines kooperativen Umfelds
  • Herausforderungen des organisatorischen Wandels bei der Adoption von DevOps
  • Das Gleichgewicht zwischen Automatisierung und manueller Intervention
  • Das Konzept von ‚Alles als Code‘
  • Die Integration von Agile, Lean und IT Service Management mit DevOps
  • Die Bedeutung von Teamautonomie und Verantwortung
  • Kontinuierliche Verbesserung und die Rolle von Metriken in DevOps
  • Schlussfolgerungen und abschließende Gedanken

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dirk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation und nutze dazu unter anderem DevOps. DevOps umfasst für mich kulturelle,
organisatorische, prozessuale und technische Aspekte. Diese diskutiere ich in diesem Podcast
mit Experten aus der Praxis. Ich freue mich heute auf das Thema DevOps, eine organisatorische Reise
ins Ungewisse. Zu Gast habe ich Oliver Simon von der Direct Services Gütersloh GmbH. Er ist dort
Head of IT Technology und Development. Hallo Oliver. Kannst du dich vielleicht zum Beginn
einfach mal kurz vorstellen? Ja, gerne. Hallo Dirk. Mein Name ist Oliver Simon. Du hast mich ja schon,
was meine Bezeichnung meines Jobs angeht, schon vorgestellt. Ich bin 48 Jahre alt,
schon seit einigen Jahren auch in dem DevOps-Umfeld unterwegs. Ich habe ungefähr 40 Mitarbeiter,
wesentlichen mit dem Thema Softwareentwicklung beschäftigen und über diesen Kontext sind wir
auch beim Thema DevOps letztendlich gelandet. Super. Ja, schön, dass du dabei bist und bei
meinen Gästen habe ich ja immer kurz nach der Vorstellung kommt ja immer die Frage DevOps. Wie
würdest du DevOps definieren? Wie würdest du DevOps beschreiben? Und insofern, das ist ja genau auch
unser Einstieg hier. Also insofern würde ich sagen, ja, ich spiele den Ball gleich wieder zurück. Was ist
das für dich? Genau. Lass uns mal rausfinden, was das für uns beide ist. Ich bin mal ganz gespannt,
welches DevOps-Bild sich für uns beide herauskristallisiert. Aber ich fange gerne mal an.
Zumindest hat es sich bei uns als sehr schwer herausgestellt, im Unternehmen DevOps überhaupt
greifbar zu machen. Ich gehe nochmal ein Stück weit in der Zeit zurück und beschreibe mal,
wie wir ursprünglich mal mit dem Thema DevOps gestartet sind. Im Wesentlichen hieß bei uns,
DevOps vor einigen Jahren, Development macht Operations. Dev macht Ops. Das war so der
ursprüngliche Gedanke und das ursprüngliche Gefühl zum Thema DevOps. Es hat sich aber doch
rasant verändert. Für mich ist DevOps etwas, was sich damit beschäftigt, diese berühmte
Wall of Confusion zwischen Dev und Ops anzugehen und sie möglichst niederzureißen. Ich glaube,
diese Wall of Confusion, ich glaube, das hat jeder auch schon mal gehört, ist im Wesentlichen,
der Spannungsfeld zwischen Veränderung auf der Dev-Seite und Stabilität auf der Ops-Seite.
Und das sind Dinge, die gegebenenfalls gegeneinander arbeiten und darüber entsprechend
Abgrenzungen zwischen diesen beiden Bereichen aufbauen. Man kann es vielleicht noch ein bisschen
anders beschreiben. Letztendlich geht es doch darum, von einer Vision hin zu einem Value zu kommen. Und
auf der Visionsseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite,
auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite, auf der Visionseite,
sind dann oft Themen wie Innovation, Komplexität und eben Veränderung von Relevanz. Auf der Value-Seite
eben die erwähnte Stabilität, aber auch Skalierbarkeit und Verlässlichkeit. Wie kommt man von einem zum
anderen, sind im Wesentlichen Dinge, die meines Erachtens das im Dev-Ops-Konstrukt.
Ich wollte nochmal ganz kurz einhaken, weil du hast eben so zwei Sachen angesprochen, die finde ich
sehr, sehr interessant. Erstens hast du gesagt, Dev macht Ops. Und meine Erfahrung ist, dass häufig
ich sage mal echte Entwickler, was auch immer echte Entwickler sind, aber die Entwickler, die ich treffe,
die sind häufig nicht drauf erpicht, Ops zu machen. Weil Ops heißt ja, wenn ich es ein bisschen weiterfasse,
ja nicht nur irgendwo einen Server aufsetzen, das geht ja vielleicht noch, aber Ops heißt ja auch
Störungsbeseitigung, Ops heißt vielleicht auch Verfügbarkeit, also im Sinne von Erreichbarkeit,
24-7 und so weiter. Also wenn ich die Ops-Tätigkeiten ein bisschen weiterfasse, sind das manchmal Dinge,
die Devs nicht machen wollen. Ja, das ist sicherlich auf der einen Seite wahr und es sind
teilweise auch organisatorische Themen, die dagegen sprechen. Wenn ich ein Dev-Team habe, das
beispielsweise drei oder vier Mitarbeiter umfasst, ist es ganz, ganz schwer, Dinge wie einen 24-7-Support
überhaupt zu organisieren. Selbst wenn die vier Leute das wollten, ist es organisatorisch einfach
nicht ohne weiteres umsetzbar. Das ist so etwas, was gegen Dev-Macht-Ops spricht.
Es gibt aber sicherlich Teams und Dev-Teams, die gerne auch Ops machen und sich dafür auch
verantwortlich fühlen. Das sind durchaus Dinge, die dem Dev-Ops-Gedanken meines Erachtens sehr
entgegenkommen, dieses Verantwortungsgefühl wahrzunehmen und zwar über den gesamten
Lebenszyklus der Applikation letztendlich selbst auch. Allerdings, warum habe ich gesagt, das sind
Dinge, die wir ein Stück weit hinter uns gelassen haben, das liegt im Wesentlichen daran, dass
ich die Erfahrung gemacht habe, dass Menschen in der Softwareentwicklung oft gar nicht so einen
ausgeprägten Ops-Charakter haben und für sie ganz andere Dinge wichtig sind als Operations selbst.
Oftmals entsteht eben keine Software, die ausgesprochen gut betreibbar ist. Das heißt
noch lange nicht, dass ein Entwickler, wenn er eine Plattform betreibt oder einen Service betreibt,
dass dies auch in idealer Weise funktioniert.
Und besonders effizient passiert. Deshalb haben wir uns ein Stück weit von dem Thema
Dev macht Ops zurückgezogen und versuchen eher
alle Aspekte, die zur Entwicklung oder zur Verfügbarkeit
und zur Betreibbarkeit eines Services gehören, auch in der besten Ausprägung
zu liefern.
Ja, okay. Das würde ja auch heißen, wir sind ja eigentlich mitten im Thema letzten Endes.
Wie würde ich so etwas umsetzen? Vielleicht kommen wir da später
auch nochmal mit drauf, weil wir wollten ja auch ein bisschen über die Reise sprechen,
die ihr gemacht habt. Du hast jetzt eben gesagt, Dev macht Ops ist nicht mehr so der Fokus gewesen.
Das gab verschiedene Gründe dafür. Und wir wollten klären, was ist Dev Ops überhaupt?
Und da kann man ja auch mal klären, was ist Dev Ops denn nicht? Und für mich ist eben ganz klar,
und das ist vielleicht auch dann eine gute Frage auch an dich, aus meiner Sicht kommen dann
Tool-Hersteller häufig mit dem Punkt, ja, wenn du mein Auto,
Automatisierungstool kaufst und einsetzt, dann machst du Dev Ops.
Ja, das ist zumindest ein zweischneidiges Schwert. Ich sag’s mal so,
interessanterweise ist unsere Dev Ops Journey, ist die gestartet
mit der Frage nach Continuous Integration
und Continuous Delivery vor ungefähr zweieinhalb Jahren.
Und daraus ist erstmal der Wunsch entstanden,
Software, also Services auf eine andere Art und Weise
zu liefern, als wir es heute tun. Das hat was mit Automatisierung logischerweise zu tun,
auch ein ganz starkes Dev Ops Artefakt, aber im Wesentlichen auch damit möglichst gleichförmig
und möglichst nachvollziehbar wiederholbar Software zu liefern, also Services zu liefern,
sodass unser Operations-Bereich, den wir heute nicht mit in einem der Dev Teams sitzen haben,
auch möglichst gleichförmige Lieferungen bekommt.
Und so auf diese Art und Weise viel eher akzeptieren kann,
dass sich Dinge kontinuierlich ändern.
Ich sag’s mal so, über dieses CI-CD,
über dieses CI-CDs-Learning sind wir
weiter in den Prozess gestiegen, haben uns mit dem Thema
Dev Ops Fundamentals beschäftigt, sind in Schulung gegangen, haben Mitarbeiter
spüren lassen, auch ein Stück weit, was Dev Ops bedeuten kann,
sind dann aber relativ schnell
zum Spaß der die Tools an in die Diskussion gekommen, welche Art von Unterstützung wir uns eigentlich
zum Thema Dev Ops holen können, was Tools angeht.
Im Wesentlichen sind wir an der Stelle bei einer PaaS gelandet,
eine Plattform as a Service, wie man so schön sagt,
und haben uns Software eingekauft, die uns dort in der Delivery stark unterstützt.
Und was dann passiert ist, es ist insofern wirklich spannend,
für mich gewesen, weil wir vom
Tool letztendlich doch zur Organisation
gelaufen sind. Über die Nutzung des Tools oder die Nutzung der Tools
haben einfach Mitarbeiter angefangen zu sagen, hey, wir sind nicht richtig
organisiert, wir müssen uns anders aufstellen, wir sind zu sehr voneinander getrennt.
Lass uns gucken, wie das besser funktionieren kann.
Und so haben sich bestimmte DevOps-Konstrukte
tatsächlich ein Stück weit von allein herausgebildet,
wie beispielsweise das, ich glaube, bekannte
Plattform-Team, das dafür da ist, bestimmte
auch Cloud-Services den Dev-Teams zur Verfügung zu stellen.
Insofern hat das schon ein Stück weit so funktioniert,
dass wir auch vom Tool zur Organisation gekommen sind.
Okay, wobei das ja dann schon zeigt, dass da die
Menschen im Unternehmen mitgedacht haben,
und gesagt haben, hey, wir haben eine gewisse Verantwortung, wir wollen besser werden,
und wir haben ein gutes Tool eingekauft, das sollte man ja dann mal voraussetzen,
und wenn wir das Tool richtig nutzen wollen, müssen wir uns auch organisatorisch verändern.
Da kann es ja auch immer mal sein, dass ein Team dann eben sagt, okay, das Tool ist schlecht,
weil man eben die Organisation nicht angepasst kriegt, oder es wird nur
in einer, ich sag mal, niedrigen Eifergrad genutzt. Das heißt also,
bei euch höre ich raus, hat die Organisation sich verändert,
weil die Menschen das so wollten.
Die Menschen erkannt haben, wir müssen etwas verändern, richtig?
Das kann man durchaus so sagen. Ich glaube, es war erst die Organisation im Vordergrund,
und das Lernen auch auf die theoretische Basis zu setzen,
aber der Wunsch war relativ schnell da, viel stärker
in die Praxis zu gehen. Ich habe ungefähr, bestimmt
drei bis vier Monate investiert in die theoretische Schiene. Wir haben sehr viele
Workshops, auch in einer sehr cross-funktionalen Art und Weise, also über
alle Teams, nicht nur im Team, sondern auch in der Praxis.
Nicht nur im Dev-Bereich, sondern auch im Ops- und im Projektmanagement-Bereich
hinweg organisiert, haben uns dem Thema, in diesem Fall Continuous Integration
und Delivery, stark genähert. Und irgendwann gab es in diesen Workshops
einfach den Wunsch zu sagen, lass uns nicht weiter theoretisieren,
lass uns einfach so konkret werden, dass wir auch selbst was damit
aktiv anfangen können. Ein ganz klassisches nächstes Ding war dann
ein Hackathon, den wir veranstaltet haben.
Der sich auch im Wesentlichen um den Bereich Continuous Integration
und Delivery handelt oder gedreht hat.
Und daraus ging es dann relativ schnell auch weiter
in die Bildung eines eigenständigen Teams, dass
die Plattform, auf der wir dann in der Zukunft
deliveren wollten, auch zur Verfügung gestellt hat. Daraus ist
immer mehr auch der Wunsch entstanden, alle
Beteiligten in dieser Delivery-Kette zu involvieren.
Und dieses Involvement führt immer stärker für mich
zu einem ausgeprägteren DevOps-Gedanken. Da sind wir aber auch noch
ganz am Anfang, muss man immer dazu sagen. Das ist etwas, was sich
glaube ich einfach entwickeln muss und was sich aber
am besten entwickelt, wenn es von den Mitarbeitern kommt
und als Organisationsform künstlich aufgepropft wird.
Ja, naja, klar.
Ich habe vorhin so einen Satz bei dir rausgehört, da wollte ich nochmal nachfragen.
Ich habe verstanden, dass ihr nicht DevOps-Teams
habt, wo also quasi Dev und Ops als
Aufgabe zusammen in einem Team wahrgenommen wird. Ist das richtig?
Das ist im Prinzip zu einem gewissen Prozentsatz auf jeden Fall richtig.
Wir haben durchaus auch Teams,
die Operations auch mitmachen als Development-Teams.
Ich halte diesen Anlass aber nicht unbedingt für
zielführend, aus den vorhin schon erwähnten Gründen.
Mit kleineren Teams kann man bestimmte Funktionalitäten oder bestimmte Services eigentlich
gar nicht liefern, wenn man sich so aufstellt.
Auf der anderen Seite glaube ich, dass Developer
an sich
nicht besonders gute
Skills haben, was den Betrieb grundsätzlich angeht.
Also Software so zu bauen, dass sie auch ideal betreibbar ist.
So holen wir uns dann in der Regel lieber die Expertise
dazu hinein in Teams und versuchen auf der Basis
eine möglichst gut betreibbare Software zu liefern, die aber dann nicht
direkt durch die Dev-Teams oder DevOps-Teams, wenn man so möchte, betrieben werden.
Okay. Genau. Sondern es gibt ein weiteres Team,
das das entsprechend tut und darüber entsprechend auch beispielsweise
Services wie 24 mal 7 zur Verfügung stellen kann.
Ja. Okay. Das ist auch klar. Ich höre auch häufig, dass man einfach auch über die Kostenseite kommt.
Dass man sagt, ich habe teure Entwickler und die müssen nicht 24 mal 7 quasi
bezahlt werden. Also egal, wie du es organisierst, das kann ja auch
zu erhöhten Kosten führen. Und man will ja die teuren Entwickler
vielleicht auch nicht in die preiswerten oder preiswert abrechenbaren
Betriebsfähigkeiten stecken. Oder ist das für euch kein Thema?
Kosten sind immer ein Thema, würde ich mal behaupten.
Das ist ja gar keine Frage. Auf der anderen Seite
muss man sich immer vor Augen halten, was DevOps eigentlich
erreichen möchte. Für mich möchte man
gerne durch DevOps so etwas wie eine zentrale
Verantwortlichkeit erzeugen.
Also sprich Menschen mit einem Produkt, mit einem Service
identifizieren und sie dann auch mit einem Service identifizieren.
Und die auch dazu bewegen, so viel Verantwortungsgefühl und so viel
auch Lust auf dieses Thema zu erzeugen, dass es in idealer Weise
entwickelt und betrieben werden kann über den gesamten Lebenszyklus.
Das ist, glaube ich, auch der Grund, warum man bestimmte andere Teams
bildet, wie beispielsweise ein Plattform-Team, das bestimmte Leistungen
halt dem DevOps-Team zur Verfügung stellt. Grund ist letztendlich,
dass man die Leistungen, die man hat, die man hat, die man hat, die man
gar nicht möchte, dass sich Verantwortung über mehrere
Instanzen, über mehrere Silos hinweg erstreckt.
Das, was man doch erlebt hat, und das ist vielleicht auch die Frage, warum überhaupt DevOps,
das ist doch die Erfahrung aus der Vergangenheit, dass
wenn man in sehr effizienter Art und Weise in Silos arbeitet,
dass dann Verantwortlichkeit für
sein Produkt eher nachlässt, weil man eher nur Teil
einer längeren Kette ist.
Und das Ganze und das Große und Ganze letztendlich gar nicht mehr so richtig sieht.
Also ich würde da mal einhaken, du hast es so nett gesagt, Verantwortlichkeit lässt nach.
Meine Wahrnehmung ist, wenn ich Silos habe, wenn ich lange Prozessketten
habe, die in unterschiedlichen Abteilungen durchgeführt werden, dann habe ich
eigentlich gar keine Verantwortlichkeit mehr für ein Produkt oder für einen Kunden.
Dann bin ich nur noch verantwortlich für die Arbeitsschritte, die ich machen muss,
von dem Eingang in meinen Prozess bis hin zum Ausgang.
Insofern finde ich, das hast du vorher auch sehr schön gesagt,
ein ganz wichtiger Punkt ist, diese Verantwortlichkeit herzustellen.
Also auf der einen Seite die organisatorisch zu regeln, also Verantwortung wirklich
organisatorisch jemandem zuzuweisen, einem Team oder
einer Gruppe von Leuten und die auch dazu befähigen und
zu ermächtigen, diese Verantwortlichkeit umzusetzen und auch zu spüren
und das auch so zu empfinden und nicht die Verantwortung aufzuoktroyieren.
Ja, ich glaube tatsächlich, das ist so.
Und insofern ist es immer ein zweischneidiges Schwert, sich anders zu organisieren,
als sozusagen einem zentralen Team, nennen wir es ruhig weiter Dev Team, diese
Verantwortung für alles, alle Gewerke rund um den Service halt zu geben.
Wenn man das aufbietet, muss man genau wissen, was man tut.
Das hat dann gegebenenfalls kommerzielle Gründe, wie du schon sagst, völlig korrekt,
aber eben auch Service-Erbringungsgründe.
Manche Konstellationen lassen sich in einem einzelnen Team einfach gar nicht gut abbilden,
sodass man nach Alternativen suchen muss, wie das denn eigentlich besser geht.
Aber ich bin schon der Meinung, dass gerade dieses typische
Cross-Funktionale auch sicherlich ein weiteres, sagen wir mal,
Merkmal von DevOps sehr, sehr wichtig ist, sodass man
eben nicht über viele Silos hinweg, wie du halt jetzt weißt,
ich habe einen DBA und ich habe jemanden, der mir ein Stück Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Ich habe jemanden, der
Java programmieren kann. Ich habe jemanden, der mir das Frontend baut. Ich habe jemanden und so weiter.
Solche Silos kann man ja beliebig weiter fortführen.
Das hat zwar den Vorteil, dass man in den Silos besonders effizient arbeiten kann,
aber sicherlich der Einzelne
für den Service oder das Produkt, was eigentlich zur Verfügung gestellt
werden soll, gar nicht so richtig mehr ein Gefühl hat
und damit entsprechend auch sich immer weniger
verantwortlich fühlt für das Endergebnis.
Das ist nicht gut. Das möchte sicherlich DevOps auch verändern und verbessern.
Ja, auf jeden Fall. Und du sprichst ja immer von der Effizienz in diesen
Silos. Das ist dann ja auch nur eine suboptimale Effizienz. Also ich habe ja dann
100 suboptimale effiziente Prozessschritte,
aber ob das insgesamt effizient ist, also aus Unternehmenssicht, aus
Kundensicht, das müssen wir glaube ich nicht beantworten. Die Frage, die ist schon klar,
das ist dann eben genau nicht effizient. Und die Frage ist ja auch,
muss ich in der heutigen Zeit effizient sein oder kann ich nicht
eher über Effektivität auch Potenziale heben an der Stelle?
Ja, keine Frage. Ich sage noch was dazu, weil das
ein ganz anderes Thema für mich ist. Da verknüpfen sich nämlich auf einmal
bestimmte andere Disziplinen mit DevOps, wie
beispielsweise Lean an dieser Stelle. Ein Lean-Mechanismus versucht
eben genau das zu vermeiden, dass Reibungsverluste
zwischen Silos entstehen. Beziehungsweise Silos am besten zu vermeiden, sodass
gar keine Reibungsverluste überhaupt erst entstehen können. Das ist ein ganz
klassischer Ansatz, den Flow zur
Erzeugung des Produktes möglichst störungsfrei laufen zu lassen
und eben genau solche Aufwände zu vermeiden.
Das passt dann ganz gut wieder zu DevOps tatsächlich.
Ja, und ich finde in dem Zusammenhang auch den Blick auf Lean
sehr, sehr interessant, denn wenn ich jetzt DevOps
beschreibe in meinen Schulungen, dann sage ich immer, DevOps besteht aus
Agilität, also das Thema Agile reinzubringen, das Thema Lean reinzubringen
und eben IT-Service-Management, also Betriebstätigkeiten. Also DevOps
ist da für mich eben kein Framework, sondern eine
Philosophie und das spricht ja aus dem auch, was du erzählt hast. Also ihr habt
euch natürlich ausgebildet, schlau
gemacht, was es da so gibt, aber ihr habt ja nicht ein Framework genommen und das
quasi bei euch eingeführt, sondern ihr habt euch, wie gesagt, mit dem
Thema beschäftigt und ich würde jetzt nochmal genau
eben auf den Punkt eingehen, den du eben gesagt hast, Lean und
wir haben ja viel über Teams gesprochen, Cross-Funktional-Teams, das ist ja
wiederum agil. Also die Frage wäre, wie viel von diesen
drei Themen, die ich eben genannt hatte, steckt bei dir, steckt bei
euch in dem DevOps-Gedanken, also Agile, Lean und IT-Service-Management?
Kannst du da so ein bisschen was
aufteilen? Den Ansatz zur
agilen Entwicklung von Software hatten wir schon vor einigen Jahren
auch ganz losgelöst von dem Gedanken zu DevOps,
sondern ganz eigenständig in dem Wunsch, dass wir
in einer sich ständig komplexer gebenden Welt
in der Lage sind, diese Komplexität auch
in der Softwareentwicklung möglichst gut zu managen und immer noch
in der Lage sind, die Produkte liefern zu können. Agile ist für mich
im Fokus immer das Thema Satisfy the Customer,
was sicherlich bei DevOps auch nicht groß anders ist.
Letztendlich geht es aber darum, in kleineren Einheiten zu liefern
und immer wieder auf das Feedback des Kunden,
des Product Owners zu achten, das einfließen zu lassen und
daraus entsprechende Schlüsse zu ziehen und die Software
daraus entsprechend zu verändern.
Was auch ganz oft im Fokus steht, ist ein kontinuierlicher
Verbesserungsprozess, der auch letztendlich Teil
hier auch von Lean, aber auch letztendlich von DevOps ist.
Ich sprach vorhin schon von der Verantwortlichkeit
des Dev-Teams und das bezieht sich auch
natürlich darin, möglichst das beste Dev-Team zu werden,
das diesen Service liefert und dann auch
aktiv und eigenständig in einen kontinuierlichen
Verbesserungsprozess zu investieren.
Ich spreche nochmal ein Thema an, was für mich
tatsächlich auch in all diesen Bereichen stark ausgeprägt ist
und stark wichtig ist. Das ist das Thema Autonomie.
Ich glaube gerade
im DevOps-Bereich ist es wichtig, dass man
alle Facetten von Autonomie,
die man in der Software hat, versteht und ausprägt,
sodass überhaupt eine Eigenständigkeit entstehen kann.
In der Regel ist ein Team von derartig vielen Dingen abhängig,
dass eine Eigenständigkeit und vor allen Dingen auch eine eigenständige
Verantwortlichkeit oftmals gar nicht so recht entstehen kann.
Das ist genau ein Thema, was uns auch gerade aktuell stark umtreibt,
was auch ein Stück weit zu der Form von Organisationen geführt hat, die wir heute haben.
Jetzt habe ich ja eben drei Frameworks genannt, drei Bereiche genannt und zwei hast du erläutert.
Der dritte Bereich IT-Service-Management, Betriebstätigkeiten, ist für dich deswegen,
es ist zwar im DevOps-Gedanken mit drin, aber eigentlich quasi nur,
nicht nur, nur ist es schon so abwertend. Also es ist mit drin, aber es ist nicht
in dem Team-Gedanken an sich mit drin, es ist an deinem Team entsprechend aufgebaut,
sondern dass man das in der Arbeit, in der täglichen Arbeit berücksichtigt
und Ops-fähige Produkte liefert. Richtig?
Sehr richtig. Wobei natürlich eins nicht missachtet werden darf,
ein Software-Entwickler ist auch immer für den Third-Level-Support zuständig.
Das heißt, nicht alle Themen sind beispielsweise durch den Service-Desk abbildbar,
sondern man ist immer dafür verantwortlich, schlussendlich welche Software man geschrieben hat.
Und muss natürlich auch im täglichen Betrieb an der einen oder anderen Stelle helfen können und wollen.
Letztendlich ist es ja auch so, es gibt so einen schönen Begriff, der heißt
Create with the End in Mind. Das heißt, ein ganzheitlicher Prozess soll abgebildet werden
und man ist nie, auch wenn ein Produkt schon live gegangen ist, aus dem Operator,
aus dem Operations-Bereich raus.
Das finde ich so interessant, wenn ich, ich habe Schulungen zum Thema DevOps häufig auch in größeren Organisationen
und dann kommen die nach so einem halben Tag, so nach drei, vier Stunden, sagen sie,
was sollen wir uns da erzählen zu DevOps? Das haben wir früher auch gemacht.
Also früher hieß es dann so vor 10, vor 15 Jahren, vor 20 Jahren.
Da war das Ganze ja auch noch sehr gut machbar, weil man häufig ja erst oder nur kleinere Applikationen hatte.
Die ganze Komplexität, die wir technisch heute haben, die war nicht so einfach.
Und dann sagen die natürlich, also ich habe da entwickelt, mein Kollege, mein Entwicklerkollege saß mir gegenüber
und wenn wir ein Ops-Thema hatten, dann sind wir einfach einen Raum weitergegangen
oder auf dem Flur einmal hoch und dann saß der Ops-Mann da.
Also letzten Endes kommt das häufig, kommt der Hinweis, haben wir früher gemacht und das war viel besser.
Wir haben uns viel besser gefühlt.
Ja, es ist auch ganz klar, wenn man letztendlich für die gesamte Kette verantwortlich ist,
möglichst wenig Abhängigkeiten zu anderen hat, ist man auch viel eher in der Lage, kontinuierlich etwas zu liefern.
Abhängigkeiten, wir waren vorhin bei den Silos gedanklich, erzeugen auch immer Reibung
zwischen verschiedenen Schritten in der Zur-Verfügung-Stellung von Software oder Services.
Das ist etwas, was man sicherlich weder mag, noch ist es besonders gut in der Verfügbarkeit des gesamten Services.
Insofern kann ich gut nachvollziehen, wenn jemand sagt, früher war alles besser.
Da haben wir alles aus einer Hand geliefert und das, was wir heute propagieren,
ist doch das, was wir früher schon gemacht haben im Wesentlichen.
Das stimmt vielleicht sogar in gewissen Ansätzen.
Nichts ist letztendlich so neu.
Was aber ein Stück weit für mich neu ist, jetzt kommen wir wieder zu dem Thema Tools,
ist die Unterstützung.
Die Unterstützung in der Delivery als solches, was die Verfügbarkeit von Tools angeht,
die man in dem Zuge einsetzen kann.
Die Form beispielsweise von Automatisierung oder Automatisierbarkeit aller Bestandteile eines Services,
so wie sie heute machbar ist, die gab es vor 20 Jahren in der Form einfach nicht.
Und so ist es heute einfach viel einfacher umsetzbar, in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überhaupt zu investieren.
Denkt mal an das ganze Thema Dokumentation zum Beispiel.
Wie deploye ich überhaupt eine Applikation?
Das kann man aufschreiben in Word-Dokument und das immer schön aktuell halten.
Das hat man sicherlich vor 20 Jahren so gemacht.
Oder man schafft sich einen Prozess, der hochautomatisiert ist
und der seine Dokumentation sozusagen schon in sich enthält,
weil alle Schritte, die notwendig sind, um ein Stück Software live zu bekommen
oder überhaupt zu deployen, dort schon enthalten sind.
Ich brauche gar keine Dokumentation im Word-Format mehr.
Ich kann, wie man schon sagt, Everything as Code, Documentation as Code, feine Sache,
investiert super in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Und da kommen wir auch wiederum zu dem Qualitätsanspruch und zu dem Verantwortungsbewusstsein,
dass eben jemand, dass ein Entwickler auch vielleicht sagt, ich habe keinen Bock zu dokumentieren,
also nicht extra in Word oder in anderen Text-Tools, Latex oder so, oder Latex oder so,
aber dass er eben einfach sagt, ich will nicht dokumentieren in Word
und ich baue die Software so, ich baue meine Toolkette so auf,
dass ich das gar nicht mehr muss an der Stelle.
Dass es eben auch ohne Dokumentation funktioniert.
Ja, ein wirklich entscheidender Punkt.
Deshalb glaube ich, das ist auch heute anders als vor 20 Jahren.
Ich bin der festen Überzeugung, dass auch solche Dinge wie Wissen teilen zum Beispiel,
auch ein wichtiger Punkt.
Dass man nicht auf seinem Wissen-Stack sitzt, sondern möglichst alle mit beteiligt.
Deshalb machen wir heute auch einen Podcast, weil wir eigentlich davon doch erfüllt sind,
unser Wissen teilen zu wollen.
Das ist total wichtig und das geht viel einfacher, wenn man Dinge gleichförmiger gestalten kann,
um auch gerade stark automatisierte Dinge teilen zu können.
Wenn ich erstmal einen Delivery-Prozess habe für eine bestimmte Art von Applikation,
dann kann die ein anderer auch nehmen, verbessern, wieder zurückführen in die Automatisierung
und so darüber wieder andere teilhaben lassen an dem, was er oder sie gemacht hat.
Richtig.
Und das halte ich für einen ausgesprochen großen Move unserer heutigen Zeit
und das entscheidet uns sicherlich vor dem, was wir vor 20 Jahren getan haben.
Ja, und auch vor 10 Jahren, wie auch immer, wenn man eine Zeitscheibe zurückdreht.
Du hast eben von kontinuierlicher Lieferung gesprochen.
Und da würde ich jetzt gerne nochmal ein bisschen auf so,
einen eher technischen Punkt vielleicht eingehen,
oder einen auch technischen Punkt, Continuous Delivery.
Ein wichtiges Thema. Würdest du das vielleicht nochmal ganz kurz erläutern,
was so dein Bild ist von Continuous Delivery?
Ja, ich habe da insofern ein etwas spezielles Bild,
weil ich persönlich für mich die beiden Begrifflichkeiten Continuous Deployment
und Continuous Delivery gar nicht voneinander unterscheide.
Halte ich persönlich für nicht besonders zielführend.
Vielleicht kurz der Unterschied, zumindest der sich mir erschließt.
Der liegt darin, dass, wie soll man sagen, die beiden Presse unterscheidet,
inwiefern das Deployment auf Produktionsumgebung automatisiert abläuft oder nicht.
Dafür ist aber der Unterschied für mich so gering,
dass es für mich wenig Sinn macht, überhaupt zwei Begrifflichkeiten dafür anzunehmen.
Aber im Wesentlichen geht es darum,
dass man am liebsten von der Erfassung der Anforderungen
bis hin zur Lieferung des gesamten Services auf eine Produktionsumgebung
die gesamte Deliverykette automatisiert hat.
Angefangen bei den Anforderungen habe ich deshalb formuliert,
weil solche Dinge wie Abnahmekriterien beispielsweise,
eher aus fachlicher Sicht gesehen,
in einer stark automatisierten Umgebung natürlich eine große Rolle spielen.
Ja.
Je mehr ich sozusagen wieder an manuellen Schritten machen muss,
desto weniger kontinuierlich kann ich liefern.
Deshalb spielt auch die anfängliche Anforderung schon in der Kette für mich eine Rolle.
Klassisch startet die Kette in der Regel mit einem Einchecken von einem Stück Code,
über das Bilden des Codes, über das Testen des Codes,
über das Zusammenfügen in der Regel Containertechnologien
bis zum Ausrollen der Container,
der oder der,
des oder der Container in einer orchestrierten Umgebung,
wie auch immer die aussehen mag.
Wir setzen beispielsweise Docker und Kubernetes an der Stelle ein.
Das ist ein sehr hilfreicher Stack, der uns da sehr beflügelt.
Aber es gibt sicherlich auch andere Möglichkeiten der Containerisierung.
Wichtig ist letztendlich,
dass man alle Bestandteile des Services in diesem Kontext betrachtet.
Ich sage immer, als Softwareentwickler hat man nur seinen Code natürlich vor Augen,
den man geschrieben hat.
Aber Konfigurationen,
Daten, Infrastruktur beispielsweise,
sind weitere Bestandteile eines Services,
die auch ausgeliefert werden müssen,
gerade in der kontinuierlichen Auslieferung,
sodass beispielsweise Infrastructure as Code,
Configuration as Code
natürlich einen großen Anteil auch dieser Delivery-Kette haben.
Und vielleicht ist dadurch auch der Wunsch besonders groß
einer Unternehmensreorganisation,
wie man arbeitet,
wie arbeitet man denn eigentlich zusammen,
weil man einfach merkt,
dass diese Kette, diese Delivery-Kette nur eine gemeinsame sein kann
und nicht die eines Einzelnen,
sondern die einer Gruppe,
die letztendlich alle Bestandteile,
die für den Service notwendig sind,
in dieser Kette zur Verfügung stellt.
Weil du es auch gerade so gesagt hast,
Anforderungen, die Anforderungen müssen sich verändern,
also die Beschreibung der Anforderungen, die Formulierung,
in einer der ersten Folgen,
Folge 7, glaube ich, war das ungefähr,
hatte ich die T-Systems MMS zu Gast
und die haben beispielsweise einen Webshop,
den sie betreuen für ein großes deutsches Unternehmen,
den Namen haben sie mir immer noch nicht gesagt,
aber das ist keine Pille-Palle-Firma
und die haben eben gesagt,
die haben es geschafft, dass sie quasi,
wenn der Entwickler eincheckt,
das, was du eben auch sagtest,
also die Anforderungen, die haben wir draußen vor,
wenn der Entwickler eincheckt,
dann brauchen sie eigentlich nur noch,
eine Stunde, bis das dann wirklich in der Produktion ist
und Produktion heißt eben Webshop,
also nicht irgendwie, weiß ich nicht,
Controlling-Software, die einmal im Jahr was tut,
sondern wirklich ein Webshop,
der stark frequentiert ist,
eine Stunde an der Stelle
und das ist eben natürlich das,
was sie für sich als Marke haben
und dann kann man daran natürlich auch messen,
daran kann man ja messen,
also erstmal braucht man es überhaupt
und man kann messen, ob man sich verbessert,
weil man das eben vielleicht noch schneller schafft.
Und jetzt kommen wieder alle Bereiche zusammen,
von Lean, Agile und ITSM und DevOps,
ganz interessant,
diese Frage der Frequenz
ist ja auch bei Agilitäten ein zentrales Thema.
Man macht ja nicht umsonst,
ich sag mal zwei Wochen Sprints zum Beispiel,
sondern man macht das auch,
um den Wert, den man da erzeugt hat,
in diesen zwei Wochen,
auch liefern zu können.
Dazu braucht man natürlich auch entsprechend
die notwendigen technischen Voraussetzungen,
um das überhaupt umsetzen zu können.
Wenn ich einen ewig langen Testzyklus habe,
den ich manuell durchführe,
Integrations- oder ähnliches,
die mich einen hohen Aufwand kosten,
überhaupt es aufzusetzen,
dann hilft mir eigentlich die Agilität nur wieder beschränkt,
weil der Wert dann wieder in der Lieferung
wartet auf irgendwas anderes.
Ich muss doch in der Lage sein,
diesen Wert dann auch zu liefern,
wenn ich ihn erzeugt habe.
Und dann kommt noch was ganz Spannendes hinzu.
Ich stelle jetzt mal eine Behauptung auf,
die da heißt,
Agilität ohne Automation
im Speziellen im Segment Testing
ist gar nicht machbar.
Stell dir vor,
du hast einen Wert geliefert
nach einem zwei Wochen Sprint,
machst einen Sprint danach nach einem anderen
und der Endesprint nach meinem ursprünglichen Sprint
zerstört meinen ersten Sprint,
weil ich was gemacht habe,
was Einfluss hatte auf den Wert,
den ich ursprünglich schon mal geliefert habe.
Wie stellt man das denn fest?
Dieses typische Regressive,
diese regressiven Fragen
spielen doch gerade bei einer kleinteiligen Lieferung
eine immer stärkere Rolle.
Und die Möglichkeit,
etwas auch weiterhin testen zu können,
also auch das, was ich schon geliefert habe,
währenddessen Stabilität zu sichern durch weitere Tests,
kann ich doch manuell gar nicht durchführen.
Sondern dann brauche ich entsprechend
diese starke Automation,
die mir hilft,
meinen Wert,
den ich geliefert habe,
zu erhalten.
Richtig.
Und die Automation dann aber eben,
deswegen ja Continuous Delivery,
über die gesamte Kette hin.
Also eben nicht nur Teilschritte automatisieren,
sondern die gesamte Kette im Blick haben an der Stelle.
Das ist total richtig.
Deshalb hatte ich eingangs gesagt,
für mich fängt eigentlich die Delivery-Kette
nicht erst beim Einchecken an,
sondern bei der Frage,
wie kann ich eigentlich Anforderungen,
die ich habe,
so formulieren,
dass ich sie auch in meine Tests überführen kann
und so kontinuierlich sicherstellen kann,
dass das, was an Anforderungen auch da ist,
auch wirklich geliefert wurde.
Das ist genau der Hintergrund.
Denn am Ende des Tages,
wenn ich einen Kunden habe,
dass ich auch noch manuell angucken muss,
wie kontinuierlich kann ich dann liefern
und wie kleinteilig kann ich dann liefern?
Vermutlich gar nicht mehr.
Deshalb muss ich darauf achten.
Behaviour-Driven nennt sich das dann in der Regel.
Ich muss dafür sorgen,
dass auch Akzeptanz-Kriterien
beispielsweise auch in meine Automatisierung einfließen können.
Das ist gar nicht so einfach,
aber …
Ja, ich wollte gerade sagen,
dann sind wir bei der riesen Herausforderung,
dass dann der Anwender,
der dir die Anforderungen formuliert,
dass der nicht einfach sagen kann,
mach mal,
sondern er muss sich wirklich ganz genau überlegen,
was er genau haben will.
Und dann sind wir schon bei dem nächsten Schritt,
dass Dev und Ops nicht nur zusammen müssen,
sondern eigentlich muss ich ja den Kunden
das Thema Anforderungen da auch mit reinnehmen.
Absolut.
Auch die Agilität hat er schon mit im Bauch.
Agilität funktioniert nur dann gut,
wenn ich nach meiner Iteration,
die ich gemacht habe,
bei einem Zwei-Wochen-Rhythmus beispielsweise,
auch in der Lage bin,
jemanden zu fragen und ihn zu involvieren
und ihn zu fragen,
ist das, was ich gemacht habe,
das, was du möchtest?
Wenn ich das nicht erreichen kann,
dann kann man sich durchaus wieder fragen,
wie erfolgreich kann man mit agilen Methoden sein,
wenn man so einen Feedback-Zyklus
gar nicht erst etablieren kann.
Das ist für Dev Ops wichtig,
das ist für Agile aber im Speziellen wichtig.
Und das führt diese beiden Konzepte
entsprechend wieder ganz gut zusammen.
Ganz genau.
Ja.
Du hast jetzt eben so eine schöne Überleitung gemacht
zu einem Thema,
was mir noch wirklich auf den Nägeln brennt,
ist das Thema Verbesserung.
Hast du für dich oder habt ihr für euch,
was weiß ich nicht,
Kennzahlen entwickelt,
Maßnahmen entwickelt,
irgendwas entwickelt,
wo ihr schauen könnt,
ob ihr besser geworden seid,
also wo ihr sagen könnt,
Dev Ops hat uns geholfen
und wir sind besser geworden.
Noch nicht gut genug,
aber besser geworden.
KPIs sind tatsächlich in der Praxis
gar nicht so einfach.
Ich glaube,
dass das reine Lernen oder Lehrmaterial,
was man sich dazu anlesen kann,
ist relativ trivial und straightforward.
Und es gibt, glaube ich,
auch relativ klare Ideen dazu,
welche KPIs denn sinnvoll sind
in einem Dev Ops Umfeld.
Ein ganz simples Beispiel,
die Anzahl von Deployments,
die man durchführt,
könnte ein guter Indikator sein,
um zu messen,
mit welcher Frequenz man etwas liefert,
weil man glaubt,
dass eine höhere Frequenz
etwas Besseres ist
als eine niedrigere Frequenz.
Allerdings sind KPIs insofern,
schwierig,
weil sie erstmal ein komisches Gefühl
im Bauch der Mitarbeiter erzeugen.
Man wird gemessen,
man wird beurteilt an etwas,
das ist sehr bürokratisch
und sehr statisch.
Eine Zahl ist ein relativ kaltes Instrument
und man fühlt sich vielleicht
als Mitarbeiter gar nicht so sehr
von einer Zahl charakterisiert.
Ich glaube,
jeder kann sofort nachvollziehen,
dass das so ist.
Da versuchen wir extrem vorsichtig,
lieber zu sagen,
auch da von unten heraus
Motivation zu schaffen,
sich eine gewisse Guidance aufzuerlegen.
Ich glaube,
das ist vielleicht nochmal
ein ganz guter Begriff.
Wenn man etwas erreichen will,
da muss man natürlich den Weg kennen.
Man braucht aber auch immer
gewisse Leitplanken,
gewisse Guidance,
die einem ermöglicht zu sehen,
befinde ich mich immer noch auf dem Weg
oder mache ich etwas schlechter als vorher.
Und so würde ich KPIs eher wahrnehmen.
Wichtig vielleicht noch zu unterscheiden,
eine KPI ist nicht wie die andere.
Wir unterscheiden da zwischen
Leading-Indikatoren und Lagging-Indikatoren.
Geht im Wesentlichen darum,
wann man etwas misst.
Man kann etwas messen,
das für etwas anderes stehen kann.
Also beispielsweise,
die Frequenz der Deployments
habe ich ja eben schon genannt.
Das sind Indikatoren,
die dazu führen können,
dass etwas passiert.
Das ist ein Indikator in die Zukunft,
wenn man so möchte.
Man kann natürlich auch hinterher messen,
ob etwas eingetreten ist.
Die Lagging-Indikatoren,
die dann entsprechend
beispielsweise SLAs
zum Beispiel überprüfen und sagen,
ich habe ein SLA in einem Vertrag vereinbart
und ich prüfe jetzt,
ob ich das auch wirklich geschafft habe.
Das ist aber eine Betrachtung im Nachhinein.
Wenn ich eine Guidance haben will,
investiere ich eigentlich eher
in Leading-Indikatoren,
die mir ermöglichen zu sehen,
dass ich mich auf ein Ziel zubewege.
Also für mich sind diese beiden Indikatoren
mein Shift.
Ich mag diese englischen Wörter immer nicht,
aber die zeigen für mich auch
eine unterschiedliche Ausrichtung,
warum ich überhaupt etwas messe.
Denn wenn ich jetzt im Rückblick messe,
dann messe ich ja nicht,
um mich zu verbessern.
Also klar, ich könnte das nutzen,
aber der primäre Zweck ist dann häufig da,
ich sage mal, Rechtfertigung
oder Vertrag ist erfüllt.
Das hilft dem Kunden ja aber,
gut, es hilft ihm schon, wenn er weiß,
der Vertrag ist erfüllt worden, keine Frage.
Aber wenn ich eben
kontinuierliche Verbesserung erreichen will,
wenn ich mich verbessern möchte,
und das will ein Kunde ja garantiert auch,
dann muss ich mehr in andere Indikatoren schauen.
Und wie du sagtest,
das ist wahnsinnig schwierig,
einfach anders zu messen,
andere Dinge zu messen und daraus abzuleiten,
was können wir denn für die Zukunft
verbessern an der Stelle.
Also ich glaube, das ist das Thema
dieser beiden Arten der Indikatoren.
Ja, ich glaube, es wird,
also das ist mein Eindruck aus den Schulungen heraus,
ich glaube, der Punkt aus diesen beiden Indikatoren,
der wird noch nicht so gesehen in der Praxis.
Die meisten sind noch dabei,
eher Lagging zu messen,
also rückblickend,
wahrscheinlich auch aus der Historie heraus,
aus Verträgen und so weiter.
Und ich glaube, wenn man es schafft,
auch Leading Indicators zu etablieren,
dann guckt man mehr nach vorne
und dann kommt man auch mehr in so eine
kontinuierliche Entwicklung oder Verbesserung.
Und das ist auch gar nicht so schwer,
was die Tools wiederum angeht.
Wenn man beispielsweise in die statische Code-Analyse guckt,
dann
gibt es so klassische Dinge wie
beispielsweise Testabdeckung.
Also wie viele Zeilen
Code decke ich überhaupt mit meinen,
in diesem Fall Unit-Tests,
überhaupt ab.
Das sind für mich auch letztendlich Leading Indikatoren,
die indizieren sollen,
inwiefern denn meine Software
gewissen Qualitätsansprüchen
genügen könnte.
Und mir helfen
letztendlich das, was für mich wichtig ist,
nämlich meine automatisierten Tests
mit bestimmten
Grundlagen zu unterfüttern.
Sowas ist total einfach,
das versteht auch ein Entwickler sofort,
dass es hilfreich ist,
in solche Kennzahlen zu investieren.
Viel schwerer ist es beispielsweise,
schon von Deployment Frequenz
gesprochen,
oder
Meantime to Repair oder sowas,
um zu schauen.
Das sind eher sozusagen auch
an die Personen gekettete
Indikatoren,
die auch sehr schnell in Leistungsmessungen
übergehen,
wo man ganz klar, wie man sagen,
eine Formulierung finden muss,
die die Ängste dann nimmt
und
dieses Gefühl der Guidance
auf sich erhält und nicht des Messens
von einzelnen Menschen.
Das ist nämlich nie das Ziel,
dass ich einzelne Menschen messen möchte,
sondern
für mich ist immer das Ziel,
die notwendige Führung, die notwendige
Guidance zu geben,
die mir ermöglicht,
mein Ziel kontinuierlich zu
immer weiter kontinuierlich in Richtung
meines Ziels zu laufen, ganz genau.
Ja, und vor allen Dingen
das, was du eben gesagt hast, dass das Ziel
nicht ist, einzelne Menschen zu messen,
das könnte man jetzt quasi als
eine Marketing-Aussage hinstellen
oder eine Aussage, weil das
politisch korrekt ist, das so zu sagen,
aber ich glaube, dass du da
genauso verstanden hast, wie eben
immer mehr verstehen,
selbst wenn ich jetzt eine Person messen würde
und da irgendwas rausfinden würde,
die Frage ist ja, warum ist das
so? Liegt es an der Person?
Ich glaube eben immer seltener,
dass es so ist, sondern liegt es an der Umgebung?
Liegt es daran, dass sich derjenige vielleicht
in einem Team nicht wohlfühlt,
dass er in einem Team vielleicht auch nicht
unterstützt wird?
Also, wenn ich aus einer Kennzahl
bei einer Person etwas herausfinde
und ich habe ein Teamgedanken,
dann ist immer die Frage, warum ist das so?
Und diese Frage muss ich im Team
und mit dem Team klären an der Stelle.
Genau, ich glaube, das ist so der
Grund, warum man in Teams arbeitet,
warum man letztendlich, natürlich auch
eine Menge von Arbeit spielt natürlich auch eine Rolle,
gar keine Frage, aber beispielsweise
Cross-Funktionalität, das klappt ja meistens in
einer Person schon gar nicht,
das ist gar nicht abbildbar,
sondern letztendlich braucht man immer
mehr als einen Menschen,
aber eben auch, um sich
gegenseitig sozusagen unterstützen zu können.
Das ist natürlich ein weiteres
wichtiges Gut,
man ist nicht allein mit etwas,
sondern man hat Support von anderen.
Man muss natürlich immer eins sagen,
wenn man wieder ein Stück weit in die Agilität
schaut,
ich glaube,
es gibt so einen schönen englischen Begriff wieder, ich weiß gar nicht,
ob es einen vernünftigen deutschen
Begriff dazu gibt, der nennt sich Peer Pressure.
Hast du bestimmt auch schon mal
gehört, ne?
Du bist in dem, und auch gespürt
vermutlich,
ich glaube, der Einzelne
hat genügend Druckelemente
in den Konstrukten, die wir heute
um uns herum erzeugen,
im Speziellen auch Agilität,
die
ihn dazu bewegen, eine eigene
Motivation auszubilden,
sich zu verbessern, sich zu verändern,
anderen auch nachzueifern, zum Beispiel.
Diese Art von
sozialer Druck,
ist das eine adäquate
Übersetzung von Peer Pressure?
Weiß ich nicht.
Ich weiß es auch nicht so richtig,
aber es ist auch sicherlich ein Aspekt,
dass untereinander passiert,
dass sicherlich auch
in agilen Methoden genutzt wird,
um halt auch in diesen kontinuierlichen
Verbesserungsprozess zu kommen. Selbstmotiviert.
Ja, richtig.
Und was du eben sagtest, mit dem,
der soziale Druck oder beziehungsweise auch
der soziale Ausgleich an der Stelle,
ich komme immer mit einem Beispiel,
wo wir das wirklich mal hatten, dass bei einem Team,
die auch, die haben auch
Second, die haben ja auch Second und Third Level
gemacht und teilweise auch schon beim First Level
unterstützt. Da war die Frage,
warum diese eine Person, da hat jemand
wirklich mal gemessen und gezählt,
wie viele Tickets bearbeitet wurden.
Und diese eine Person,
die war immer unter
dem Durchschnitt, weit unter dem Durchschnitt.
Und das denkt man erstmal, okay,
der ist nicht so produktiv, der macht
zu wenig. Dann sind wir aber mal eingestiegen
in die einzelnen Tickets und
haben rausgefunden und haben also auch
die Planings und die Reviews
nicht überprüft, aber haben darauf geachtet.
Interessant war, dass
dieser Mensch
Dinge übernommen hat, die die anderen nicht machen
wollten. Also die meisten Entwickler haben sich
auf die einfachen oder schnellen Tickets
gestürzt und das, was dann sozusagen
übrig blieb, waren die schwierigeren,
die ungeliebten Tickets und die hat dann
dieser Kollege genommen an der Stelle. Das heißt also,
der hat eben weniger geschafft,
wenn man allein nur auf die Zahlen guckt, auf die Anzahl
der Tickets, aber er hat abgesehen davon, dass er
eine soziale Funktion übernommen hat,
er hat nämlich dann die Reste bearbeitet
und das hat ihm auch noch Spaß gemacht.
Er hat eben auch dafür gesorgt, dass ich bei den
letzten 20 Prozent oder
was soll noch mehr, dass ich da auch
als Team gut geleistet habe. Und als
das klar war, hat er auch
an Ansehen im Team gewonnen, weil die einfach
gemerkt haben, hey, der ist nicht
langsam oder der schafft nicht so viel,
sondern er kümmert sich um die Dinge, um die wir uns
nicht kümmern wollen
und wenn wir ihn nicht hätten, dann müssten wir uns
darum auch noch kümmern. Also das ist
immer so mein
Beispiel, wenn jemand kommt und
mit ganz einfachen Kennzahlen Menschen
vergleicht. Ja,
absolut und
was dabei auch nochmal nach vorne kommt,
ist für mich das Thema
Transparenz,
was auch ein schwieriges
Thema ist tatsächlich. Transparenz
insofern,
ich glaube, wenn man besser werden möchte,
dann muss man auch in der Lage
sein, offen und ehrlich
miteinander über alles zu sprechen
und das, was passiert, auch, ich sag mal,
transparent darzustellen. In deinem
beschriebenen Case konntest du das nur
machen, das, was du herausgefunden hast,
weil offensichtlich Transparenz
über bestimmte Dinge
hergestellt wurde.
Und mit dieser Transparenz kann man dann gut weiterarbeiten.
Wenn man die nicht herstellt,
Menschen sind gar nicht so gerne
transparent, ist
meine Erfahrung.
Dann kann man ganz oft auch wenig
in kontinuierliche Verbesserungen
investieren, gerade was die persönliche
Verbesserung oder Optimierung angeht,
weil man sich eher zurückzieht
und sagt, wenn ich
jemand anderem etwas sage, wie ich es mache,
der fängt an und korrigiert mich auch noch.
Das ist
ein ganz schwieriges
Unterfangen und sicherlich auch eine
der größeren Herausforderungen,
die man im Führen von Mitarbeitern sicherlich
gerade
in einem sehr menschenzentrierten
Bereich, wie
DevOps, Agile und Lean hat.
Richtig, ja.
So, jetzt gucke ich mal auf die Uhr
und wir haben
einen tollen Podcast aufgenommen,
wie ich finde. Ich bin etwas überrascht,
wie spät es schon ist, wie lange wir schon
aufgenommen haben. Ich finde es
auch interessant, dass
du dich oder wir uns von der Bohrmaschine
bei dir im Hintergrund nicht großartig
haben aus dem Konzept bringen
lassen. Gibt es noch irgendwelche
Themen, die du noch ansprechen möchtest? Sachen,
die wir noch nicht besprochen haben,
die dir noch wichtig sind?
Also, es gibt bestimmt noch
Dutzende von Dingen,
die man ansprechen könnte.
Vielleicht ein wichtiger Punkt für mich ist,
dass
auf diesem Weg hin
zu DevOps oder Agile
oder Autonomie, was auch immer
da jetzt im Vordergrund steht,
braucht man
Zeit für die Mitarbeiter.
Ich glaube,
auszurufen,
in den Wald hineinzurufen, ab morgen sind wir
autonom,
das funktioniert nicht.
Sondern man muss diesen
Weg gemeinsam beschreiten.
Wir sprachen ja anfangs auch von dem
Thema Verantwortung und
Verantwortungsübernahme.
Das ist nichts, was von alleine passiert.
Es gibt auch genügend Menschen,
die diese Art
von Verantwortung vielleicht gar nicht übernehmen
möchten, vielleicht auch gar nicht übernehmen können.
Ich glaube, man muss
den Prozess Zeit lassen.
Man muss viel Zeit und viel Energie
auch viel
Motivation in diesen Prozess
hineinfüllen
mit den Mitarbeitern,
um am Ende des Tages auch in der Lage
zu sein,
jeden Mitarbeiter
die gewünschte Verantwortung
auch tragen lassen zu können.
Und das ist ein Weg,
der beschritten werden muss,
der nicht einfach nur so da ist.
Das hätte ich noch gern gesagt.
Super, super.
Das ist ja eine Kernaussage
oder ein tolles Zitat.
Ich werde dich jetzt häufiger in meinen Schulungen zitieren.
Da sitzen ja auch manchmal Leute drin,
die sich diese Zeit noch nicht nehmen können
oder wollen, also dieses Verständnis,
was du eben gezeigt hast,
die das noch nicht haben.
Insofern kann ich jetzt immer wieder auf Oliver Simon
verweisen und sagen, ihr braucht Zeit.
Das braucht Zeit,
wenn ich die Vorteile heben will an der Stelle.
Und quasi heißt das umgekehrt,
wenn du keine Zeit investieren willst,
dann brauchst du dich eigentlich auch nicht um Agilität
und Lean und DevOps kümmern,
weil dann wird es nicht funktionieren.
So ist es.
Sehr schön. Oliver, dann danke ich dir
für diese knappe Stunde,
die wir hier verbracht haben.
Ich finde, da sind sehr, sehr viele schöne Aussagen mit drin,
sehr, sehr viele Berichte
aus deiner Erfahrung.
Also wie gesagt, herzlichen Dank an meiner Stelle
dafür, dass du dir diese Zeit genommen hast.
Ja, vielen Dank auch von meiner Seite.
Hat sehr viel Spaß gemacht.
Gerne jederzeit wieder.

Folge 27: OKR – der nächste Hype oder sinnvolles Rahmenwerk für moderne Mitarbeiterführung?

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Mit Gregor Ilg (Future of Work Lead bei etventure in Berlin) spreche ich über sein Verständnis von DevOps. Wir steigen dann in das Thema OKRs ein und grenzen zunächst MBO Management bei Objectives ab, bevor wir klären, warum sich Organisationen überhaupt ändern müssen (Stichwort: vom Taylorismus in die VUCA Welt). Basis ist ein toller Blogbeitrag von Gregor (siehe Shownotes). Wir sprechen auch über Cargo Kult und das Problem einer Umsetzung nach Schema F sowie über die Geschichte der OKRs (kurz: Intel, Andy Grove, John Doerr). Im weiteren Verlauf klären wir, was Objektives und Key Results sind und welche Vorteile sie bieten. Interessant sind die Herausforderungen und Beispiele aus der Praxis.

In dieser Podcast-Episode spricht Dierk Söllner mit Gregor Ilg, dem Future of Work Lead bei Adventure, über OKRs (Objectives and Key Results). Sie erörtern, wie OKRs nicht nur ein Trend sind, sondern ein wirkungsvolles Framework bieten, um klare, messbare Ziele in Unternehmen zu setzen und die Mitarbeiterführung zu modernisieren. Sie diskutieren, wie OKRs in verschiedenen Unternehmen wie Google, BMW und EDEKA eingesetzt werden und welche Rolle sie in der agilen Arbeitswelt spielen, indem sie Freiraum für eigenständige Entscheidungen der Mitarbeiter bieten und zugleich zur Unternehmensstrategie beitragen.

Inhalt

  • Einführung in OKRs und deren Bedeutung in der modernen Mitarbeiterführung.
  • Die Rolle von OKRs bei Adventure und deren Einfluss auf die IT-Organisation.
  • Definition und Anwendung von DevOps im Kontext von OKRs.
  • Detaillierte Erläuterung des OKR-Frameworks und dessen historische Entwicklung.
  • Die Anpassung von OKRs in verschiedenen Unternehmenskontexten und Branchen.
  • Beispiele für die erfolgreiche Anwendung von OKRs in großen Unternehmen.
  • Die Herausforderungen und Lernprozesse bei der Implementierung von OKRs.
  • Die Rolle von Führungskräften im Umgang mit OKRs und die Notwendigkeit des Umdenkens in traditionellen Hierarchiestrukturen.

Shownotes

Blogbeitrag: Die New Work-Bewegung ist tot. Lang lebe New Work
LinkedIn Profil von Gregor Ilg

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation. Das ist für mich auch der Forbes. Der Forbes umfasst für mich dabei
kulturelle, organisatorische, prozessuale und technische Aspekte. Diese diskutiere ich mit
Experten aus der Praxis in diesem Podcast. Heute freue ich mich auf das Thema OKRs. Der
nächste Hype oder sinnvolles Rahmenwerk für moderne Mitarbeiterführung. Zu Gast habe ich
Gregor Ilg. Gregor Ilg ist Future of Work Lead bei Adventure. Er kam 2013 als
Protagonist für die IT-Organisation. Er hat sich in den letzten Jahren mit der IT-Organisation
zu Adventure und hat in seiner Anfangsphase neben zahlreichen Online- und Mobile-Anwendungen
im B2B- und B2C-Umfeld unter anderem auch das Adventure Startup Mobile Job über alle Phasen
hinweg begleitet. Ende 2014 übernahm er dann die Rolle des Head of Product, um gemeinsam
mit dem Produktmanagement, UX, Design und Development Team die bestmögliche Voraussetzung
für hypothesenbasierte, kundenzentrierte Produktentwicklung bei Adventure zu schaffen.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
Gregor Ilg.
einen Unternehmen im Bereich Softwareentwicklung, also genauer gesagt im Bereich Videospieleentwicklung gegründet habe.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich selber eigentlich gar keine Ahnung von Softwareentwicklung,
musste das alles irgendwie sozusagen learning by doing lernen.
Und wir haben das Glück gehabt, dass wir von Anfang an aber einen Producer damals,
unseren Producer an Bord hatten, der sich mit agiler Softwareentwicklung beschäftigt hat
und das auch bei uns direkt von Anfang an eingeführt hat.
Also das heißt, wir haben 2009 begonnen, mit Scrum zu arbeiten.
Das habe ich dann sozusagen in dem Unternehmen vier Jahre lang aktiv gemacht,
einiges gelernt, auch einiges falsch gemacht und konnte das dann auch ganz gut in die Arbeit bei Adventure einbringen.
Lernen durch Fehler.
Lernen durch Fehler, absolut.
Richtig, ja.
Okay, gut. Jetzt sind wir im DevOps-Podcast.
Ich habe ja eben schon das Thema angekündigt,
aber bevor wir auf das Thema…
Frage ich meine Gäste im Podcast immer, wie sie denn DevOps definieren.
Wie würdest du denn DevOps definieren?
Ja, wirklich gute Frage, mit der wir uns tatsächlich bei Adventure auch immer mal wieder beschäftigen,
weil man es, glaube ich, sehr aus der technischen Sicht sehen kann.
Man kann es, glaube ich, aber auch sehr aus dem Bereich sehen.
Also für uns ist es ja quasi die Schnittstelle zwischen Development und Operations.
Also man überlegt quasi, wie kann man eigentlich…
eine bestmögliche Arbeitsumgebung für das Entwicklungsteam schaffen.
So haben wir das gesehen.
Und da gehören für uns rein technische Aspekte dazu.
Also von welche Tools, welche Software nutzen wir?
Wie kann man vielleicht auch Setup-Prozesse vereinfachen?
Genau, generell, welche Prozesse gibt es?
Aber auch natürlich, und das ist bei uns, glaube ich, auch ein großer Aspekt,
wie können wir generell die Rahmenbedingungen schaffen?
Also dass man sozusagen das Software-Team bestmöglich in die Produkt-,
also in die gesamte Produktentwicklung mit einbezieht.
Ich glaube, das ist so eine Problematik, die nicht nur bei uns,
und auch, hört man auch woanders, Entwickler haben,
dass man sich manchmal so ein bisschen losgelöst fühlen
und dann teilweise Aufgaben einfach über den Zaun geworfen werden
und dann muss es fertig werden bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
und dann sind auch die Entwickler quasi die,
die Letzten in der Nahrungskette, die dann irgendwie das ausbügeln müssen,
was vorne im Business-Bereich quasi festgelegt wurde.
Und da sozusagen Rahmen zu schaffen, eine gute Kultur zu schaffen,
dass man da wirklich in cross-funktionalen Teams
bestmögliche Ergebnisse hinkriegt, das ist schon so auch ein Teil,
der für mich jetzt in den Bereich DevOps mit reinfließen würde.
Okay. Du hast jetzt eben von dem Ende an der Nahrungskette gesprochen.
So aus meiner Sicht ist,
in den Unternehmen, in denen ich häufiger tätig bin,
eigentlich der Betrieb, also der Ops-Bereich am Ende der Nahrungskette,
das heißt, die Entwickler kriegen Anforderungen über den Zaun geschmissen,
aber schmeißen dann selber ihre entwickelten Applikationen über den Zaun
und der Betrieb muss dann betreiben.
Ist das für euch auch ein Thema?
Also es ist ja so, dass wir, also wenn wir Softwareentwicklung machen,
dann übergeben wir die in der Regel ja dann an irgendeiner Stelle sozusagen.
Also wir sind ja kein,
wir sind ja jetzt kein Produktunternehmen, Adventure.
Ich weiß nicht, ob das mal interessant ist.
Also Adventure ist ja eine Innovationsberatung.
Also du hattest vorher schon mal so ein bisschen die Einleitung gemacht.
Wir haben angefangen damals mit eigenen Startups,
wie zum Beispiel das Beispiel Mobile Jobs.
Mittlerweile arbeiten wir aber fast ausschließlich als Beratungsunternehmen
für große Konzerne, Mittelständler.
Und was wir tun,
ist, dass wir versuchen, durch hypothesenbasiertes Testen,
also dass wir sozusagen, es kommt eine Idee
und wir versuchen, möglichst schlank herauszufinden, ob es funktioniert.
Das funktioniert, das tun wir häufig auch schon ohne die,
also ohne eigentliche Softwareentwicklung oder nur mit Prototypen
oder auch No-Code oder Low-Code-Tools,
um erstmal sozusagen ein Gefühl dafür zu kriegen,
ob die Idee funktionieren könnte, ob die über den Markt verfängt.
Und wenn wir dann quasi da die ersten Validierungen haben,
sagen, okay, das könnte wirklich so und so klappen,
dann fängt die Softwareentwicklung an.
Und wenn wir dann aber an dem Punkt sind, wo wir sagen,
wir haben jetzt quasi die wichtigsten Fragen beantwortet,
also interessiert das, was wir uns da überlegt haben,
überhaupt jemanden gibt, haben wir Kanäle, um die Leute zu erreichen
und ist es irgendwie technisch machbar,
indem wir das quasi als erste Softwarevariante gebaut haben,
dann wird es,
in einer Übergabephase dann an den Kunden übergeben.
Das heißt, den Betrieb, der ist jetzt aus unserer Sicht
dann quasi gar nicht mehr bei uns so.
Also in der Anfangsphase natürlich schon.
Aber bei uns ist es tatsächlich so,
dass mit Fertigstellung der Software wird das ja dann,
also um die Frage zu beantworten,
ich glaube, bei uns ist es schon gefühlt so,
dass, wenn wir das auf unsere Projekte betrachten,
dann ist es schon so,
dass am Ende eigentlich sozusagen die Softwareentwicklung
der letzte Schritt ist.
Okay, das heißt, ihr habt mit dem Ops-Bereich in der Form nichts zu tun
aus dem klassischen DevOps-Bereich.
Aber interessant ist, dass du ja auch schon gesagt hast,
dass ihr versucht, eben Business mit einzubinden.
Und das ist ja, wir sind ja in der IT so richtig gut darin,
Buzzwords zu erfinden.
Und wir reden ja auch über ein Buzzword, über einen Hype.
Ja, ja.
Und insofern, wenn das Buzzword,
wenn das Buzzword, wenn das Buzzword,
wenn das Buzzword DevOps nicht mehr ausreicht,
dann gibt es ja schon BizDevOps.
Und dann sind wir ja bei euch wieder mit dabei.
So, dann lass uns mal zum Thema kommen.
OKRs hatten wir gesagt.
Der nächste Hype oder sinnvolles Rahmenwerk
für moderne Mitarbeiterführung.
Wir hatten ja eben schon über Hype und Buzzwords gesprochen.
Vielleicht sollten wir einfach mal anfangen zu erklären,
was OKRs überhaupt sind, für die, die das noch nicht kennen.
Okay, genau.
OKRs ist die Abkürzung für Objectives and Key Results.
Das ist im Prinzip ein,
ein Management Framework zur Zielsetzung.
Also es geht darum,
wie kann man eigentlich in einem Unternehmen sinnvoll Ziele setzen.
Das ist tatsächlich jetzt gar nicht so neu.
Also die, die ursprüngliche Idee oder das ursprüngliche Konzept
wurde schon entwickelt vom, vom Andy Grove bei Intel in den,
ja, das war Ende der 70er Jahre.
Und letztendlich ging es ihm darum,
dass,
dass man den Leuten nicht sagt,
also nicht dieses Management by Task.
Also ich gehe hin und sage einer Person hier,
du machst jetzt bitte das und dann machst du bitte das
und dann machst du bitte das
und wenn das nicht rechtzeitig fertig wird,
dann gibt es Ärger,
sondern dass man quasi sinnvolle Ziele setzt.
Und das wird quasi,
und diese, diese sinnvollen Ziele,
dafür gibt es das Framework.
Also wie kann man,
wie kann man sozusagen so ein Ziel setzen,
das und wie kann man einen Rahmen setzen,
um, um den Leuten größtmöglich Freiheit bei der,
bei,
bei der Auswahl der Maßnahmen und der,
der Methoden zu geben,
aber trotzdem ein sehr klares,
messbares Ziel,
um dann auch nachhaltig zu,
zu entscheiden,
haben wir gerade das Richtige getan oder nicht.
Das ist so die,
die Grundidee,
können wir ja später nochmal im Detail drauf eingehen,
dass,
glaube ich,
lange Zeit gar nicht so eine große Rolle gespielt.
Das hat dann den ersten größeren Hype erfahren,
als es der John Doerr,
Joe Doerr bei Google eingeführt hat.
Da gab es auch so einen,
so einen kleinen TED Talk dazu,
einen TED Talk und auch einen,
auch ein YouTube Video und etwas längeres,
wo er das nochmal erklärt hat,
das ganze Konzept.
Das war das auch schon ein paar Jahre her.
Das war, glaube ich, 2005, 2006.
Nicht drauf festnageln hier.
Und da,
da hat es quasi so eine kleine Renaissance erlebt,
sodass gerade die großen Tech-Unternehmen dieses Prinzip dann für sich entdeckte.
Also Google damals,
aber auch ganz viele andere auch in Deutschland mittlerweile Zalando,
BMW,
EDEKA.
Also es gibt tatsächlich Spiegel Online.
Also es gibt wirklich auch mittlerweile in Deutschland ganz viele große Unternehmen,
meistens welche,
die in irgendeiner Form mit Digitalisierung zu tun haben,
aber nicht nur,
wie das Beispiel EDEKA zeigt,
die sozusagen die den Mehrwert von OKRs für sich entdeckt hat und so.
Und wir bei Adventure haben da auch 2013 im Prinzip mit den ersten Projekten angefangen,
auch mit OKRs zu arbeiten und helfen mittlerweile aber auch anderen Unternehmen,
dieses Framework für sich einzusetzen.
So du hast eben auch gesagt,
wir gehen später im Detail noch mal drauf ein.
Du hast ja,
auch wie ich finde,
sehr schönen Blog dazu geschrieben.
Auch den verlinke ich natürlich dann auch in den Shownotes.
Wenn ich das so höre,
dann klingt das für mich so ein bisschen wie Management by Objectives.
Also wäre hier erst mal dann nichts Neues.
Genau.
Also ich glaube,
dass die die Grundidee ist schon schon ähnlich.
Also es geht ja wie bei allen Sachen.
Das ist jetzt ja nicht so,
dass das da plötzlich was komplett Neues kommt und das hat noch nie jemand gemacht.
So das ist,
ich glaube,
das ist bei jedem dieser Buzzwords,
also sei es,
working out loud oder oder agil oder so.
Das ist ja nicht,
das ist ja nicht so,
dass noch nie vor 2001 jemand agil gearbeitet hat,
bevor es das agile manifest gab sozusagen.
Es ist ja nur,
dass es dann einmal quasi,
wie das nächste Name schon sagt,
manifestiert wurde.
Sondern das ist,
glaube ich,
bei OKRs so ähnlich,
dass das quasi dieses Rahmenwerk einmal formuliert wurde und dann gesagt wurde Okay,
man kann das als Schablone nehmen,
um sozusagen bestimmte Ziele zu erreichen.
Und und das muss aber auch klar sein,
wie auch bei den anderen Frameworks,
dass es eben also es ist halt erst mal nur eine Schablone,
also ein theoretischer Hintergrund.
So man muss natürlich dann in jedem Unternehmen schauen,
was genau passt.
Also was möchte ich damit erreichen?
Also sozusagen den Grund verstehen dahinter,
die Theorie verstehen und dann aber gucken,
wie kann man das für das eigene Unternehmen sinnvoll adaptieren?
So also das ist eigentlich so,
glaube ich,
die größte Herausforderung bei den meisten Frameworks,
auch bei OKRs.
Aber bei OKRs für mich so der Punkt ist,
dass es relativ klar ist,
also erst mal einfach zu verstehen,
was man damit erreichen möchte.
In der Umsetzung dann nicht ganz so einfach.
Da können wir sicherlich auch noch mal drüber reden.
Aber man hat auch recht greifbare Ergebnisse,
wenn man den Prozess einmal durchgelaufen ist.
So also man kann sozusagen man kann,
glaube ich,
sehr gut verstehen den Mehrwert davon,
wenn man es dann einmal angewendet hat,
was vielleicht bei anderen,
bei anderen Frames,
Frameworks nicht ganz so einfach ist.
Wo sind denn die Unterschiede zum Management bei Objectives?
Also ich glaube, dass die ich glaube,
dass die der Fokus auf die auf die Key Results sozusagen,
also auf die auf die konkreten messbaren Ergebnisse von einem bestimmten Zyklus.
Das wäre für mich der Unterschied,
also dass man diese diese Schlüsselergebnisse,
die sind ja ganz klar so definiert,
dass es eben darum geht,
ein also das den den Effekt,
zu messen.
Also es geht nicht darum,
irgendeine Maßnahme durchzuführen,
nicht wie wir.
Wir schreiben jetzt ein paar.
Wir schreiben jetzt irgendwie ein paar oder die Lieferung einer Software an sich ist jetzt vielleicht noch gar nicht das das Schlüsselergebnis,
was man erreichen möchte.
Das ist die Erstellung des Codes,
sondern man hat ja irgendwie immer die Frage,
was was soll eigentlich welchen Mehrwert haben wir denn da?
Für wen machen wir denn das überhaupt?
Und wie machen wir messbar,
dass da wirklich auch der Mehrwert entsteht?
Ich glaube, das ist das ist ein Punkt,
den den ich sehr wertvoll finde bei OKRs.
Vielleicht auch eine Abgrenzung sein könnte zum Management bei Objectives.
Ich hoffe, ich habe die Frage richtig verstanden,
aber also es ist es ist natürlich ein von der reinen Methodik her schon ein agiles Framework,
aber man kann und funktioniert daher auch sehr gut mit mit agilen Projektmanagement Methoden wie zum Beispiel Scrum oder Kanban.
Aber es ist nicht die also nicht die Grundvoraussetzung.
Also man kann.
OKRs quasi in jedem,
also mit jeder Projektmanagement Methode nutzen,
theoretisch,
also auch mit Wasserfall,
wenn wenn es nicht anders geht.
Aber vielleicht wäre es dazu hilfreich,
nochmal so ein bisschen diesen diesen OKR Zyklus zu beschreiben,
weil ich glaube,
dass das würde vielleicht ein bisschen besser verdeutlichen.
Ja gut,
sollte man die Chance nutzen,
dann erkläre doch mal ein bisschen,
was da sich im Detail hinter verbirgt.
Als Grundlage dient für die OKRs normalerweise eben,
also eine auf Unternehmens Ebene so eine Art Vision oder Mission,
wo es hingehen soll.
Das ist ja klar,
das haben geben sich ja viele Unternehmen oder haben auch viele Unternehmen und dann fehlt oft.
Den Leuten,
das haben wir auch selber erfahren,
so die Brücke zu wie wie operationalisiert das also wie mache ich aus der großen Vision oder oder Mission,
die wir jetzt haben?
Wie bringe ich das in mein tägliches Geschäft runter?
So also so diese Brücke zwischen der Unternehmens Strategie.
Und dann der Projekt Management Methode wie zum Beispiel Scrum oder so.
Und da setzt eigentlich das OKR Framework an,
dass man sagt okay,
man bricht quasi diese Strategie erst mal runter auf überschaubare Zeiträume.
Normalerweise sind das so vier bis sechs Monate.
Wir bei Adventure zum Beispiel nutzen so einen viermonatigen Zeitraum und definiert dann für die vier Monate ein Objective und oder mehrere Objectives und die dazugehörigen Key Results.
Also das passiert dann zum Beispiel eher,
dass man sagt,
wenn man zum Beispiel erst mal auf Management Ebene,
dass man sich hinsetzt und sagt,
wir wollen mit dem Objective quasi die Richtung vorgeben,
also in welche das ist qualitativ formuliert,
also in welche Richtung kann es gehen?
Mit mit unserem Unternehmen auch abgeleitet von der von der von der Unternehmens Strategie zum Beispiel.
Und.
Können wir vielleicht ein Beispiel überlegen?
Weil.
Ja,
ja,
bei vielleicht aus einem anderen Bereich bei Edeka war es so,
dass die den die haben den Unternehmenszweck.
Ja, wir sind irgendwie das eine genossenschaftlich organisiert.
Wir haben das Unternehmenszweck.
Wir wollen selbstständigen Unternehmer aus dem mittelständischen Lebensmittel Einzelhandels dazu befähigen, wirtschaftlich gesunde und voll existenzfähige Betriebe aufzubauen.
Und die Vision, die sie haben,
ist halt dieses Wir lieben Lebensmittel.
Das kennt ja jeder,
das ist auch in der Werbung vertreten.
Wir lieben Lebensmittel.
Und weil wir Lebensmittel lieben,
ist halt keiner kompetenter in Sachen Lebensmittel als Edeka.
So, das ist jetzt erst mal die Vision und die muss man irgendwie greifbar machen und haben dann gesagt,
die haben das vor vor drei Jahren,
als es eingeführt haben,
haben sie dann die die Mission ausgerufen.
Wir haben jetzt das Jahr der gesunden Ernährung und dann gab es eben die die insgesamt 4500 Einzelhändler mit 370.000 Mitarbeitern,
die dann irgendwie was daraus machen mussten.
Und dann ging es halt runter,
dass dann das einzelne der die einzelne.
Filiale sozusagen gesagt hat.
Wie können wir das für uns nutzbar machen?
Und dann gab es eben ein Objective.
Wir wollen gesunde Produkte etablieren.
Das ist jetzt erst mal sehr qualitativ.
Also das heißt,
da steht,
da ist noch nicht definiert,
was heißt es eigentlich genau?
Es ist aber sehr eingängig formuliert.
Das heißt,
wenn ich Mitarbeiter in Edeka Mitarbeiterin gefragt hatte,
was, worum geht es denn euch gerade irgendwie in den nächsten vier Monaten oder in den nächsten sechs Monaten,
konnte er sagen Ja,
uns geht es darum,
gesunde Produkte zu etablieren.
So das erst mal super.
Und dann war die nächste Frage aber Wir haben jetzt die Richtung,
aber wir müssen ja wissen,
wie weit kommen wir denn eigentlich in den nächsten vier Monaten?
Also was?
Was müssen wir eigentlich erreicht haben?
Und da kommen dann eben diese Key Results ins Spiel,
die die meines Erachtens so wertvoll sind,
weil es dann darum geht,
konkrete,
messbare Zustände in der Zukunft zu definieren,
anhand deren man festlegen kann,
sind wir unserem übergeordneten Objective näher gekommen oder oder eben nicht?
In dem Fall war es dann so,
wir hatten dann so was wie Wir haben 100 zuckerfreie Schokoladen verkauft oder wir haben 300 kalorienfreie Zucker verkauft.
Also wirklich ganz klar messbar,
aber eben nicht im Sinne von Was tun wir jetzt,
um die zu verkaufen?
Wir machen jetzt irgendwie eine Marketing Aktion oder sonst was,
sondern erst mal nur das ist das Ergebnis.
So das wollen wir in den nächsten vier Monaten geschafft haben.
Und dann gibt es dann jedem mal quasi die die Freiheit,
da zu überlegen,
wie können wir denn jetzt eigentlich dazu beitragen,
um dieses Ziel,
um diese diese messbaren Ergebnisse zu erreichen?
Und dann hat jeder Markt quasi.
Also das war ja das,
das war sozusagen gesunde Produkte etablieren und wir haben 100 zuckerfreie Schokoladen verkauft,
war quasi auf Unternehmensebene.
Und da hat jeder Markt quasi für sich überlegt,
wie kann ich denn meine eigene Situation nutzen,
meine eigenen Fähigkeiten,
mein Team nutzen,
um dazu einen Beitrag zu leisten?
Also es wird dann so unterkaskadiert.
Dann kann ein Markt zum Beispiel sagen Ja,
okay,
für uns ist es objektiv,
objektiv, damit wir es hinkriegen,
damit halt irgendwie das Unternehmen 100 zuckerfreie Schokoladen verkauft.
Wollen wir als Markt unsere Kunden von gesunder Ernährung überzeugen?
So das wäre da quasi das Markt objektiv.
Und dann kann daraufhin wieder Key Results definiert werden.
Wie kriegen wir es denn hin,
dass unsere Kunden von gesunder Ernährung überzeugt sind,
indem wir z.B.
drei Infoabende durchgeführt haben oder vier Verkostungsstände aufgestellt haben,
durchgeführt haben?
Also und dann im Prozess kann man dann natürlich irgendwie
verschiedene Ableitungen treffen.
Also welche Maßnahmen machen wir denn oder welche Maßnahmen führen wir denn durch,
um dahin zu kommen?
Das ist so ein bisschen die Idee dahinter,
dass man eigentlich erst mal sich gemeinsam darauf einigt,
auf Unternehmensebene,
was ist unser Objektiv,
also qualitatives Ziel?
Wie machen wir das messbar,
qualitativ?
Und dann quasi die eigenen,
die einzelnen Abteilungen oder die einzelnen Teams,
je nachdem wie so ein Unternehmen strukturiert ist,
dann davon ableiten wiederum,
wie sie ihr Objektiv definieren und wie sie dann sozusagen die Key Results
gemessen an den eigenen Fähigkeiten dann setzen.
Das ist so ein bisschen der Prozess genau.
Ja, für mich ein schönes, schönes,
plastisches Beispiel, gerade weil es ja auch doch um,
bei Edeka sich jetzt um viele Mitarbeiter dreht,
zumal die auch, glaube ich, gar nicht fest angestellt sind bei Edeka,
sondern eben für die einzelnen mittelständischen Läden gelten.
Also hast ja auch keine Durchgängigkeit in einer Hierarchie-Kette quasi an der Stelle.
Absolut, das war auch, das war auch der Grund oder es war auch die Herausforderung,
die hatten, die haben gesagt, okay, wir haben ganz, also sozusagen natürlich unter dem Dach Edeka,
aber sozusagen dann trotzdem sehr heterogenes Feld.
Also auch, auch die Leute, die da angestellt sind,
ja teilweise auch Minijobber und so und wie kriegt man dann,
also es war so die Frage, wie kriegen wir Motivation da rein?
Wie kriegen wir irgendwie eine Klarheit rein, was von den Leuten erwartet wird?
Also es sind so die Herausforderungen, die die hatten, was,
die haben unterschiedliche Arbeitszeiten, es gibt ein unterschiedliches Commitment,
es sind ständig wechselnde Teams, ein sehr hohes Stresslevel kennt man aus dem Einzelhandel,
sondern und dann da irgendwie ein Framework zu finden, wo die Leute dann trotzdem auch,
wenn, wenn sie nicht jeden Tag da sind oder wenn sie nicht jeden Tag beieinander sind,
also trotzdem was haben, wie man gemeinsam an, an etwas arbeiten kann.
Das war, glaube ich, der Auslöser, um das zu tun sozusagen, um dieses, dieses Framework zu testen.
Ja, okay. Jetzt hast du eben gesagt, ihr habt euch für einen Viermonatszeitraum entschieden.
Das klingt so,
als ob man da frei ist.
Also vielleicht dann noch mal die Frage, wo ist denn OKR beschrieben?
Also gibt’s da so ein Buch oder gibt’s da eine dritte Sammlung, eine Enzyklopädie?
Also was müsste ich tun?
Was kann ich tun, wenn ich OKR quasi lernen will?
Nein.
Ähm, also es gibt, genau, also es gibt natürlich, ähm, auf YouTube Tutorials,
also Beiträge, Ted Talks und so weiter, die man sich angucken kann.
Ähm, wie gesagt, der, ähm, John Durer ist da relativ umtriebig.
Der hat auch das, ähm, Buch geschrieben,
«Measure what matters?», äh, was man sich angucken kann.
Ähm, es gibt, ähm, auch Beratungen, die sich darauf spezialisiert haben.
Also, wie gesagt, wir machen das auch.
Wir sind jetzt ja nicht auf OKR spezialisiert, sondern generell auf, ähm, Innovation und, und agile Methodik.
Aber es gibt auch welche, die tatsächlich, ähm, explizit quasi, dieses ganze Thema, ähm, auch machen.
Ähm, es gibt auch welche, die tatsächlich, ähm, explizit quasi dieses ganze Thema machen.
Ähm, es gibt auch welche, die tatsächlich, ähm, explizit quasi dieses ganze Thema machen.
zieht quasi dieses ganze Thema vorantreiben.
Auf deren Seiten findet man auch
interessante Blogartikel dazu.
Also, genau. Also letztendlich,
wenn man OKR bei Google
eingibt, dann findet man
viele verschiedene Anlaufstellen.
Es ist,
es ist, glaube ich, nicht so,
dass man jetzt,
also,
natürlich kann man OKR falsch machen, aber
dann nicht, weil es irgendwie die
Regel vorgibt, dass man es so oder so machen kann, sondern
eher, wenn man nicht genau
verstanden hat, was damit
bewirkt werden soll. Ich glaube, das ist der wichtige Punkt,
dass man einmal wirklich
versteht, welche
Vorteile OKRs bieten und
was damit,
also was getan werden muss oder was eingehalten
werden muss, damit man diese Vorteile
für das eigene Unternehmen sozusagen spürbar macht.
Ob man dann den Zeitraum
wählt von vier Monaten
für einen Zyklus oder sechs Monaten oder fünf
Monaten oder drei Monaten,
das ist ja dann letztendlich doch auch
eine individuelle Entscheidung,
vielleicht auch branchenabhängig, vielleicht
auch unternehmensgrößenabhängig.
In einem Startup macht wahrscheinlich ein
etwas kürzerer Zeitraum von drei Monaten
Sinn.
In einem großen Unternehmen
ist vielleicht auch sechs Monate völlig OK
so. Also es geht ja eher darum,
wie bricht man so eine größere Vision, die
meistens über drei
oder fünf oder zehn Jahre
definiert wird,
auf einen kleineren
Zeitraum runter, sodass man quasi
die Möglichkeit hat, wie wir es aus
der agilen Methodik erkennen, zu iterieren.
Das ist ja so die
gleiche Idee hier. Man sagt,
man definiert einen etwas kürzeren
Zeitraum, hat dann
quasi so eine Art störungsfreie
Arbeitsphase und hat am Ende
des Zeitraums die Möglichkeit zu prüfen,
erstens haben wir die Ziele erreicht,
inwiefern haben wir die erreicht und zweitens
ist es immer noch der richtige Weg.
Es ist immer noch die Richtung, in die wir gehen wollen.
Oder die uns weiterhilft
im Sinne…
So wie du es eben erzählt hast,
wenn ich das auch mal, das Beispiel
von Edeka nehme, das war jetzt so
in deinem Beispiel eine punktuelle
Aktion. Also man hat sich
von der Strategie runtergebrochen.
Das ist ja, könnte ja auch eine
einmalige Aktion sein.
Man könnte das sicherlich auch nutzen
in einem Unternehmen. Das macht ihr vielleicht auch,
dass man wirklich in einem,
wahrscheinlich zu vier Monate, das eben
immer wieder schärft,
neue OKRs definiert,
wenn man eine neue Vision, wenn man das andere
erreicht hat. Also die echte Wirkung
von OKRs, das haben wir auch selber gemerkt
bei Adventure, die stellt sich
wirklich erst ein, wenn man mehrere Zyklen
durchlaufen ist.
Letztendlich bieten
OKRs ja so eine Art
neuen Kommunikationsweg
und eine Transparenz darüber. Also bei uns
war es bei Adventure so, dass wir
hatten ja viele,
auch viele heterogene Teams, die an vielen
verschiedenen Themen gearbeitet haben, mit vielen verschiedenen
Kunden zusammen, teilweise intern, teilweise extern.
Und jedes für sich hat sich
natürlich irgendwie Ziele gesetzt oder auch
Projektziele definiert und so weiter.
Und man hat gesehen,
man konnte daran ermessen,
ob das Projektteam
sozusagen
erfolgreich war im Sinne der eigenen Zielsetzung.
Was uns aber gefehlt hat, war
dieses, wo wollen wir denn als Adventure
gemeinsam hin und wie kann sozusagen
jedes einzelne Projektteam, egal ob intern oder extern,
sozusagen dazu einen Beitrag
leisten.
Und als wir dann angefangen haben,
OKRs quasi Adventure-weit zu
denken, also es gab dann eben die Unternehmens-OKRs
für Adventure und dann konnten die einzelnen Teams
schauen, wie sie darauf einzahlen können.
Und da hat sich
für uns erst quasi diese ganze
Kraft
manifestiert, also dass wir dann gesehen haben,
im Sinne von
wir sind jetzt auf dem Weg zu einer richtigen
Netzwerkorganisation.
Wir haben wirklich die verschiedenen Teams, die wissen,
worum geht’s Adventure und die können sich selber
einbringen. Und das dann aber immer wieder zyklisch
so, dass man sagt, okay,
wir wissen, in den nächsten vier Monaten geht’s
Adventure um das und das und das
und jeder einzelne
Bereich, jedes einzelne Team sagt, okay,
unser Beitrag dazu ist so.
Und natürlich ändert sich das nicht
komplett nach vier Monaten für Adventure.
Es ist nicht so, dass wir sozusagen vier Monate das machen oder vier Monate
komplett was anderes.
Aber der interessante Punkt ist, man wählt
bei den OKRs ja immer
Prioritäten, also letztendlich ist es auch ein
Priorisierungswerkzeug,
wo man
explizit ja auch sagt, was machen wir nicht?
Das ist ja das größte Problem, was viele Unternehmen
haben.
Man hat ganz viele Ideen, ganz viele Projekte
fangen an und dann werden die nicht fertig und dann
verlaufen die irgendwie
im Sande
und man
überprüft nicht, wie der
Status ist, man schließt die nicht ab und so weiter
und dann hat man so ganz viele lockoffene Enden,
die rumliegen. Und das ist eigentlich
für uns so ein bisschen der größte
Mehrwert gewesen, zu sagen, okay, für
einen festgelegten Zeitraum wissen wir genau,
was unsere höchste Priorität ist.
Die anderen Sachen
in diesen OKR-Definitionsworkshops,
da kommen ja erstmal alle Themen auf einen Tisch,
bevor dann quasi ausgewählt wird,
um welche man sich kümmert.
Die anderen Sachen, die sind sicherlich auch wichtig und die werden
wir nicht wegschmeißen, aber wir
haben jetzt gerade erstmal den Fokus auf die
ein, zwei oder drei Themen und darum
kümmern wir uns alle quasi gemeinsam,
also wir ziehen alle an einem Strang
und haben die anderen Sachen erstmal alle gemeinsam
depriorisiert.
Und die Annahme ist, nach vier Monaten
schauen wir uns an, wo wir stehen und wenn
die Themen jetzt,
die wir angegangen sind,
wenn die sozusagen,
erstmal gelöst sind oder wir jetzt ein Problem
beseitigen konnten,
dann werden die quasi automatisch
ja depriorisiert, weil dann in der Auswahl
der neuen Themen wird ja dann irgendein anderes
Thema hochploppen, das vielleicht im Zyklus
davor auf Platz vier oder fünf
gewesen ist, ist jetzt vielleicht das wichtigste Thema.
Wir haben das gemerkt bei uns,
als wir angefangen haben,
dass es erstmal sehr viele so,
also dass sehr viel der Blick
nach innen gerichtet wurde, wo es sehr viel darum ging,
so um Hygienefaktoren, also was
so interne Kommunikation, Teamzusammenarbeit,
Zusammenarbeit und so. Also wir hatten
viele, also den
Mitarbeitern bei uns war in vielen Fällen
wichtig, erstmal sozusagen
die Zusammenarbeit
zu verbessern.
Und als das passiert ist, als wir dann
sozusagen gesehen haben, okay gut, wir haben jetzt Kommunikation
verbessert, wir haben bessere Transparenz und so weiter und so fort,
wurde der Blick wieder stärker
nach außen gerichtet und plötzlich sind die anderen Themen
hochgepoppt, wo es dann irgendwie
vielleicht eher
auch mal um, was weiß ich, um Marketing
Maßnahmen oder so weiter ging.
Und das war ganz interessant, so zu sehen,
wie teilweise Themen einfach
nach vier Monaten noch nicht durch waren,
die wurden dann weiter behandelt, wurden dann quasi einfach
mal gesagt, wir schauen es uns an, sind wieder
hochprognosiert, müssen wir weitermachen und dann aber
Themen auch als gelöst quasi markiert wurden
und wir sagten, okay super,
da sind wir durch, wir können das als nächstes angehen.
Und das finde ich ganz
hilfreich. Und das geht natürlich nur, wenn man es wirklich
zyklisch macht. Und vielleicht
ein letzter Satz dazu, was
natürlich auch total wichtig
ist, ist der Lerneffekt,
also der Mitarbeiter
innerhalb der Methode an sich,
also dieses
OKRs definieren,
sinnvolle Schlüsselergebnisse, sinnvolle
Key Results setzen,
das ist auch eine, also das ist
keine einfache Aufgabe
und da sieht man auch, dass Teams dieses Längermachen
da immer besser werden und immer
sinnvollere Ergebnisse setzen und da auch
am Anfang gibt es dann Rückschläge, wo man sagt, okay,
das war einfach zu groß oder
das war nicht gut genug definiert oder so,
damit konnte man nichts anfangen. Also dieser
Lerneffekt,
der tritt natürlich auch erst ein, wenn man
mehrere Zyklen durchlaufen
hat. Ganz klar, man muss das lernen
und
also die, genau, die Gefahr ist definitiv
da, also das haben wir auch am eigenen
Leib erfahren, auch wenn wir
das bei Kunden von uns
etablieren,
ist das auch immer ein Thema. Also es gibt
da, glaube ich, zwei
Ebenen, die man betrachten
muss, die man sich anschauen kann. Das eine ist
natürlich, gibt es generell
individuelle Zielvereinbarungen,
also haben die Mitarbeiter
sozusagen individuelle Zielvereinbarungen,
die vielleicht nicht, nur nicht
direkt auf die Team-OKAs
einzahlen, sondern denen im schlimmsten
Fall auch noch sozusagen entgegenstehen.
Das muss man sich definitiv anschauen
und dann gibt es
natürlich den großen Punkt,
sind
OKAs Zusatzarbeit?
Das ist immer
wieder ein Thema, weil
man setzt sich ja, also man hat natürlich das ganz
normale Kerngeschäft, das ganz normale Tagesgeschäft,
und dann kommt so ein,
dann wird so ein OKA definiert,
wo dann irgendwie
zusätzliche Aufgaben erstmal gefühlt
entstehen.
Und da muss man
sich ganz klar bewusst
machen, dass das Ziel von OKAs ist ja nicht
nochmal extra Aufwand
bewusst zu verursachen, sondern das Ziel
von OKAs ist ja quasi
das aktuelle Kerngeschäft zu
verbessern, also sozusagen
das, was man sowieso tut,
einfach
zu hinterfragen, zu schauen,
was machen wir für gut, was könnten wir besser machen, was können wir anders
machen, und dann quasi durch
OKAs eine Fokussierung reinzubringen.
Also das heißt,
natürlich entsteht
extra Aufwand, also wenn
ein
einfaches Beispiel, wenn wir sagen, wir wollen jetzt
irgendwie, Objective
wäre, wir wollen irgendwie
der beste
fachliche Ansprechpartner für ein bestimmtes
Thema sein, das haben wir als Objective
definiert,
und wir sagen, wie können wir das eigentlich
erreichen, oder woher wissen wir, dass wir da weitergekommen
sind, indem wir beispielsweise
50.000
Klicks auf unserem Blog haben, das könnte
so ein Schlüsselergebnis sein.
Dann muss man sich ja damit auseinandersetzen,
wie kriegt man denn die Leute auf dem Blog, das heißt, man muss
gegebenenfalls irgendwie Artikel schreiben, oder
man muss sich irgendwie mit
einem Thema theoretisch auseinandersetzen,
man muss das irgendwie konsolidieren, sind
vielleicht Sachen, die eigentlich
gar nicht Teil des Kerngeschäfts
gewesen sind, aber
durch die,
wenn man das tut,
sozusagen, dann verbessert sich ja
automatisch auch die eigenen Ergebnisse des Kerngeschäfts,
dadurch, also dadurch, dass man
vielleicht mehr Leute auf dem Blog hat,
hat man vielleicht ein besseres
Image bei den Kunden, oder man kann, man gewinnt
vielleicht auch mehr Kunden, oder man muss sich theoretisch
eben damit auseinandersetzen, was man eigentlich tut,
also es sind ja alles dann
idealerweise Dinge, die auf das eigentliche
Kerngeschäft einzahlen, das heißt,
das heißt, man muss sich dann auch
diese Freiräume nehmen, also das
ist, das ist natürlich ein Konflikt,
und das ist auch was, was
teilweise auch dazu führt, dass
dann Key Results zum Beispiel nicht bearbeitet werden,
und das kann man nicht auf den
Mitarbeitern abladen, also deswegen ist es natürlich
total wichtig, dass
wenn ein Unternehmen OKRs
einführt,
und das ist einerseits,
also das ist auf jeden Fall natürlich vom Management,
von der Geschäftsführung,
also mitgetragen wird,
okay, wir wollen das auf jeden Fall,
sind auch die Konsequenzen bewusst, das heißt,
dass Leute
auch an der Verbesserung
des Betriebssystems sozusagen arbeiten,
und dafür auch Zeit zur Verfügung gestellt
werden muss,
und das ist sozusagen so ein bisschen dieser gedankliche,
ja, also
das ist auf jeden Fall ein Konflikt, der immer wieder auftaucht,
so, weil das oft, oder vielleicht
nicht oft, aber sozusagen passiert, dass es so gerade
in den ersten Zyklen wird es irgendwie unterschätzt,
oder es wird vergessen, oder man
adressiert es gar nicht, und dann taucht es in der
Regel quasi beim Review,
oder bei der, nach dem Abschluss des Zyklus
dann auf und sagt, ja, wir hatten super
Key Results uns gesetzt, wir haben es aber
einfach nicht geschafft, weil wir einfach zu viele
Kundenprojekte hatten, oder
zu viel
alltägliche Aufgaben,
sodass wir gar keinen Zeitraum hatten,
gar keine Zeit hatten, um
die anderen Dinge anzugehen, und dieser
Freiraum, der muss natürlich
irgendwie mit eingeplant werden,
und das ist auch, also wirtschaftlich macht das auch Sinn,
den hat man ja auch, den hat man ja auch
ohne OKRs hat man ja sozusagen immer wieder
administrative Themen, also man,
kein Unternehmen arbeitet
100% nur an der eigentlichen
Wertschöpfung so, also jedes Unternehmen
hat ja immer damit zu tun,
irgendwelche Hygienefaktoren zu bearbeiten,
oder administrative
Dinge, oder
was da alles noch dazugehört,
um eine Organisation zu betreiben,
und OKR bietet einfach nur
einen
klareren Rahmen dafür,
dass eben so eine Sachen strukturiert
passieren, und nicht,
ad hoc, weil irgendjemand mal
meint, wir müssen jetzt irgendwie an der Stelle was machen,
wir können jetzt mal an der Stelle was machen.
Ja, das ist
eine schöne Überleitung zum
Titel nochmal, weil der Titel war ja
OKRs, der nächste Hype,
oder sinnvolles Rahmenwerk für moderne
Mitarbeiterführung, und letzten Endes
hast du ja quasi eben die Antwort
gegeben, wenn ich es richtig
einsetze, dann ist es ein sinnvolles
Instrument, ein sinnvolles Rahmenwerk für
moderne Mitarbeiterführung, und
moderne Mitarbeiterführung heißt,
dass sich die, die führen,
ja auch Gedanken machen müssen,
und das ist eigentlich der Anspruch
an die Arbeit von Führenden,
von Leadern,
weil es auch ein bisschen, nicht nur vielleicht,
sondern auch gewachsen ist, das heißt also,
OKRs können ihren
Erfolg nur dann wirklich umsetzen,
wenn die erarbeiteten Ziele
zur täglichen Arbeit passen,
zum Geschäft, und wenn
ich dann damit entsprechend Dinge transparent mache,
die aber eben nicht zur Arbeit
sein dürfen, also sie müssen einfach,
in den gesamten Kontext reinpassen.
Absolut, ja, genau. Und da
vielleicht, ich weiß gar nicht, ob wir das in der Form schon
nochmal explizit
gesagt haben, aber das, also
das Gute an OKRs,
oder was ich persönlich auch sehr schön finde, ist ja,
dass die gemeinsam erarbeitet werden, also es ist nicht so,
dass sich eine Führungskraft hinsetzt und diese
OKRs definiert, sondern
dass das gemeinsam mit dem Team passiert,
also sozusagen,
es gibt idealerweise die
Unternehmensziele,
die Unternehmens-OKRs, die quasi,
die klare Vorgabe sind, so,
das ist uns jetzt wichtig im nächsten Zyklus,
und dann setzt man sich als Team
zusammen, inklusive Führungskraft,
aber inklusive auch aller Teammitglieder,
und sagt, was können wir denn jetzt tun, so, und in diesem
relativ gleichberechtigten
Prozess, also
diese Workshops, die meistens einen Tag
ungefähr dauern, wird dann gemeinsam
als Team erarbeitet, wo sind unsere Stärke,
wie können wir uns am besten einbringen dafür,
und das ist natürlich
auch
eine, also,
ich glaube, für neue Unternehmen, für
Startups ist es, fühlt sich
wahrscheinlich relativ natürlich an,
ich glaube, für sehr traditionelle
Unternehmen mit starken Hierarchien ist es
natürlich auch erstmal ein großer,
ein großer Schritt, diesen
Umbruch zu wagen, wo
eine Führungskraft eben nicht
dafür da ist, Tag ein, Tag aus,
den Mitarbeitern genau und exakt
vorzugeben, was sie zu tun haben und wie sie es zu tun
haben, sondern eben
dann die anderen Aufgaben der
agilen Führung, also
mehr Freiraum für die anderen Aufgaben der
agilen Führung, Richtung Coaching, Richtung
irgendwie
Mitarbeiterweiterentwicklung
sozusagen wahrnehmen
zu können, aber dass man
da eben auch loslassen muss,
okay, wir definieren jetzt am Anfang des
Zyklus gemeinsam, was ist das Ziel
für uns als Team, und
dann hat das Team eben die Möglichkeit,
dieses Ziel
mit den eigenen Stärken, mit den eigenen
Kompetenzen, mit den eigenen Methodiken,
dann auch umzusetzen, und dann eben
nicht alle drei Tage gesagt wird,
das machen wir jetzt übrigens nochmal anders, und das Ziel ändert sich
jetzt übrigens nochmal, und so,
das ist auf jeden Fall,
ich glaube,
das ist auch nochmal
so ein Thema, was wir auch teilweise
bei Kunden sehen, wo natürlich auch ein ganz
starkes Umdenken erforderlich
ist, wo natürlich
dann auch
wichtig ist, dass die Führungskräfte
einerseits
den Mehrwert sehen, also wirklich
verstehen, warum brauchen wir denn das
jetzt überhaupt, was ist denn jetzt überhaupt
der Grund,
der Vorteil, genau,
oder auch die,
oder was sind eigentlich die
Gründe, die uns dazu
zwingen, unsere Arbeitsweise zu ändern,
also wenn man sagt, ja, 20 Jahre
lang hat das doch super funktioniert hier mit unseren Hierarchien,
warum kommt mir jetzt
schon wieder mit so einem tollen neuen Framework,
wo dann im Zweifelsfall mir auch
noch meine ganzen
per Status
sozusagen
gewährten Privilegien
und Rechte sozusagen vielleicht teilweise
sogar genommen werden, oder, es muss ja,
die Führungskraft muss ja selber
auch überzeugt sein
davon, dass das einen Mehrwert hat und dass es sozusagen
für das Unternehmen, aber auch für
sozusagen für den eigenen Bereich dann irgendwie
einen Sinn macht.
Also das ist total wichtig.
Da kommen wir zu meiner Aussage,
zu meiner Einschätzung, es gibt nicht
agile oder klassische Führungskräfte,
es gibt nur gute oder schlechte.
Also ich kenne schlechte, agile
Führungskräfte, das sind vielleicht die, die man
gar nicht überzeugt hat, dass sie in einem
agilen Umfeld eben anders agieren
müssen und
auch im klassischen Umfeld gab es und
gibt es immer noch gute Führungskräfte,
die vielleicht auch schon vom
Mindset her, von diesem berühmten
agilen Mindset auch schon mal was gehört haben
und das bevor überhaupt auch, wie du auch
sagtest, so ein Manifest geschrieben wurde.
Also insofern, die
Führungskräfte müssen das verstehen, was die
Zielsetzung ist, das hattest du ja vorhin auch schon.
Ja.
Ich glaube, also ich tue mir auch
immer ein bisschen schwer, das so immer allein
auf den Führungskräften abzuladen, weil
ich glaube, es hängt auch
viel wirklich mit den Rahmenbedingungen zusammen.
Ich glaube, also in meiner
Erfahrung sind die
meisten Führungskräfte, also die ich kenne,
sind ja nicht
irgendwie per se erstmal
schlecht als Person oder so
oder sagen oder
tun Dinge irgendwie
bewusst, damit irgendwas nicht funktioniert
oder sondern
häufig
liegt es meines Erachtens daran, dass
ihnen entweder das nötige Werkzeug
fehlt, also entweder nicht vom Unternehmen
gegeben oder eben sozusagen
einfach noch nicht gelernt, das kann
ja auch der Fall sein
und dass das Unternehmen
falsche Rahmenbedingungen
setzt. Also man kann, glaube ich,
man muss sich ja
immer, also wenn eine Führungskraft
vom Unternehmen
bestimmte Vorgaben kriegt, du musst das und das erreichen
übrigens und daran wirst
du gemessen, dann wird
diese Führungskraft natürlich daraufhin abziehen, das
versuchen zu tun so und wenn, dann gibt es
vielleicht die, die es gelernt
haben oder die das irgendwie sowieso
im Blut haben, die talentiert sind oder so, die das irgendwie
hinkriegen, quasi diesen
sozusagen die Brücke zu
schlagen zwischen was möchte eigentlich das Unternehmen und was
brauchen meine Mitarbeiter, das sind dann wahrscheinlich
die sehr Guten und dann gibt es
die, die damit eben Schwierigkeiten
haben, da diesen Konflikt aufzulösen
und das, ich glaube, da ist es auch immer
eine Verantwortung des Unternehmens,
da Rahmenbedingungen zu schaffen,
die möglichst wenige solcher Konflikte
hervorrufen. Ich weiß nicht, ob das
jetzt, war vielleicht ein bisschen
umständlich
ausgedrückt, aber ich weiß nicht, ob du weißt, worauf ich
hinaus will. Also ich
habe es verstanden und vielleicht
machen wir dann den Gegencheck.
Letzten Endes, für mich ist es so, dass quasi
das Thema Führung ja dann eben ganz
oben anfängt. Also wenn ich als
Inhaber, als Vorstandsvorsitzender,
wo auch immer, oder als Vorstand, wenn ich Dinge
verändern möchte, dann muss
ich selber die Rahmenbedingungen
schaffen für das Unternehmen und dann muss das
eben dann auch entsprechend nach unten
weitergeben. Und dann könnte ja OKR
der erste Weg sein. Also wie kriege ich
meine Struktur verändert? Absolut,
ja, genau. Ich gucke mal auf
die Uhr und mein Ziel ist ja immer so bei so
45 Minuten rauszukommen, da sind wir jetzt gut
mit dabei. Meine letzte Frage ist immer
an die Gäste, gibt es noch irgendetwas,
was wir nicht besprochen haben, wo du sagst,
das muss auf jeden Fall noch gesagt werden?
Ich glaube, man muss sich bewusst sein,
wenn man so eine Methodik wie zum Beispiel OKRs
führt, dass das nicht einfach nur,
also das funktioniert
nicht einfach nur so, weil man das macht, sondern man muss
eine Idee haben,
warum man das tut. Und ich glaube,
da diesen,
sich einmal anzusehen, was
sind denn eigentlich die Faktoren von draußen, die sich
geändert haben in den letzten Jahren, die dazu führen,
dass wir jetzt eben anders arbeiten müssen, das ist total
hilfreich. Also ganz kurz
vielleicht zusammengefasst, also es gibt ja im Prinzip so drei
große Faktoren draußen.
Es gibt einmal sozusagen die ganze technologische
Veränderung, die dazu führt, dass wir
mehr Möglichkeiten haben, also
digitale Zusammenarbeit,
Remote-Arbeit,
viel
mehr Tools, die einem auch die Arbeit erleichtern
können. Da kommen aber auch alle jeden
Monat neue, die man nutzen könnte.
Das sind einfach sozusagen sehr viel
Möglichkeiten, die durch die
Digitalisierung und durch die Technologie entstehen.
Auch beim Kunden,
also auch beim Kunden werden die Ansprüche
anders, weil technologisch viel mehr
möglich ist. Da haben wir sozusagen den einen
Part Technologie, da haben wir den großen Part Markt,
der sich ja geändert hat, also der
viel schneller geworden ist sozusagen mit jeder
Innovation, die jeden Tag auf den Markt
kommt, ändern sich die Rahmenbedingungen
und
das ist halt nicht mehr so wie
früher. Also ich finde das Beispiel mal ganz
spannend, so dass man
früher war es ja so, wenn ich
ein Auto auf den Markt gebracht habe,
ein neues, dann war der nicht gesättigt,
dann gab es ganz viele Leute, die ein Auto haben wollten.
Das heißt, mein Ziel als Unternehmen war,
so schnell wie möglich, so viel wie möglich Autos zu
produzieren. Also es ging halt ganz stark um
Effizienz.
Ich habe ein paar Leute ans Fließband gestellt und gesagt,
macht es bitte so schnell wie möglich,
weil wir müssen die Autos loswerden.
Heute ist der Markt gesättigt und es geht eigentlich viel
mehr um Effektivität. Baue ich eigentlich das richtige Auto
oder bin ich in der Lage sozusagen die Kundenbedürfnisse
zu befriedigen? Und wenn man dann sieht,
dass so ein Auto vom ersten Design
bis zum Markteintritt
acht Jahre braucht,
dann macht das heute eigentlich gar keinen Sinn
mehr, weil ich weiß auch jetzt nicht, was sozusagen
in acht Jahren der Kunde haben möchte.
Also das heißt,
man muss ja viel schneller auf den Markt
reagieren können. Man hat diese
viel besprochene VUCA-Welt,
in der sozusagen
man nicht
weiß jetzt,
was ist der bestmögliche Weg, um
irgendwie ein Problem zu lösen. Man wird
jeden Tag quasi vor neue Probleme gestellt
und man kennt die Lösung nicht. Und man muss
sich sozusagen immer wieder neu
darauf einstellen und dafür einen Rahmen zu schaffen, dass Leute
dies tun können.
Das ist, finde ich, auch nochmal ein ganz wichtiger
Punkt für das Thema OKRs, weil
du brauchst keine OKRs,
wenn du als Chef genau weißt,
was deine Leute tun müssen, wenn du jeden
Handgriff vorhersagen kannst. Dann kannst du dich
einfach hinstellen und sagen, mach das bitte so, mach das bitte so.
Wenn du es falsch machst, dann
haben wir ein Problem.
Aber das geht halt nicht mehr. Also als
Führungskraft
ist das in den allerseltensten Fällen
noch möglich, weil
immer wieder andere Rahmenbedingungen kommen.
Ich habe das selber ja gemerkt, ich kann
den Mitarbeitern, für die ich
verantwortlich bin,
nicht mehr sagen, du musst es genau so machen,
du musst es genau so machen. Ich kann natürlich helfen, ich kann
sagen, guck mal, wir haben das hier so und so gemacht,
da haben wir die und die Erfahrung gemacht, aber
letztendlich die Schlüsse, was ist der richtige Weg, müssen die selber
ziehen. Also das heißt, diese Freiheit,
dass Leute Selbstverantwortung übernehmen, dass
sie selber Entscheidungen treffen, dass sie selber
sich weiterbilden, selber Dinge ausprobieren,
die muss man den Leuten geben und das Vertrauen muss man
den Leuten geben. Und dafür sind OKRs halt ein sehr, sehr
gutes Framework. Der dritte Punkt ganz schnell,
letztendlich auch die Mitarbeiter, also auch die
Menschen haben ja ganz andere Anforderungen. Also
der klassische Weg, 40 Jahre,
Karriere irgendwie und sich irgendwie Schritt für Schritt nach oben
arbeiten, das ist ja, den gibt es sicherlich auch
noch, aber das ist, glaube ich, nicht mehr so vorherrschend,
wie das vielleicht vor ein paar Jahren noch war, sondern
man hat ja jetzt viel mehr auch so, Mitarbeiter
kommen rein, machen Teilzeit, machen
Jobsharing, die ganze
Gig-Economy wächst. Also das heißt, du musst
ja Rahmen schaffen, die es
Mitarbeitern ermöglichen, sozusagen trotzdem
innerhalb eines Unternehmens
erfolgreich zu werden, auch wenn sie sozusagen nicht seit 40
Jahren gelernt haben, wie es in dem Unternehmen läuft.
Also das sind so die drei Aspekte,
die ich glaube, die man betrachten muss
und da sind OKRs, finde ich,
eine sehr gute Möglichkeit, um
da einen Rahmen zu schaffen, um diesen
Anforderungen gerecht zu werden. Sorry,
das war ein sehr, sehr langes Schlusswort, aber
ja.
Ja,
ist doch in Ordnung, weil es soll ja
eigentlich soll es ja kein Schlusswort sein, sondern
die Frage, haben wir da irgendwas vergessen und
letzten Endes kann man da ja auch mal ein paar Dinge
zusammenfassen. Sehr schön
und insofern
ich fand deinen ersten
Satz von deinen drei Punkten sehr
wichtig. Man sollte sich klar machen, warum
man das macht und das ist ja durch eine Frage, die
man sich eigentlich bei allen Sachen stellen sollte.
Also warum mache ich etwas?
Wo liegt mein Problem? Ich habe
das nicht irgendeine Lösung, sondern das Problem
erarbeiten und warum ist das
Problem auch relevant, dass ich es bearbeite
und dann kann man sich überlegen, wie kann ich
das Problem lösen? Aber was will
ich erreichen? Warum mache ich das überhaupt? Das finde ich,
das wäre sozusagen jetzt meine kurze
Zusammenfassung und mein Hinweis auf deinen
ersten sehr, sehr schönen
Satz und der ist ja auch allgemeingültig.
Gut.
Gregor, dann würde ich mich bedanken
für die Zeit,
für den Podcast hier. Ich hoffe, dass unsere
kleinen technischen Schwierigkeiten,
die wir hatten, nicht allzu sehr
die Aufnahme beeinflusst haben, unseren
Redelfluss nicht beeinflusst haben und insofern
ich wünsche dir alles Gute
und bis demnächst mal wieder. Vielen Dank, dass
du mitgemacht hast. Ja, vielen Dank für die Einladung.
Hat Spaß gemacht.
Ja, vielen Dank.

Folge 26: Serverless ist ein Evolutionsschritt

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Serverless ist ein weiterer Hype-Begriff im DevOps Umfeld. Zu Gast habe ich Niko Köbler und diskutiere mit ihm die Unterschiede zu Cloud, Vorteile und Risiken von Serverless sowie dem möglichen Problem „Vendor Lock-In“.

In dieser Podcast-Episode diskutieren Dierk Söllner und Nico Köbler intensiv über das Thema Serverless Computing. Sie beleuchten, wie Serverless Computing ein wichtiger Evolutionsschritt in der IT ist, insbesondere in Bezug auf Cloud-Technologien und deren Einfluss auf Entwicklungsprozesse. Nico erklärt die technischen Aspekte, Herausforderungen und Vorteile von Serverless und wie es sich von herkömmlichen Cloud- und Container-basierten Ansätzen unterscheidet. Zudem wird auf die kulturellen und prozessualen Veränderungen eingegangen, die Serverless in Unternehmen, insbesondere im DevOps-Bereich, mit sich bringt.

Inhalt

  • Einführung und Vorstellung von Nico Köbler
  • Definition und Diskussion von DevOps
  • Bedeutung und Einfluss von Serverless Computing
  • Unterschied zwischen Cloud und Serverless
  • Vorteile von Serverless für Entwickler und Startups
  • Kosten- und Skalierungsaspekte von Serverless
  • Zukunftsperspektiven und -entwicklungen im Bereich Serverless
  • Die Rolle von Serverless im Kontext von Microservices
  • Diskussion über Vendor Lock-in und Cloud-Abhängigkeiten

Shownotes

Webseite von Niko Köbler

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dirk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen als Trainer, Berater und vor allem als Coach
auf dem Weg zu einer DevOps-Organisation. DevOps umfasst für mich kulturelle, organisatorische,
prozessuale und technische Aspekte. Das diskutiere ich mit Experten aus der Praxis.
Ich freue mich heute auf das eher technische Thema. Serverless ist ein Evolutionsschritt.
Zu Gast habe ich Nico Köbler. Der ist freiberuflicher Softwareentwickler.
Mein letzter Podcast zum Thema Spotify hat viel Beachtung gefunden und der war ja eher informativ.
Heute hat mir Nico einen polarisierenden Podcast versprochen. Nico ist seit ca. 20 Jahren in der IT
und bezeichnet sich selbst als Problem Solver. Er programmiert Java und JavaScript,
sowohl Frontend als auch Backend. Hauptsache Code schreibt er. Mittlerweile ist er auch viel
im Deployment und in der Automation unterwegs. Er bewegt sich zwischen On-Premise und Cloud.
Am liebsten Serverless. Über Serverless hat er 2017 auch ein Buch geschrieben.
Serverless Computing in der AWS Cloud.
Das ist im Entwickler-Pressverlag erschienen. Er betreibt natürlich auch eine Webseite
n-k.de, die ich dann auch in den Shownotes natürlich verlinken werde.
Das Stichwort Serverless ist nun schon viermal gefallen. Unser Thema basiert auf einem Interview
zur JAX 2019 mit der Überschrift, Serverless ist nicht nur eine nette Randerscheinung.
Serverless ist ein Evolutionsschritt.
Hallo Nico, ich habe dich ja nun schon kurz vorgestellt. Habe ich irgendwas vergessen?
Möchtest du noch was ergänzen?
Hallo Dirk. So weit war das eigentlich alles vollständig. Um die Überleitung gut hinzubekommen,
wie ich zu dem Thema Serverless gekommen bin, ist vielleicht noch ganz interessant,
dass ich einer der Co-Leads bin der Java User Group in Darmstadt. Und in dieser Aufgabe bin
ich auch dann letztendlich zu dem ganzen Serverless-Thema gekommen.
Okay, ja.
Ja. Nun haben wir ja, bevor wir auf das Thema eingehen, haben wir hier ja den DevOps-Podcast.
Ja.
Und einen DevOps-Podcast beginne ich immer mit der Frage an meine Gäste, wie definierst
du Podcasts? Wie definierst du DevOps?
Am liebsten gar nicht.
Okay. Würdest du es trotzdem für uns machen?
Ich versuche es mal. Also mir ist der Begriff DevOps und der ganze Hype darum irgendwie
so ein bisschen ein Dorn im Auge, weil es ist letztendlich das, was ich,
was ich tue oder was ich schon immer tun möchte und versuche überall zu tun, um gute
Software zu schreiben, bessere Software zu schreiben, den Entwicklungsprozess in den Teams
bei meinen Kunden einfach zu verbessern. Und ich finde es schade, dass wir dafür einen
Begriff brauchen und es nicht einfach tun. Weil für mich ist DevOps erstmal nur was
komplett Kulturelles. Ob da jetzt ein Prozess dahinter steckt, weiß ich nicht. Aber ich
weiß nicht, Prozess ist für mich immer so negativ besetzt. Das mag an meiner Historie
aus Enterprise-Projekten liegen. Ja, es geht für mich bei DevOps wirklich nur darum, es
müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten und dann das bestmögliche Konstrukt oder
das bestmögliche Ergebnis liefern und das am besten kontinuierlich und kontinuierlich
immer besser. Es hat nichts damit zu tun für mich, dass ein Developer, der sich in der
Software befindet, jetzt auch Ops machen muss und einen Ops-Mensch auch entwickeln
können muss. Für mich ist nach wie vor wichtig, dass jeder seine Kernkompetenzen hat und
das auch dann durchführt und sich in seinem Bereich weiterbildet. Aber der Austausch muss
einfach da sein und die Zusammenarbeit. Also ein Austausch von wegen, wir als Entwickler
schreiben den Ops-Menschen ein Ticket und sagen denen, was sie zu tun haben. Es ist
auch der falsche Weg. Das ist auch keine Zusammenarbeit. Das ist wirklich Zusammenarbeit.
Am liebsten Face-to-Face, also wirklich zusammensitzen. Das ist auch heutzutage nicht so häufig, weil
wir machen das alles über unser DevOps-Tool Slack.
Das habe ich noch nie gehört, dass das ein DevOps-Tool ist, aber okay.
Heutzutage ist jedes Tool irgendwie ein DevOps-Tool, sobald sich Dev- und Ops-Menschen zusammen unterhalten.
Ich finde es auch schrecklich.
Es gibt auch ganze DevOps-Ingenieure, es gibt auch ganze DevOps-Abteilungen und sonst was.
Ich glaube, sobald es eine DevOps-Abteilung gibt, hat der Prozess DevOps versagt.
Ja, okay. Das finde ich interessant. Dann wäre ja Telefon auch ein DevOps-Tool.
Ein Telefon ist ja oldschool.
Ja, aber…
Das ist ja nicht…
Okay. Wobei in meinen DevOps-Trainings habe ich dann manchmal auch ältere ITler,
die mir dann auch was sagen.
Und wenn die dann so verstehen oder mitbekommen, was ich ihnen so erkläre,
sagen sie, ah, okay, das haben wir vor 15 Jahren auch schon gemacht.
Ja.
Also das ist dann auch oldschool. Einfach auf einem Raum, in einem Raum oder am Flur zusammensitzen
und dann geht man eben mal kurz rüber zum Admin und klärt mit dem irgendetwas.
Vielleicht nicht klären, aber den Admin auch einbeziehen in das Projekt von Anfang an.
Und nicht irgendwie sagen, ja, das ist der Admin und dann, wenn wir zum Deployment kommen,
dann gehen wir da mal rüber.
Dann ist es auch zu spät.
Von Anfang an wirklich sagen, hier, wir haben jetzt ein neues Projekt, neues Software-Tool,
was wir entwickeln und wem brauchen wir da alles dabei, um es letztendlich zu deployen.
Von Anfang an mit in das Team holen.
Das muss ja nicht unbedingt Fulltime sein.
Das kann ja auch immer zeitweise sein.
Auf den Menschen zugehen und sagen, hier, das sind unsere Anforderungen, die wir haben.
Passt das mit deinen Anforderungen?
Was müssen wir dir geben?
Was kannst du uns geben?
Das ist für mich das Wichtige.
Ja, okay.
Also es ist interessant.
Interessant, dass viele Gäste in meinem Podcast DevOps natürlich unterschiedlich beschreiben oder erklären, definieren.
Aber wenn man den Kern rauszieht, meinen alle das Gleiche, das, was du auch gesagt hast.
Die einen packen das vielleicht in einen Satz, die anderen schwafeln elendig lange drüber.
Aber es kommen immer wieder Dinge vor, die bei allen gleich sind.
Zusammenarbeit, zum Wohle des Kunden und, und, und, und so weiter.
Besonderer Menschenverstand kann man auch mal drüber schreiben.
Also insofern.
Würde ich jetzt mal zu dem Begriff oder zu dem Thema unseres Podcasts überleiten.
Und ich habe ja gesagt, das gab ein Interview von dir.
Und in dem ersten Absatz des Interviews hast du gesagt zum Thema Serverless, dass es ein unglücklicher Begriff ist.
Und jetzt haue ich als BWLer mal in die gleiche Kerbe.
Irgendwo muss doch doch irgendwo noch blech rumstehen.
Also ich brauche ja trotzdem noch Server, auch wenn du das eben unglücklich findest.
Ja, natürlich.
Also ganz ohne Server können wir das Ganze natürlich nicht ausführen.
Es ist immer wieder dieser Einstieg.
Natürlich brauchen wir noch Server.
Jetzt ein bisschen provokant gesagt, es langweilt mich mittlerweile, diesen Satz zu hören und darauf eingehen zu müssen.
Der Begriff ist halt nun mal irgendwo aufgekommen.
Irgendjemand hat ihn geprägt.
Wahrscheinlich war es AWS, die ihn wirklich geprägt haben.
Auch die, wenn sie tolle Produkte herstellen oder anbieten, sind jetzt nicht unbedingt die Besten in der Namensfindung.
Wir wissen alle.
Naming ist hart in IT.
Und es ist nur einfach mal ein Begriff und wir sollten damit leben.
Es hat seinen Ursprung darin, dass es einfach darum geht, dass wir keinerlei Instanzen, wie auch immer die aussehen,
diese Instanzen von Servern, mehr managen müssen.
Dass das komplett uns abgenommen wird.
Also Instanz von Server heißt wirklich das Blech.
Das heißt die virtuelle Maschine.
Das heißt ein Container, wie auch immer.
Also damit kommen wir.
Überhaupt gar nicht in Berührung beim Thema Serverless.
Oder wir kümmern uns nicht um die Verwaltung von Servern, von Containern, von virtuellen Maschinen.
Das wird uns abgenommen von dem jeweiligen Serviceanbieter, Cloud-Anbieter.
Und das ganze System skaliert dabei automatisch und völlig transparent für den Entwickler.
Und ist so ausgelegt.
Dass eben jeder anfallende Workload auch bearbeitet werden kann.
Auch da gibt es Grenzen.
Die muss man nicht unbedingt kennen, je nachdem was man macht.
Die Grenzen sind mal enger, mal weiter gesteckt.
Aber ich als Entwickler muss jetzt nicht gucken, ist der Server, der Container oder sowas ausreichend für die Anzahl an Threads, die ich bearbeiten können muss.
Das passiert automatisch.
Und ich muss mich auch…
Ich muss mich auch nicht mehr drum kümmern, ob die ganzen Maschinen aktuell sind, ob die Container irgendwie das neueste Image haben, dass irgendwelche CVEs oder sonstigen Sicherheitslöscher geflickt sind.
Das wird mir alles vom Cloud-Provider abgenommen.
Okay.
Du hast jetzt eben den Begriff Cloud ja auch eingeführt.
Gibt es einen Unterschied zwischen Cloud und Serverless?
Ja, natürlich.
Gehe ich gleich drauf ein.
Ich habe mal in einem Vortrag von mir auf einer Konferenz das ein bisschen so beschrieben.
Cloud, als Cloud aufkam, so vor 10, 15 Jahren, wurde uns gesagt, die Cloud nimmt uns alles ab an Management, an Verwaltung.
Und wir können uns wirklich auf die Business-Logik konzentrieren.
Und müssen nur noch mit einem Knopfdruck…
Können das Ganze deployen und in der Cloud läuft das alles automatisch.
Die Praxis hat uns gezeigt, dass es nicht so war.
Und jetzt kam Serverless vor vier Jahren und hat quasi den gleichen Satz gebracht.
Mit Serverless könnt ihr euch wieder auf eure Business-Logik konzentrieren.
Müsst euch nicht um Technik kümmern, was damals der Cloud-Begriff gebracht hat.
Cloud ist ja heute auch einfach mehrfach besetzt.
Was ist denn Cloud?
Also frag mal Michael.
Wenn Microsoft was Cloud ist, dann könnte das die Azure Cloud sein mit den ganzen Services.
Dann kann das aber auch Office 365 sein.
Bei Google kann es irgendwie Hosted Kubernetes sein.
Das kann irgendwie die Google Compute Engine sein.
Das kann aber auch Google Drive sein, wo meine ganzen Daten liegen oder sonst was.
Also was genau Cloud heißt, ist für, glaube ich, jeden Mensch in unterschiedlichen Kontexten auch, hat eine unterschiedliche Bedeutung.
Kann man heutzutage leider gar nicht.
Kann man gar nicht mehr so sagen.
Und Serverless ist bei den Cloud-Providern erstmal populär geworden, weil die eben auch die Manpower haben, das aufzusetzen, diese ganze Infrastruktur darunter zu verwalten, um die ich mich ja nicht mehr kümmern muss.
Aber der Cloud-Provider kann das halt und macht das halt, weil dort arbeiten genug Leute, die sich genau mit dem Thema auskennen, eben dem Management von Server-Einheiten.
Und die können das richtig gut, besser als jeder Entwickler das kann.
Würde ich mir jetzt mal so sagen.
Und da stehen halt in der Cloud auch genügend Ressourcen rum, die dafür verwendet werden können.
Das heißt, dort ist das Ganze populär geworden.
Und dann kommen natürlich immer Leute, die sagen, ja, wir wollen das aber auch zu Hause bei uns im Rechenzentrum betreiben.
Was uns dann zum anderen Thema Serverless On-Premise führen würde, gehen wir wahrscheinlich auch später nochmal drauf ein.
Wo ich dann wieder in Frage stelle, ob das immer noch Serverless ist.
Weil da ein bestimmter Kontext mit ins Spiel kommt.
Aber Serverless selbst ist erstmal für mich ein Cloud-Thema und ein Hosted-Cloud-Thema, wo die Cloud nicht irgendwie in meinem Unternehmen steht, sondern Public Cloud ist.
Okay, gut.
Jetzt hast du eben schon so ein bisschen darauf abgezielt, warum wir das überhaupt machen.
Weil bei allen Schwierigkeiten, Naming in IT ist hart, muss es ja Vorteile geben.
Es muss ja irgendwie Nutzen geben, ein Business-Case geben.
Wer hat denn Vorteile von Serverless?
Das sind unterschiedliche Zielgruppen oder können unterschiedliche Zielgruppen sein.
Zuerst mal der Entwickler, der eine kleine Lösung aufbauen will, ohne sich jetzt um Server-Management, Server-Aufsetzen, Betriebssysteme oder so irgendwas kümmern zu wollen.
Das war so mein Use-Case, wie ich dazu gekommen bin, mich eingangs erwähnt hat.
Ich bin Organisator von der Java User Group in Darmstadt und wir sind bei uns in der TUC ein Organisatoren-Team von vier bis acht Leuten und jeder verlässt sich gerne auf den anderen, dass er was tut.
So war das auch bei unseren Einladungs-Mails Ende 2015, dass jeder meinte, der andere schickt die monatliche Einladungs-Mails an die Mailing-Liste.
Und dann dachte ich, das muss auch irgendwie automatisiert gehen, weil das ist so ein manueller Task, den muss man ja nicht fortführen manuell mit den ganzen Fehlern.
Also war mein Ansatz zu sagen, ich brauche irgendwie eine VM in der Cloud, die ich einmal am Tag für eine Minute starte, ein Programm ausführe und die Mail verschicke und die VM wieder runterfahre.
Weil ich wollte ja nicht für 24-7 bezahlen. Ich brauche ja nur einmal eine Minute am Tag einfach die VM, um zu gucken, haben wir irgendwie in der nächsten Woche eine Veranstaltung.
Wenn ja, verschicke eine Mail, wenn nicht, lege ich einfach wieder schlafen.
Da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, wie macht man das am besten, so eine VM hochfahren, Programm ausführen, wieder runterfahren, bin ich zum damaligen Kollegen gegangen, haben das geschildert und der sagte, ja, Moment, das geht nicht, was du vorhast, aber es gibt da was Neues bei AWS, nennt sich Lambda.
Damit kannst du eventgetrieben Code ausführen. Ich so, okay, klingt interessant, aber ich habe ja jetzt kein Event, ich will das zeitgesteuert machen.
Er sagte, ja, auch.
Ein Cron-Event ist ein Event. Also du kannst auch zeitgesteuert da irgendwie ein kleines Programm ausführen.
Fand ich klasse, habe mir das angeguckt und AWS Lambda war der erste, der erste weitbekannte Serverless-Service.
Und dann habe ich mich hingesetzt, habe dann ein kleines Programm geschrieben, in JavaScript, Node.js, Runtime, habe das hochgeladen, also wirklich nur den JavaScript-Code hochgeladen und
da, es wurde Magic so ausgeführt, wie ich das wollte. Das heißt, Lambda stellt dann die Laufzeitumgebung zur Verfügung, in dem Falle Node.js, führt mein JavaScript aus und die Mail wurde versendet.
Ich war begeistert und war irgendwie von dem Thema Serverless dann, ja, gefesselt. Und das ist so ein Anwendungsfall für eine mögliche Zielgruppe, die Serverless betreiben wollen, also ohne viel Aufwand.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
weil ich habe weniger Management-Operationskosten, dafür etwas höheren Satz zu bezahlen als vielleicht eine normale virtuelle Maschine, ist letztendlich ein Rechenexempel, ob sich das lohnt oder nicht lohnt, ist der rein finanzielle Gedanke.
Wenn ich weniger Management-Aufwand habe und dadurch auch sicherer bin, weil die Plattform selber ja gemanagt wird für mich, bin ich vielleicht auch bereit, das mehr an Geld zu bezahlen, weil ich weniger tun muss, mich mit weniger Dingen beschäftigen muss.
Andere mögliche Zielgruppe könnte sein ein Start-up, das noch gar nicht weiß, wie wird denn unsere neue Applikation am Markt angenommen. Wir haben eine tolle Business-Idee, die wir umsetzen können, wir haben auch Entwickler hier,
aber wir wollen gar nicht so viel jetzt in den personellen Aufwand stecken, um jetzt einen Ops-Menschen noch einzustellen, der die ganzen Server da aufsetzt und verwaltet und dafür zu bezahlen, dass irgendwie, wenn die App gut ankommt im Markt, dass das alles automatisch skaliert und so weiter.
Die können wunderbar mit Serverless starten.
Und dadurch, dass ein Serverless-Plattform automatisch transparent skaliert mit der anfallenden Last, können die den gesamten Traffic damit auch abbilden, egal, ob das jetzt durch die Decke geht oder halt doch nicht so gut ankommt.
Wenn es nicht so gut ankommt, zahlen sie weniger. Wenn es durch die Decke geht und ein Riesenerfolg wird, zahlen sie mehr, aber dann werden die hoffentlich einen richtigen Use-Case haben, dass sie auch entsprechend mehr einnehmen.
Und dann rentiert sich das auch wieder für die.
Okay. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es eigentlich bei Servers also um Skalierung, Skalierungsmöglichkeiten und eben die Kosten dabei, also die verbundenen Kosten damit.
Würde sich denn überhaupt aus deiner Sicht überhaupt noch lohnen, eigene Server zu haben?
Aus meiner Sicht nicht.
Okay, so klare Antwort.
Wir wollen ja auch einen provozierenden Podcast machen.
Letzten Endes ist das eine klare Ansage. Du sagst also, ein Unternehmen braucht heute keine eigenen Server mehr.
Genau, das ist richtig. Ich kenne auch durchaus ein paar Unternehmen, die keine eigenen Server mehr haben, die komplett alles in der Cloud gehostet haben, die da natürlich auch noch ein paar virtuelle Server in der Cloud haben, die nicht alles Serverless machen, weil es gibt spezielle Use-Cases, da macht Serverless einfach keinen Sinn.
Heutzutage noch nicht. Das wird in Zukunft anders werden.
Aber teilweise…
Aber teilweise ist es heute so, wenn wirklich eine Anwendung da ist, die 24-7 eine konstante Last bewältigen muss, dann kann es durchaus sinnvoller sein, das auch auf einer virtuellen Maschine zu betreiben als Serverless.
Da gibt es auch im Bereich Serverless noch Dinge, die noch behoben werden müssen, sowas wie Schlagworte Startup Latency und sowas.
Das wird aber alles gelöst werden in der Zukunft.
Okay.
Da rede ich aber dann über die Zukunft von, ich sag mal, irgendwo zwischen zwei und sechs Jahren.
Das ist jetzt nichts, was in den nächsten Monaten kommt.
Okay. Wir haben ja eben, wenn du da quasi jetzt ein bisschen abgedriftet, weil wir bei der Frage waren, wer hat Vorteile von Serverless?
Und du hast auf die Entwickler abgehoben, du hast von Startups erzählt.
Und wenn man über DevOps redet, auch wenn du den Begriff nicht magst, da ist ja Ops drin.
Also wie sieht das denn für Operating aus, für die Admins?
Welche Admins?
Also es gibt in der Serverless-Welt…
In der Serverless-Welt, manche nennen es auch den Serverless-Tribe, also den Stamm der Serverless-Jünger,
gibt es so ein bisschen den Ansatz, wir brauchen den Begriff DevOps nicht.
Wir leben das automatisch.
Also das Deployen von Code, von meiner Anwendung, von meiner Serverless-Anwendung,
bedingt automatisch auch die Überwachung und die Verbesserung meines Codes.
Und es ist eine Selbstverständlichkeit in Serverless-Teams,
dass das Team…
Das Team das macht.
Das heißt, ich deploye meinen Code, überwache mit entsprechenden Metriken,
wie wird mein Code ausgeführt, wo gibt es Fehler, wo gibt es Schwachstellen,
Performance-Einbußen, was auch immer, und optimiere das Ganze dann.
Das heißt, es ist einfach der Entwickler, der diese Aufgaben mit übernimmt.
Und es gibt jetzt gar nicht den Menschen, den eigentlichen Operations-Menschen mehr,
weil das macht der Cloud-Anbieter von diesem Serverless-Service oder Serverless-Umgebung.
Und…
Deswegen sagen auch die Serverless-Leute, wir machen DevOps implizit, ohne dass wir es so nennen.
Ja, okay.
Wenn wir von den Vorteilen sprechen, du hast ja in deinem Interview das auch ein bisschen beleuchtet.
Wenn ich es für mich mal zusammenfasse, Vorteile haben die Entwickler, also die Menschen, die entwickeln.
Ich würde es als Nachteil sehen, dass ein Operator dann keinen Job mehr hat.
Also zumindestens vielleicht nicht mehr in Deutschland oder in der Form, wie auch immer.
Das ist für den Menschen…
Also für den Operator oder für den Admin auch ein Nachteil.
Aber für das Unternehmen, für den Entwickler, für die Aufgabe Operating und Administration ist es dann auch wieder ein Vorteil,
weil er sich quasi nur um das kümmern muss, was so highfly ist.
Aber der Rest wird ja eben irgendwo anders gemacht.
Genau, es ist nicht weg, es ist nur woanders.
Unser vieles Geld ist ja auch nicht weg, das ist ja nur bei anderen Menschen.
Ja, das ist richtig, ja.
Du hast gerade so schön gesagt, zumindest in Deutschland…
Nein, in Deutschland wird der Opsmann…
Immer noch weiter seinen Job haben.
Gerade in Deutschland ist das Thema Serverless, glaube ich, noch in einer weiten Zukunft für eine breite Übernahme.
Ich glaube, die klassischen großen Enterprises, also die großen Unternehmen, Konzerne oder sowas,
die nicht in die Cloud gehen wollen, was ja eigentlich am meisten mit Wollen zu tun hat.
Die sagen ja, sie können nicht in die Cloud wegen irgendwelchen Regulatorien.
Ja, mag sein.
Aber technische Gründe gibt es.
Es gibt nämlich keine, nicht in die Cloud zu gehen.
Die wollen alles in ihrem eigenen Rechenzentrum machen.
Und letztendlich könnten die ja auch eine eigene Umgebung schaffen, dass deren Entwickler Serverless betreiben oder Serverless arbeiten können.
Also für den Entwickler könnte es dann völlig transparent sein.
Und dann würde Operations sich rein um das Management im Betrieb der Serverless-Plattform im Unternehmen kümmern.
Jetzt muss man natürlich dann das hinterfragen.
Ist das noch Serverless, weil es On-Premise ist?
Weil da sind ja dann doch die eigenen Server, die das Unternehmen managen muss, verwalten muss und bezahlen muss.
Also im Gesamtkontext, also Total Cost of Ownership für das Unternehmen, ist es nicht Serverless, weil da immer noch das Blech rumsteht.
Und die eigenen Mitarbeiter das verwalten müssen.
Also das Unternehmen zahlt auch die Mitarbeiter, die das machen müssen.
Im Gegensatz zu, ich nutze eine Serverless-Plattform in einer Public Cloud, wo das komplett…
Natürlich zahle ich das auch.
Es ist ja nicht kostenlos für mich.
Ich zahle mit jeder Sekunde Rechenzeit, die ich nutze, zahle ich natürlich auch das Personal bei dem Cloud-Provider.
Das ist ganz klar.
Aber wenn man so von der Aufteilung sagt, wenn ich es in der Public Cloud gar nicht nutze, zahle ich es auch nicht, obwohl die Plattform zur Verfügung steht.
Wenn ich es im eigenen Unternehmen aufbaue, die Plattform, und ich würde sie nicht nutzen, muss ich sie trotzdem bezahlen und auch die Menschen, weil sie läuft, die Umgebung.
Der Entwickler nutzt es nicht.
Für den Entwickler ist es transparent.
Der meint, es fallen keine Kosten an.
Aber die Serverfarm im Keller läuft ja trotzdem durch, wo diese Serverless-Plattform läuft.
Und die muss bezahlt werden.
Ja, okay.
Das heißt, wir haben jetzt über Vorteile und über das Risiko, über den Nachteil von Kosten gesprochen.
Oder überhaupt das Thema Kosten und Preise.
Jetzt komme ich als BWLer wieder und sage, was ist denn mit dem Thema Sicherheit und Verfügbarkeit?
Wenn ich das Ding in meinem Keller…
Wenn ich das Ding in meinem Keller stehen habe, ist es doch viel sicherer und viel verfügbarer.
Wirklich?
Ja, ich bin BWLer. Ich kann mich doof stellen. Wir wollen ja polarisieren hier.
Also, ich bringe da immer so ein Beispiel von einem Unternehmen, bei dem ich mal gearbeitet hatte, bevor ich Freelancer wurde.
Die hatten auch die eigene IT, Neubau.
Also, das Gebäude, der Lebensgebäude wurde neu gebaut, neu geplant.
Die IT wurde auch in den Keller geplant.
Da hat man gemerkt, oh, das ist eine schlechte Idee. Es ist ein Sumpfgebiet.
Da könnte Wasser, irgendwie Hochwasser auftreten, wenn das ein Keller ist.
Die ganze IT, dann könnte die unter Wasser sitzen.
Dann mussten nochmal irgendwie statische Veränderungen eingebaut werden, bis dann die IT plötzlich im ersten Stock war.
Nicht mehr im Keller.
Soviel zum Thema, der Keller ist sicher.
Ich glaube, es gibt auch eine große deutsche Bank, die das mal hatte, die ihren…
Tatsache…
…teich, ihren schönen großen Teich vom Gebäude über das Rechenzentrum gebaut hat.
Ist unbestätigt, aber ich glaube, es soll so etwas gegeben haben.
Ja, es gibt auch in Frankfurt einen großen silbernen Turm, in dem ein deutsches Eisenbahnunternehmen drin sitzt.
Da ist ganz oben in dem Hochhaus ein Swimmingpool, auch eher Löschteich genannt, dass also da Löschwasser zur Verfügung steht.
Und wenn der mal ausläuft, läuft der über die gesamte…
IT ist ja, glaube ich, jetzt nicht drin in dem Turm, aber die gesamten anderen Rechner und sonstige Infrastruktur wird unter Wasser gesetzt.
Also diese Vielplanung gibt es heute noch.
Zum Thema Verfügbarkeit.
Ja, wenn ich das neue Gebäude jetzt am Ende einer Straße, einer Sackgasse plane, wo nur ein Kabel hinführt und kann dann zwar von irgendwie zwei Telekommunikationsunternehmen…
…einen Vertrag haben, die laufen trotzdem letztendlich über die gleiche Leitung oder kommen über das gleiche Leerrohr in mein Haus rein.
Und wenn der Bagger dann dieses Leerrohr durchhaut, haut er beide Leitungen durch und dann habe ich auch keine redundanten Leitungen und auch keine Verfügbarkeit.
Zudem wissen wir, die meisten Angriffsszenarien kommen aus der eigenen IT heraus oder aus einem eigenen Unternehmen heraus.
Das heißt, wenn die Systeme in meinem eigenen…
…Unternehmen stehen oder im eigenen Gebäude stehen, ist es einfacher, wenn das mit eigenem Personal betrieben wird, gemanagt wird, ist es einfacher, da einen Datenklau zu provozieren, als wenn das irgendwo anders steht.
Weil es doch ganz andere Überwachungsmechanismen gibt, die nur die wenigsten Unternehmen auch bei sich im eigenen Rechenzentrum aktiviert haben.
Dass man wirklich nachvollziehen kann, wer was gemacht hat.
Was aber heute…
…mit DSGVO und so weiter ja Standard sein sollte, dass man genau weiß, welcher Mitarbeiter hat was an den Systemen gemacht und was geändert, gerade wenn es um personenbezogene Daten geht.
Ich glaube nicht, dass das eigene Rechenzentrum im Keller sicherer und verfügbarer ist, als das, was große Anbieter anbieten, die sich genau darauf fokussiert und spezialisiert haben.
Ja, okay. Also, das muss ich jetzt wahrscheinlich mal akzeptieren als BWLer.
Ja, dass es eben so nicht ist, dass ich mir vielleicht ein bisschen meine Vorstellungskraft erweitern muss oder in die Praxis gucken muss.
Aber wenn ich von BWL gesprochen habe, von Wirtschaftssicht, ich finde das ganze Thema Microservices auch sehr interessant, wenn ich jetzt mal so wiederum auf die praktische Nutzung schaue.
Ich versuche immer, selbstorganisierte, autonome Teams hinzubekommen.
Das ist natürlich auch ein klares Thema von DevOps aus meiner Sicht.
Hängt das Thema Microservices mit Serverless irgendwie zusammen?
Ja und nein. Microservices ist jetzt erstmal ein Architekturansatz, wie du deine Applikation schneidest und du teilst es in viele kleine logische Einheiten auf.
Und bei Serverless wird es noch dazu kommen, dass du deinen Service vielleicht sogar in noch mehr kleine Deployment-Einheiten, kleinere Deployment-Einheiten,
Deployment-Einheiten aufteilst.
Also ein Service, ein Microservice kann ja durchaus irgendwie zum Beispiel vier Endpunkte beinhalten, die fachlich zusammenhängen.
In der Serverless-Welt könnte es aber dann so weit gehen, dass du aus diesen vier Endpunkten also vier Funktionen machst und diese dann unabhängig voneinander auch deployst.
Also der Ansatz von Microservice ist ja, ich will eine Unabhängigkeit, eine fachliche Unabhängigkeit haben, dass ein fachlicher Service unabhängig von anderen,
Fachlichkeiten ausgetauscht, aktualisiert, abgeschaltet dazukommen kann oder was tun kann und technologisch in der Serverless-Welt ist es dann so,
dass ich sage, ich will meine einzelnen Funktionen unabhängig voneinander deployen können.
Also das, was ich mit Microservice fachlich habe, habe ich dann in der Serverless-Welt technisch auf Basis von Funktionen und mehrere Funktionen könnten dann wieder einen Microservice geben.
Also gibt auch die Ansätze, sagen, eine Funktion ist ein Microservice, das ist ja nie so ganz genau abgetrennt, wie groß oder was umfasst jetzt ein Microservice.
Und den Code, den ich halt deploye bei Serverless-Einheiten, das nennt sich eigentlich die Funktion, also man spricht auch häufig von Function as a Service,
weil ich die Funktion, den Code deploye und das Ganze dann als Service ausgeführt wird, deswegen Function as a Service.
Neben irgendwie Software as a Service, Backend as a Service, Infrastructure.
As a Service, alles as a Service.
Alles as a Service.
Genau, haben wir jetzt auch Function as a Service.
Okay, du hast, also habe ich verstanden, du hast ja in dem Artikel, in dem Interview auch eine These von Simon Wardley erwähnt, der hat ja mehrere rausgebracht, sag ich mal.
Die fand ich aber ganz interessant, aus meiner Sicht eben wieder, kannst du zu der These ein bisschen was sagen?
Ja, also er hat gesagt, Container in Kubernetes, alles was da momentan so hip,
und gehypt wird bis zum Gehtnichtmehr und jeder seine Anwendungen auf Container in Kubernetes umstellt, ist alles ganz nett,
aber wenn man die Evolution der IT oder der Computertechnik so ein bisschen zugrunde legt, ist das alles nur eine Randerscheinung.
Das ist ein Evolutionsschritt hin zu Serverless, weil Serverless baut im Grunde genau auf dieser Technologie auf,
Container und Container-Management.
Systemen, sowas wie Kubernetes, aber das ganze Management darum, werden wir uns in Zukunft nicht mehr darum kümmern, aus der Entwicklersicht.
Und das ist genau, was Serverless eben ist.
Und alle Unternehmen, die momentan auf Docker bauen, Kubernetes bauen und das ganze umstellen dahingehend und sagen, das ist die Zukunft und Serverless ist ja nur nebenbei,
nette Spielerei.
Die werden sich auch…
Die werden sich auch nochmal umgucken und werden auch in Zukunft ihre gesamten Anwendungen nochmal umbauen in Richtung einer Serverless-Welt.
Wie gesagt, Container und Kubernetes ist jetzt nichts, was per se schlecht ist, aber das Ding, dass jetzt ein Entwickler sich so detailliert mit Kubernetes auskennen muss,
wie es momentan irgendwie gehypt wird und wie jeder das fordert, das ist mir auch so ein bisschen ein Dorn im Auge.
Okay.
Weil Kubernetes ist eine…
Scheduling-Plattform für Container.
Ja, ich finde Container toll.
Ich mag auch gerne meine Applikationen in Container bauen und die deployen, wenn ich sie nicht Serverless entwickeln darf.
Und ich muss, um eine Applikation in Container zu betreiben, auch bestimmte Dinge wissen und berücksichtigen.
Ja, als Entwickler auch noch, d’accord.
Aber sobald ich als Entwickler auf meinem lokalen Rechner plötzlich mehr als irgendwie Docker oder Docker Compose fahren muss,
weil ich einen eigenen Kubernetes-Cluster…
… brauche, Single-Node-Cluster mit irgendwie Minikube oder sowas, um da noch 50 andere Microservices in Containern hochzufahren,
nur dass ich meinen eigenen neuen Service testen kann und dann noch irgendwie genau wissen muss, wie viel YAML-Files ich wie editieren muss,
nur irgendwie ein Hello-World rauszubekommen, dann läuft irgendwas schief.
Weil dann mache ich als Entwickler nicht mehr das, was ich gut kann, sondern ich versuche, mich durch die Kubernetes-Welt durchzubringen.
Also, einfachstes Beispiel.
Wenn du mit Kubernetes anfängst und du willst wirklich nur dieses Hello-World-Beispiel machen, musst du, glaube ich, drei verschiedene YAML-Files erstellen
und dort irgendwas mit Hello-World eintragen, dass du auch dann im Browser letztendlich ein Hello-World ausgegeben bekommst.
Das ist irgendwie, in meinen Augen, kann es das nicht sein.
Und wenn ich dann eben die Server des Welt nebendran stelle und da schreibe ich halt meinen Hello-World-Code, deploye ihn und bekomme Hello-World.
Mhm.
Ob da jetzt im Untergrund darunter Kubernetes läuft oder irgendwie was anderes,
weil bei Amazon ist es eine Micro-VM-Umgebung, so nennen die das, nennt sich Firecracker,
die ist mittlerweile auch Open Source, die kann ich sogar auch selber betreiben, wenn ich das möchte.
Das ist mir eigentlich egal.
Ich will nur, dass die Funktion irgendwie deployed werden kann
und ob die jetzt unter der Haube in Workern ausgeführt wird,
so dass es bei Cloudflare oder in einen Container verpackt wird
und in dieser Firecracker-Micro-VM gestartet wird, ist mir alles völlig egal.
Okay.
Ich möchte irgendwie sagen, das ist mein Code, den möchte ich so und so skalierbar ausführen,
also in gewissen Grenzen und wie das im Untergrund passiert, ist mir egal.
Das, was ich jetzt daraus verstanden habe, würde mich jetzt zu der Frage bringen,
ist das aus deiner Sicht dann eine Sackgasse mit Kubernetes
oder ist das einfach nur kurz falsch abgebogen und man kann wieder auf eine Spur kommen?
Weil wenn ich jetzt mir die Business-Leute vorstelle,
die werden jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen.
Super, die IT hat wieder die tolle Lösung erfunden
und wissen, in zwei Jahren ist es schon wieder falsch.
Also Kubernetes, Sackgasse oder falsch abgebogen?
Einen unnötigen Umweg genommen, würde ich sagen.
Also ich habe ja vorhin schon mal gesagt,
Serverless hat insgesamt noch ein paar Schwachstellen.
Es ist noch nicht für jeden Use Case wirklich so super toll.
Muss ich auch erläutern.
Das will ich zugeben.
Lambda gibt es jetzt seit Ende 2014.
Also im November 2014 auf der Reinvent von AWS der Hausmesse
wurde das der Öffentlichkeit präsentiert.
AWS selber hat das intern schon ein bisschen länger benutzt,
aber so richtig public ist jetzt seit viereinhalb, fünf Jahren.
Das Konzept, Serverless ohne den Begriff zu nutzen,
mit Funktionen zu hantieren,
gibt es schon seit Ende der 60er Jahre, glaube ich.
So wie es auch Container ja schon deutlich länger gibt
in der Linux-Welt oder Unix-Welt.
Das ist ja auch keine Erfindung von Docker.
Nur jetzt wird es halt gehypt.
Wir brauchen die Container und sowas wie Kubernetes,
um Serverless betreiben zu können.
Und Serverless ist einfach noch sehr, sehr jung
in den gesamten Ausprägungen.
Hat noch ein paar Schwachstellen, die noch gelöst werden müssen.
Und natürlich brauchen wir in der Zwischenzeit
irgendeine andere Technologie,
um unsere Applikationen betreiben zu können.
Ob Kubernetes das richtet,
wie es momentan überall verwendet wird,
weiß ich nicht, möchte ich auch bezweifeln,
weil Kubernetes selbst war von den Entwicklern
nie dafür gedacht, direkt eingesetzt zu werden.
Es war immer nur als Basisplattform für eine andere Plattform,
also für sowas wie eine PaaS-Plattform,
also Service, dann heißt es wieder As-a-Service,
zu nutzen.
Also so wie jetzt heutzutage OpenShift auf Kubernetes basiert,
so war Kubernetes eigentlich gedacht,
dass ich das,
das als Basis nutze für eine andere Plattform,
um dort Applikationen zu betreiben.
Und jeder will aber heutzutage Kubernetes direkt einsetzen,
weil er denkt, das ist eine tolle Idee.
Ja, das ist ein Thema Hype wahrscheinlich.
Ja, genau.
Gute Marketing- und Manager-Leute dabei.
Okay, das ist ja eben deine Ansicht,
also problematisch,
vielleicht einen kleinen Umweg genommen,
vielleicht muss er den auch nehmen,
keine Ahnung, das wird die Zeit zeigen.
Jetzt habt ihr in dem Interview noch ein anderes Thema gehabt,
nämlich das Thema Vendor-Login.
Also das Problem von einem Anbieter vielleicht abhängig zu werden,
was ja häufig kritisch gesehen wird in Richtung Cloud
oder in Richtung Serverless.
Wie stehst du dazu?
Schwieriges, kontroverses Thema.
Wir wollen polarisieren.
Du hast immer irgendwo ein Login,
egal was du tust.
Und ich will das Thema gar nicht wegdiskutieren,
dass du keinen Vendor-Login hast,
beim Thema Serverless.
Gerade wenn du es irgendwie stark auf Lambda setzt zum Beispiel
oder die AWS-Welt.
Es ist ja nicht nur Lambda,
es ist ja deutlich mehr als nur Lambda.
Du bist natürlich irgendwie an einen Anbieter erstmal gebunden,
bekommst dafür aber,
und das ist jetzt nicht auf Serverless,
das ist auf Cloud allgemein spezifisch auch gemünzt,
bekommst dadurch, dass du die Services in der Cloud nutzt,
auch gewisse Vorteile.
Du musst halt die Services nicht mehr selber entwickeln,
du musst die Infrastruktur nicht selber holen,
du musst dich nicht um irgendwelche Patches teilweise kümmern,
es wird alles für dich gemacht,
Speicherplatz steht dir quasi unbegrenzt zur Verfügung,
das musst du nicht selber dazukaufen,
also eine Platte kann nicht volllaufen oder so irgendwas.
Du kriegst ja Vorteile, wenn du in die Cloud gehst.
Du kriegst auch Vorteile, wenn du Serverless machst.
Damit bindest du dich aber natürlich irgendwann an einen Anbieter.
Wenn du jetzt irgendwie sagst,
ich möchte jetzt meinen Storage,
um erstmal nicht,
Serverless zu sein,
meinen Storage möchte ich jetzt unabhängig,
Cloud-Anbieter unabhängig betreiben,
dann wird das schwer,
weil AWS hat zum Beispiel S3 als Object Storage,
da kann ich wunderbar meine Objekte ablegen,
viele Daten ablegen,
kann die dort auch irgendwie mittlerweile durchsuchen,
also wenn ich eine riesen JSON-Datei habe,
kann ich die online durchsuchen
und auch Queries machen,
SQL-ähnlich auf diese strukturierte Datei,
alles wunderbar.
Das Gleiche,
kann ich aber nicht bei Azure machen mit dem gleichen Protokoll,
weil die ein anderes Protokoll haben.
Die haben halt kein S3-Protokoll
und haben diesen Service nicht,
dass ich die S3-Dateien durchsuchen kann.
Letztendlich haben die das auch bei Azure,
nennt sich bloß anders
und die haben ein anderes Protokoll,
andere API, um das zu machen.
Das heißt,
wenn ich wirklich eine Multi-Cloud-Strategie fahren möchte
und meine Daten redundant in verschiedenen Clouds,
ablegen möchte,
das ist mir die These,
was ist, wenn morgen AWS pleite geht?
Dann müssen, glaube ich, andere Dinge passieren.
Was ist, wenn morgen Cloud-Provider A die Preise erhöht?
Ich kenne bislang nur einen Cloud-Provider,
der mal die Preise erhöht hat.
Das war, glaube ich, Google.
Ansonsten haben die Cloud-Provider in den letzten zehn Jahren
ihre Preise immer nur reduziert.
Es ist einfach ein Wettbewerb da
und der wird auch die nächsten Jahre noch anhalten,
der Wettbewerb,
sodass es sehr, sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich ist,
dass die Preise angehoben werden.
Dass, ja, dass wenn Cloud-Provider A die Preise erhöht,
dass wir dann zu Cloud-Provider B nahtlos switchen können
und dort unsere Services weiter betreiben können.
Dann müsste ich quasi redundant meine Daten
bei Cloud-Provider A und B halten
und muss dafür Sorge tragen,
dass ich irgendwie so einen Protokoll-Übersetzer habe,
der beide Protokolle,
die im Hintergrund spricht,
was aber wiederum heißt,
ich muss ja auch doppelt bezahlen.
Ich nutze ja zwei Clouds
und ich weiß nicht, ob sich das rechnet.
Naja, und vor allen Dingen,
wenn ich mir jetzt überlege,
was du gerade sagst
und das mal auf die anderen Themen übertrage,
das, was du sagst,
ist ja eigentlich nicht erst mit Cloud und Server das gekommen.
Also ich kann ja auch fragen,
okay, womit mache ich meine Buchhaltung?
Ich mache sie mit SAP.
Wenn ich wechseln will,
weil SAP die Preise erhöht,
ich kann natürlich wechseln,
aber ich kann auch vielleicht Buchungen exportieren,
aber ich muss natürlich auch mich
mit einem anderen Anbieter auseinandersetzen
und eine Migration der Daten auch vornehmen.
Und jeder weiß,
eine Migration entweder hin zu SAP
oder weg von SAP ist auch kein Ponyhof,
muss man so ausdrücken.
Ja, klar.
Ich habe eine Oracle-Datenbank
oder ich habe eine IBM-Datenbank
oder eine MSSQL-Datenbank.
Ich werde immer irgendwann anfangen,
herstellerspezifische Erweiterungen
meiner Daten zu vermitteln.
Und ab dem Zeitpunkt ist es mir nicht mehr möglich,
einfach die Datenbank zu wechseln.
Also diesen Anspruch,
den irgendwie JPA und JDB-SIMA hatte,
ich habe hier Abstraktionen auf mein Objektmodell
und dann kann ich das in jeder beliebigen Datenbank ablegen,
das funktioniert ja auch nicht wirklich.
Irgendwann fange ich immer an,
was Spezifisches zu verwenden
und dann kann ich nicht von heute auf morgen
den Datenbankanbieter wechseln.
Klar, ich kann sie,
hosten, wo ich möchte.
Entweder bei mir im Keller,
im Hochwassergebiet oder in Cloud A oder Cloud B.
Aber ich habe irgendwie ein Login auch auf die Datenbank.
Ja, klar.
Also insofern,
ich habe im Leben immer ein Login.
Richtig.
So, Nico, jetzt gucke ich mal auf die Uhr
und auf unser Thema.
Unser Thema heißt ja,
Serverless ist ein Evolutionsschritt.
Kannst du deine Glaskugel mal auspacken
und da mal reingucken,
wie es mit Serverless weitergeht?
Sorry,
da muss ich dich enttäuschen.
Die Glaskugel ist gerade in der Werkstatt.
Das Ende hier.
Oder hast du doch noch eine Chance?
Ja, also ich versuche mal so einen Ausblick,
auch ohne Glaskugel.
Ich glaube,
in fünf bis zehn Jahren,
so einen Zeitraum müssen wir einfach fassen,
werden wir das,
was wir heute mit der Container,
Container Scheduling Belt
an Workload umsetzen,
ungefähr mit Serverless umsetzen
und deutlich weniger uns um Container kümmern.
Weil,
weil eben noch viele Dinge auch in Serverless-Plattformen
optimiert werden müssen.
Die sind halt noch nicht so super toll, teilweise.
Nichtsdestotrotz gibt es heute Unternehmen,
die bereits einen Serverless-First-Ansatz fahren
und die sagen,
alle neuen Features, die wir entwickeln in unserer Software,
versuchen wir mit Serverless-Komponenten umzusetzen
und erst wenn das nicht möglich ist,
warum auch immer,
oder zu viele Nachteile bringt,
dann werden wir das mit einem Container umsetzen.
Aber wir werden definitiv,
keine EC2-Instanz,
also virtuelle Maschinen mehr,
ja, für,
konkret für Dinge benutzen
und sehen das einfach als Legacy an.
Wollen wir nicht mehr.
Serverless-First.
Dazu muss man sagen,
diese Unternehmen sind natürlich von der Mitarbeiterstruktur her
sehr, sehr jung im Verhältnis
zu mir zum Beispiel.
Okay.
Ich war natürlich auch in frühen Jahren
irgendwie kurz nach dem Studium und so weiter,
sage ich,
hier neue Technologie,
machen wir alles damit,
wir haben es auch richtig gemacht,
die machen das auch richtig,
das ist ja nicht, dass die sagen,
oder dass ich sage,
die stoßen sich jetzt ihre Hörner ab
und dann machen sie das dann doch besser auf der Mainframe,
nein,
die wissen, was sie machen,
die machen das gut
und ältere Entwickler,
das soll jetzt gar nicht negativ sein,
gar nicht negativ bewertend sein,
sind halt so,
die tun sich schwer mit neuen Dingen.
Das merke ich auch teilweise,
ich brauche länger,
um mich in neue Technologien einzuarbeiten,
teilweise, um es richtig zu verstehen,
never change the running system,
was einmal läuft, läuft immer weiter.
Das ist okay,
das bringt der Lauf der Zeit einfach so mit sich.
Damit muss man leben,
müssen wir alle leben,
werden älter und in Teilweisen werden wir auch langsamer.
Aber dieser Serverless-First-Ansatz
wird sich mehr und mehr durchsetzen
und mit der Zeit auch weiter publik werden.
Wir hatten vorhin Simon Wortley angesprochen,
ich habe mal einen Tweet von ihm gesehen mit einer Übersicht,
und er hat gesagt,
wann so Begriffe wie Cloud, virtuelle Server,
Container und auch Serverless
das erste Mal erwähnt wurden
und wie lange sie brauchen,
bis sie Commodity werden, wie er immer sagt.
Und das ist immer so,
je nach Technologie unterschiedlich
zwischen 30 und 60 Jahre dauert sowas,
bis das Konzept das erste Mal erwähnt wurde
und bis es dann wirklich Commodity ist.
Container sind heutzutage noch immer nicht Commodity,
das ist immer noch so,
wenn man den Gartner-Hype-Cycle nimmt,
so ein bisschen immer noch oben auf der Spitze.
Und für Serverless wird das einfach noch ein bisschen dauern.
Ich schicke dir gerne mal den Link dann auf den Tweet,
den kannst du dann auch im Podcast verlinken.
Super.
Wenn die Zuhörer sich das mal anschauen,
wie Simon Wortley das sieht.
Okay, gut.
Das heißt also, das ist ja interessant,
haben wir ein schönes Schlusswort.
Und wenn ich das mal so zusammenfasse,
das ist ein interessantes Thema.
Wenn ich das richtig verstanden habe,
wird es grundsätzlich noch ein bisschen dauern
und in Deutschland auch vielleicht noch ein bisschen länger.
Genau, was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
Und in Deutschland haben wir das schon immer so gemacht
und dann machen wir auch weiterhin so
und dieses neue Zeug.
Und gerade wenn das von amerikanischen Unternehmen kommt,
die mit der NSA zusammenarbeiten,
das kann ja nur schlecht sein.
Okay, dann haben wir doch noch ein bisschen Zirkulation zum Ende.
Alles klar.
Gut.
Nico, hast du noch was?
Das ist nicht meine Meinung, das höre ich nur sehr oft.
Okay, Zitat Ende.
Ja, okay, ist in Ordnung.
Alles klar.
Hast du noch irgendwas, was du zu sagen wolltest zum Schluss,
was wir fachlich noch nicht besprochen haben?
Ich glaube auch,
wir könnten uns noch zwei Stunden weiter unterhalten, glaube ich.
Also mein guter Rat ist,
für die Leute, die irgendwie Interesse haben,
aber nicht so genau wissen, was das ist,
fangt einfach mal an.
Es gibt zahlreiche Webseiten,
die irgendwelche Tutorials bieten.
Es gibt spezielle Serverless-Podcasts.
Es gibt Newsletter dazu,
die behandeln Entwicklungsthemen,
Deployment-Themen,
teilweise auch rechtliche Themen und so weiter.
Also super spannend, interessant, gibt ganz viel.
Da kann ich dir, glaube ich,
auch ein paar Links nochmal zur Verfügung stellen.
Das ist ja die Aufforderung,
dass du mir noch was zusagst.
Ja, genau.
Das macht…
Das mache ich auch.
Das kann ich auch reinpacken, jawohl.
Und ja, einfach mal anfangen, ausprobieren,
sich damit beschäftigen, erste Erfahrungen sammeln.
Eigentlich das, was DevOps dann auch meint.
Anfangen, machen, ausprobieren,
wegschmeißen, neu machen, besser machen.
Machen ist wie wollen, nur krasser, ne?
Genau.
Ja, okay.
Gut, dann danke ich dir für diesen Podcast.
Der ist jetzt…
Ich muss nachher nochmal zusammenrechnen, mal schauen.
Aber ich glaube, der ist ein bisschen länger als die anderen.
Aber ich fand es sehr interessant,
gerade für mich als BWLer, eben als Nicht-Techniker,
so ein paar Dinge mal gehört zu haben zu dem ganzen Umfeld.
Und insofern vielen Dank an meiner Stelle,
hier von mir an dich, Nico.
Sehr, sehr gerne.
Hat mir Spaß gemacht, Dirk.

Folge 25: Vorbild Spotify?

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Spotify hat vor einigen Jahren sein Organisationsmodell sehr ausführlich beschrieben. Das hat viele Unternehmen zur Übernahme dieses „Spotify-Modells“ bewogen. Ich habe Christoph Schmiedinger zu Gast, der ein lesenswertes Whitepaper unter dem Titel „Vorbild Spotify? – Was sie beachten sollten, bevor sie das Organisationsmodell kopieren“. Wir sprechen vor allem über das, was viele nicht beim Spotify-Modell wissen, nämlich über Spotify nach 2015.

In dieser Podcast-Episode diskutiert Dierk Söllner mit Christoph Schmiedinger die Integration des Spotify-Organisationsmodells in die DevOps-Praxis. Sie erörtern die Geschichte und Entwicklung von Spotify, die Struktur des Unternehmens, einschließlich Tribes, Squads und Chapters, sowie die Anpassungen, die Spotify über die Jahre vorgenommen hat. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen und möglichen Fallstricken bei der Übernahme des Spotify-Modells in andere Organisationen, sowie auf der Rolle des Product Owners und Chapter Leads innerhalb dieses Modells.

Inhalt

  • Einführung und Kontext von Spotify und DevOps
    • Geschichte und Entwicklung von Spotify
    • Struktur von Spotify: Tribes, Squads, Chapters, Guilds
    • Bedeutung des Spotify-Modells für agile Organisationen
  • Diskussion über das Spotify-Modell
    • Die Rolle von Tribes und ihre Funktionen
    • Squads und ihre Flexibilität in der Methodik
    • Chapters und die Bedeutung von Expertise-Gruppen
    • Guilds als optionale, interessenbasierte Gruppen
  • Anpassungen und Lernprozesse von Spotify
    • Entwicklung und Änderungen bei Spotify seit 2012
    • Herausforderungen bei der Übernahme des Spotify-Modells
    • Rolle und Herausforderungen des Product Owners
    • Bedeutung und Aufgaben des Chapter Leads
  • Implementierung des Spotify-Modells in anderen Unternehmen
    • Überlegungen zur Anpassung des Modells an unterschiedliche Unternehmenskontexte
    • Risiken und Chancen des Modells in verschiedenen Organisationsstrukturen

Shownotes

Whitepaper von Christoph Schmiedinger „Vorbild Spotify?“

Vorbild Spotify – Die Herausforderungen einer Transformation

Kniberg, H.; Ivarsson, A.: Scaling Agile@Spotify with Tribes, Squads, Chapters & Guilds. Whitepaper October 2012

McKinsey Quarterly: ING’s agile transformation. January 2017

Mussler, H.: Die Commerzbank nimmt sich Spotify als Vorbild. FAZ online, 19.08.2018

Bäumler, M.: Das Spotify-Modell: Squads, Tribes & Chapters bei der Telekom. Artificial Intelligence Blog der Deutsche Telekom, 14.11.2017

Maser, J.: Conways Gesetz: Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Organisationsstruktur und Softwarearchitektur und wie kann man ihn nutzen? Vortrag von Jens Maser

Kukreja, S.: Edgar Schein’s Model of Organizational Culture. Management Study HQ

Goldsmith, K.: The Spotify Tribe. Vortrag im Rahmen der Spark the Change Conference am 1.7.2015, London

Sundén, J.: Tribes, Squads, Chapters & Guilds: Agile at Scale at Spotify. Vortrag im Rahmen der Agile Tour Vienna 2016

Tracey, E.: What’s it like to work at Spotify?“ Honeypot Blog, 13.11.2015

Kendis Team: Exploring Key Elements of Spotify’s Agile Scaling Model. Medium, 23.7.2018

Pink, D.: Drive: The surprising truth about what motivates us. Riverhead Books, 2011

Transkript (automatisiert erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps – auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer
hochperformanten IT-Organisation. Als Trainer und Coach mache ich Teams
und Menschen erfolgreich, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können.
Ich bringe meine Tätigkeit neben der persönlichen Coaching-Kompetenz eine
breite und langjährige Fachkompetenz ein. DevOps umfasst für mich kulturelle,
organisatorische, prozessuale und technische Aspekte. Diese diskutiere ich mit Experten aus
der Praxis oder in einer Short Story, die ich selber bespreche. Heute feiere ich ein
kleines Jubiläum, die 25. Ausgabe, und jetzt müsste hier eigentlich ein kleiner
Tusch kommen, aber den spare ich mir jetzt an der Stelle mal. Ich freue mich heute auf das
Thema Vorbild Spotify, was Sie beachten sollten, bevor Sie das Organisationsmodell kopieren.
Zu Gast habe ich Christoph Schmiedinger von Boris Kloga Consulting. Er hat sich mit dem
Thema ausführlich beschäftigt und seine Ergebnisse in ein äußerst lesenswertes
Whitepaper gepackt. Ich suche für meine Podcasts immer solch guten Content als Basis,
also hier schon mal vielen Dank Christoph, das ist wirklich eine gute Basis, über die wir gleich
reden können. Als System Engineer, Projektmanager und Product Owner hat Christoph Schmiedinger mehrere
komplexe, skalierte Entwicklungsprojekte im sicherheitskritischen Bereich mit agilen
Methoden erfolgreich durchgeführt und heute hilft er mit dieser Expertise seinen Kunden
bei strategischen Weichenstellungen und entwickelt passende Umsetzungsmaßnahmen für die Kunden.
Christoph und ich kennen uns aus einem gemeinsamen Projekt aus
2013, 2014 glaube ich war das, ist also schon ein bisschen her, aber natürlich haben wir beide
beim Thema Agilität in einem deutschen Energiekonzern so einiges erlebt. Christoph, bevor ich an dich
weiterreiche, das Thema noch kurz zur Motivation für das Whitepaper, das ihr bei Boris Kloga so
formuliert habt. Wir wollen auf das Spotify-Modell umstellen. So lauten viele Anfragen, die uns in
den letzten zwei Jahren erreicht haben. Die schwedische Musik-Streaming-Plattform ist der
Inbegriff des frischen,
agilen Unternehmens. Zwar schreibt Spotify erst seit Ende 2018 Gewinne, doch seine Aufbaustruktur
aus dem Jahre 2012 erscheint Unternehmen weltweit als die Antwort auf die Frage, wie man eine agile
Organisation bauen kann. Lesen Sie in diesem Whitepaper und das werde ich natürlich in den
Shownotes verlinken, weshalb Sie eine Copy- und Paste-Strategie auf dem Weg zur agilen
Organisation gut überlegen sollten, wo Spotify mit seinem Organisationsmodell heute steht und
was bei der Übernahme des Modells zur Herausforderung werden kann.
Ja, genug der Vorrede, Christoph. Ich habe dich ja schon kurz vorgestellt. Was habe ich vergessen? Was
möchtest du noch ergänzen, um dich vorzustellen? Ja, vielen Dank, Dirk, einmal für die Möglichkeit,
auch bei dir da im Podcast mitzuwirken. Ich glaube, du hast schon vieles gesagt. Tatsächlich hat mich
die letzten Jahre sehr viel bewegt im Sinne von großen Transformationen. Also immer, wenn es
darum ging, irgendwie ein Unternehmen, ja, ich würde sagen, einen Bereich oder ein ganzes Unternehmen
in Richtung Agilität zu bringen, dann habe ich mich sehr viel bewegt. Ich habe mich sehr viel bewegt,
ja, und immer, wenn diese große Transformation ansteht, dann spricht man früher oder später auch
über das Aufbauorganisationsmodell, weil man, glaube ich, mittlerweile schon stark dazu übergeht,
zu sehen, dass es nicht nur um Methodik und Mindset geht. Also die zwei Punkte sind absolut
valide und wichtig, aber am Ende muss auch die Struktur dazu passen. Und das hat mich ja abseits
auch von dem Spotify-Modell auf jeden Fall die letzten zwei, drei Jahre sehr beschäftigt.
Wir sind ja im DevOps-Podcast hier und da bitte ich ja meine Gäste immer,
um ihre persönliche Definition von DevOps. Wie würdest du DevOps definieren oder beschreiben?
Also für mich ist DevOps auf jeden Fall einmal ein Mindset-Thema, also im Sinne von wirklich
dieses Großfunktionale zu leben, auch dieses Thema T-Shape zu leben, also quasi auch mal über den
Tellerrand rauszublicken, sich mit anderen Experten zu unterhalten und natürlich das Thema End-to-End,
im Sinne von, dass man in einem Team möglichst viele Teile der Wertschöpfung abdeckt. Und ich glaube,
das kann man auch gut kombinieren, weil letztendlich auch in dem sogenannten Spotify-Modell wird auch
sehr, sehr viel von der Expertise, um ein Produkt zu bauen oder auch zu betreiben, dann in letzter
Konsequenz oder um einen Service bereitzustellen, in die Teams gepackt. Weil für mich geht das Thema
sogar noch weiter. Es wird ja auch manchmal von diesen Biz-DevOps gesprochen, wo quasi wirklich
dann am Ende in einem Team einfach jegliche Expertise vorhanden ist, um ein Produkt nicht
nur zu bauen, sondern auch langfristig zu betreiben. Und ich glaube, das schafft einfach einen
ungemeinen Mehrwert, weil…
So typische Handover einfach vermieden werden.
Du hast eben das Thema Biz-DevOps angesprochen. Ist dir schon so etwas in der Praxis begegnet?
Ich höre immer davon, aber ich habe selber nur eben aus Hörensagen erzählt. Also kennst du Unternehmen,
die schon so in der Richtung unterwegs sind?
Ich will mal sagen, zumindest teilweise. Die Frage ist, glaube ich, stark, wie weit definiert man
diesen Ops-Gedanken? Wie weit geht der wirklich bis zu den Hardware-Applikationen oder reicht das
quasi immer so?
Ich würde sagen, wir haben eine Bank auch begleitet, die stark auch auf dieses Spotify-Modell
setzt. Dort war auf jeden Fall, was die schon mal geschafft haben, ist wirklich Biz und IT
sozusagen, Biz und Dev zusammenzubekommen. Und die hatten zumindest einen Experten, der
Ops mitbetreut hat im Team. Manchmal sogar zwei. Ich denke, das geht schon ganz nah. Würde
ich jetzt sagen, das ist schon perfekt. Wahrscheinlich nicht. Aber es geht schon sehr, sehr nahe.
an den Gedanken. Und ich habe damit eigentlich sehr, sehr gute Erfahrungen in dem Unternehmen gemacht,
weil sehr, sehr viel durch das Team einfach eigenverantwortlich umgesetzt werden kann und auch
betrieben werden kann und man nicht ständig angewiesen ist auf andere Teams, die irgendwie
supporten, wo man dann wieder Abhängigkeiten hat, was natürlich auch die Planung am Ende
super schwierig macht.
Ja, okay. Also insofern, meine Frage ging so in die Richtung Biz und gar nicht so sehr Ops, aber natürlich
sind ja dann diese drei Bereiche, die ich dann auch in der Richtung, die ich dann auch
unternehmen müsste. Es gibt dann ja auch dann die Fortschöpfung wie DevSecOps, wenn ich dann
Security mit reinnehme. Da könnte man wahrscheinlich so einen richtig langen Namen, ein langes Akronym
zusammenbauen, um alles das, was da rein sollte, mit reinzunehmen. Aber insofern finde ich es
interessant, wenn du sagst, Biz ist schon ein bisschen mit drin. Und so wie ich DevOps verstehe,
geht es ja auch gar nicht darum, jedes Wissen als Ressource, als Mensch drin zu haben, sondern
das Wissen eben genau zu haben. Und das hast du ja eben gesagt. Da waren ein, zwei Experten, die das
Wissen mitbringen, aber die vielleicht gar nicht mehr diese Experten-Tätigkeiten ausführen müssen, sondern
einfach nur das Wissen mit einbringen.
Vielleicht, um da nochmal ganz kurz drauf zu blicken, ich glaube, da kann echt dieser Schritt Richtung
Spotify-Modell oder in eine Art von Spotify-Modell echt helfen, weil der fokussiert sehr stark, dieser
Ansatz fokussiert sehr stark auf Biz und Dev zusammenzubekommen. Und das kann quasi ein Mittel sein, wenn man
quasi schon ein gutes DevOps-Team aufgestellt hat, um dann mit der letzten Schritt,
um das Biz noch dazu so anzudrucken. Und dann ist immer die Frage, so wie du sagst,
dann am Ende hat man einen superlangen Namen und dann ist auch gleichzeitig immer noch der Fall,
wir sollten maximal neun bis zehn Leute da in dem Team sein, was natürlich auch immer das Ganze nicht
einfacher macht. Aber ich kann es zumindest als Tipp geben, dass so ein Spotify-Ansatz ganz gut ist,
wenn man schon DevOps aufgestellt hat, um einfach Business noch dazu zu nehmen.
Ja, okay. Und dann hast du natürlich dann neun Experten und dann brauchst du eigentlich ein
cross-funktionales Team, wo jeder
möglichst viel an Aufgaben übernehmen kann.
Dann hast du dann da wiederum das Problem. Also
wahrscheinlich gibt es nicht die goldene
Lösung, aber wie du schon sagst,
ein paar Dinge, die man beachten sollte.
Du hast selber gesagt eben,
wir reden über das Thema Vorbild Spotify.
Euer White Paper heißt ja auch so,
Vorbild Spotify, Fragezeichen,
was sie beachten sollten, bevor sie das
Organisationsmodell kopieren.
Da würde ich jetzt mal die erste Frage stellen,
da hast du schon so ein bisschen drauf abgezielt.
Ist das Modell Spotify,
eigentlich ist das nur ein
Organisationsmodell,
oder ist das nicht auch ein bisschen mehr?
Ja, das ist eine gute Frage.
Also es ist natürlich
ein wenig mehr. Am Ende,
was Spotify damals veröffentlicht
hat, 2012,
war eigentlich der
Way of Working. Wie arbeiten die?
Da gab es unter anderem
zwei Videos, die sich stark mit der
Engineering Culture beschäftigt haben.
Also wie wird dort zusammengearbeitet?
Wie wird dort eben auch in cross-funktionalen
Teams und T-Shape zusammengearbeitet?
Also da waren wesentlich mehr,
als nur ein paar Aspekte dabei.
Also die haben einige Videos auch dazu gedreht,
die man auch gut auf YouTube findet.
Und das andere Part war ein White Paper.
Und das hat sich tatsächlich
stark mit der Organisationsstruktur beschäftigt.
In dem Paper geht es weniger darum,
wie sich diese einzelnen Strukturen
dann miteinander austauschen,
sondern der Fokus war wirklich
stark auf Organisationsstruktur,
gerade im Sinne der Aufbauorganisation
und Rollen.
Also dadurch, es ist glaube ich im Gesamtkonstrukt
das ganze Spotify mehr, wenn man, ähm,
wenn man heute aber Unternehmen fragt,
worauf sie speziell achten, wenn sie sich
quasi was von Spotify abgucken
wollen, dann tendieren sie in der Regel
dazu, sehr stark auf dieses Organisationsmodell
zu gucken.
Ja, vielleicht liegt das auch daran, dass
die Generation, die
das verantwortet, die sich darauf
ausrichtet, dass die eben eher lesen
als YouTube gucken. Da haben wir ja auch aktuell
ein paar Beispiele, wo auch die ein oder andere
Organisation oder Partei
Schwierigkeiten hat mit YouTube.
Das nur am Rande. Aber das ist
Politik, das lassen wir mal raus hier.
Okay, also du sagst ganz, ganz
klar, es ist eigentlich mehr, aber die meisten
fokussieren eben auf Organisationen,
auf Rollen, weil das eben das in dem Whitepaper
beschrieben ist, was dann von den meisten
herausgezogen wurde.
Ich glaube, wir sollten ganz kurz
nochmal auf das eingehen, was du auch in
deinem Whitepaper dann beschrieben hast.
Wie sah denn Spotify im Jahre
2012 aus? Ich glaube, das wäre, ich sage mal,
wichtig, dass man das nochmal ganz kurz zusammenfasst,
auch wenn die meisten der Hörer das wahrscheinlich
schon irgendwie mal gehört oder gelesen
haben. Kannst du nochmal ganz kurz darstellen,
wie Spotify im Jahre 2012
ausgesehen hat? Genau, also einerseits
ich würde es mal gerne in zwei Teile
einteilen. Einerseits ist es, wie
hat es quasi der Kontext ausgesehen
und 2012, wenn man
sich damit ein bisschen beschäftigt, dann war
noch sehr jung damals das Unternehmen, sicher
kein blutjunges Startup. Wurde 2006
gegründet, Spotify, also waren so
sechs Jahre alt und hatten so
ungefähr 600 Mitarbeiter.
Und insgesamt eine sehr, sehr junge
Mannschaft. Also selbst der
CEO war zum damaligen Zeitpunkt
gerade einmal 29 Jahre alt. Also
starke Startup-Kultur, stark junges
Team und was
auch sehr beachtlich ist, sie waren sehr
auf Wachstum getrieben.
Also Wachstum, Wachstum, Wachstum.
Unter anderem, weil denen damals
schon bewusst war, okay, wir können
nur eine Chance gegen die großen Tech-Konzerne
wie Google oder Facebook oder
Apple, haben wir nur eine Chance, wenn wir
richtig viele User haben.
Und ich glaube, das hat sich im Nachhinein auch bewahrheitet,
diese Strategie. Spotify
hätte sich wahrscheinlich nicht durchgesetzt und wäre
heute on par mit den ganz Großen,
wenn sie nicht extrem viele Nutzer
schon versammelt hätten.
Also alles war auf Wachstum getrimmt und das ist mit ein Punkt
auch, warum der erste Quartalsgewinn
erst 2018 war. Ende
2018, erster operativer Quartalsgewinn.
Das bedeutet eigentlich zwölf Jahre
lang Geld im operativen Geschäft
verloren. Und das muss man sich auch mal leisten können.
Und da steckt natürlich eine starke
Wachstumserwartung quasi hinter
den Venture Cap.
Das ist einerseits mal der Kontext,
was die damals gebaut haben und dass es
mehr das Organisationsmodell ist.
Im Wesentlichen eine Struktur aus
sogenannten Tribes. Im Wesentlichen
sind das Bereiche, die maximal
irgendwie so 100 bis 120
Menschen vereinen. Und dieser Tribe
dreht sich um,
ja ich will mal sagen, um einen Teil des Produkts.
Spotify beschreibt das,
dass sich halt manche um den Player
kümmern, manche um die Playlists,
dann kümmert sich eine Dritte
um die Recommendations
und also verschiedene Teile der Applikation
werden quasi
durch die einzelnen
Tribes dann abgedeckt.
Und das Wichtige
ist, dass innerhalb dieses Tribes
und deswegen hatte ich auch das vorher erwähnt,
dass es sehr gut ist, um BIS und DEF
zu vereinen. Die Idee war, innerhalb
eines Tribes quasi zu dem Produkt
sowohl alle Fachexperten als auch alle
Techniker zu vereinen. Also nicht
die Trennung zwischen Fachbereich und
IT zu machen, sondern die wirklich
in ein produktzentriertes Struktur
eigentlich zuzugeben. Oder
in eine servicezentrierte Struktur.
Wenn wir uns eine Bank hernehmen, könnte
ein Tribe dann das Thema
Hypotheken sein, ein Tribe könnte es sein
Investments. Also man versucht eher
Produkte und Services zu schneiden und dann
quasi alle Experten, die es dafür braucht,
das ist eben meistens Fachbereich und IT,
und Operations, da kommen wir
genauso wieder zu dem langen Namen,
dann unter eine Struktur zu geben. Und in diesem
Tribe sind dann kleine
Squads, was im Wesentlichen agile Teams
sind. Warum heißen die Squads?
Weil nicht wirklich festgelegt ist,
mit welcher Methodik die arbeiten.
Also es sind keine Scrum Teams, es sind keine
Kanban Teams, es ist meistens eine Mischung aus
vielen Methoden und die werden
Squads genannt. Die Squads sind, ich will mal
sagen, aufgesetzt wie typisch agile Teams.
Klein, mit Product Owner,
der quasi die Richtung
vorgibt und diese
Squads arbeiten dann quasi wiederum
an Teilen des Tribes.
Und dem Tribe, dem sitzt ein Tribe Lead
vor, das heißt man hat dann auch eine
Führungskraft, die quasi die Richtung vorgibt, für
den Tribe und eine Führungskraft für alle
IT-Experten und alle Fachbereich-
Experten, die quasi darunter
dem Tribe zugeordnet sind.
Also wo es dann nicht mehr die Schwierigkeit gibt, dass man
vielleicht so zwei unterschiedlichen
Führungskräften berichten muss, sondern es
gibt wirklich quasi eine Linie nach oben
und das ist dann der Tribe Lead.
Und der dritte Aspekt, den
das Spotify-Organisationsmodell
noch vereint, ist das sogenannte
Chapter. Und damit wird ein
wenig dem beigetragen,
dass man sagt, okay, ich habe jetzt
verschiedene Experten mit
ähnlichen Skills und die sind ja meistens in den
verschiedenen Squads verstreut, zum Beispiel
ich habe eine Frontend-Entwickler
oder einen Operations-Ingenieur einfach in
vielen Teams und die zieht man
zusammen zu einem Chapter, um dort
sich quasi weiterzuentwickeln, um
Standards zu setzen, um zu sagen,
okay, wir Operations, wir
vereinheitlichen bestimmte Vorgehensweisen,
wir entwickeln uns weiter, um
bessere Operations-Guys
zu werden. Und
das ist das Chapter und der wird geführt von
einem Chapter Lead und das ist
eher so ein senioriger Leader, der versucht
quasi Standards zu setzen und seine
anderen Mitarbeiter da weiterzuentwickeln.
Das ist die Struktur quasi,
die, ich will mal sagen, quer drübergelegt
wird auf die andere
und dort dient es hauptsächlich
der Weiterentwicklung der Mitarbeiter.
Okay.
In meinen Unterlagen habe ich auch
noch die Guilden
mit dabei. Wie würdest du die dort einsortieren?
Die Guilden
sind eher so ein optionales Element.
Die Guilden sind dann
freiwillig, also die anderen drei Strukturelemente,
die ich gerade erklärt habe, sind wirklich
die Basisstruktur. Die Guilden,
da geht es dann wirklich darum,
wenn eher so Interessens
Bekundungen für ein bestimmtes Thema
gibt, die dann tribe-übergreifend
über die ganzen Organisationen gespannt
werden. Also ein Beispiel wäre hier
vielleicht eine Testautomatisierung oder
Beispiel wäre,
wir beschäftigen uns vielleicht
mit moderner Architektur oder
was auch immer. Also Guilden sind eher
etwas Freiwilliges, wo eine Community
zusammenkommt, um sich
zu einem bestimmten Thema auszutauschen.
Okay.
Ja.
Und in deinem
Whitepaper hast du ja auch geschrieben, dass die meisten
dieses
Modell, was du eben beschrieben hast,
als das Spotify-Modell kennen.
Und da muss ich mich einbeziehen. Also ich habe
das als Basis mal genommen
und das, was Spotify 2015
geändert hat,
das hast du auch sehr
schön beschrieben. Also was hat Spotify
2015 verändert,
um sich eben weiterzuentwickeln
und was ist da im Detail passiert?
Ja. Ich glaube, das ist einer so der
Kern-Message ist es auch, die ich
damit ausdrücken wollte, weil
das Spotify-Modell immer
und das kritisiere ich auch
ein wenig, dass unter dem Spotify-Modell
stark immer das 2012er
Modell quasi
referenziert wird, obwohl Spotify selber
quasi schon was gelernt hat.
Das ist jetzt auch kein Wunder.
Es sind schon wieder extrem viele Jahre
vergangen. Das ist auch schon wieder sieben Jahre her.
Und natürlich haben die auch was gelernt
aus der Struktur und haben dann auch Änderungen
vorgenommen. Zwei davon
sind eigentlich die spannendsten Änderungen.
Das sind auch die zwei größten Änderungen, die sie etwa
2015 genau um den Dreh herum geändert haben.
Einerseits
das Thema, dass sie noch mehr gewachsen
sind. Muss man natürlich auch wissen. Sie sind noch mal
von 600 auf 2000
Mitarbeiter hochskaliert bis 2015.
Und sie haben dann
mehrere Tribes wieder zugeordnet
zu einer Allianz.
Und eine Allianz ist stark
der Aspekt, dass das
ein Kundensegment ist. Also sie haben
bei Spotify Allianzen gebaut
für die
Hörer zum Beispiel. Oder
eine Allianz für die Plattenlabels.
Und eine Allianz
für noch andere Partner, die vielleicht
eher Werbung und so weiter schalten
auf Spotify. Und die Idee war,
um mehr Leimen zwischen den Produkten
zu sorgen.
Um dann auch dem Kunden ein ganzes
Portfolio anzubieten.
Ich glaube, fast in einer Bank ist das noch
einfacher zu erklären.
Wenn wir bei dem Beispiel bleiben. Du hast quasi
einen Tribe für Hypotheken. Du hast einen
Tribe für das normale Daily Banking.
Im Sinne von, wo du dein Konto hast.
Du hast einen Tribe für
Investment. Am Ende
willst du als Retailkunde
willst du ja ein Portfolio
genießen. Und du willst nicht quasi,
dass sich irgendwie alles unterschiedlich
verhält von den Produkten. Das heißt, es braucht ein
starkes Alignment. Weil wenn ich ein Privatkunde
bin, ich will ja alles aus einer Hand haben.
Ich will ja nicht, dass
mir irgendwie das seltsam vorkommt, dass das Konto
ganz anders aussieht als meine Wertpapierplattform.
Und so weiter. Also man
hat versucht, mit diesen Allianzen nochmal
darüber den Kunden
eigentlich in den Fokus zu stellen. Vorher war es eine
sehr produktzentrierte Organisation.
Indem ich quasi meine Tribes stark nach
Produkten oder nach Produktbestandteilen
schneide. Und
das hat man wieder ein wenig zusammengefasst.
Zu Allianzen, um wieder den
Kundengedanken mehr reinzubringen. Das war
eines der wesentlichen Aspekte,
die geändert wurden. Und das zweite ist,
dass schnell klar
wurde, dass dieser Tribe Lead,
von dem ich davor gesprochen habe, der ja für 100
Kollegen ungefähr zuständig ist,
und der ja sowohl IT
als auch Fachbereich verantwortet, weil er ja
dem Bereich vorsteht oder diesem Tribe
vorsteht und die Priorisierung und
die Richtung für diesen Tribe vorkippt.
Und da wurde schnell klar,
der kann nicht alles vereinen.
Wenn der eher aus dem Business kommt,
dann tut der sich extrem schwer,
die ganzen technischen Aspekte in so einem Tribe
mit zu berücksichtigen. Wenn der stark von der
technischen Ecke kommt, dann tut der
sich schwer, oder diejenige sich schwer,
alle Business-Aspekte mit zu
berücksichtigen. Und deswegen hat
Spotify da umgestellt und
haben gesagt, okay, wir
machen ein
Tribe Leadership Trio.
Also es geht nicht mehr nur um einen Tribe
Lead, um eine Führungskraft, sondern
sie hat uns dann gemacht, dass quasi eher ein
Product Lead gibt, der eher für das Business
steht. Es gibt einen Tech Lead,
der eher diese technischen Aspekte
ich will mal sagen
verantwortet. Und
es gibt einen Design Lead.
Ich glaube, der Design Lead ist schon sehr speziell für
Spotify. Ich glaube, jeder, der
Spotify schon mal benutzt hat, die haben
einfach einen starken Fokus auch auf Design,
dass alles gut aussieht und schön aussieht, auch
ansprechend aussieht und userfreundlich ist.
Und deswegen haben sie, glaube ich, da
auch nochmal einen Design Lead installiert
quasi, der die ganzen Design-Themen
verantwortet. Das sind so im Wesentlichen
die zwei großen Änderungen. Und
interessanterweise sind die heute in der Industrie,
selbst wenn sich Unternehmen
viel mit der Spotify-Struktur beschäftigen,
noch nicht so am Schirm.
Ich glaube, man muss es einfach wertschätzen,
dass die Learnings gemacht haben
und sich zumindestens das mal kritisch
anschauen und fragen, hey,
machen diese Learnings auch bei uns
Sinn, das so zu adaptieren?
Ja. Sind denn diese drei
Personen, diese drei Rollen gleichberechtigt
in der Führung?
Also,
falls man da von Führung sprechen kann,
das ist ja schon
die Frage, wie geht dort Führung an der Stelle?
Also, sind die drei gleichberechtigt?
Also, ich würde
definitiv von Führung sprechen, ja,
und im Spotify-Modell sind
die gleichberechtigt. Also, da ist schon
die Idee, dass sich die quasi als Führungs-
Trio gemeinsam
abstimmen. Ich sehe
das in der Praxis, wir haben das ja auch bei einigen Kunden
schon bemerkt, dass
ein einziger, alleiniger Tribe Lead nicht immer
ganz einfach ist, weil der einfach eine
weite Strecke von Verantwortung
und Kompetenzen mitbringen muss.
Wir haben häufig dazu tendiert,
dass wir doch einem so den minimalen
Vor-Lead geben, eher
im Sinne einer Geschäftsführung, ja,
also im Sinne eines Boards, ja, dann ist halt jemand
CEO und einen CTO
und einen CFO oder was auch immer,
wo schon alle
enorme Führungskompetenzen haben und die
am Ende auch gemeinsam das Unternehmen
verantworten, aber dass es irgendwie noch
den Vorsitzenden gibt, der
vielleicht bei kritischen Themen dann
doch eine Entscheidung trifft.
Ich glaube, die Frage, die hier stark mit
drinsteckt, ist, wie gut
versteht sich dieses Duo?
Wie gut arbeiten die zusammen
und kommen die zu einer gemeinsamen
Lösung, wo
quasi das Beste im Sinne
des Tribes oder der Allianz oder
wie auch immer dann letztendlich umgesetzt wird?
Ja, ich glaube auch, das ist
eine Frage, die wirklich an den Personen
hängt. Wie leben diese
oder wie verstehen diese Personen ihre Rollen,
wenn ich an meine Berufshistorie
zurückdenke, bei meinem ersten
Arbeitgeber, also das ist schon ein paar
Jährchen her, da hatten wir zwei
geschäftsführende Gesellschafter und die haben
das alles im Duo entschieden und
ich habe in meinen neun Jahren, wie ich
dort war, nur einmal erlebt, dass
der eine den anderen vor allen anderen
quasi auch kritisiert hat und gezeigt hat, dass
er das nicht in Ordnung fand. Ansonsten
war es immer klar, man hat immer
gemerkt als Mitarbeiter, wer hat
jetzt hier den Lead, also wer hat dort
das Thema, wo trifft er eine Entscheidung?
Und der andere hat das dann akzeptiert
und sie haben dann vielleicht das eine oder andere Mal hinten
im Kämmerlein Dinge verändert,
Entscheidungen nochmal diskutiert, aber die haben
wirklich, weil sie sich persönlich sehr gut
verstanden haben und die Grenzen,
die Entscheidungsgrenzen,
ich denke schon klar abgesteckt waren, aber auch
immer wieder neu verhandelt wurden,
die beiden haben das eben gut hinbekommen und das
habe ich danach schon immer nochmal erlebt,
also das Thema Führung und
Duo-Führung oder sogar
eine Dreier- oder Vierer- oder Fünferführung,
die Fünferführung habe ich auch schon
erlebt, das kann dann funktionieren, wenn
die fünf sich oder diese
mehr oder weniger sich gut verstehen und
eben harmonieren an der Stelle.
Jetzt hast du in deinem
Whitepaper auch ein paar Herausforderungen
formuliert und
ich denke, auf die können wir immer noch ein bisschen
eingehen. Die erste Herausforderung,
die du formuliert hast, ist
der organisatorische Schnitt von
Tribes. Du hast zu den
Herausforderungen auch immer eine Lösung formuliert,
also würde ich sagen,
wie würdest du diese Herausforderung
beschreiben und wie sieht die Lösung aus?
Ja, der organisatorische
Schnitt, genau. Also das ist eigentlich ein Punkt,
den ich schon leicht vorab
durchaus geteasert habe,
das ist halt die Wichtigkeit oder das, was das
Spotify, diesen Ansatz so
spannend macht, ist, dass man wirklich
versucht, einen produktzentrierten oder einen
servicezentrierten Schnitt reinzubekommen
und dass man dann wirklich
eben Business und IT
und das kann bis in den Ops-Bereich
reingehen, unter eine Struktur
bringt, unter eine Führungskraft oder von mir
aus auch gerne ein Führungsduo oder Führungstrio,
aber dieses Thema mal in
eine Einheit zu bekommen und obwohl das
eine Kernthese dieses ganzen
Modells ist, beobachte ich immer wieder,
dass sich Unternehmen schwer tun, wirklich
alle Skills reinzupacken
unter eine
Einheit und da will ich einfach
nur mitgeben, auch wenn es schwer ist und
ich kann das durchaus nachvollziehen, dass dieser Schnitt
von den Tribes und dass da viele Überlegungen
auch reinfließen müssen, aber
es ist ein zentrales
Thema, das einfach
betrachtet werden muss und wo ich wirklich
die Empfehlung gebe, tun Sie das.
Tun Sie quasi wirklich
Business, IT unter eine Einheit
zusammen, weil sich da einfach die Zusammenarbeit
wesentlich verbessert, weil man letztendlich
auch hinter gleichen Zielen arbeitet
und nicht mehr dieses
zwei Bereiche, zwei Silos.
Und der zweite Aspekt, der noch in
diesen organisatorischen Schnitt
reinfällt, ist diese
Thematik nicht zu groß zu werden.
Viele Unternehmen tendieren
dann auch dazu, Richtung 150 zu gehen,
oder vielleicht sogar noch mehr.
Ein Tribe sollte klein sein.
Man spricht immer so gern von 100 Personen
oder vielleicht ein wenig mehr.
Im Spotify-Modell ist das auch referenziert,
im Whitepaper von denen. Hat auch viel mit
der sogenannten Dunbar-Zahl zu tun.
Man hört ja auch schon raus, ein Tribe,
Stamm, kommt ja auch so ein bisschen
von den indigenen Völkern.
Und die Idee von der Dunbar-Zahl war auch,
dass es nur eine
Reihe von Menschen gibt, die man wirklich
persönlich kennen kann.
Im Sinne von,
man kann so, und da gehen die Zahlen ein wenig auseinander,
aber so 120 bis 130,
die kann man wirklich gut kennen, mit denen kann man
eine persönliche Beziehung aufbauen.
Und die Idee ist quasi, Organisationsstrukturen
nur so klein zu schneiden, dass man auch
so ein Gefühl hat, man gehört dazu.
Wie zu einem Stamm, wo quasi
alle das gleiche Ziel verfolgen und so eine Art
an Verbindung auch miteinander haben.
Selbst wenn wir in Richtung
100 gehen,
wenn wir uns das von der,
ich will mal sagen, von der Führungsspanne ansehen,
gerade wenn wir nur einen Tribe Lead haben
und kein Führungs-Do, dann werden
die Führungsspannen einfach extrem groß.
Ich glaube, Agilität hat
schon was damit zu tun,
keine steilen Hierarchien mehr zu haben,
aber Agilität hat
definitiv nichts damit zu tun,
riesige Führungsspannen zu haben, weil
Agilität oder agile Führung oder moderne
Führung hat ja viel auch damit zu tun, dass ich mich
mit den Menschen beschäftige, dass ich die
vielleicht sogar coache und intensiv auf ihrem Weg
begleite. Und das kann ich natürlich nicht, wenn ich
eigentlich Menschen zu führen habe.
Und einfach nur mal beim Beispiel
zu bleiben von 100 Mitarbeitern,
wenn wir da kleine autonome
agile Teams drunter packen, dann
sind das ja in der Regel mindestens 10,
sollten ja eigentlich eher sogar 15
sein. 15 agile Teams,
wenn wirklich jeder von denen einen Product Owner hat,
dann haben wir schon mal 15 Product Owner,
die irgendwie nach oben berichten.
Dann gibt es noch die ganzen Chapter Leads,
die quasi dafür sorgen,
dass die ganzen Expertisen
aligned sind, also dass die Datenbankentwickler
aligned sind, dass die UX-Designer aligned sind.
Also wenn wir dann nochmal 15
Chapter Leads haben, dann müssen die auch
irgendwie alle nach oben berichten.
Und man kann da schon erkennen,
das wird schwierig. Und man
kann sich natürlich dadurch behelfen, indem
man statt einem Tribe Lead so eine Art Führungs-
Duo oder Führungs-Trio einsetzt.
Aber nichtsdestotrotz sollte
man hier versuchen, nicht zu groß zu schneiden,
weil das macht diese Führungsspannen
extrem groß. Und das
ist definitiv auch nicht förderlich
in einem agilen Umfeld.
Das finde ich eine interessante Aussage,
die würde ich nochmal ein bisschen hinterfragen
oder mit einem anderen Podcast
Beispiel einfach mal
in Frage stellen, diskutieren.
Ich weiß gar nicht, wann das war,
das ist schon ein paar Podcast-Folgen her,
die
Swiss Re, Schweizer Rückversicherung,
die haben, wenn ich das damals richtig
verstanden habe, für sich gesagt,
wir erhöhen die Führungsspannen, gerade
bei den Führungsrollen,
also erste und zweite Ebene, damit
sie wegkommen vom Mikro-Management.
Also wie passt das zusammen?
Du hast ja eigentlich genau das Gegenteil eben formuliert.
Zumindest, wenn ich es auf den ersten
Blick richtig verstanden habe.
Also klar,
von dem Mikro-Management will ich
absolut nicht hin. Aber wenn
ich jetzt da meine Führungskraft habe, die sich
wirklich viel auch damit beschäftigt,
eine Strategie zu entwickeln.
Also ich nehme jetzt einen Tribe Leader an,
der führt vielleicht bei einer kleinen Bank
den Bereich
Online-Konten oder was auch immer.
Ich glaube,
vieles der Zeit sollte eigentlich
in die Strategiearbeit fließen.
Wie wollen wir uns positionieren?
Was ist das Why dieser
Produkte, die wir da an die Kunden bringen wollen?
Wie müssen sich die verändern?
Verändert sich vielleicht sogar das Geschäftsmodell?
Also alle Aspekte, die mit Strategie reinfließen.
Und wenn ich sage, dafür wird mal ein beträchtlicher
Anteil der Zeit verwendet,
Hausnummer
die Hälfte der Zeit und ich teile
die restliche Hälfte meiner Zeit
zehn Mitarbeiter an, dann hat
das gar nicht mehr so viel mit Mikro-Management
zu tun.
Weil dann habe ich gar nicht mehr so viel Zeit für jeden
Einzelnen.
Ich glaube, es ist auch wichtig, wie nutze ich diese Zeit?
Wenn ich das Beispiel jetzt
weiter exerziere, dann könnte ich mir
irgendwie komme ich dann vielleicht auf einen Case von
ich habe zwei, drei Stunden für den Mitarbeiter pro Woche.
Was gar nicht so viel ist.
Weil in der Regel ja doch irgendwie
noch ein paar andere Sachen dazu kommen,
außer Strategie und Mitarbeiterführung.
Also wenn es gut ist, selbst mit einer kleinen
Zeit, dann komme ich auf irgendwie zwei Stunden pro Mitarbeiter.
Und dann ist die Frage, wie nutze ich die?
Nehme ich die zwei Stunden her
und erkläre dem Mitarbeiter ganz genau,
was er diese Woche zu tun hat?
Oder versuche ich ihm eher zu helfen,
sich weiterzuentwickeln?
Vielleicht mehr Verantwortung zu übernehmen?
Und so weiter.
Ich denke, ein gesundes
Zeit-Invest pro Mitarbeiter
ist absolut notwendig.
Ich glaube, es geht vielmehr
um die Frage,
wie nutze ich diese Zeit?
Und ich kann durchaus radikale Ansätze
verstehen, wo ich sage, okay,
wir kriegen dieses Mikro-Management einfach
nicht weg. Und ein radikaler Schritt
mag sein, ich drehe die Führungsspanne so hoch,
dass ich es nicht mehr schaffe.
Das ist natürlich auch ein legitimer Weg.
Ich glaube, manchmal eine verfahrene Situation
braucht auch
nicht verfahrene Lösungen,
aber braucht auch innovative Lösungen
oder krasse Lösungen.
Krass innovativ, okay.
Insofern, das passt dann schon
zusammen. Das ist ja auch immer der
Punkt, dass man natürlich immer
die individuelle Situation sich anschauen
muss. Das finde ich auch das Schöne an dem
agilen Vorgehen. Es gibt
kein Patentrezept. Es gibt natürlich
wichtige Dinge, die man beachten sollte, aber es
gibt eben kein Patentrezept. Und vielleicht
war das wirklich genau diese
krasse innovative Lösung oder
der Ansatz zu sagen, okay, wir müssen jetzt
den Mikro-Managern
das Mikro-Management
austreiben und erhöhen mal
ganz krass die Führungsspanne.
Dann kann man ja nachher auch noch ein bisschen
zurückfahren an der Stelle.
Und das ist ja auch nicht in Stein gemeißelt.
Haben wir ja bei Spotify gesehen. Die haben ja auch
ihre Dinge verändert und entsprechend
auch die Organisation angepasst.
Jawohl.
Du hast noch die Herausforderung
angesprochen, die Rolle des
Product-Owners. Was ist denn
aus deiner Sicht, gerade auch
in dem Wildpaper, die Herausforderung
in der Rolle des Product-Owners?
Also,
der Spotify-Ansatz
setzt ganz stark darauf,
quasi so ein
De-Layering zu machen, also quasi weniger
Führungsebenen
einzusetzen. Und durch dieses
De-Layering bricht da ein wenig die mittlere
Führungsebene weg.
Und das äußert sich ja auch ein wenig, was ich mit dem
gerade beschrieben habe, diese Führungsspannen,
diese großen.
Also, der Tribe Lead verantwortet
eigentlich den ganzen Bereich mit bis zu 100
Mitarbeitern und darunter gibt es eigentlich
Product-Owner und Chapter Leads, die jeweils ein
kleines Team von 9 bis 10
Personen verantworten. Oder
zumindest führen. Und
die Herausforderung, die dann besteht,
ist, gerade bei größeren Tribes,
der Tribe Lead kann nicht mehr die Strategie
für alle Produkte, die darin gemacht
werden oder für alle Produktbestandteile.
Die Strategie, der
kann die nicht verantworten, weil das einfach zu viel ist.
Bleiben wir bei dem Beispiel von 15
Teams. Wenn wir da 10 bis 15 Teams
darunter haben, ist die logische
Konsequenz, der Tribe Lead wird nicht
die Strategie machen von
diesen ganzen Teams.
Und früher hatte man dafür
stark, das ist mein Eindruck, früher hatte man
dafür stark quasi das mittlere Management,
die irgendwie zwischen 20
bis 30 Mitarbeiter geführt haben
und dann für einen Teil dieses Produktes
stark auch für die Strategie verantwortlich waren.
Das wandert
quasi in dem Modell viel zu den Product-Ownern
und das ist absolut gut und
auch notwendig. Letztendlich spricht
ja auch Agilität ganz stark von
es soll extrem viel Verantwortung auch bei den
Product-Ownern sein. Die sollen verantwortlich sein
für die Strategie. Ich glaube
in vielen Unternehmen ist das einfach noch nicht gewohnt
und da kommen wir dann in die Situation,
dass die Product-Owner einfach ein wenig
überfordert sind. Und das stelle
ich quasi auch da als eine
der Herausforderungen. Dass
die Product-Owner teilweise überfordert sind
mit dem
mit der vielen Verantwortung, die sie bekommen
und ein zweiter
Aspekt ist, dass die
ich will mal sagen, die Weiterentwicklung auch auf
der Karriereleiter, wenn man das so nennen will,
ich will nicht sagen
schwieriger ist, aber
es gibt quasi Product-Owner, du führst quasi ein
kleines Team von acht, neun
Kollegen und der nächste Schritt wäre
Tribe Lead, wo du vielleicht gleich
100 Personen hast.
Und da ist ja ein riesen Schritt zwischen den zwei
Rollen. Und früher hat man quasi sich
advanced, nach dem Motto, man ist mal auf die nächste
Ebene gewandert, konnte dann mit 20 bis
30 ausprobieren und ist dann erst quasi
zu einer Tribe Lead Ebene gekommen.
Dass durch das die mittlere Ebene
nicht mehr gibt, ist auch die Frage, wo lernt man?
An das so einen größeren Kontext zu führen.
Natürlich gibt es andere Möglichkeiten.
Man kann irgendwie ein Projekt dann
bekommen, ein wichtiges, wo man viel mit
Alignment machen muss und dann auch wieder mehrere Teams steuern.
Ich will einfach nur sagen,
da fehlt was in der Mitte, was
sicherlich gut ist, um mal
auch quasi diese
ganz vielen Ebenen in vielen Unternehmen
auch auszudünnen, aber
nicht alles war immer schlecht an den alten
Strukturen. Man muss auch immer mitdenken,
was fehlt mir vielleicht durch diese
Struktur und das ist heute die Strategie für
die einzelnen Produktbestandteile oder für die einzelnen
Produkte innerhalb eines Tribes und
das müssen jetzt die Product Owner mitmachen.
Einfach auch ein wenig
Enablement und
Aufbau der Product Owner.
Also ich glaube, du hast hier einen Punkt angesprochen.
Jetzt so beim Zuhören und der Diskussion mit
dir habe ich mir überlegt,
das wäre auch mal ein Thema für einen Podcast,
nämlich genau die Herausforderungen
der Rolle des Product Owners
mal mit jemandem zu besprechen,
der da so seine Erfahrungen gemacht
hat, weil ich glaube, dass wir über die
Herausforderungen des Scrum Masters
viel reden und viel lesen,
zumindest geht es mir so,
weil das ja auch Organisationsveränderungen hat
oder impliziert, aber
ein Product Owner hat ja auch
eine Menge Herausforderungen und diese, die du
eben angesprochen hast, die ist mir noch nie
so bewusst geworden, also im Sinne von
wo sind für ihn Karrieremöglichkeiten,
wo sind für ihn Entwicklungsmöglichkeiten.
Also insofern, wenn das ein
Product Owner hört, diesen Podcast,
darf sich gerne melden, dann würde
ich gerne mal mit einem echten, leibhaftigen
Product Owner sprechen und
seine Erfahrungen dazu hören.
Vielleicht kennst du ja auch einen, Christoph,
kannst auch einen empfehlen. Ja, gerne.
Eine Herausforderung hast du noch
beschrieben, die nennt sich
die Ausgestaltung des Chapter Leads
und da hast du ja sogar im Prinzip zwei Lösungen
vorgeschlagen oder ausformuliert
in dem Whitepaper.
Genau, ich denke dieses,
gerade dieses Thema Chapter
und Chapter Lead ist so,
ich will nicht sagen das große Mysterium,
ja, aber es ist ein Thema,
was wirklich am meisten Unsicherheit
auch auslöst bei denen,
die sich diesem Modell annehmen
und versuchen eine Art dieses Modells
zu implementieren.
Es stellen sich nämlich viele Fragen,
ist der Chapter Lead
die disziplinarische Führungskraft
für die anderen?
Arbeitet der Chapter Lead mit
in einzelnen Scrum Teams
oder in einzelnen Squads sozusagen
oder ist er einfach nur da, um quasi
das Chapter voranzutreiben?
Ja, Spotify hat da zwar recht klare Antworten
in ihrem Paper, also
es ist die disziplinarische Führungskraft
und ja, der arbeitet mit,
aber in der Praxis, dann bei der Implementierung
tun sich extrem viele schwer, genau das zu implementieren
und das beruht auch, glaube ich, auf dem Teil daran,
ich meine, wir haben es hier mit einem schwedischen
Startup zu tun, die haben eine andere
Führungskultur, vielleicht ist bei denen
dieses Thema disziplinarische Führungskraft
gar nicht so in dem Maße
präsent,
wie das vielleicht bei uns
in Mitteleuropa ist.
Also da schwingen ein paar Aspekte mit
und ich denke, genau da gibt es
ein paar Lösungen, man kann natürlich
jetzt viel darüber diskutieren, wie könnte
man das so bauen, dass das passt
und dass man nicht einfach nur die alte
Führungskraft nimmt und einfach nur
Chapter Lead statt Team Lead draufschreibt,
weil das wollen wir eigentlich nicht,
dann hat man eigentlich nichts erreicht oder nichts geändert
und ein möglicher Weg
kann sein,
dass wir den Weg dieser
Lateralen Führung konsequent weitergehen,
dass wir sagen, okay, wir haben
jemanden, der führt das Team
im Sinne eines Purpose, im Sinne einer
Vision, das ist der Product Owner, der führt
lateral, wir haben
eine Rolle und das
kann entweder der Scrum Master sein oder
vielleicht ein Agile Coach oder ein Kanban Coach,
der führt das Team eher im Sinne der
Selbstorganisation, also ein Team in die
Selbstorganisation zu bekommen und der dritte
Aspekt ist dieses Mastery, das kommt aus
dem Daniel Pink Modell,
wo quasi
Daniel Pink sagt,
um gut arbeiten zu können, brauchst du
einen Purpose, Autonomie und
Mastery, also du musst es auch können
und
dieses Können, dieses Mastery liegt beim
Chapter Lead und ich frage mich, warum kann
der nicht auch lateral sein, also
Product Owner ist lateral, Scrum Master ist lateral,
das ist irgendwie alles so haken dran,
das haben wir gelernt, die letzten Jahre auch
in dem Scrum Kontext, warum nicht auch
der Chapter Lead lateral
und dann können sich ja diese
vielen Führungsaufgaben, die es gibt, teilen
und die disziplinarischen
Letztverantwortung haben wir dann nur noch beim
Tribe Lead, der sich natürlich nicht um das Daily
Business kümmert und eigentlich nur Eskalationen
vielleicht managt und alle anderen
Führungsaufgaben liegen quasi bei diesem
Trio,
ich glaube das, was die Schwierigkeit macht, weil diese Idee
klingt per se gut, nach dem Motto, wir
machen alle zu lateralen Führungskräften,
man muss sich halt die Gedanken machen, wie gehe ich
mit diesen ganz heiklen Themen um,
wie Gehaltsfindung, wie Feedback-Prozesse,
wenn die nicht mehr
von einer Person gemacht werden, man müsste
quasi sich kümmern darum, dass es daran
60 Grad Feedbacks installiert werden,
man müsste sich darum kümmern, dass vielleicht
ein Gehaltsfindungsprozess nicht mehr durch eine
Person stattfindet, sondern vielleicht in der Gruppe
diskutiert wird, wie jemand eingeschätzt
wird, wie viel der zu verdienen
wird oder was auch immer.
Und ich glaube, weil das so ein
sensitiver Bereich ist, tun
sich ganz, ganz viele Unternehmen schwer,
dieses Modell quasi zu Ende zu führen.
Wenn man diesen Weg
nicht konsequent gehen kann, aus welchen Gründen
auch immer, das wäre dann die
zweite Alternative, dann habe ich
für mich so wahrgenommen,
wichtig ist, der Chapter Lead
okay von,
also quasi der Chapter Lead kann
disziplinarische Führungskraft sein, wichtig ist
einfach, dass sich der super viel Feedback
holt, dass der quasi so ein
360 Grad Feedback auch simuliert,
mit vielen Menschen spricht und
dann eine möglichst gute Entscheidung
auch trifft, um den Kollegen
da eine faire
Vergütung letztendlich zu geben.
Und bezüglich der Frage, soll der
mitarbeiten oder nicht, da trenne ich es gerne
in zwei Aspekte.
Wenn für dieses Chapter
ich will mal sagen,
wenig Alignment notwendig ist, wenig
Standardsetzung, Hausnummer
vielleicht unter 20%, dann
kann man den mitarbeiten lassen in einem
Squad, wobei wir uns
immer klar sein müssen, sobald
jemand aus dem Squad
andere Themen auf dem Tisch hat,
er ist nicht mehr fokussiert. Das ist ja
eigentlich einer der Kernverletzungen schon
gegen agile Werte,
dass jemand quasi nicht voll fokussiert ist für das
Team und der wird immer zerrissen sein, diese Person.
Wenn die nicht so viel nebenbei
zu tun hat, dann mag das noch legitim
sein. Ich sehe halt oft Chapter,
wo quasi viel auch im Alignment
zu tun ist, viel in der Standardsetzung,
dass ein Datenbankchapter sich
damit beschäftigt, welche Datenbanken
setzen wir ein, um nicht 30 Datenbanken
einzusetzen, sondern vielleicht eher ein
kleines Set von 5. Ich tendiere
dazu, wenn nicht
so viel Alignment, wenn nicht so viel Standard,
dann kann man die in einem Squad
mitarbeiten lassen, wenn viel da
zu tun ist. Klassisches Beispiel auch
UX-Design. Da geht es darum, einen
Style Guide zu bauen. Wie wollen wir als
Unternehmen am Markt wirken? All diese Dinge
sind ja in so einem UX-Chapter zu
besprechen. Da würde ich eher dazu tendieren,
den Chapterlead nicht mitarbeiten zu lassen,
operativ in einem Squad.
Wichtig ist mir
vielleicht da noch als letzten Punkt, wenn der
nicht mitarbeitet in einem Chapter,
er sollte trotzdem nah an der Basis sein.
Am Ende wollen wir vermeiden, dass irgendwie so
ein Elfenbeinturm-Management
rauskommt.
Aber auch das hängt dann natürlich häufig
von den Personen ab. Also wie sie
sich sehen, wie sie ihre Rolle sehen
und
zum Schluss bleibt immer noch der Mensch dann,
der die Rollen
quasi ausfüllt an der
Stelle. Aber ich finde natürlich,
und das
ist dann auch wiederum
das ist dann ja auch immer
empirische Prozesssteuerung.
Gut, jetzt habe ich einen Punkt
noch. Wir sind ja auch gut in der Zeit.
Du hast im Whitepaper noch den
letzten großen Punkt, den letzten wichtigen Punkt
stehen, Redesign der Aufbauorganisation.
Ein großer Umbruch.
Was meinst du damit und
was würdest du da empfehlen? Was sind so deine
Erfahrungen in dem Umfeld?
Ich will damit ausdrücken, immer wenn man sich
am Gedanken macht, um eine Struktur zu ändern,
das hat immer eine große Auswirkung.
Wenn ich eine Struktur umstelle, meistens ist
irgendwie ein großer Teil meines Unternehmens betroffen
oder ein sehr relevanter Part.
Was ich da mitgeben möchte ist,
dass sie sich einfach Gedanken darüber
tauchen sie quasi nicht oder lesen sie
nicht nur einfach das Spotify Whitepaper
durch und versuchen sie es dann zu implementieren,
sondern man sich wirklich tief in
den Kontext auch reindreht
und das quasi gut
ausarbeitet. Ich will sagen, man sollte quasi
nicht unvorbereitet
da in so einen großen Wandel gehen.
Das ist die große Message. Einfach zu sagen,
immer wenn man an der Struktur dreht, das ist
jetzt nicht irgendwie, wir ändern
in einem Team die Teambesetzung,
wo nur eine kleine Auswirkung ist, sondern
eine Strukturänderung hat meistens mit
großer Unsicherheit zu tun, mit einem großen
Umbruch und deswegen ist die Message
lieber gut vorbereiten,
der Invest ist es auf jeden Fall wert.
Ja, gut, Spotify sagt
ja selber auch, das zitiere ich
hier mal so, wenn ich das Modell erkläre,
kapieren und nicht kopieren
an der Stelle. Das ist ein
kleiner Buchstabe, der doch
den Sinn ganz arg dreht an der Stelle.
Ja, ich würde da noch
ganz kurz nochmal nachfragen,
auch weil du ja da noch eine Menge Erfahrung hast.
Klar, man muss sich Gedanken
machen, wohl überlegt,
das ist keine kleine Veränderung.
Wenn ich in die Gespräche
einsteige in dem Umfeld, dann kommt
häufig dann die Frage, wenn Leute verstanden
haben, was hinter DevOps steht,
müssen wir jetzt die Organisation
verändern oder müssen wir sie nicht verändern? Und meine
Antwort ist dann so sinngemäß,
ihr müsst sie nicht verändern,
jedenfalls würde ich das nicht als ein großes
Reorg-Projekt sehen, das wäre
nämlich dann das zweite, dritte, vierte,
fünfte Reorg-Projekt, wo alle dann sagen, ah,
alles klar, jetzt machen wir ein Jahr
Spotify und dann machen wir irgendwann im nächsten
Jahr das nächste, also wo quasi
das Unternehmen sich auch mit Reorg
beschäftigt, das wäre nicht
mein Ziel, aber natürlich, oder meine Empfehlung
war, man muss natürlich schon Dinge verändern.
Also, wie sind so deine Erfahrungen? Würdest
du sagen, eher auf
der Team-Ebene kleinere Teams bauen
oder würdest du sagen, man sollte sich Bereiche
vornehmen oder eine ganze Organisation,
weil hat ja alles Vor- und Nachteile?
Ja,
also tatsächlich ist immer die Frage, na, wie
schnell will man den ganzen Wandel
auch haben? Und mir ist natürlich klar,
dass gerade so Reorganisations-Projekte
immer negativ besetzt sind,
und da auch schon viele, und das meine ich
auch damit, so eine Reorganisation hat immer mit
viel Schmerzen zu tun, also es ist wichtig,
sich da intensiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
Meine Empfehlung wäre,
vielleicht Bereich für Bereich vorzugehen,
also nicht ganz den
harten Schnitt zu machen und wirklich ganz
große, ganzes Unternehmen umzustellen,
sondern, ich glaube, irgendwann muss
man aus der Team-Ebene, ich glaube, am Anfang startet
man immer sehr schnell mit ein paar Teams
umstellen, ich glaube, das ist auch alles legitim,
nur an irgendeinem Punkt, wenn alles
in den Teams optimiert ist, dann stellt sich halt
wirklich die Frage, fasse ich jetzt vielleicht
bis DevOps
nicht nur im Team zusammen, sondern
packe ich die auch alle unter eine Führungskraft?
Und ich glaube, das ist der springende Punkt, wo
dieser Ansatz auch so wertvoll ist,
zu sagen, okay, wir haben den Punkt überschritten,
wo wir sagen, wir machen da gut Agilarbeit
zusammen, wir wollen in
der letzten Konsequenz gehen und
auch noch die Struktur anpassen. Und dann kann man
mal sinnvoll sein, vielleicht einfach ein Produkt
herzunehmen und dort einfach aus den
verschiedenen Bereichen, wie IT, Operations
und Fachbereich, aus
allen drei Standardbereichen,
die man gerade im Unternehmen hat, löst
man diese Einheit raus, die quasi
für das eine Produkt zuständig ist
und dann macht man einfach mal eine Business Unit und
probiert das auch aus, macht erste Erfahrungen.
Da kann ja auch wieder der lernende Ansatz
sinnvoll sein, zu sagen, okay, wir probieren das
mal für ein Produkt aus und wenn mein Unternehmen
zehn Produkte oder was auch
immer hat, dann ist das mal ein kleines
Lernfeld, wo trotzdem genug Menschen
betroffen sind, keine Frage,
aber dort das mal auszuprobieren
und auch seine eigenen Learnings zu machen, um
dann vielleicht später mal in ein
größeres Reorganisationsprojekt zu gehen und
Dinge groß anzupassen.
Und mit den Erfahrungen, die
man aus diesem einen Bereich gewonnen hat,
das entsprechend dann eben
fortzuentwickeln.
Klingt für mich nachvollziehbar, also schon
nicht in einzelnen Teams,
natürlich in einzelnen Teams zu starten, aber dann, wenn man
das ein bisschen ausweitet, dann
wirklich einen zusammenhängenden Bereich
zu nehmen, wie auch immer man den gestaltet
oder schneidet an der Stelle.
Ja Christoph, herzlichen Dank.
Wir haben jetzt die
geplante Zeit etwas überschritten, aber
ich glaube, oder hoffe, dass das für die
Zuhörer kurzweilig ist, dass sie da
sehr gut zuhören können und dass sie vor allen Dingen
viele mitnehmen. Und wenn dann
Fragen sind, natürlich kann man in den
Whitepaper ein paar Sachen nachlesen.
In den Whitepaper sind auch viele andere Quellen
verlinkt und
nochmal angegeben. Also ich glaube, das könnte
für den einen oder anderen oder sollte
der Einstieg sein, sich dann nochmal,
wie du auch sagst, mit dem Spotify
Modell intensiver zu beschäftigen
und nicht im Jahre 2012
aufzuhören, sondern
2015 mindestens mal zu nehmen,
was dort entsprechend beschrieben ist.
Gut, also vielen Dank von mir.
Gibt es noch irgendetwas, was du
noch sagen willst,
was du noch nicht untergebracht hast
in dem bisherigen Gespräch?
Ich glaube, das ist
am Ende gut zusammengefasst, ja.
Also quasi sich tiefer damit zu
beschäftigen, auch mal über die
Learnings quasi der anderen Unternehmen nochmal
drüber zu gucken und
ansonsten, genau,
könnt mich gerne kontaktieren.
Ich stehe auch für Fragen zur Verfügung und ich bedanke mich
sehr herzlich bei dir, Dirk,
dass ich heute mit dir sprechen durfte über
mein Whitepaper. Dankeschön.
Vielen Dank.

Folge 24: DevOps und der agil-industrielle Komplex

https://podcasters.spotify.com/pod/dashboard/episode/e29ihqu

DevOps ist weitverbreitet und somit auch im Blickpunkt wirtschaftlicher Interessen. Mit André Claaßen (Digitale Verwaltung erfolgreich gestalten!) spreche ich über seine Erfahrungen mit agilen Projekten und Unternehmen. Warum DevOps eine Antwort auf den agil-industriellen Komplex ist und warum er persönlich Lean Management und Agilität so gut findet.

In dieser Episode diskutieren Dierk Söllner und sein Gast André Claaßen über die Herausforderungen und Missverständnisse im Zusammenhang mit Agilität und DevOps in der IT-Branche. Sie kritisieren den agil-industriellen Komplex und betonen die Notwendigkeit, Agilität und DevOps nicht als starre Methoden oder Werkzeuge zu sehen, sondern als Ansätze zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und Prozessen, um echten Mehrwert für Kunden zu schaffen. Dabei betonen sie die Wichtigkeit von kritischem Denken, Erfahrungslernen, kleinschrittigem Arbeiten und dem Mut, neue Wege zu gehen.

Inhalt

  • Einführung und Vorstellung des Gastes André Claaßen
  • Diskussion über den agil-industriellen Komplex
  • Kritik an der kommerziellen Vermarktung von Agilität und DevOps
  • Die Bedeutung von Scrum und dessen Herausforderungen in der Praxis
  • Extreme Programming und dessen Einfluss auf Agilität
  • Scrum als Tool für das Management und dessen Grenzen
  • Die Rolle von Zertifizierungen und Trainings im agilen Umfeld
  • Vergleich von verschiedenen agilen Methoden und Frameworks
  • DevOps als Antwort auf den agil-industriellen Komplex und die Bedeutung des Wertestroms
  • Kulturelle Aspekte und die Notwendigkeit von Veränderung im Management für erfolgreiche Agile- und DevOps-Umsetzung
  • Abschließende Gedanken zur Agilität und deren Umsetzung

Shownotes

Webseite von Andre Claassen

Transkript (automatisch erstellt, daher keine Gewähr 🙂 )

DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn. Ein Podcast rund um DevOps. Von Dierk Söllner.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts DevOps. Auf die Ohren und ins Hirn.
Mein Name ist Dirk Söllner. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg zu einer hochperformanten
IT-Organisation. Als Trainer und Coach mache ich Teams und Menschen erfolgreich. DevOps umfasst
für mich kulturelle, organisatorische und technische Aspekte. Diese diskutiere ich in
diesem Podcast mit Experten aus der Praxis. Ich freue mich heute auf das Thema DevOps und
der agil-industrielle Komplex. Zu Gast habe ich André Klaassen. Der aufmerksame Zuhörer wird sich
an die Folge DevOps in der Digitalisierung aus dem Februar 2019 erinnern. Ist also noch gar nicht
lange her.
Dort war ich zu Gast in seinem Podcast und habe diese Folge auch bei mir veröffentlicht. Das heißt
also, das war genau die Februarausgabe bei mir. André ist Experte für agiles Management und
Verwaltungsdigitalisierung. Wir reden heute über eine Problematik, die mir in manchen Kundensituationen,
auch bei Konferenzen oder auch bei Barcamps und häufig eben auch bei Twitter begegnet,
nämlich der agil-industrielle Komplex. Was das genau bedeutet, werden wir im weiteren Verlauf
des Podcasts ausführen.
Also, ich freue mich. Hallo André. Ich habe dich ja schon kurz vorgestellt. Was habe ich vergessen? Was möchtest du ergänzen?
Also erstmal vielen Dank, Dirk, dass ich heute zu Gast bei dir sein darf. Ich freue mich sehr.
Vielleicht kurz ergänzend. Ich bin mittlerweile 53 Jahre alt, Vater von zwei Kindern. Gut, das ist das Private und beschäftige mich eigentlich mit dem Thema IT schon seit frühester Jugend.
Und Schwerpunkte waren lange Zeit Softwareentwicklung, komplexe und große Systeme in der Verwaltungswirtschaft und ich habe mein Portfolio in den letzten Jahren auch ergänzt in Richtung Coaching und Beratung für Digitalisierungsvorhaben in der Verwaltung.
Ja, und ich freue mich heute bei dir zu sein.
Ja, ich finde das interessant von deiner Vorstellung, dass du mit dem Privaten angefangen hast. Das ist immer so, wenn ich an meine Schulungen denke, so ein Punkt, wo ich mich dann immer wundere,
sondern die Leute fragen, gerade in Inhausschulungen, dass sie sich kurz vorstellen. Die kennen sich ja in der Regel eigentlich alle und trotzdem erzählen sie, aus welcher Abteilung sie kommen oder, oder, oder.
Also häufig Dinge, die die meisten anderen wissen. Und ich habe auch schon mal überlegt, ob ich das ein bisschen auflockern kann.
Also insofern fand ich es interessant, dass du jetzt quasi wirklich zuerst deine privaten Dinge vorgestellt hast und ein Vater von zwei Kindern, das ist ja auch eine Leistung an der Stelle.
Gut.
Vielen Dank nochmal für die Vorstellung und ich freue mich.
Ich freue mich auch, dass du da bist, weil ich mich auch auf das Thema freue. Das war ja auch ein bisschen deine Idee mit, dieses Thema hier zu besprechen.
Bevor wir da einsteigen, vielleicht noch der eine Punkt, die aufmerksam Zuhörer werden das eben auch kennen.
Wir sind ja im DevOps-Podcast und da bitte ich meine Gäste ja immer um ihre persönliche Definition von DevOps.
Also André, wie würdest du DevOps definieren?
Also für mich ist DevOps eine Idee, ein Vorgehensmodell, um Produkte,
anhand wirklich von Ende zu Ende optimiert, möglichst automatisiert zu erstellen.
Das ist vielleicht jetzt noch ein bisschen akademisch, aber die Idee kommt oder ich sehe da stark auf das Lean Management.
Wie kann ich also Verschwendung vermeiden und wie kann ich maximal Kundenbedürfnisse und Wertschöpfung in den Vordergrund meines Handelns stellen?
Und für mich ist,
bei DevOps ist sehr, sehr wichtig,
Autonomie und Kompetenz der handelnden Personen.
Das heißt also,
dass die Kompetenzträger diesen Prozess lebendig mitgestalten und auch verantworten.
So, das ist so ein bisschen meine Sicht von DevOps.
Ja, finde ich interessant.
Da kommt ja einiges mit rein, was ich auch sehe.
Also Lean Management, Automation hast du gesagt, eben Kompetenz der Personen, Autonomie.
Ein Wort habe ich bei dir nicht gehört.
Der betrifft das Thema Teams, Teambildung und Organisation.
Aber wie gesagt, das ist ja deine Definition und du hast es ja nicht ausgeschlossen an der Stelle.
Aber insofern, mir persönlich gefällt diese Definition, mir gefällt der Begriff sehr gut.
Jetzt haben wir als Thema agil-industrieller Komplex und ich denke mal, wir sollten einfach mal anfangen,
dass du mal beschreibst, was du oder was man unter dem agil-industriellen Komplex versteht.
Ja.
Ich hole mal ein bisschen weiter aus.
Also ich beobachte und nutze das Thema Agilität eigentlich schon relativ lange.
Gestoßen bin ich auf das Thema im Jahr 2000, als ich ein großes IT-Projekt zu verantworten hatte,
das wirklich in jeder Beziehung außer Plan, außer Time ein Budget war
und das in irgendeiner Form gerettet werden musste.
Und ich habe nach Lösungen geschaut, wie man vielleicht auch mit Arbeitsweisen
oder verändert.
Oder mit bestimmten Vorgehensweisen dieses Projekt auf Kurs bringen konnte und bin damals
auf einen agilen Ansatz gestoßen, der nannte sich Extreme Programming.
Das gibt es auch heute noch und das beinhaltet ganz viele Praktiken aus Gramm, also zum Beispiel
kurze Zyklen, kurze Planungszyklen, testgetriebene Entwicklungen mit, ja, ich sage mal Techniken
der IT.
Und dieses Extreme Programming war für mich eine sehr gute Idee.
Für mich besonders toll, weil es gibt ein tolles Buch von Kent Beck, der auch der Erfinder
der testgetriebenen Entwicklung ist oder Erfinder ist vielleicht zu viel gesagt, aber einer
der großen Leute, die also dieses Thema Unit Testing in den Entwicklerbereich reingebracht
haben.
Kent Beck hat ein Buch dazu geschrieben und das begann mit einem Kapitel über Mut.
Und dieser Begriff Mut, der steht für mich auch ein Stück für das Thema Agilität.
Mut zu haben, die Dinge, die man als richtig erkennt, zu machen und auszuprobieren und
den Mut zu haben, Dinge, die nicht funktionieren, dann auch zu ändern.
Und dieses Thema zieht sich ein Stück weit durch meine Erfahrungswelt, was das Thema
Agilität angeht.
Jetzt zu dem agil-industriellen Komplex.
Im Jahr 2000 sind verschiedene Ideen entwickelt worden, wie man anders IT-Projekte managen
konnte.
Und eine Idee war neben dem Extreme Programming auch die Idee von Scrum.
Es gab auch noch andere Dinge wie Crystal Clear und andere Vorgehensweise.
Aber Scrum war in einer Form brillant, weil im Unterschied zu den anderen Methoden oder
Ideen richtete sich Scrum wirklich an das Management und sagt, ihr Manager, ihr braucht
ein anderes Verständnis von Projekten oder Produktentwicklung.
Ihr könnt eure Vorhaben.
In deutlich kürzerer Zeit, mit deutlich weniger Personal entwickeln, wenn ihr diese
Scrum-Methode, die wir euch hier skizzieren, in euren Projekten einsetzt.
Und damit ist Scrum geboren worden und die Ansprache ans Management, die war auch genau
die richtige, um agile Prozesse sozusagen zu etablieren.
Gleichzeitig zog damit aber auch das Thema Zertifizierung ein.
Das heißt also, die verschiedenen Rollen im Scrum-Prozess werden…
Man zertifiziert, was ja erstmal gar nichts Schlechtes ist, weil man über die Zertifikate
auch erkennt, dass man ein Grundverständnis von den Dingen hat.
Aber nachdem halt Scrum sehr erfolgreich wurde, vor vier bis fünf Jahren begann also sozusagen
dieses Thema abzuheben, haben sich aus meiner Sicht viele Beratungshäuser oder Schulungsanbieter
wirklich auf das Thema gestürzt.
Kann man ja auch nicht verdenken.
Und daraus ist etwas entstanden, dass ich und viele andere auch und auch Menschen, die
sozusagen damals die Grundlagen…
für agiles Arbeiten gelegt haben, den agil-industriellen Komplex nennen.
Agil-industrieller Komplex heißt, dass also das Thema Agilität industriell vermarktet
wird.
Das heißt also, es gibt große Produkte, um agile Methoden zu schulen, zu lehren und
einzusetzen.
Es gibt komplexe Frameworks.
Eins davon ist zum Beispiel Safe.
Und was dabei aus meiner Sicht ein Stück weit aus dem Fokus gerät…
ist, dass Agilität ja angetreten ist, genau diese Frameworks und großen komplexen Prozesse
und Methoden in Frage zu stellen.
Die Grundidee von Agil war eigentlich, arbeitet in kleinen Schritten, lernt, was ihr dort
erfahren habt, achtet auf die Benutzerwünsche und auf die Werte, die er generiert, reflektiert
und nutzt das Gelernte im nächsten Schritt.
Stattdessen wird heute…
Das ist ein bisschen jetzt eine provokante Zuspitzung, sehr stark ausgebildet in, wie
funktioniert ein Sprint-Planning, was ist ein Daily und wie lange ist ein Daily oder
bei Safe wird es ja noch ganz bunter.
Wir sehen die Rollen in komplexen, skalierten Safe-Prozessen, agilen Prozessen aus und
wie spielen die ineinander.
Und was ich dann sehr, sehr spannend finde, also ich schaue jetzt auch mal auf das große
Framework Safe.
Wenn man sich dieses Framework…
anschaut, da gibt es ja eine riesen Übersichtsgrafik mit den ganzen Instrumenten, dann findet man
den Kunden erstmal gar nicht.
Der Kunde steckt irgendwo rechts hinten als kleines Kästchen in der Ecke und das veranschaulicht
aus meiner Sicht ideal, dass man also ganz stark auf die Innensicht schaut und das, was
Agilität ausmacht, was liefere ich an Werten und wie sieht der Kunde die gelieferten Werte
und wie sind meine Bemühungen, kundengerecht zu arbeiten.
Das geht so ein Stück weit verloren.
Okay, dann würde ich jetzt mal ganz kurz mal einhaken, weil du hast schon sehr, sehr viel
erzählt zu dem Thema agil-industrieller Komplex und ein paar Dinge würde ich nochmal rausgreifen,
weil ich ja auch zu dem agil-industriellen Komplex gehöre.
Das wird bestimmt nochmal eine interessante Diskussion, gleich auch.
Aber vielleicht einmal nochmal kurz zurück, auch vielleicht auch ein bisschen zusammenzufassen,
denn ich frage mich manchmal.
Warum sind die anderen agilen Frameworks nicht so erfolgreich oder verbreitet wie Scrum?
Das heißt, wenn ich dich richtig verstanden habe, sagst du, Extreme Programming hat natürlich
viele Parallelen zu Scrum, ist klar, weil sie ja beide auch auf dem agilen Manifeste beruhen.
Also da müssen ja Parallelen da sein.
Du sagst aber, damit hat man das Management nicht angesprochen.
Es war rein eine Entwicklersicht.
Okay, gut.
Ich lerne ja in meinem Podcast auch immer etwas.
Dann habe ich jetzt mal etwas gelernt.
Also Scrum ist unter anderem deswegen erfolgreich, weil es eben…
Managern oder das Management an sich anspricht.
Okay, gut.
Ich habe jetzt ja eben auf das agile Manifest abgehoben und das ist für mich eben ein ganz wichtiger Punkt.
Dann hast du von Save etwas erzählt.
Da würde ich gleich auch nochmal drauf eingehen.
Ich würde aber vorher nochmal auf den agil-industriellen Komplex eingehen.
Ich habe ja gesagt, ich bin auch Bestandteil dieses agil-industriellen Komplexes
und habe auch vor sechs, sieben Jahren damit angefangen, mich damit zu beschäftigen
und gebe heute auch…
Ich bin ja auch Scrum-Trainings und zertifiziere auch und bin aber auch als Coach tätig,
also begleite dann die Unternehmen.
Das, was ich so interessant finde bei dem Thema Scrum, ist, dass ich als Trainer und als Coach
quasi keinerlei Prüfungen machen muss oder nur überschaubare Prüfungen machen muss
und vor allen Dingen kein Geld bezahlen muss dafür, dass ich Scrum-Trainings geben kann.
Das heißt, das Einzige, was geschützt ist, ist ja der Begriff The Scrum.
Der ist ja als Trademark geschützt.
Alles andere ist ja frei verfügbar.
Das heißt, das, finde ich, ist A, wie ich finde, erstmal ein Grund dafür,
wahrscheinlich auch, dass Scrum so erfolgreich ist im Vergleich zu anderen Themen.
Also es ist überschaubar im Einstieg und wie gesagt, den Einstieg, den kann sich jeder selber geben,
indem man sich den Scrum-Rite runterlädt, ein, zwei Bücher kauft, ist also überschaubar, was die Kosten angeht.
Also das finde ich eben einen Riesenunterschied, dass man eben…
quasi dass der Einstieg finanziell gesehen als Trainer beispielsweise überschaubar ist.
Richtig. Jetzt muss man bei Scrum sagen, das ist meine Einschätzung,
es wirkt unheimlich plausibel und einfach, wenn man sich das durchliest.
Also jetzt mal vordergründig ist es ja ein sehr, sehr einfaches Vorgehen-Modell.
Es gibt nur ganz wenige Rollen. Es gibt ganz wenige…
Veranstaltung ist falsch gesagt.
Es gibt nur Termine, die man wahrnehmen muss und es scheint sehr einfach implementierbar zu sein,
wenn man es jetzt naiv betrachtet.
Ich habe es naiv betrachtet und habe es damals autodidaktisch eingeführt und ohne Zertifizierung,
also da auch ohne Schulung. Es gab damals aber auch noch nicht so viele Angebote dazu
und bin da katastrophal gescheitert.
Das ist nachvollziehbar. Also nicht, dass du gescheitert bist, aber dass man diesen Eindruck hat.
Auf der anderen Seite, dann sage ich dann,
würde ich jetzt sagen, genau deswegen, das wäre ja ein Grund für einen agilen industriellen Komplex zu sagen,
wir brauchen erfahrene Leute, wir kommen ja auch auf das Thema Coaches nochmal zu sprechen,
wir beide nachher, wir brauchen erfahrene Leute, die genau die Menschen wie dich begleiten,
die vielleicht eine Schulung machen oder sich vielleicht nur den Scrum Guide durchlesen,
ein Buch durchlesen oder irgendeinen Kurs, einen Videokurs besuchen,
um sie nachher bei der Umsetzung zu begleiten, weil das ist ja etwas, was wir in allen Frameworks haben.
Also wenn ich an unser geliebtes ITIL,
denke, das ist genauso. Natürlich kann ich die Leute auf Schulungen schicken
und trotzdem habe ich nachher die Berater im Haus, die mir die Prozesse designen,
die mir die Fallstricke erklären, damit ich nicht die gleichen Fehler wieder mache,
die eben hunderte Firmen vor mir auch gemacht haben.
Wie gesagt, mit anderen Frameworks.
Erstmal richtig, das auf jeden Fall.
Worauf ich abzielen möchte, jetzt mal, ich habe mal bewusst gesagt,
dass ich gescheitert bin, ist halt, dass das Framework an sich,
eine, und das ist, und das wird ja auch überhaupt nicht in Abrede gestellt,
eine ganz gravierende andere Art des Arbeitens ist.
Und Scrum, was ich sehe in den Unternehmen,
wird aber oft als gekapselte Einheit für die Entwicklung betrachtet.
Und Scrum widerspricht dem ja auch nicht.
Also ich sage mal, wenn ich mir einen Scrum Guide durchlese,
dann wird das mehr oder weniger auch ein Stück weit so bestätigt.
Und das bricht mit so vielen,
ich sage jetzt mal, tradierten Arbeitsweisen in Organisationen und Unternehmen,
dass es also eine deutlich größere Nummer ist.
Und wenn du sagst Coach, dann stimme ich dir absolut zu.
Es reicht eben aus meiner Sicht nicht, nur die Zertifikate zu machen.
Die Zertifikate kratzen, oder kratzen ist jetzt ein falsches Wort,
aber die betrachten nur einen ganz kleinen Ausschnitt der Kompetenzen,
die ich aus meiner Sicht, ich sage jetzt bewusst aus meiner Sicht, brauche,
um diese Vorhaben auch wirklich erfolgreich umzusetzen.
Also für mich ist das Handwerkszeug,
also Handwerkszeug, was ich erstmal erlernen muss.
Das heißt, wenn ich jetzt ein Haus bauen will, kann ich viele tolle Ideen haben.
Ich kann auch den Wunsch nach diesem Haus haben,
aber ich muss trotzdem, wenn ich es selber bauen will,
wissen, wie ich maure, wie ich Elektroleitungen verlege und so weiter.
Das heißt also,
für mich ist das erstmal das Handwerkszeug an der Stelle.
Und ich würde nochmal so ein paar Dinge sozusagen dagegen stellen, aus meiner Sicht.
Ich glaube, das wird wirklich ein toller Podcast hier in der Diskussion.
Wir müssen auch gucken, dass wir auf das Thema DevOps noch kommen,
aber das kriegen wir auch noch hin.
Also für mich ist ein wichtiger Punkt, den ich in meinen Studien auch immer herausarbeite,
ist, Scrum ist 1995 oder 96 vorgestellt worden.
Und erst 15 Jahre später gab es den Scrum Guide.
Das heißt also, es gab eine sehr, sehr lange Zeit,
wo es Scrum quasi gab, also wo Ken und Jeff das schon dargestellt hatten und erläutert hatten,
wo aber nirgendwo nachzulesen war, wie das jetzt genau geht.
Und dann haben die beiden, und das haben sie jetzt vor ein, zwei Jahren
auch nochmal im Webinar nochmal klargemacht, beide,
wo sie dann die Schwierigkeit hatten, ja, was machen wir jetzt?
Wir wollen eben genau nicht alles im Detail beschreiben,
denn das hätte dir ja geholfen, wenn sie dir 2000 Seiten Eitel-Literatur
quasi für Scrum an die Hand gegeben hätten und gesagt hätten,
okay.
Du musst nicht 17 Seiten lesen, du musst 2000 Seiten lesen
und dann weißt du alles.
Also das Ziel von den beiden war ja, einen Rahmen zu schaffen,
einen festen Rahmen zu schaffen, damit nicht jeder irgendwas machen kann
und sagen kann, ich mache Scrum, aber eben trotzdem genug Spielraum zu lassen.
Und dieser Spielraum ist genau eben das Problem oder die Herausforderung,
die ich eben dann sehe.
Und da stimme ich dir zu.
Da gibt es natürlich viele Leute, die daran, ich sage mal, verdienen,
wenn man es negativ sagt, positiv gesprochen, die dort Unterstützung anbieten.
Und da gibt es natürlich keine Qualitätskontrolle.
Also wenn sich jemand heute Coach nennt, egal ob agiler Coach oder wie auch immer,
es gibt ja keine Prüfung und kein feststehendes Institut oder Zertifikat,
was nachweist, hey, das ist ein guter Coach.
Das Einzige ist, dass er vielleicht gute Projekte gemacht hat.
Also das war der eine Punkt, den ich da noch ergänzen wollte.
Und der andere ist, dass, wie ich finde, Scrum manchmal auch ein bisschen überbewertet wird.
Scrum sagt ganz genau.
Klar, wir haben hier beschrieben, wie ein Team arbeiten kann an einem Produkt.
Natürlich kann ich die Scrum-Ansätze oder agile Ansätze nutzen,
um auch das Unternehmen zu übertragen.
Aber das ist nicht der ureigene Anspruch von Scrum.
Natürlich muss ein Scrum-Master auch die Organisation als Servant Leader weiterentwickeln.
Aber eben nochmal, Scrum hat aus meiner Sicht nicht den Anspruch, eine Organisation aufzubauen.
Scrum hat den Anspruch, ein Team zu befähigen, genau das zu tun, was Scrum als Framework will,
nämlich Produkte zu liefern, Werte zu generieren, mit dem Kunden zusammenzuarbeiten.
Und genau das erfordert auch die Betrachtung des Umfeldes aus meiner Sicht, damit das erfolgreich ist.
Das ist auch kein Widerspruch.
Das sehe ich auch genauso wie du.
Ich würde aber jetzt nochmal kurz zwei Punkte zurücksprechen.
Du hast jetzt mehrfach gesagt, ich bin ja auch Teil des agilen industriellen Komplexes.
Der Begriff ist ja nicht scharf.
Mit agil industriell meine ich, dass ganz große Beratungshäuser,
die 2009 noch extreme gegenteilige Positionen zu agilen Entwicklungen propagiert und veröffentlicht
und mit Studien unterlegt haben, dann ab 2011 oder 2013, 2014 jetzt absolute Befürworter sind.
Also das finde ich einerseits ein bisschen unglaubwürdig und schwierig.
Und andererseits wird halt, das ist meine Wahrnehmung,
die Vermittlung von Methodenkenntnissen in den Vordergrund gestellt.
Ja, also wie finden die Scrum-Zeremonien statt und wie funktioniert ein Planning etc. pp.
Das reicht nicht aus meiner Sicht.
Und bei Scrum ein Stück weit, Scrum kommt ja aus der IT-Entwicklungswelt.
Also wenn wir bei Scrum, auch wenn Scrum natürlich einen Anspruch hat,
auf alle Produkte, für alle Produkte zu gelten und das unterstützt sich,
aber ursprünglich erfolgreich eingesetzt wurde es halt für Software-Entwicklungsprojekte.
Und dort brauche ich viel, viel mehr, auch vom Management her,
als das, was ein Scrum-Guide vorgibt.
Das ist so meine Sicht.
Wenn ich nur Scrum mache und blende alles andere aus,
was ich für erfolgreiche Projekte brauche,
dann besteht die Gefahr des Scheiterns.
Nicht nur die Gefahr, dann wird das scheitern.
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Und ich stelle fest, es ist ja auch eine schwierige Rolle,
und die Rollen sind sehr, sehr anspruchsvoll, die Scrum definiert.
Insbesondere die Product-Owner-Rolle, die Scrum-Master-Rolle,
aber sogar die Team-Rolle ist extrem anspruchsvoll.
Sie erfordert sehr, sehr andere Verhaltensweisen und Kompetenzen
als klassische tradierte Arbeitsweisen, auch im Projektmanagement.
Was ich sagen will, ist, ich brauche halt weitere,
oder da wiederhole ich mich jetzt, weitere Kompetenzen,
die sind unabdingbar.
Und ich erlebe, dass halt Menschen aus diesen Ausbildungen kommen
und dann in IT-Projekte reingehen
und dann eine Scrum-Master-Rolle übernehmen,
was erstmal nicht schlecht ist und was sehr, sehr viele Dinge abdeckt,
aber was, wo aber auch eine gewisse Blindheit gegenüber
Dingen ist, die man eigentlich mit einem, ich sag jetzt mal,
auch mit einem klassischen IT-Hintergrund
oder einem klassischen Projektmanagement-Hintergrund erkennen könnte.
Ich möchte das jetzt nicht zu weit ausführen,
aber ich habe ein Beispiel erlebt, also von so einem HR-Coach,
der wirklich aus einem komplett fachlich anderen Hintergrund
in ein Software-Projekt reinkam, was wirklich sehr anspruchsvoll war.
Und erste Maßnahme war, dass er das Team mit aller Macht
davon wegbringen wollte, Code-Reviews zu machen.
Weil das steht halt nicht im Scrum-Guide.
Und da sage ich, Achtung, Achtung, man kann sich über Code-Review streiten
oder nicht, aber ganz wichtig ist halt, dass ich das Team sozusagen befähige,
eigene Arbeitsweisen zu entwickeln, die dem Team helfen.
Und wenn das Team erkennt, das hilft uns, dann darf ich nicht intervenieren.
Und ich glaube, dass die Gefahr besteht, wenn ich diese IT-Konferenzen
und diese Kompetenzen nicht habe, dass ich in meiner Unsicherheit
sehr stark auf dieses Scrum-Methodenset zurückspringe
und dann sozusagen ein Stück weit auch ohnmächtig bin.
Das ist jetzt die technisch-praktische Sicht.
Die andere Sicht ist aber viel wichtiger.
Der Scrum-Master ist ein Change-Agent.
Das heißt also, das, was der Scrum-Guide beschreibt
und was auch erfolgreich funktionieren kann,
erfordert starkes Arbeiten mit dem Management außerhalb des Scrum-Teams.
Und diese Kompetenz halte ich noch für viel wichtiger, dass ich die tue.
Und da sind wir vielleicht weniger bei einer Zertifizierung
als auch beim Coaching.
Die Zertifikate suggerieren aber ein Stück weit,
dass ich erst mal genug Kompetenzen habe nach dem Zertifikat,
um Scrum erfolgreich einzuführen.
Und da sage ich nein.
Ich weiß weder, wie IT-Projekte funktionieren,
wenn ich nicht aus diesem Umfeld komme
oder auch aus einer Angelegenheit.
In einer ganz anderen Fachdomäne ist ja egal.
Und zweitens ist, ich weiß nicht, wie ich ein Change durchführe.
Und drittens ist, ich weiß nicht,
wie ich mit einem harten Senior-Management verfahre.
Das Glauben, mit Scrum wird jetzt alles gut,
aber ich muss mich kein Stück ändern.
Ja, okay.
Also da sind wir einer Meinung, da stimme ich dir zu.
Das, wo ich eine andere Sicht habe, ist,
dass wenn ich mache Scrum-Schulungen in der Regel zweitägig,
manchmal sind es auch drei Tage.
Die meisten, die bei mir aus den Schulungen rauskommen,
die nehmen mit, dass sie wissen,
sie haben jetzt quasi einen Einstieg geschaffen.
Das heißt, die kriegen von mir das Handwerkzeug beigebracht,
aber eben auch das Verständnis, so einfach ist es nicht.
Und da habe ich vielleicht eine andere Meinung als du.
Also das ist auch vielleicht nur die Außensicht,
die du vom Management hast.
Die Leute, die, ich denke auch, das machen andere Trainer genauso,
die erklären eben das Handwerkzeug, aber wissen ganz genau,
jetzt weißt du, wie du mit dem Hammer umzugehen hast,
aber wann du ihn benutzen kannst
und wie viele andere Hammer oder Hämmerchen es noch gibt,
das weißt du nicht, da brauchst du Unterstützung.
Also das, glaube ich, das kommt bei einer vernünftigen Scrum-Schulung bei raus.
Und das Beispiel, was du hattest, ich glaube, das ist genau der Punkt,
wenn wir über den agilen industriellen Komplex reden,
dann glaube ich, ist das ein Komplex, der wie alle anderen auch dann entsteht,
wenn da ein Mainstream draus wird, wenn man damit Geld verdienen kann.
Und da muss man wie auch bei allen anderen Sachen unterscheiden,
wenn man da ein Mainstream raus wird, wenn man damit Geld verdienen kann.
Und da muss man wie auch bei allen anderen Sachen unterscheiden,
was ist gut, was ist schlecht.
Also wo ist ein Coach gut und wo ist ein Coach schlecht.
Und den Coach, von dem du erzählt hast, das war aus meiner Sicht auch ein schlechter Coach,
weil er eben die Grundprinzipien nicht verstanden hat.
Nämlich, dass man bei Scrum Dinge ausprobieren muss
und dass das Team letzten Endes quasi für sich entscheiden soll, was hilft ihm.
Das hast du ja auch gesagt.
Also das, finde ich, ist eben der Punkt.
Es spricht erstmal nichts gegen diesen agilen industriellen Komplex,
aber gegen schlechte Mitspieler.
Und das hast du natürlich immer.
Wenn du Mainstream hast, wenn sich da eben Branchen rum aufbilden oder ausbilden,
hast du immer auch schlechte Mitspieler.
Und die kann man natürlich nicht so einfach trennen oder finden.
Ja, also ich glaube, ich bin da auch jetzt nicht ganz klar positioniert.
Also ich möchte mich jetzt nicht 100% gegen das Thema Zertifizierung aussprechen,
weil ich finde es einerseits auch gut, was du sagst,
dass du deinen Schülern mit auf dem Weg gehst.
Ihr wisst jetzt sozusagen, ihr kennt jetzt die Tools,
aber ihr braucht noch Zeit, um die Tools richtig adäquat einzusetzen.
Finde ich auch gut.
Trotzdem sehe ich, wenn ich jetzt mal rein auf die Vermarktungsseite schaue,
ja, wenn ich schaue bei Accenture, wie dort das Thema agil dargestellt wird,
dann sind das immer Lösungsangebote.
Ihr braucht agiles Management, hier ist die Lösung.
Ihr wollt skalieren, Agile, hier ist die Lösung.
Ihr wollt irgendwas machen, hier ist die Lösung.
Und genau das ist falsch, falsch, falsch.
Weil das widerspricht zutiefst der Natur von Agilität.
Und Scrum ist super, aber man darf es nicht mit der Lösung verwechseln.
Weil Scrum ist eine radikale, veränderte Art der Arbeit.
Und was du sagst mit dem Experimentieren, ich muss auch den Mut haben,
da bin ich wieder bei Kent Beck, Mut haben,
die Dinge, die ich als richtig erkenne, zu tun.
Und wenn die Hunde…
100 Mal anders sind, als im Scrum Guide beschrieben.
Egal, es funktioniert und das ist auch richtig.
Und die Lösungsorientierung führt halt aus meiner Sicht vor allen Dingen dazu,
dass man in eine Binnensicht abrutscht.
Das heißt, man schaut bei Agilität nicht mehr,
wir haben ja ursprünglich über DevOps gesprochen,
jetzt kommt der Bogen vielleicht zu DevOps,
nicht mehr, wie generiere ich Werte
und wie akzeptiere ich aber auch das Leistungsvermögen
meines jetzigen Lebens.
Und das ist das, was ich jetzt auch sehr gerne sehe.
Und das ist das, was ich jetzt auch sehr gerne sehe.
Ich bin nicht so ein Verhinderer des jetzigen Systems
und verhindere Überlastung.
Und wie reagieren Kunden auf meine Leistungen?
Sondern ich konzentriere mich bei Lösungen,
Lösungen, Lösungen auf eine Binnensicht.
Wir müssen entwickeln, besser arbeiten.
Wir müssen PO besser entscheiden.
Wir müssen Scrum Master besser coachen.
Und das ist alles nicht agil.
Weil agil ist am Ende des Tages das,
was dazu führt, dass ich in einen Verbesserungsprozess komme,
das mir erlaubt,
mein Team und meine Arbeitsweise immer besser zu machen.
Und da ist also meine große Kraft,
die Kritik, der industriell agile Komplex,
gerade von großen Beratungshäusern,
ich nehme dich da mal aus, Dirk,
sondern wirklich dieses Methoden und Lösungen verkaufen
für Fragen, die jetzt scheinbar angestellt sind,
führt dazu, dass ich den Menschen
Lösungskompetenzen nehme.
Weil ich sage denen,
ihr braucht gar nicht nachdenken,
nehmt doch die Lösung.
Ihr habt ein Problem mit eurer Produktion,
nehmt doch skaliertes Agile
und dann ist alles gut.
Nein, nein, nein.
Also jetzt werde ich ein bisschen emotional bewusst.
Da stimme ich dir auch wiederum zu.
Ja, ne, da stimme ich dir zu,
weil auch das sehe ich so.
Denn du hast ganz viele wichtige und richtige Dinge gesagt
und ein Punkt, der kommt dann genau wiederum auch
in das Negative rein.
Die negative Sicht ist,
die Leute, die Firmen wie Accenture und so weiter,
es gibt ja noch ganz viele andere,
also wir machen jetzt keine Schleichwerbung hier,
wir müssen auch andere Namen nennen.
Also es gibt ja die ganzen Beratungshäuser,
die dann eben nicht nur die Lösung liefern,
sondern die sie auch,
dann die Leute liefern.
Also die dann die Scrum Master liefern
und da stimme ich dir eben zu
und habe das selber auch erlebt.
Dann werden eben junge Absolventen,
die haben vielleicht sogar Soziologie
oder andere nicht wirtschaftsnahe Fächer studiert,
die werden im Crashkurs zum Scrum Master ausgebildet
und dann als Scrum Master auch beim Kunden eingesetzt
und faktoriert.
Die schaffen es natürlich nicht,
den gestandenen Entwicklern klar zu machen,
warum die Entwickler jetzt anders arbeiten sollten.
Das heißt,
die haben gar keine Lebens- und Berufserfahrung
und das habe ich eben auch erlebt
und das, denke ich,
ist der Punkt, den du auch ansprichst.
Es werden nicht nur die Lösungen verkauft,
sondern eben die Leute
und das Geschäftsmodell von diesen großen Beratungshäusern
ist ja genau quasi konträr zu dem Ansatz eines Scrum Masters.
Ich sehe einen Scrum Master oder auch einen agilen Coach,
so wie ich arbeite,
als jemand, der sich eben überflüssig macht.
Ja, sorry,
dann würde ich jetzt als Manager oder Partner
bei so einer Unternehmensberatung sagen,
vergiss es,
du machst die Betriebsarbeit,
das ist schon nicht überflüssig,
du machst dich sowas von unentschuld,
nee,
unüberflüssig,
also nicht ersetzbar,
damit ich dich schön weiter fakturieren kann.
Also jetzt hauen wir beide in die gleiche Kerbe,
aber das ist, glaube ich,
wirklich ein wichtiger Punkt,
wo einfach die Grundidee,
die hinter Scrum steht,
nämlich genau,
dass der Scrum Master sich eben im Prinzip überflüssig macht,
dass er andere stark macht,
dass das mit dem Geschäftsmodell von manchen Firmen
eben nicht übereinstimmt.
Also dann,
da sind wir auch wiederum,
da denke ich,
einer Meinung.
Ja, und es ist so ein bisschen ambivalent.
Also ich tummel mich ja auch
in den Bereich der Verwaltungswirtschaft
und auch da kommt Agilität zum Tragen
oder wird erkannt als Idee,
um Produkte für die öffentliche Verwaltung herzustellen.
Aber da erlebe ich so eine interessante Sicht,
also jetzt aus meiner Branche.
Ich nenne es mal eingebettetes Scrum,
Embedded Scrum.
Also man sieht irgendwie Agiles,
das Arbeiten ist irgendwie wichtig
und muss auch gemacht werden,
allein auch, um attraktiv zu sein als Arbeitgeber.
Aber es ist irgendwie auch gefährlich,
also betten wir das ein.
Das heißt also,
wir nehmen mal eine vorgelagert,
doch mal eine Spezifikationsphase vorweg
und nachgelagert eine klassische Abnahmephase hintendran.
Und dieses Denken in,
ich muss Agile machen,
aber ich muss es irgendwie bändigen,
hat jetzt nichts mit dem Agilindustriellen
zu tun,
hat nichts mit dem Komplex zu tun,
aber hat ein Stück weit mit einer klassischen Management-Sicht
darauf zu tun.
Das erlebe ich sehr, sehr oft.
Ja, man muss ja nur die Frage stellen,
PO, hast du die Kompetenz,
dein Projekt zu stoppen?
Ich würde mal sagen,
90 Prozent der POs sagen nee.
Dann sage ich, ihr seid keine POs,
weil ihr habt nicht die Verantwortung
für euer Handeln, ja?
So, die zweite Frage ist,
du gehst in die Entwicklung rein,
und fragst, wann habt ihr zum letzten Mal
mit Kunden gesprochen?
Haben wir noch nie gemacht.
Macht unser PO, und wenn überhaupt?
Nein, ihr macht kein Scrum.
Ihr kennt euren Kunden überhaupt nicht.
Und das erlebe ich in ganz vielen Organisationen.
Oder DevOps,
wir haben ja eben drüber gesprochen,
was ist die Definition von DevOps?
Ich erlebe oft folgende Definition von DevOps.
DevOps ist ein Betriebler,
der vernünftig mit einem Entwickler sprechen kann.
Macht überhaupt keinen Sinn,
aber das,
das erlebe ich oft.
Das heißt, man fokussiert sich beim Betrieb schon
ein Stück weit auf Automatisierung
und Betrieb und Tools,
aber von gemeinsamer Verantwortung,
vom Kulturwandel,
von Werteströmen,
von kundenorientiertem Denken,
nicht die Spur.
Weil am Ende sollen die Jungs,
die sich DevOps nennen,
immer noch Betrieb machen
und sind weiter getrennt von den Entwicklern.
Dann sage ich, Leute, ihr seid keine DevOps, ja?
Ihr seid ganz normale
und vielleicht auch gute,
gute IT-Betriebler,
aber ihr seid nicht das,
was hinter der Idee des DevOps nennt.
Und ich nenne das ein Stück weit auch,
ich glaube, da werde ich einen Artikel zuschreiben,
der agile Etikettenschwindel.
Das heißt, diese ganzen agilen Rollen,
POs, Scrum Master, DevOps,
die findet man jetzt überall,
aber man kann mit ganz wenigen Fragen entlarven,
dass diese Rollen gar nicht gelebt werden.
Und zwar in ihrer Ernsthaftigkeit,
die damit verbunden ist.
Und die Ernsthaftigkeit heißt
Verantwortungsübernahme.
Also da stimme ich dir auch zu.
Bevor wir vielleicht gleich bei DevOps weitermachen,
noch eine Pointe von mir.
Ich war jetzt gerade vor zwei, drei Wochen
bei einer großen deutschen Behörde
und Scrum-Shootung gemacht.
Da waren dann sogar auch mal Führungskräfte mit dabei,
weil meistens schicken ja die Führungskräfte nur die Mitarbeiter.
Was ich gut finde bei der Gelegenheit.
Super.
Also der war da,
der hat sich auch damit auseinandergesetzt
und der hat es auch verstanden
und hat auch ganz klar gesagt,
so wie ich hier Scrum verstanden habe,
wird das bei uns nichts werden.
Also war ja auch ehrlich.
Worauf ich hinaus wollte ist,
dass die erkannt haben,
wir haben ja gar keinen Scrum-Master.
Also die machen Scrum,
sagen sie, mit ihren Dienstleistern,
also mit den IT-Firmen, die liefern.
Die haben keine eigenen IT-Entwickler,
aber sie haben keine Scrum-Master im Haus.
Und haben dann festgestellt,
da fehlt ja was ganz Wichtiges an der Stelle.
Aber dann lass uns mal zu DevOps rübergehen,
wenn du da jetzt keine Ergänzung mehr hast.
Du hast ja gesagt,
DevOps hast du gesagt,
ist die Idee vom Lean-Management.
Also Lean-Management in abgeschossenen Projekten zu arbeiten,
in Wertströmen zu denken,
produktorientiert zu sein.
Wie sind denn da so deine Sichten jetzt auch vielleicht
in Bezug auf den agil-industriellen Komplex?
Wird das Ganze noch ein bisschen komplizierter an der Stelle
mit einem neuen Begriff,
mit einem neuen Ansatz wie DevOps?
Ich finde, DevOps ist auch ein Stück weit,
so habe ich das verstanden,
eine Antwort auf den agil-industriellen Komplex.
Der zeichnet sich ja aus meiner Sicht dadurch aus,
dass man eben Inseln betrachtet,
also Management, Entwicklung, Produktion
und dort Lösungen verkauft.
Scrum, Save, Kanban oder was auch immer
und sagt, mach das.
Die Idee von DevOps,
ich beziehe mich jetzt auch auf das Buch
Das Phoenix-Projekt,
was ich hier sehr empfehlen kann,
was du ja, glaube ich, auch schon mehrfach empfohlen hast,
ist ja die Idee, dass wenn ich Produkte wirklich erfolgreich,
denken will und produzieren will,
dann muss ich weiterdenken
und ich muss den gesamten Wertestrom betrachten.
Das heißt, ich kann nicht nur ein Stück weit
ein Entwicklungsteam betrachten,
was ja Scrum auch tut,
muss man ja ehrlicherweise sagen,
sondern ich muss ja die vor- und nachgelagerten Prozesse
genauso im Blick halten.
Und insofern macht DevOps für mich,
für mich sage ich jetzt,
das Denken ein wenig einfacher,
weil am Ende des Tages geht es darum,
mal die gesamte Welt zu verändern.
Die gesamte Prozesskette zu sichten, zu erkennen
und dann an der Prozesskette
auch in Form einer neuen Organisation
mit allen Beteiligten diese Prozesskette zu optimieren.
Das klassische deutsche Wort ist ja
der kontinuierliche Verbesserungsprozess.
Der trifft es aber nicht.
Ich schaue auf das Lean-Management.
Da gibt es ja die Kultur der ständigen Verbesserung.
Also das Kaizen ist ja viel mehr als,
der kontinuierliche Verbesserungsprozess.
Und das ist ja die bei allen Menschen im Prozess
verankerte Überzeugung.
Ich kann immer, immer, immer, immer noch ein Stück besser werden
oder es besser machen.
Und DevOps löst mich auch in meiner Denkweise
ein Stück weit von Tools.
Ja, sogar auch von Tools wie Kanban oder Tools wie Scrum.
Ich sage jetzt mal bewusst Scrum als Tool,
als Methodenset.
Sondern geht ein Stück weit eine Ebene höher
und sagt, wenn ich mal alles von Anfang bis Ende betrachte,
wo sind denn da unsere wirklichen Flaschenhälse?
Und wenn ich jetzt, ich war letztens bei einem Unternehmen,
wo ich das sehr, sehr gut beobachten konnte.
Die hatten also wirklich agile Teams.
Das ist alles wunderbar.
Aber die haben nicht den gesamten Wertestrom betrachtet.
Das heißt also, das Management davor
und vor allem die Kunden danach
fühlen sich nicht so gut.
Und das ist das, was wir jetzt machen.
Das ist das, was wir jetzt machen.
Das ist das, was wir jetzt machen.
Das führt sozusagen zu extremer Überlastung
des Produktionsbereiches.
Also wenn also ein Management sehr, sehr viele Dinge annimmt
und das System überlastet
und wenn der Kunde sozusagen auch nicht in der Lage ist,
du hast ja eben über die Verwaltung gesprochen,
an dem Wertestrom mit zu partizipieren,
indem ich halt abnehme,
dann nützt mir nicht die Optimierung einer Produktion
oder Entwicklung mit Scrum,
sondern muss ich an ganz,
ganz anderen Stellen optimieren.
Und da finde ich, macht das Lean Management
und auch das DevOps die Sache einfacher,
weil das nimmt für mich gedanklich ein Stück weit Druck
aus der Produktion raus
und schaut
und setzt
die Optimierungspotenziale
an vielleicht ganz anderen Stellen an,
die viel sinnvoller sind.
Dafür brauche ich aber alle Beteiligten an Bord.
Da habe ich sehr lang monologisiert.
Du musst jetzt eingreifen.
Ich nehme dir das.
Also ich habe mir aufgeschrieben,
DevOps als Antwort auf den agilen industriellen Komplex.
So habe ich das noch gar nicht gesehen.
Für mich ist das Schöne an DevOps,
es ist eben kein Framework.
Scrum ist auch ein Framework,
sagt es ja selber,
17 Seiten überschaubar beschrieben.
DevOps ist für mich eben kein Framework,
es ist ein Ansatz
und ich glaube auch,
das finde ich das Schöne,
es gibt niemand in dem Umfeld,
der diesen Begriff,
der sich irgendwie schützen will
oder der daraus großartig Geld machen will,
dass er da etwas entdeckt oder entwickelt hat.
Dann schau mal auf die,
die, die ich kenne,
aber vielleicht kenne ich die,
die du kennst auch nicht,
weil ich sie nicht kennen möchte.
Also für mich ist das eine Community.
Ja, okay, na gut,
also auch da haben wir ja
einen industriellen Komplex wahrscheinlich,
aber dahinter steckt für mich eben
ein neuer Punkt,
es ist eben dann noch mehr
und wie du auch gesagt hast,
das finde ich,
das Interessante,
es geht nicht darum,
mit irgendeiner Methode zu arbeiten,
es kommt ja im Prinzip ein zweiter dazu.
Also wenn ich jetzt quasi
eine Empfehlung aussprechen würde,
dann würde ich sogar sagen,
als Tool,
wie du es eben genannt hast,
für ein DevOps-Team,
kommt für mich vielleicht sogar eher
kann man in Frage als Scrum.
Auch da lehne ich mich jetzt ja weit aus dem Fenster,
aber auch das wäre für mich eben genau ein Punkt,
dass ich mit der Diskussion,
wir wollen jetzt den Betrieb
mit in die Verantwortung nehmen,
wir wollen den Wertstrom umfassender betrachten,
wenn ich das tue,
dann muss ich auch vielleicht
über die Arbeitsweise nachdenken.
Und über Limitierung, ja,
und Limitierung in Kompetenzen,
Wichten, Menschen, Maschinen, Tools.
Vielleicht nochmal bei DevOps,
was ich so oft sehe,
DevOps hat ja ganz viele Facetten
und eine Facette ist natürlich auch DevOps
in Form einer Kompetenz technisch
in Form einer Kompetenz technisch
das Toolset zu automatisieren,
jetzt gerade mal in der IT und Entwicklung.
Das heißt also, ich kenne mich aus mit
mit Docker, mit Continuous Integration
und Delivery.
All das ist total wichtig.
Aber DevOps braucht genau diesen kulturellen Blick
und den du jetzt auch gerade aufspannst.
Und ob das Scun-Ban oder Scum ist,
in meiner Sicht auch wieder egal.
Ja, am Ende brauche ich eine Prozesskette.
Erstmal, die ich erstmal aufzeichne.
Und da hilft ja Kanban,
weil ich sehr, sehr einfach
den Prozess sichtbar machen kann.
Aber darum geht es halt,
den Wertestrom aufzuzeichnen
und dort zu erkennen,
wo sind denn eigentlich meine Lagerhalden.
Und vielleicht hier auch nochmal ein Literaturtipp,
wo ich ganz viele Aha-Erlebnisse hatte.
Das ist das neue Buch von dem Klaus Leopold,
sehr, sehr zu empfehlen.
Ich habe leider den Titel jetzt vergessen,
aber den kann man vielleicht nochmal
in die Shownotes reinbringen.
Ich packe ihn in die Shownotes, ja.
Warte mal.
Ah ja, hier.
Klaus Leopold.
Absoluter Literaturtipp.
Agilität neu denken.
Warum agile Teams nichts mit Business-Agilität zu tun haben.
Und in dem Buch wird wunderbar aufgezeigt,
dass Agilität,
wenn ich nicht erfolgreich Produkte machen will,
dann muss ich Agilität einfach anders und größer denken.
Und,
äh,
wo ich bei Scrum ein Stück weit halt Bauchschmerzen habe,
es ist ganz oft nicht das Entwicklerteam,
was der wirkliche Flaschenhals ist.
Es ist es nicht.
Es ist ganz oft der vorgelagerte und nachgelagerte Prozess.
Und die Umgebung.
Und die Umgebung, die Anforderungen und so weiter.
Und die Umgebung, ja.
Ich kann programmieren, so schnell und so toll und so effizient ich will,
wenn ich katastrophale Entscheidungen im Vorfeld treffe
oder katastrophale Entscheidungen im Nachhinein.
Und wenn mir das alles nachfällt, nützt mir das alles überhaupt nichts.
Ich optimiere an der falschen Stelle.
Und das merkt man in der Entwicklung.
Das heißt, es führt zu einer Frustration
und Überlastung des Systems.
Und dann besteht die Gefahr, dass sich etwas entwickelt,
was die alten, grummeligen Männer,
die also Agil damals mit auf Podest gehoben haben,
Zombie-Scrum nennen.
Zombie-Scrum ist sozusagen der Endpunkt von Scrum,
wo man also diese ganzen Zeremonien und,
und Dinge praktiziert, aber Sinn entleert dann macht,
weil es einfach nur noch gemacht werden muss.
Und hier, also das, dieses Buch ist, glaube ich, wunderbar.
Vielleicht schon ein guter Gast auch für dich, Dirk.
Ja.
Den Klaus Leopold mal einzuladen.
Der hat sehr viel dazu zu sagen.
Das glaube ich.
Ich werde das in die Show-Notes reinpacken, das Buch.
Das steht bei mir auch auf der Liste hier,
weil ich auch das glaube als eine Möglichkeit,
einzelne Teams auch in eine Skalierung reinzubringen.
Und wir haben jetzt schon ziemlich viel Zeit verbraucht.
Wenn ich auf die Uhr gucke,
sind wir schon locker an diesen 45 Minuten dann dran,
die wir ja, wie ich immer so als Ziel, als Maximum habe.
Deswegen würde ich jetzt nicht auf deine Aussage vorhin eingehen,
safe und agil,
weil der letzte Podcast,
den hast du in deinem Urlaub nicht mitbekommen,
der ging genau um das Thema DevOps und safe.
Da haben wir darüber auch gesprochen,
haben wir auch darüber gesprochen,
ob das A in safe berechnet,
ist oder nicht.
Aber wie gesagt,
dieses Fass sollten wir beide jetzt nicht aufmachen,
weil dann sind wir in den 45 Minuten nicht durch.
Wir könnten zwar noch eine zweite Runde machen,
aber das können wir ja irgendwann ja nochmal aufgreifen.
Man kann ja auch solche Dinge nochmal wiederholen.
Also insofern, Klaus Leopold, packe ich mit rein
und finde ich eben, also in die Show-Notes,
finde ich eben sehr interessant,
weil es eben für mich auch eine Möglichkeit ist,
Skalierung oder Zusammenarbeit an sich herbeizuführen
und dann nicht auf die üblichen,
verdächtigen zu kommen,
die überall gerade genutzt werden.
Gut.
Ich habe zum Abschluss vom Podcast
immer die Frage an meine Gäste,
gibt es noch irgendetwas,
was wir nicht besprochen haben?
Dann gibt es irgendetwas,
was du noch als Abschluss sagen würdest?
Also insofern gehört der letzte bei dir
ein Statement oder noch irgendetwas hinzustellen.
Ja, also trotz,
ich möchte einfach nochmal klarstellen,
ich finde Agilität richtig gut,
richtig, richtig gut
und das ist eine ganz tolle
und auch wichtige
und auch zeitgemäße Form von Arbeit.
Passt für mich wunderbar auch
in den Kontext neuer Arbeit.
Das ist genau das, was wir brauchen
überall im Bereich, wo ich
Wissensarbeit mache. Also ich finde das erstmal
sehr, sehr gut. Noch besser
finde ich die Ideen hinter Agilität,
kritisches Denken,
aus Erfahrung lernen,
kleinschrittig zu arbeiten, reflektieren.
Und ich
zitiere weiter meinen
Kent Beck mit dem Thema Mut.
Habt Mut,
die Dinge, die ihr machen
wollt, auch zu tun.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Ich kriege nicht alles von heute auf morgen
umgesetzt. Aber solange ich
beherzt und vielleicht auch ein Stück weit
tapfer die Dinge, die ich
für richtig finde, mache
und einbringe in mein Team,
in die Organisation,
solange ist eigentlich
alles klar.
Gut.
Das ist ein tolles Schlusswort, oder?
André, dann bedanke ich mich
bei dir für diese kurzweiligen,
interessanten und auch
kritischen 46
Minuten. Insofern
vielen Dank von mir aus und
bis demnächst auch mal in der Realität.
Tschüss André. Dirk, danke dir.
Tschüss.
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